Fuchstext-Verhunzung

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Fährmann

@faehrmann

Gerade Erika Fuchs, geb. im Kaiserreich und sprachverliebte Vielleserin, soll Fraktur falsch gelesen haben? Halte die Vermutung für haltlos.

Sie war allerdings fehlsichtig und trug zentimeterdicke Augengläser... Ahoi!

19.04.2021, 03:55:38

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Salvatore Speculatio

@salvatore_speculatio

Jeder Autor hat das Recht, seine eigenen Texte bis zu 313mal zu verändern (fachsprachlich: daran herumzudoktern). Daraus ergibt sich nicht das Recht, in den Texten anderer herumzupfuschen. Korrigiere: das galt in prä-barbarischen Zeiten. Die sogenannte Hochkultur ist längst nicht mehr sicher vor dem Zugriff der Gesinnungs-Taliban. Ich warte auf die Zerstörung der Opernlibretti (Entführung aus dem Serail u.v.a.). Gruß, Salvatore

01.05.2021, 09:58:52

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Dietmaar

@dietmaar

nach sanfter Rüge von duck313fuchs nochmal hier. Diese Verhunzung hat mich wegen der Kombination aus Zensur und Schlamperei besonders geärgert:

An Lieblosigkeit kaum zu überbieten, hatte das schon am späten Abend im Vortreffen angeschnitten: nicht nur wurde eine weitere Blase zensiert, sondern der zweiten nicht einmal Beachtung geschenkt, sodass der ganze Dialog ad absurdum geführt ist:

Zwar nicht die Erstveröffentlichung, aber immerhin von 1970:

Wenn auch Deine Ausführungen hier in disem Faden eigentlich am falschen Platz sind und Dein letztes Bild aus einem anderen Bericht als angegeben stammt, will ich doch das von Dir gewünschte Panel hier einstellen:

Belustigend jedoch auch wieder: die zu beobachtende mangelnde Sorgfalt am LTBCE-Projekt insgesamt schlägt sich auch auf die Zensur nieder. So wurden in "Der freie Lauf der Phantasie" im selben Band (12) zunächst die das Gehöft angreifenden Indianer lediglich als "Angreifer" bezeichnet, eine Seite weiter jedoch, als die Neffen nicht abreisen wollen, ohne noch was für die Angegriffenen zu tun, sind es dann doch wieder Indianer. Wurde offenbar übersehen :-)

02.05.2021, 13:01:40

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Theodora Tuschel OP

@theodora_tuschel

Im nächsten DD setzt es hierzu was. Achim Hölter, der Autor des F.A.Z.-Artikels "Fridolin Freudenfett wird geschlachtet", bezeichnete die Textänderungen in LTCBC 12 als "Dammbruch". Trotzdem steht im Impressum: "Die hier abgedruckten Geschichten sind reine originalgetreue Nachdrucke in ihrer ursprünglichen Übersetzung" mit Disclaimer "die zum Teil nicht den heutigen Zeitgeist widerspiegeln". Har har har! Eins der schlimmsten Beispiele: "Die Stadt der goldenen Dächer" (S. 252) mit dem bekannten Panel, wo Donald zögernd, weil er der Kulturfähigkeit des "Eingeborenen" nicht traut, sein Bandophon/Bandofon präsentiert und denkt: „Vielleicht ist er irgendwo in eine Missionsschule gegangen und ist ein bißchen zivilisiert" (F1 in MM 44-46/1959 und BL-OD 13, ebenso F2 in TGDD 47 und KA 37). Das wird im LTB Barks Classic! zu: „Vielleicht haben sie hier eine Radiostation und er hat davon etwas mitgekriegt ..." STÖHN! Die alte Rechtschreibung von 1996 haben sie seit 25 Jahren nicht geändert (immer noch 'daß' mit ß - das verstehen Kinder heute doch gar nicht mehr!), aber Inhalte müssen dem "Zeitgeist" angepasst werden. Der "Eingeborene" darf bleiben, die offensichtlich satirische Anspielung auf Mission & Kolonialismus muss weg. Wobei der "Eingeborene" auf S. 250 wohl nur übersehen worden ist, an anderen Stellen ist er gnadenlos wegzensiert worden. STÖHN!!

02.05.2021, 16:23:51

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Theodora Tuschel OP

@theodora_tuschel

Raldo Rüpel weist am 5. Mai in einem neuen Faden auf einen Artikel in der "Kleinen Zeitung" (Steiermark) hin: Inhaltlich nichts neues gegenüber dem F.A.Z.-Artikel "Fridolin Freudenfett wird geschlachtet", aber erfreulich als Medienecho zum Thema Fuchstextverhunzung.

05.05.2021, 10:45:28

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Fährmann

@faehrmann

Kleine Zeitung (Abo) Bittesehr!

05.05.2021, 16:01:09

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Coolwater

@coolwater

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Nebenbei bemerkt: Erika Fuchs hat vielleicht einmal einen Text in Frakturschrift gelesen. Dabei hat sie die st-Ligatur als tt missverstanden. Aus Freudenfest wurde Freudenfett. Das hat sie sich gemerkt. Nur eine Vermutung. Gerade Erika Fuchs, geb. im Kaiserreich und sprachverliebte Vielleserin, soll Fraktur falsch gelesen haben?

Halte die Vermutung für haltlos.

Bohns Erika-Fuchs-Buch enthält den Fotobeweis, daß die Fuchs mindestens einmal in ihrem Leben ein Buch in Fraktur gelesen hat, und zwar ohne zentimeterdicke Augengläser: https://share-your-photo.com/cba2beda2f (Auf diesem Foto vom Foto, das ich mit meinem Händi gemacht habe, ist es vielleicht nicht deutlich zu sehen, aber im Bohn-Buch ist klar zu erkennen, daß der Text des Buches, das die Fuchs da liest, in Fraktur gesetzt ist.) Die Fraktur wurde seit 1941 durch die Antiqua ersetzt. Da war die Fuchs fünfunddreißig. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die meisten deutschen Zeitungen und Zeitschriften und der größte Teil der schönen Literatur in Fraktur gedruckt, die Antiqua wurde eher in wissenschaftlichem Schrifttum verwendet. Die Vermutung liegt nahe, daß die Fuchs außer diesem einen Buch im Jahre 1934 noch mehr Sachen in Fraktur gelesen hat. 😉 Obwohl, es gibt Schriften, da reicht das lange S nicht so tief: https://share-your-photo.com/e46c48c211. Wenn das noch dazu klein und schlecht gedruckt ist (Zeitungspapier) und man es nur flüchtig erfaßt, so was läßt sich durchaus fehllesen … Ist aber im Fall Fuchs alles nur Spekulation

08.05.2021, 19:55:10

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paTrick

@patrick

Ich warte nur auf den nächsten Verhunzungsschritt. Entenhausener:Innen wäre doch topmodern. Außerdem ist "Zwergindianer" total diskriminierend. Das muss in "kleinwüchsige Indigene" geändert werden!!!

29.05.2021, 09:51:02

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Das muss in "kleinwüchsige Indigene" geändert werden!!!

Das müsste hierorts in "kleinwüchsige native Americans" geändert werden. Sicher aber nicht in "Indigene".

29.05.2021, 12:04:49

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Raskolnikow

@raskolnikow

„Native Americans“ ist US-Sprech. In Kanada, wo der Bericht mit den Zwergindianern wohl eher anzusiedeln ist, spricht man von „First Nations“.

29.05.2021, 12:50:54

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