Ich glaube, ich hab schon mal auf dieses Buch (erschienen in den 1970ern in der Ostzone) hingewiesen.
Von der Fuchskrittelei zur Fuchsschelte
Coolwater OP
@coolwater
Während die Kleinwüchsigen in Afrika und Südasien ein alter Hut sind, sind "Zwergindianer" bei uns scheint's ebenso eine Bombe wie auf Stella Anatium: https://www.furche.at/kritik/ausstellung/zwergindianer-in-venezuela-6611222 https://www.jstor.org/stable/25753240 Ob Afrika, Asien oder Amerika: In unsrer Welt sind alle Kleinwuchsvölker in Äquatornähe in der tropischen Zone zu finden, was offenkundig mit einer Anpassung an den Lebensraum zu tun hat (siehe hier die Karte auf Seite 6): https://www.zobodat.at/pdf/ANNA\_84A\_0085-0095.pdf Von "Zwergindianern" im kanadischen Waldland weiß man bei uns nix. Aber in solchen Dingen ticken die Uhren auf Stella Anatium eh ganz anders. Letztlich sind auch die Anat(o)iden "Zwerge".
17.07.2023, 10:34:09
Coolwater OP
@coolwater
Übersetzerin Erika Fuchs gilt vielen Freundinnen und Freunden des Donaldistischen als sakrosankt. Zu Recht? O nein, ruft Alexander Braun energisch dazwischen. Die Kolumne „Times mager“. https://www.fr.de/kultur/timesmager/kluge-enten-92411258.html Ohne Tormaut lesbar.
03.08.2023, 17:23:26
Direpol
@direpol
Ich schätze Judith von Sternburg als Opern- und Literaturkritikerin, aber hier liegt sie völlig daneben.
03.08.2023, 22:35:06
Beppo
@beppo
> Ich schätze Judith von Sternburg als Opern- und Literaturkritikerin, aber hier liegt sie völlig daneben. Sie berichtet ja nur und gibt die Erkenntnisse von Alexander Braun weiter, was ja auch zum Job einer Medienlumpenden dazugehört. Braun selbst ist ein anderes Kaliber. Ich bin nicht bereit, 8,95 € für seinen Artikel auszugeben, aber mein Eindruck aus der ausführlichen Diskussion ist, dass er mit einem Prokrustesbett voller politisch korrekter Vorurteile an sein Thema herangegangen ist. Garbage in, garbage out. Ich wäre ohne Weiteres in der Lage, mit solchen Voraussetzungen anerkannte Klassiker wie, sagen wir mal, die Zauberflöte oder Moby-Dick als üble rassistische Machwerke zu entlarven. Nichts leichter als das, aber dient es auch der Wahrheitsfindung?
04.08.2023, 07:47:30
Coolwater OP
@coolwater
Beim Lesen des Wikipediaartikels zu Harry Rowohlt stieß ich auf ein nettes Bongmöhchen Karl Krausens: "Der Literaturkritiker Hellmuth Karasek äußerte, Rowohlt sei nicht nur ein begnadeter Kinderbuchübersetzer gewesen, sondern auch ein Vermittler irischer Literatur: 'Man könnte sagen, dass er das Karl-Kraus-Diktum befolgt hat: 'Übersetzen? Üb: ersetzen'. Er hat also Bücher neu geschaffen durch seine Übersetzung, kongenial in den deutschen Slang aus der irischen Alkoholsprache übertragen.'" https://de.wikipedia.org/wiki/Harry\_Rowohlt#Rezeption Da mußt' ich gleich an unsre Fuchs denken (mal abgesehen von der Alkoholsprache). Überhaupt der Rowohlt: Was Jahrgangsverortung, Lebenshintergrund und Behaarung angeht, kommt er daher wie ein Bilderbuchdonaldist. Ich finde aber nichts im Netz, was darauf hindeutete, daß er den Barks und die Fuchs je gelesen, geschätzt, geehrt hat. Dabei war Sprachkunst doch genau seins. Aber vielleicht hat er als Kind nur klassische Jugendbücher wie den Lederstrumpf verschlungen – hätt' er was verpaßt!
21.08.2023, 15:21:33
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Ich war mal mit Harry Rowohlt und anderen Leuten in einer Kneipe. Da kam das Gespräch auf Donaldismus. Er fragte mich in strengem Prüfungston, wie Dagobert Duck auf Amerikanisch heißt. Ich wusste die Antwort, und damit war das Thema für ihn erledigt. Eine Affinität zu Barks, Fuchs oder gar dem Donaldismus war nicht zu spüren.
21.08.2023, 18:32:37
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Schon interessant, mal über den Tellerrand zu gucken. Zuerst fiel mir bei den dänischen Donaldisten auf, dass sie unsere Verehrung für Erika Fuchs seltsam bis komisch finden. Dann fand ich in anderem Zusammenhang diesen Artikel: https://kjelljs.github.io/blog/2021/03/29/egg. Norwegisch kann nicht jeder lesen, aber heute gibt es ja recht gute Maschinen dafür wie DeepL Translate (es muss nicht immer Gockel sein). Der Autor vergleicht die Übersetzungen von "Im Land der viereckigen Eier" von Erika Fuchs und ihrer norwegischen Kollegin Vivi Aagaard. Selbstmurmelnd (Lokalpatriotismus) gewinnt Aagaard 6:2. Interessant sind die Argumente des Verfassers. Gar nicht schlecht und sehr bedenkenswert! Natürlich hat er, ähnlich wie Alexander Braun in "Alfonz" (weiter oben in diesem Faden) sich eine Geschichte ausgesucht, die übersetzerisch besonders interessant ist. Grade hier - wie auch in der Geschichte von den Zwergindianern - hat Erika Fuchs sich nicht mit Ruhm bekleckert. Das muss man ehrlich zugeben. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht insgesamt eine großartige Übersetzerin war.
04.09.2023, 18:52:01
Direpol
@direpol
Ein Beispiel statt aller: "Der Professor wird es nicht merken, wenn ich mir ein Kosthäppchen nehme." Ich mag verblendet sein, aber für meinen Geschmack sind die Sprechblasen der Viereckigen Eier eine Serie von Ruhmesblättern der Übersetzerin. Was sind denn die Argumente zugunsten der norwegischen Kollegin?
04.09.2023, 23:59:08
Beppo
@beppo
Fragen kostet nichts. War Erika Fuchs eine gute Übersetzerin? War sie überhaupt eine "Übersetzerin"? War sie eine bessere Übersetzerin als Vivi Aagaard? Das sind natürlich Fragen, die man stellen darf. Aber es sind letztlich uninteressante Fragen. Erika Fuchs war ein schwarzer Michelangelo, um es mal gleichzeitig sexistisch und rassistisch zu formulieren. Ihr Werk passt in keine Schublade. Da sind wir uns hier auf dem Brett doch einig. Die obigen Fragen entspringen einer Hitparaden- oder Fußballligamentalität. Wozu will ich das denn überhaupt wissen? Macht Milka bessere Schokolade als Ritter Sport? Es kommt doch viel mehr auf das Individuum an, das die Schokolade gerade genießt.
06.09.2023, 15:01:12
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