"Hier handelt es sich um eine unnötige und unangenehme Haarspalterei, die ja auch coolwater betreibt, wenngleich hier eine gewisse Paradoxie in der Argumentation eingeräumt wurde. Eine Wiederwahl kann nur nach der Abwirtschaftung stattfinden; [...]"
Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre nach Deiner Auslegung Karsten Bracker auch dann noch immer Präsidente, wenn sich am 29. März eine Mehrheit für Leo Lesinski ergeben hätte – Lesinskis Wahl wäre ungültig, weil Bracker zuvor nicht ordnungsgemäß mit Suppe oder Pudding abgewirtschaftet hätte.
Bei dieser Auslegung des Paragraphen tut sich ein ganz neues "Paradox" auf: Eine Präsidente könnte mit einfachen Mitteln ihren weiteren Amtsverbleib bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag erzwingen, indem sie den Abwirtschaftungsfraß vergißt oder "vergißt" oder sich weigert, den Löffel zum Mund zu führen: "Nein, meine Suppe ess' ich nicht!" – Was dann?
Ich seh' das aber eh anders. Hätte das versammelte Donaldistenvolk Lesinski als neue Präsidente auf den Schild gehoben, wäre die Wahl auch ohne vorhergehende Abwirtschaftungssuppe oder -pudding für Bracker gültig gewesen. Der Abwirtschaftungsparagraph sagt nicht, wann eine Präsidente "im Falle einer Abwirtschaftung" Suppe oder Pudding zu "verspeisen" hat.
Im Paragraphen ist sogar die Rede von "abgewirtschafteten Präsidenten", nicht von abwirtschaftenden oder abzuwirtschaftenden, die ihre Suppe oder den Pudding zu löffeln hätten. Die Suppe folgt da eigentlich der Abwirtschaftung (welcher Vorgang immer damit genau gemeint ist) ...
Zugegeben gähnt mir jetzt eine neue Unklarheit entgegen: "Abgewirtschaftete Präsidente" ist man zweifelsfrei nur zwischen dem Zeitpunkt einer Abwirtschaftung und der Neuwahl einer anderen Präsidente; danach ist man nicht mehr amtende Präsidente. Kann man eine als "abgewirtschaftete Präsidente" zu leistende Handlung auch nach Amtsausschied, als gewesene Präsidente, "nachholen"? Die Frage verunklart noch, daß in dem Paragraphen in der Mehrzahlform von "abgewirtschafteten Präsidenten" die Rede ist ...
Wie auch immer, in meiner "pragmatischen" Lesart des Paragraphen hätte ein am 29. März nicht wiedergewählter, im Amt abgelöster Karsten Bracker, der seine präsidentische Abwirtschaftungssuppe, warum auch immer, "versäumt" hätte, sie als ins einfache Donaldistenvolk zurückgetretene Altpräsidente nachzuholen.
Was allerdings zu tun sei, wenn eine noch nicht verköstigte abgewählte Präsidente sich mit Klauen und Zähnen weigert, ihre Suppe zu essen, habe ich auch keine gewaltfreien Lösungen auf Lager. Dann ist mal richtig schön Verfassungskrise, ha!