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Mitglied Coolwater (@coolwater)

„Hallo!“

Erika Fuchs und der Nationalsozialismus

06.01.2025, 22:18:00 (bearbeitet)

Das Bohnbuch ist zu der Frage wenig ergiebig. Da geht's für die Zeit nach dreiunddreißig vor allem darum, daß jetzt das Hausfrauenleben in Schwarzenbach losgeht. Zu den "Zeitumständen" führt Bohn jedoch zwei Fuchsäußerungen aus späterer Zeit an, die eher auf ein Abstandhalten zu den Machthabern hindeuten.

Im ersten geht's drum, daß ihr damals eine Laufbahn als Übersetzerin kaum möglich gewesen sei und man ausländisches Schrifttum in den Ursprungssprachen habe lesen müssen, da der Übersetzungen nur wenige gewesen seien:

"Es war damals nicht möglich, beruflich zu übersetzen, glaube ich jedenfalls. Erstens hätte man in die Reichsschrifttumskammer eintreten müssen, und wenn ich mich richtig erinnere, wurden gar keine ausländischen Bücher übersetzt. Man war ja doch der Auffassung, daß eigentlich alle anderen Länder ziemlich dekadent sind. Ich erinnere mich nur an das Buch Vom Winde verweht, das wurde übersetzt … aber das war ja auch ein Kriegsroman."

Schließlich wuchs sie ja in dieser braunen Umgebung auf ?

Man muß dazu sagen: Am 30. Januar 1933 war Erika Fuchs 26 Jahre alt. Was man landläufig als die Zeit des "Aufwachsens" versteht, lag bei ihr da schon ein gutes Stückchen zurück …

"Ihre", Fuchsens – richtiger: Petris –, "ihre" Zeit also waren die zwanziger Jahre. Sie kostete sie zur Neige: kurze Röcke, kurze Haare, Hosen (für die Petri alles bei Bohn "belegt"); englische und französische Schriftsteller, Studienaufenthalte in Lausanne, London und Florenz; weiter Reisen nach Holland, England, in die Schweiz, nach Italien.

Das in der angeführten Fuchsäußerung vermittelte Stimmungsbild, daß ihr nach dreiunddreißig die Zeit nicht "weltläufig" genug war, noch dazu in dem Nest Schwarzenbach (eine Ehebedingung war, daß sie regelmäßig Reisen in die "Weltstadt" Berlin unternehmen durfte), scheint mir verläßlich.

Dann die zweite Fuchsäußerung bei Bohn:

"Je älter ich werde, desto jämmerlicher kommt es mir vor, wie wenig man sich damals gewehrt hat. Also, man war ja froh, wenn man zufriedengelassen wurde. Ich habe sehr viel gewußt, sehr viel erfahren, ganz persönlich, weil ich also Leute kannte, die im Widerstand waren … Daß man nichts gewußt hat, ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil das ja in den Reden gesagt wurde. Ganz offen: 'müssen ausgerottet werden'. Als der Krieg zu Ende war, war keiner in der Partei gewesen, und keiner hatte was gewußt."

Das sind nun Überlegungen, die Fuchs ein halbes Jahrhundert nach dem Untergang des Dritten Reiches anstellt; es läßt sich daraus eher weniger entnehmen, wie Fuchs in der Zeit selbst die Dinge tatsächlich sah. Man beachte auch die unpersönliche, Abstand schaffende "man"-Form in diesen Rückschau-Betrachtungen.

Aus der spärlichen mir bekannten Überlieferung ist mein Eindruck, daß die Fuchs eher "unpolitisch" war. Nehmen wir mal an, es gibt haufenweise noch nicht gehobene Briefe oder Tagebucheinträge Fuchsens aus den dreißiger oder vierziger Jahren, würde es mich gar nicht wundern, wenn es darin fast nur um den Alltag, das Leben, Streben, Weben und natürlich die Literatur und Kultur geht, aber sich "große" Betrachtungen zur Politik und zum Gang der Ereignisse in Deutschland und in der Welt wenig bis gar nicht finden.

Ich schätze, Fuchs befand sich – wie die meisten – im breiten Graubereich zwischen "glühender Nationalsozialist" und "Widerstandskämpfer". "Mitläuferin" (?). Es ist aber sicherlich auch nicht allzu verwegen, sich vorzustellen, daß sie 1942 oder 1943 die Dinge möglicherweise etwas anders sah als 1935 oder 1937.

Vielleicht hockt ja das Fräulein Tuschel auf mehr Quellen zu diesem Fragengeflecht.

Don Rosas erster Fernsehauftritt in Europa 1991

04.01.2025, 07:45:51

Dieses Filmchen, ausgestrahlt am 13. April 1991 im norwegischen Fernsehen, war vermutlich Don Rosas erster Fernsehauftritt in Europa im zarten Alter von neununddreißig Jahren:

https://www.facebook.com/DonRosaOfficial/videos/2742373535968052

Mir gefällt, daß er mit diesen zwei Minderjährigen, die ja nicht einmal Englisch als Muttersprache haben, nicht von oben herab oder wie mit Deppen redet, sondern mit ihnen spricht wie mit erwachsenen Menschen.

Charakterstudie Donald Duck:

31.12.2024, 16:30:22 (bearbeitet)

Wieso fehlt im deutschen Bild beim Fotomenschen rechts oben das im Amibild deutlich erkennbare Grinsen?

Tagespanel im Original und Fuchs-Varianten

31.12.2024, 13:28:22 (bearbeitet)

Mit "huch!" gehen die Wörterbücher hart ins Gericht.

"Ausruf der Überraschung, wird heute als geziert oder weniger veraltet empfunden", verkündet Wiktionary.

Im DWDS bestempeln sie dreifach, wie gekünstelt die Hucherei sei: "drückt (gespielte) Furcht aus; drückt (gespielten) Abscheu, Ekel aus; drückt geziertes Erstaunen aus".

Es ist was dran. "Huch, wir werden alle sterben!" auf die Nachricht, ein Feuerball rase auf die Erde zu – das "Entsetzen" kauft mir keiner ab.

Beim Donald ist hier aber nichts gespielt. Jeder Aufschrei, wenn man so auf einem Stück Seife ausrutscht, ist echt.

Überhaupt ist Entenhausen eine Trutzfeste des Huchens; man muß es mal sagen.

Fragen um die Waldsteinkarte

30.12.2024, 02:06:07 (bearbeitet)

Die Waldsteinkarte ist auf jeden Fall sehr interessant und ich vermute, dass coolwasser mit einer der Alternativhypothesen recht hat, die sagen, dass es sich nicht wirklich um eine Karte von Nordamerika handelt. Welche, ist schwer zu sagen.

Für ausgeschlossen halte ich, daß es sich um ein anderes erdräumliches Gebilde handelt, das zufällig die gleiche Form hat wie Nordamerika, etwa eine Waldsteininsel oder -halbinsel.

Es kommt schon vor, daß Länder eine ähnliche Gestalt haben. Island – seine Nordwesthalbinsel weggedacht – ähnelt Ostpreußen, Baden-Württemberg der DDR. Aber das sind eher einfache Formen. Island und Ostpreußen sind Kartoffeln, Baden-Württemberg und die DDR Kartoffelsäcke.

Nordamerika dagegen hat eine recht verwickelte und eigentümliche Gestalt mit seinen Halbinseln, den Großen Seen sowie der Breitengradgrenze, und die Waldsteingegend sieht Nordamerika nicht nur grob ähnlich wie eine Kartoffel oder ein Kartoffelsack dem anderen, sondern entspricht ihm mit hoher Genauigkeit – nein, nein, kein Zufall! Jeder, der unsren alten donaldistischen Freund Zufall hier walten sieht, sollte sich am besten gleich selbst in die Gummizelle in Kirchenlamitz einweisen.

Fragen um die Waldsteinkarte

29.12.2024, 23:12:17 (bearbeitet)

Ich hab' mal vor einiger Zeit gelesen, die Präzession oder Nutation oder irgend so ein Knüller sorge für geringfügige Verschiebungen des Gradnetzes. Finde dazu jetzt aber nix mehr. Vielleicht war's 'ne Ente.

An der Grenze zwischen den USA und Kanada tät's eh nix ändern. Der 49. Breitengrad könnte sich nach Norden oder Süden verdünnisieren, wie er lustig ist, die Grenze ist bombenfest gesetzt durch die in den 1870er Jahren gelegten Grenzsteine und besteht aus Vielhunderten graden Linien zwischen ihnen.

Wenn die Waldsteinkarte nicht Nordamerika zeigt, sondern ein viel kleineres Gebiet, dessen Grenzen aber den Umrissen Nordamerikas nachempfunden sind, bewiese sie übrigens auch, daß sie auf Stella Anatium die 49.-Breitengrad-Grenze zwischen den USA und Kanada kennen. Sonst würde die Karte auch diese Grenze im kleinen kaum widerspiegeln.

Vielleicht ist's auch nur ein "Gäg" für diese Karte, daß man so tut, als sei das Waldsteingebiet Nordamerika. Vielleicht hat sich irgendein Kerl gedacht, nachdem er den Rundweg gezeichnet hat: "He, von der Form her würden drumherum doch genau die Vereinigten Staaten passen. Klein-Schoppen läge ungefähr bei New Orleans, Schnattersruh in Florida. Hihi, das versuch' ich jetzt mal."

Fragen um die Waldsteinkarte

29.12.2024, 03:50:07 (bearbeitet)

Ich bin wohl weiß Gott nicht der erste, dem's auffällt: Im Piratengoldbericht hat das in der Karte "Rund um den Waldstein!" umrissene Gebiet eine verteufelte Ähnlichkeit mit der Gestalt des nordamerikanischen Erdteils in unsrer Welt!

Aber nicht nur mit Nordamerika in unsrer Welt, sondern auch mit dessen Gegenstück auf Stella Anatium, wie diese (und nicht nur diese) Ansicht des Entensterns zeigt:

Anzumerken ist: Während auf der Waldsteinkarte "Nordamerika" nach Süden hin auch Mexiko und Kuba "mitnimmt", endet es im Norden wie abgehackt genau dort, wo in unsrer Welt die gradlinige (oder nicht so gradlinige, siehe Klugscheißeranmerkung unten) Staatsgrenze zwischen den USA und Kanada verläuft.

Jetzt kann man sagen: Gewiß befindet sich auch auf Stella Anatium dort die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada, und die Waldsteinkarte spiegelt das wider. Aber ich weiß nicht, ob es sonstige (Karten-)Belege dafür gibt, daß auch auf Stella Anatium an dieser Stelle eine solche Staatsgrenze verläuft. Und daß die Waldsteinkarte überhaupt Nordamerika zeigt, dahinter will ich ein dickes Fragezeichen setzen.

Aber gehen wir erst einmal davon aus: Die Waldsteinkarte zeigt Nordamerika. Das heißt, auf Stella Anatium befindet sich in der Mitte des gestrichelt eingezeichneten Rundwegs ein Erdraumgegenstand namens "Waldstein" – vermutlich ein Berg. Dieser hätte kein Gegenstück in unsrer Welt, im Herzen unsrer USA gibt es keinen "Waldstein" (ich verschwende gar keine Zeit, das auszugugeln, sondern behaupte das bauchwegs).

Ob Nordamerika oder nicht, bemerkenswert ist, daß der Waldstein selber auf der Karte gar nicht vermerkt ist – aus einer besonderen Sparsamkeit der Kartendarstellung? Weil man rund um den Waldstein reisen soll und nicht zu ihm und es drum überflüssig ist, seine Lage einzuzeichnen? Es bleibt merkwürdig.

Wenn das auf der Karte nun Nordamerika sein soll, eins verstört: Die Karte ist ein Werbegeschenk der Schlurfi-Wanderschuh GmbH, somit wohl eine Wanderkarte. Handelt es sich aber um eine Nordamerikadarstellung, lädt sie munter dazu ein, "rund um den Waldstein" mehrere tausend Kilometer zu erwandern, was wohl nur einem sehr eng begrenzten Kreis von Wanderwütigen Anreiz wäre. Freilich: Wer den Stachel im Bürzel spürt, der braucht vieleviele Wanderschuhe – und, so wohl die Rechnung der Kartenmacher, er greift zu den Wanderschuhen von Schlurfi.

Manches andre an der Karte trübt die Nordamerikavermutung. Als Halte sind vermerkt: "Wutzmühle", "Felsenlabyrinth", dazu einige Orte – vermutlich nicht Weltstädte. Wer Tausende Kilometer durch Amerika latscht, sieht auch auf Stella Anatium vielerlei Landschaften, Städte, Menschen- und Naturwunder. Auf einer solchen Wanderschaft wirken die acht auf der Karte vermerkten Punkte als "sehenswert" beliebig, ja lieblos herausgegriffen; auch ist ihre Lage auf der Karte gar nicht genau vermerkt.

Mir liegt drum eine andre Vermutung viel näher: Bei dem auf der Karte umrissenen Gebiet handelt es sich nicht um Nordamerika, sondern um einen viel enger bemessenen Bereich des Waldsteins höchstens von der Größe eines Landkreises (falls überhaupt). Aber sogleich erhebt sich die Frage: Warum gleichen die Umrisse dieses Waldsteingebiets so sehr denen des nordamerikanischen Erdteils?

Mein Einfall ist: Als irgendwelche Herren die Grenzen des Waldsteingebiets (Landkreis, Bezirk, vielleicht nur ein rein fremdenverkehrlich umrissenes Gebiet) festlegten, bildeten sie im kleinen bewußt die Grenzen des großen Erdteils nach. Warum? Weil sie's konnten. Der Sinn? Mit diesem Witz, diesem Streich schon auf dem Kartenbild einen Hingucker zu schaffen und Reiselustige zum Waldstein zu locken.

Ja, freilich! Man stelle sich vor, bei den Grenzen irgendeines Landkreises hier zeichneten Verschmitzte die Umrisse Deutschlands oder Europas nach. Auf jeder Karte fiele jedermanns Auge sofort darauf, jedermanns Blick bliebe an dieser Merkwürdigkeit haften, und jeder fragte, was dort denn sei, welche Bewandtnis es mit dieser Gegend habe.

Schlau, diese Waldsteiner.

Klugscheißeranmerkung: Unschärfe beherrscht die Welt! Unschärfe, Unschärfe, überall Unschärfe! Sieht man genau hin, ist nichts, wie's scheint. So auch mit der Staatsgrenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika. Eine schnurgrade Linie über eintausendzweihundert Meilen vom Wäldersee bis zum Stillen Meer? Nein, meine Herren! Dieser scheinbar schnurgrade Strich, er zickzackt!

Doch haben Briten und Amerikaner nicht Anfang des 19. Jahrhunderts festgelegt, der 49. Breitengrad bilde hier die Grenze? Ja, haben sie. Und Jahrzehnte später, in den 1870er Jahren, machten sie sich daran, die Grenze vor Ort tatsächlich zu vermessen und Grenzsteine zu verlegen. Über eintausendzweihundert Meilen drangen die von beiden Reichen gestellten Grenzzieher durch die Wildnis, vermaßen und verlegten – und was sie taten und daß sie's taten, dies Werk beeindruckt.

Aber eben, so genau und gewissenhaft sie vermaßen und verlegten, sie konnten – mit den Mitteln ihrer Zeit – die wirkliche Linie nicht so vollendet ziehen, wie die gedachte des 49. Breitengrades lief. Und so wich die Lage der Grenzsteine überall um Meter – mal weniger, mal mehr – von der gewollten, der gesollten Linie ab.

Aber beide Länder bebrieften und besiegelten später: Es gilt nicht eine gedachte Linie, es gelten die Grenzsteine, wie sie die Grenzvermesser in gemeinsamer Arbeit in die Landschaft gelegt haben! Und so zickzackt in Wahrheit die vermeintlich schnurgrade Grenze eintausendzweihundert Meilen entlang dem 49. Breitengrad. Glaubt Ihr's mir nicht? Seht's hier!

Klugscheißerei hoch zwei: Eine schnurgrade Linie ist die Grenze ja schon deswegen nicht, weil die Erde krumm ist wie eine Banane.

Klugscheißerei hoch drei: Schnurgrad ist die Grenze auch in andrer Hinsicht nicht. Stetig in eine Raumrichtung dringt die gedachte Grenzlinie nur nach "vorne". Aber da das Gelände nicht über Tausende von Kilometern und nicht mal über einen einzigen pfannkuchenflach verläuft, hebt und senkt sich der vom Wäldersee zum Weltmeer schießende Grenzpfeil in seinem Lauf; schnurgrad nur von "oben", auf dem Papier; doch ein Geschlängel, Gezick, Gezack im "Seitenschnitt".

Klugscheißerei hoch vier: Angeblich ist der 49. Breitengrad heute auch nicht mehr ganz dort, wo er vor zweihundert Jahren war. Von wegen irgendwas mit Drehgeschwindigkeit der Erde. Versteh' ich nicht ganz, aber wird schon so sein.

Der anatide Stoffwechsel

28.12.2024, 23:09:03

So vollendet über Wochen war die Vermumiung und Versarkophagung nicht. Damit Tick aß, mußte der Gauner mindestens den Sarg öffnen und Ticks Verband am Schnabel lösen; eine gewisse Bewegungsfreiheit hatte das Kind somit. In dem Raum, in dem die Sarkophage auf dem Schiff waren, hätte Tick auch irgendwohin in einen Winkel koten können.

Weiche Wände, harte Hüte?

23.12.2024, 16:33:08 (bearbeitet)

Als im Spionebericht Donaldo el Quacko durchs Fenster springt, zerbirst das Glas Gott sei Dank so, wie's in unserer Welt vielleicht auch zerbärste?… -börste?… -bürste? – ach, was soll's, wie's zu Bruch ging', tät' einer einen Satz hindurch. Hätte el Quacko im Glas hübsch seinen Umriß hinterlassen, ich würd' durchdrehen.

Was mir bei Donaldo el Quacko jetzt auffällt, und das hat gar nix mit Durchbruchumrissen zu tun: Es ist schon ein merkwürdiger Zufall, daß der Bursche nicht nur aussieht wie Donald, sondern auch den gleichen Vornamen (plus romanischem o-Schwanzl) trägt. Dabei ist nach aller Beobachtung der Name "Donald(o)" auf Stella Anatium nicht unbedingt häufiger als bei uns.

Der Zufall der Namensgleichheit ist um so mehr vermerkenswert, als es für das Geschehen gar nicht nötig ist, daß Donaldo Donaldo heißt. Hieße der gute el Quacko Willi, Fritze oder Zacharias, Donald könnte, um Madame Triple-X zu täuschen, genausogut in seine Rolle schlüpfen. El Quacko muß nur gleich ausschauen wie Donald, aber nicht gleich heißen.

Über derlei merkwürdige Zufälle stolpern wir nun in Entenhausen alle naslang, aber gewöhnlich entpuppen sie sich als notwendig, damit der Geschehensfluß weitertreibt, wie er halt weitertreibt (dahinter mag jeder nach Belieben ein göttliches oder barksisches Wirken oder was auch immer sehen). Donaldo und Donald dagegen ist ein völlig sinnloser und nutzloser Zufall, für nichts gut und nötig.

Der wiederum untermauert, wie wirklich das alles ist. Denn einen solchen unglaublichen, gleichzeitig sinnlosen und nutzlosen Zufall, daß die zwei, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen, auch noch gleich heißen – welcher Geschichtenschreiber würde so etwas seinen Lesern darzureichen wagen? "Der Kerl verarscht uns!" ist die natürliche Entgegnung eines Lesers, dem man dergleichen in einem Groschenheft andrehen wollte.

Der himmelschreiende Donald-Donaldo-Zufall läßt mich an ein (echtes) Gschichterl denken, das ich in Eduard Engels Erinnerungen Menschen und Dinge gelesen habe: In Österreich kreuzen sich für eine Weltsekunde die Lebensbahnen eines Professor Dr. Eduard Engel aus Berlin und eines Professor Dr. Eduard Engel aus Dresden, zweier Menschen, die nichts voneinander wußten und nie etwas miteinander zu schaffen hatten: https://www.projekt-gutenberg.org/engele/mendinge/chap094.html

"Sudermann hatte seinem ans Wunder grenzenden Zufallserlebnis schließend hinzugefügt: Kein Erzähler dürfte solche Geschichte seinen Lesern zumuten. Wir einigten uns, nachdem jeder sein Wundererlebnis vorgetragen, in dem ja nicht neuen Satze, der am kürzesten von den Engländern geprägt worden: 'Truth is stranger than fiction.' – Wahrheit ist seltsamer als Dichtung."

Ja, so ist's mit Donald-Donaldo auch.

Weiche Wände, harte Hüte?

23.12.2024, 00:58:12 (bearbeitet)

Da sollte man sich Gedanken über die Beschaffenheit diverser Werkstoffe wie Holz, Glas oder Stahl machen ...

Die Beschaffenheit der Wände, die solche umrißhaften Durchbrüche ermöglichen, läßt auch mein Hirn käsen. Man muß ja an einen sehr weichen, nachgiebigen, gradzu buttrigen Baustoff denken.

Ich hoffe, bei Barks gibt es nicht noch mehr Wanddurchbrüche mit noch genaueren Umrissen, bei denen etwa einzelne Finger zu sehen sind. In dem Fall ruf' ich gleich die Nervenheilanstalt in Kirchenlamitz an, daß sie schon mal ein Bett für mich beziehen.

Weiche Wände, harte Hüte?

21.12.2024, 07:21:25 (bearbeitet)

Die Pseudopetasienlehre ist unter Donaldisten ja nicht unumstritten. Sind nach der Lehre die Viecher dann, durchbohrt von den pfeilgraden spitzen Haaren, tot?

Ich bekenne mich übrigens als "ungebildet" genug, bis zum heutigen Tag nicht zu wissen, ob es Pseudopetasiiiien oder Pseudopetaaaasien heißen "muß" (heißen soll?).

Pseudopetasien. Wenn ich das schon hör'! Ich kann nicht aus meiner Haut, ich muß hier zu einer Sprachermahnung anheben.

"Pseudopetasien" – dieser Griechling ist wahrscheinlich eine donaldistische Eigenschöpfung –, dieser junge Gott also ist ein Musterbeispiel für das Verfahren, Versatzstücke aus verschiedenen – vorzugsweise toten – Sprachen zu neuen "wissenschaftlichen" Wunderwörtern zusammenzuleimen.

"Pseudopetasien" heißt auf deutsch – also in einer für lebende Menschen verständlichen Sprache – nichts anderes (nichts! anderes!) als: "Schein-Hüte".

Es heißt: Nichts! Anderes! Noch mal: "Pseudo-Petasien" sind und heißen "Schein-Hüte". Nichts anderes – null Komma nüscht anderes – verbirgt sich hinter diesem "griechischen" Wunderwort.

Ach! Von welchen geheimnisumfunkelten Sprachschätzen müßte der Donaldist lassen, gäb' er hin einen Edelstein wie "Pseudopetasien" und spräch' er nur wie in der Sprache der ihn umgebenden lebenden Menschen: Scheinhüte? Ich sag': von gar keinen. Er redete nur, wie er's hört bei den Menschen um ihn. "Pseudopetasien" versteht kein Mensch und braucht kein Mensch. Redet in der Sprache lebender Menschen!

So, so, ihr Herren von der Wissenschaft! "Scheinhüte" klingt euch nicht "wissenschaftlich" genug? So wie tausend gute deutsche Wörter wie "Quantensprung", "Erdumfang", "Vertauschungsgesetz", "Erblehre", "das All" und, und, und? Alle die und vieltausend andere klingen nicht "wissenschaftlich" genug? – Bitte, sagt mir, was genau ist die "Definition" eines Wortes, daß es "wissenschaftlich" klinge? Sagt's! Jetzt! Hier! Ich warte!

Lieber Gott, wenn unser Deutsch nicht hinreicht für die Gedanken, die wir denken, und die Wissenschaften, die wir treiben, warum reden wir gradweg nicht englisch oder griechisch oder im begrabenen Latein miteinander, um die Gedanken auszudrücken, für die, wie ihr's glaubt, unsere arme, arme, unsere ach so arme deutsche Sprache es nicht tut?

"Pseudopetasien". Ja, sprächen wir wohl "Scheinhüte", es könnt' uns wohl auch der Penner auf der Straße verstehen. Aber nein, ums Verrecken müssen die Donaldisten eine neue Eingeweihtensprache "produzieren". Drum: "Pseudopetasien". Hauptsache, der Donaldist, der den Donaldisten "studiert" hat, schnallt's.

Man frage hunderttausend Leute auf der Straße, was "Pseudopetasien" sein sollen. Zwei werden's erraten. Der eine ist Donaldist, der andere Professor für Altgriechisch.

Hätte es schon im alten Griechenland Donaldisten gegeben, die armen Schweine hätten gar nicht "Pseudopetasien" sagen dürfen. Dann hätte sie nämlich der altgriechische Penner auf der altgriechischen Straße verstanden.

Nee, nee, die Donaldisten im alten Griechenland hätten am besten nach den Wörtern gelechzt, die die Barbaren in den nördlichen Wäldern für "Schein-Hüte" gebrauchten, und diese Sprachbeute dann glücklich ins Griechisch geschleppt.

"Sainhytēs", sehr unverständlich für den alten Griechen, hoho, drum um so "wissenschaftlicher" – mit kennerischem Zungenschnalzer: hooochwissenschaftlich, weil: Kein alter Griech' versteht's. Und, ja, ein blödes Wort ist's.

Awa ick Deutscher vom Dezember 2024 tscheck's. Hey, ick bin jebildet hoch zwee!

Weiche Wände, harte Hüte?

20.12.2024, 21:27:58 (bearbeitet)

Gumpensundbericht. Ankel Skruhdsch dreiundzwanzig.

Der alte Geizkragen scheint für diese Wand auf leichteste Leichtbauweise zurückgegriffen zu haben, wenn die Fliehenden beim Wanddurchbruch so ausgeprägt ihre Körperumrisse hinterlassen (Arme, Beine). Aber selbst wenn die Wand aus Pappe wäre – mich wundert doch, daß auch ihre Hüte mit durchbrechen und im Umriß erkennbar sind. Nach aller Erfahrung und Erwartung sollten die Hüte beim Durchbruch runterfallen. Das müßte schon eine Wand aus Eßpapier sein, bei der in unserer Welt der Hut so mit durchbricht und seinen Umriß hinterläßt.

Meine Lösung: Den zwei Helden stehen ja "vor Entsetzen die Haare pfeilgrad durch die Mützen", wie's einer der Knaben beschreibt. Die Haare stehen durch die Mützen (oder Hüte, ist mir ghupft wie gsprungen), sie halten also die Mützen fest. Aus dem Mützendurchstich folgt, die vor Entsetzen nach oben stehenden Haare sind nadelspitz. Und wohl auch betonhart. So können die Mützen mit durch die Wand brechen. Die Mützen müssen natürlich mehr-weniger vollständig mit Haaren gefüllt sein. Man kann's als einen der vielen Zufälle in Entenhausen verbuchen, daß die beiden Meisterdetektive solche Haarlängen haben, daß die pfeilgrad stehenden Haare ihre Mützen fast genau ausfüllen.

Keine Lösung ohne neuen Knoten. Man äuge genau hin: Beim "Polizisten" zeichnet sich im Umriß auch der Mützenschirm ab, und bei "Sherlock" sind's die Mützenschnäbel (oder wie immer das heißt). Sollen da jetzt auch Haare umrißgenau pfeilgrad durchgestoßen sein? Nee, das wäre schon eine verzweifelte, gewaltsame Erklärung, und geh' ich in mich, so hab' ich hier keine Erklärung mehr … außer der Eßpapierwand.

Weiche Wände, harte Hüte?

20.12.2024, 21:15:58

Bitte löschen, Fehler lag nicht bei mir, ich hatte ganz gesittet "Thema erstellen" gedrückt, in weiser Voraussicht den Text kopiert.

Willkommen im neuen Forum!

19.12.2024, 19:58:06 (bearbeitet)

Das Phantom sprach:

Und der Kopisten-Thread ist möglicherweise nur die Spitze eines Eisbergs. Wer weiß, wie viele von den älteren Threads auch geschreddert worden sind ...

Eben habe ich einen längeren älteren Faden aus der Versenkung gehoben. Zu meinem Erstaunen sehe ich dort auf der ersten Seite, daß ich am 14. April 2022 den Faden ausgesponnen haben soll (aber ich bin's nicht, der Donald ist's gewesen, echt wahr!). Doch die letzte, neunzehnte Seite schließt, vor meiner heutigen Zutat, mit einem Beitrag von mir vom 14. Dezember 2020.

Diesen Zeit-Raum-Verhau kann mir wahrscheinlich nicht mal Doc Brown erklären. Donaldisches Durcheinander vom feinsten.

Rechtschreibung

19.12.2024, 18:40:27 (bearbeitet)

Aus dem neuesten Band 89 der Entenhausen-Edition. Goldmondbericht.

"Spektros-kopische". Solche üblen Trennungen bei zusammengesetzen Wörtern sind im wesentlichen eine Errungenschaft unserer Tage, da man Drähten und Rädern die Silbentrennung überlassen hat und dann noch mal "drüberschaut" (oder auch nicht).

Man sieht ja oft genug in der Wegwerfpresse, daß sogar bei deutschen Zusammensetzungen, wo's jedem Drüberschauer aus Fleisch und Blut sofort ins Auge springen sollte (sollte!), zum Beispiel ein Fugen-s auf die nächste Zeile geschoben ist, vor allem wenn der zweite Bestandteil der Zusammensetzung mit einem Selbstlaut anhebt, etwa: "Worttrennung-sunvermögen".*

In Druckerzeugnissen aus der Zeit vor dem Drähte-und-Räder-Silbentrenner stoße ich nie auf solche vergurkten Trennungen.

Ein Barks-Album ist nun nicht eine Tageszeitung, die man nach dem Lesen zu ihrem ewigen Frieden in die Tonne senkt, sondern ein Barks-Album ist ein Schatz, den man behält, an dem man sich immer wieder labt und den man an die nachfolgenden Geschlechter weitergibt. Da kann man schon fordern, daß einer doppelt und dreifach genau drüberliest.

Bei "spektroskopisch" kann man ohne weiteres unterstellen, daß einer vielleicht drübergelesen hat, aber die Grundwörter gar nicht erkannt hat. Was abermals mahnt, nicht unbedacht dunkle Fremdwörter zu verwenden, um jemandem imprägnieren zu wollen. Wenn ein Entenhausener Fernsehsprecher "spektroskopisch" sagt, ist's natürlich getreu wiederzugeben.

  • Les' jetzt, 18.38 Uhr, in einem Gesundheitsblatt auf einer Seite: "Gelen-kentzündungen", "unwahrs-cheinlicher". Trenn mich, oder ich fress' dich!

Willkommen im neuen Forum!

17.12.2024, 16:44:30

Gibt es eigentlich eine Übersicht, wieviele der ursprünglichen Schwarzen Brett registrierten sich inzwischein im "Neuen" Forum angemeldet haben?

Von allen auf dem Altbrett eingetragenen Nutzern haben sich viele dort wohl vor Jahren zuletzt blicken lassen. Es ist klar, daß diese Brettleichen hier nicht plötzlich wiederauferstehen. Ein Zahlenvergleich wäre sinnvoller auf die Altbrettler beschränkt, die innerhalb der letzten drei oder sechs Monate dort mal "huhu" gesagt haben. Ist aber wahrscheinlich wieder was, was man nicht mit zwei Mausklicks weiß ...

Willkommen im neuen Forum!

16.12.2024, 19:03:48

Von einer Reihe von Brettgewaltigen hab' ich hier im neuen Forum übrigens noch nichts gehört oder gesehen. Ich mag ja nicht glauben, daß die alle seit mittlerweile über vier Wochen bei der Anmeldung an der Kleinschreibgeschichte scheitern. Fräulein Tuschel? Beppo? Timbuktuer? ... Lebt Ihr noch?

Presseschau

15.12.2024, 05:37:35 (bearbeitet)

und etwas später Kurzvortrag zum Thema Wahrheit mit hinreichender Wirrköpfigkeit

01:01:26: "Immanuel Kant, der zeit seines Lebens nicht aus Königsberg hinausgekommen ist …"

Ich will ja nicht klugscheißen, aber … ach, was soll's, ich will klugscheißen. Also, Kant. Siebzehnachtundvierzig bis -fuffzig Hauslehrer in Judtschen bei Gumbinnen. Dann bis dreiundfuffzig in Groß-Arnsdorf bei Mohrungen. Schließlich bis vierundfuffzig auf dem Schloß Waldburg-Capustigall in der Nähe von Königsberg. – Damit ist der Erkenntnis-Umwälzer in seinem Ostpreußen schon ein bißchen rumgekommen. Mit Betonung auf "ein bißchen".

Mildernde Umstände gibt's freilich in Gedenk der Fortbewegungsmöglichkeiten und Wegeverhältnisse zu Kants Zeiten. Ein Gelehrter, der im 18. Jahrhundert Ostpreußen nie verlassen hat, das wäre vielleicht gleichzusetzen mit einem, der heute nie außerhalb Deutschlands war. Oder Europas. Oder … ach je, im Grunde ist's weniger Müh, heut seinen Hintern erster Klasse nach Rio oder Sydney verfrachten zu lassen, als damals von Königsberg nach Judtschen oder Groß-Arnsdorf zu reisen.

MdD-Karte (Weihnachtsgabe 2024)

12.12.2024, 22:27:44 (bearbeitet)

Unverschämtheit, beinahe hätte ich in der Küche Geschirr abwaschen müssen.

Was – "always look on the bright side of life" – ein weiteres Stück gelebten Donaldismus gewesen wäre.

Aber ohnehin: Bargeld lacht. Und am donaldischsten wär's da, um dem Dasein einen echt Entenhausener Tatsch zu verleihen, alles Geld, mit dem man seine Alltagsbedürfnisse bestreitet, in einem grob gewirkten Säckchen mit einem Talerzeichen drauf mit sich zu führen. Na, das gibt große Augen, wenn man beim Kaufmann oder an der Tanke die Moneten rausholt.

Willkommen im neuen Forum!

09.12.2024, 14:03:51

Die Angabe "zuletzt gepostet" in der Themenübersicht ist machmal inkorrekt.

Das Forum gibt Änderungen in Beiträgen als "zuletzt gepostet" an.

Wenn ich jetzt in einen Faden eindränge, in dem seit zwanzig Jahren keiner was geschrieben hat, und in einem Beitrag von mir auch nur ein Kommalein löschte oder hinzufügte, würde der Faden im Forum ganz nach oben geschleudert mit einem angeblich letzten Beitrag zu meinem Änderungszeitpunkt.

Langfristig natürlich kein Zustand.

Partielle Sonnenfinsternis während des D.O.N.A.L.D.-Kongresses in Flensburg

09.12.2024, 05:34:46 (bearbeitet)

Sonnenfinsternisse gesellen sich zu Lesebrillen, Supermarktmitarbeitern und zahlreichen anderen Dingen und Menschen eines Alltags-"Paradoxons": Man sieht sie unentwegt herumwuseln, sie sind aber plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, wenn man sie wirklich braucht.

Kaum ist die Rübe ab, läßt sie sich mit unschuldigster Unschuldmiene blicken, die Sonnenfinsternis. Wetten, daß?

DD 168 und MifüMi 157

06.12.2024, 20:47:49

Auch bei mir heut im Kasten. Nein, wie nikoläusisch!

Tagespanel im Original und Fuchs-Varianten

01.12.2024, 10:19:11 (bearbeitet)

Die Spechblasen verformt und aus zweien eine gemacht. Doch dies wohl schon in Kopenhagen und nicht in Stuttgart. Auf jeden Fall hat Fuchs anhand von Ablichtungen der amerikanischen Hefte übersetzt, und somit lachen bei ihr mit Sicherheit auch zwei Neffen und nicht einer; die zweierlei Arten deutscher Lache (ha und hi) weisen deutlich darauf hin.

Tagespanel im Original und Fuchs-Varianten

27.11.2024, 22:41:10

Sensibilisieren, rezipieren, konterkarieren … der deutsche Düsentrieb labert hier mehr wie ein echter und rechter Mann der Wissenschaft.