Ich bin ja jemand, der sorgfältig differenziert. Auch wenn es mir nicht jedermann glauben will. Wenn (erfundenes Beispiel) eine Bibliothekarin und ihre Freundinnen beschließen, in Zukunft nur noch Knalltopftreibling statt Explosionsmotor zu sagen, dann ist das deren gutes Recht, das ich bis aufs Blut verteidige. Ich schreibe niemandem seine Sprache vor. Wenn diese fiktive Bibliothekarin alllerdings meint, dass jeder, der nicht Knalltopftreibling sagt, ein schlechter Mensch ist, dann kann ich, mit Verlaub, als grundehrliches Wesen nicht gänzlich zustimmen. Wenn ich einen mehr oder weniger subtilen Druck erahne, dass ich hinfort auch Knalltopftreibling sagen soll, dann steigt mein Blutdruck. Historische Texte, seien sie nun von Astrid Lindgren oder Julius Streicher, sollten sowieso sakrosankt sein, wenn man nicht extrem gute Gründe hat, sie zu verändern. Aber da würden mir die meisten Bibliothekarinnen eh zustimmen.