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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Ich stimme Coolwater zu: die Elefantentheorie ist interessant, aber nicht ausreichend belegt. Die Charakteristika des Wendig-Kopfes (lange Nase, betonte Nüstern, große flache runde Ohren) entsprechen denen der Hausratte. Auch Ratten zugeschriebene negative Eigenschaften wie Aggressivität, Hinterhältigkeit, Maßlosigkeit und soziale Schädlichkeit passen auf Wendig. Ich habe versucht, mich an Bilder von Rattenähnlichen in Barks-Geschichten zu erinnern, aber mir fielen nur die beiden Gefolgsleute von Kater Karlo in "Piratengold" ein, "Ratz" und Oliver. Aber die beiden sind sowohl in der amerikanischen Version als auch in BL-OD 1 und TGD 73 weißgesichtig mit schwarzen Ohren (viel zu langen Ohren für eine Ratte). Ist nicht so ein böser Spion für eine böse feindliche Macht als dunkelhäutiger Rattenähnlicher dargestellt? Ich komm' nicht drauf. Die m.E. unsensible, weil vorurteilsbefeuernde Einfärbung eines Bösewichts zu einem Dunkelhäutigen findet sich auch in "Eine gute Lehre" (Swimming Swindlers, WDC 71), und zwar in der Micky Maus von 1977 (!). Die ursprüngliche amerikanische Version von 1946 kenne ich nicht. Sind Butch (deutsch "Otto") und die anderen Mitglieder seiner Gang dort auch dunkelhäutig? Ich glaube, dazu hat schon mal jemand was geschrieben, aber ... perduftia spiriti.

27.01.2024, 19:55:43

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Coolwater

@coolwater

Ist nicht so ein böser Spion für eine böse feindliche Macht als dunkelhäutiger Rattenähnlicher dargestellt? Ich komm' nicht drauf.

In der Tat. Im Zehn-Fehlstarts-hintereinander-Bericht ist eine "Ratte" (deren Hautfarbe freilich so fraglich ist wie bei Wendig). Fürs Phantom wohl der nächste Elefant. 😁

27.01.2024, 20:14:14

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Coolwater

@coolwater

Die m.E. unsensible, weil vorurteilsbefeuernde Einfärbung eines Bösewichts zu einem Dunkelhäutigen findet sich auch in "Eine gute Lehre" (Swimming Swindlers, WDC 71), und zwar in der Micky Maus von 1977 (!).

In der Barks Library und in den Gladstone-Heften überhaupt scheinen sie bei der Einfärberei eher nach dem Zufallsgrundsatz verfahren zu haben. Da erwischte es halt "Gute" wie "Böse". Jeder, der die Gladstone-Sachen liest, spürt, daß diese Einfärbungen nicht passen und erkünstelt sind. Sie finden sich auch nicht in den amerikanischen Barks-Urdrucken, aber auch etwa in der späteren Carl Barks Collection hat man den Unfug sein lassen, obwohl hier mit Susan Daigle-Leach die gleiche Färberin am Werke war wie beim größten Teil der Barks Library. Barks hat Entenhausen als eine auch für amerikanische Verhältnisse erstaunlich "weiße" Stadt dargestellt, aber wenn das so ist, ist es eben so. Entenhausen durch Gesichtseinfärbungen nachträglich "bunter" zu machen reiht sich ja zu den üblichen Fälschungen und Zensereien ein, die wir schon kennen und "lieben". Fehlt bloß noch, daß man anfängt, in großem Stil die Gesichter der Entenhausener umzuzeichnen, damit Entenhausen "diverser" wird. Bruce Hamilton und seine Gladstone-Mannschaft, das waren ja alles Barksliebhaber; eine Vermurksung des Barkswerks war gewiß das letzte, was sie im Sinn hatten. Das nährt meinen Verdacht, daß diese "Diversifizierung" damals von Disney ausging. Ist aber ein bloßer Verdacht, ich habe zu der Angelegenheit nie eine Stellungnahme von einem der damaligen Gladstone-Leute gehört.

27.01.2024, 20:44:31

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Recht hast du: die Einfärbungen stimmen nicht. Entenhausen ist weitestgehend eine "weiße" Stadt. Ander ist es bei Angehörigen von Völkern außerhalb von Entenhausen (Himalaya, Eismeer, Südamerika, Afrika etc.) Die einzige Entenhausener Ausnahme, die mir spontan einfällt, ist der asiatisch aussehende gelbhäutige Herr in "Spielleidenschaft" (WDC 136), aber der sieht auch nur in TGDD 11 so gelb aus. Wahrscheinlich sollte man auf den Versuch einer Interpretation von Haut- (Fell-, Feder-)farben ganz verzichten. Abgesehen von der gänzlich undonaldistischen, d.h. nicht auf Barks basierenden Kolorierung ist eine rückwirkende Interpretation nach modernen Maßstäben immer problematisch. "Bunt" und "divers" sind heutige Kriterien (die ich ganz prima finde). Natürlich kann man in der historischen Forschung danach fragen, aber man darf das nicht an heutigen Wertmaßstäben messen.

27.01.2024, 21:12:41

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Der Haarige Harry

@der_haarige_harry

Unter uns 'Wissenschaftlichen DonaldistInnen', insbesondere den politisch Unansprechlichen, empfehle ich zur Abwechslung den z.Zt. auf 3Sat laufenden Spiel-/Dokumentarfilm "Ein Tag" (hoffentlich bleibt euch da die 'relevante donaldistische Frage' nach physiognomischen Merkmalen von Rattenähnlichen im langen Entenhals stecken...). - Umglub.

27.01.2024, 21:43:34

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Coolwater

@coolwater

Die ursprüngliche amerikanische Version von 1946 kenne ich nicht. Sind Butch (deutsch "Otto") und die anderen Mitglieder seiner Gang dort auch dunkelhäutig?

Zu meiner Überraschung: Sie sind's. Die amerikanischen Urdrucke kriegt man bei kluger Bedienung einer Suchmaschine heut frei Haus geliefert. Es würde mich wundern, wenn 1977 in Deutschland oder Dänemark (es handelt sich möglicherweise nicht um eine exklusive Ehapa-Mickymausfärbung, sondern um eine Generalfärbung für alle Egmontlande) jemand die Otto-Bande bewußt als schwarze Kinder neu eingefärbt hätte. Man neigte ja eher dazu, die Comics zu "lokalisieren". Schwarze Kinder und Kinderbanden waren in Deutschland und Dänemark 1977 aber wohl ein eher seltener Anblick. Des Rätsels Lösung liegt wohl in den "color guides". Wenn Europa (Egmont) Druckvorlagen für Disneycomics anforderte, sandte Western Publishing ein Heft oder deren mehrere mit dem amerikanischen Urdruck des angeforderten Stoffs als Färbevorbild mit (diese Hefte, weil meist "ungelesen" und im Bestzustand, sind unter Sammlern begehrt). An diese Färbeleitbilder hat man sich hier dann nicht unbedingt gehalten. Aber manchmal schon … Es ist eindeutig, daß man sich im Schwimmerbericht des Färbeleitbilds des Urdrucks ausnahmsweise bediente, ja ihm sklavisch katzbuckelte: Nicht nur die dunkle Hautfärbung der bösen Buben stimmt mit dem amerikanischen Urdruck überein, auch die Pulloverfarben der zwei bösen Buben (lila und gelb) tun's und auch die blauen Streifen des Schwimmhemdes des einen Neffen! So viele der Zufälle? Gibt es nicht! Die bösen Buben sind meines Erachtens bei Barks klar nicht als Schwarze "angelegt". Der Bürstenhaarschnitt von "Butch" und die Wuschelschöpfe von Gelbpulli und Latzhose sprechen dagegen. Hätte Barks eine schwarze Kinderbande zeichnen wollen, die Knaben wiesen wohl dichtes Lockenhaar auf. Die "Verdunkelung" der Knaben geht aufs Konto eines unbekannten Western-Färbers 1946. Zweie Seiten aus dem amerikanischen Urdruck von 1946:

27.01.2024, 23:36:25

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Coolwater

@coolwater

Wahrscheinlich sollte man auf den Versuch einer Interpretation von Haut- (Fell-, Feder-)farben ganz verzichten.

Man muß hier mit Umsicht verfahren. Wir sind uns einig, daß die Färbung in irgendwelchen Drucken der Berichte nicht maßgebend ist, da sie nicht von Barks noch von Fuchs kommt, sondern von irgendeinem Färberlein, das ganz gewiß nicht den Guck nach Entenhausen hatte. Aber: Wir haben von Barks die Ölschinken und weitere Farbzeichnungen von Entenhausen. Und so sehr in den Ölschinken der Barks seine Phantasie Blasen schlagen ließ, eins ist klar: Das Gefieder der Ducks ist "weiß", ihre Schnäbel und Füße sind "gelb". Wir sehen's in den Ölschinken. Und Barks, der's ja wissen mußte, hat's wieder und wieder in den gleichen Farben gemalt. Ich meine, wir können den vorsichtigen Schluß ziehen, daß das Gefieder der Ducks nicht rot, grün oder braun ist, sondern weiß (oder weißlich, mit gelblichem Schimmer, wie's in den Ölschinken manchmal scheint). Wir haben auch in den Berichten zahlreiche Beschreibungen zur farblichen Leiberscheinung vieler Menschen. "Gelbschnabel", "Bleichgesicht", "der dunkle Unhold", "die Weißen" und so weiter. Natürlich könnt' jetzt ein Schlaumeier sagen, "weiß", wie wir es in einer Sprechblase lesen, bedeute etwas ganz andres als in unsrer Welt. Die in einer Sprechblase von Fuchs übermittelte Zeichenfolge "w-e-i-ß" in Entenhausen bedeute etwas anderes als das Wort "weiß" bei uns. Hähähä, viel Spaß beim weiteren Ausformeln dieser "Theorie" …

28.01.2024, 01:00:21

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28.01.2024, 06:05:04

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29.01.2024, 05:53:10

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@beppo

Erstaunlich, dass die Kinoeinnahmen in Säcken voller Bargeld verschoben werden. Das erinnert mich an die heutigen USofA, wo der Handel mit legalem(!) Cannabis bar abgewickelt wird, weil für die Banken Bundesrecht und kein Landesrecht gilt. Billy der Bandit schauen ist ja eigentlich auch so etwas Ähnliches wie kiffen.

29.01.2024, 07:53:34

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