Hände weg von Donald Duck! Keine Zensur klassischer Comic-Geschichten!

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Kassenwart

@kassenwart

https://www.ruhrbarone.de/petition-haende-weg-von-donald-duck/203566

👍 Schön, dass es schon weiterverbreitet wird! Klatsch, Klatsch, Klatsch für alle Beteiligten!

19.11.2021, 17:06:32

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Danke. Es läuft recht gut, schon 350 Unterschriften. Kurz zu Beppo: ich widerspreche dem, was du vorträgst. Das Thema ist zu komplex, um es hier abzuhandeln. Nur 3 Punkte: 1. Über Textanpassungen in der Kinder- und Jugendliteratur wird seit mehr als 10 Jahren diskutiert, und zwar auf einem Niveau, wo man mit einem simplen "nix da, fertig" nicht mehr kommen kann. 2. Textkorrekturen in Literatur zwecks Anpassung an veränderte Normen sind eng gekoppelt an den Gesamtkomplex 'Sprache und gesellschaftliche Normen'. Das erste wäre ohne das zweite gar nicht zum Thema geworden. 3. In einem Petitionstext muss man sein Anliegen so begründen, dass es für möglichst viele Leute zustimmungsfähig ist. Das gelingt nicht bei den äußersten Rändern. Wer meint "politisch korrekt, Gender - alles Scheiße" wird nicht zustimmen, und wer meint "wie hoffnungslos reaktionär und rückwärtsgewandt" auch nicht. Aber viele andere dazwischen, die die Sache differenzierter sehen.

19.11.2021, 17:39:50

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Kassenwart

@kassenwart

Und auch, wenn ich nicht Frau Dr. Erika Fuchs auf eine Stufe heben will: Wer vergreift sich bitte an Texten von Shakespeare, Goethe oder anderen Literaten, außer um sie für heutige Sprache „verständlicher“ zu machen, nicht um sie nach dem Zeitgeist zu zensieren? Es fehlt das Gespür dafür, dass inzwischen auch Comics zur Literatur zählen können. Wir sind an einer ähnlichen Schwelle wie damals, als Comichefte generell als Schund deklariert wurden. Das hat sich geändert, OK. Nur heute gelten sie als beliebig abänderbar, weil keine Literatur. Sind ja nur Comics. Nein, sind sie inzwischen nicht mehr! Auch gute Comicübersetzungen können zur Literatur gehören und Frau Dr. Erika Fuchs ist dafür ausdrücklich gewürdigt worden!

19.11.2021, 18:13:07

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Coolwater

@coolwater

Ich durfte in der Anmeldung zur Promotion bei der Staatsangehörigkeit nicht BRD schreiben, weil das ein Terminus der äh ... Ostzone war.

Die Sache ist knifflig, aber nicht so sehr wegen der Zonen-Akü "BRD". Bekanntlich steht in unseren Persos bei Staatsangehörigkeit nicht "Bundesrepublik Deutschland", sondern "deutsch". Allerdings: Stünde "Bundesrepublik Deutschland" drin, käme das heute wohl aufs gleiche raus. Nicht jedoch in den siebziger Jahren – oder wann immer genau die Anmeldung zur Promotion war. Denn es gab die Zone, die nicht Teil der Bundesrepublik war. Und Bonn beharrte auf der Position, daß die Zone kein Ausland sei und die Eingeborenen der Zone die deutsche Staatsangehörigkeit innehätten. Dazu kam die in der Zone gelegene Insel West-Berlin, de jure ebenfalls kein Teil der Bundesrepublik, zumindest kein vollwertiger. Aber auch in den "Behelfsmäßigen Personalausweisen" der Insulaner war als Staatsangehörigkeit "deutsch" eingetragen. (Und eigentlich war Ost-Berlin, jedenfalls nach westlicher Auffassung, sowenig ein Teil der DDR wie West-Berlin einer der Bundesrepublik, auch wenn die DDR dort, in Ost-Berlin, ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte.) Es gab somit aus Bonner Sicht tatsächlich keine exklusive Staatsangehörigkeit der Bundesrepublik Deutschland oder BRD – als eines "deutschen Teilstaates" –, sondern eine die Bundesrepublik, die Zone und die Insel überwölbende deutsche Staatsangehörigkeit.

19.11.2021, 22:07:40

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Der Haarige Harry

@der_haarige_harry

Beppo schrieb: Ich durfte in der Anmeldung zur Promotion bei der Staatsangehörigkeit nicht BRD schreiben, weil das ein Terminus der äh ... Ostzone war. (...) Die Sache ist knifflig, aber nicht so sehr wegen der Zonen-Akü "BRD". (...)

Ahem, bester Coolwater: Dein Versuch, sich auf sachlicher Ebene mit Beppo auf einen Nebenaspekt seiner Argumente einzulassen, scheint mir der falsche Weg zu sein - wg. Unbelehrbarkeit (im Übrigen lies bitte mal meine PN). Und mit seinen Hauptargumenten zum eigentlichen Thema 'Fuchstext-Verhunzung' hat das von ihm angeführte o.G. ziemlich herzlich wenig zu tun. Unterm Strich: ein wohl einflußreicher Donaldist stellt sich zu einem zentralen donaldistischen Thema mal wieder quer - offensichtlich aus Prinzip. Versteh ich nicht wirklich, der war doch nie Anarchist, das ging bei der FAZ noch nimmer. - Ich für meinen Teil werde Beppos Äußerungen ab jetzt einfach gar nicht mehr ignorieren.

19.11.2021, 22:41:25

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Bürgermeister von Timbuktu

@buergermeister_von_timbuktu

Vermutlich würde Frau Dr. Fuchs heute anders übersetzen. Schon alleine, weil sie sich auch früher ja im Bus umgehört hat und den damals aktuellen Sprachgebrauch der Jugend abgeschaut hat. Der ist nun mal heute anders als damals. Aber darum geht es ja. Sie hat es damals im Zeitgeist übersetzt. Die Texte sind mittlerweile "veraltet", heißt: nicht mehr auf der politisch korrekten Höhe der Zeit. Es wird nicht gegendert, Worte, die heute verpönt sind, waren es damals nicht. Dann soll doch Ehapa eine komplette Neuübersetzung von Barks an den Start bringen. Mit Dollarn statt Talern, mit einem anderen Nachnamen für Onkel Dagobert, und keinem Verwandschaftsverhältnis zwischen Dagobert und seiner Schwester Dorette. So wie es Barks verfasst hat. Dann aber auch so bewerben. Wird auch mal Zeit, dass Shakespeare neu übersetzt wird. Die alten Texte versteht ja eh keiner.

19.11.2021, 22:42:03

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Coolwater

@coolwater

Und mit seinen Hauptargumenten zum eigentlichen Thema 'Fuchstext-Verhunzung' hat das von ihm angeführte o.G. ziemlich herzlich wenig zu tun.

Das ist mir klar. Die Diskussion über deutschlandpolitische Statusfragen in der Zeit der Teilung würde ich hierorts auch nicht unbedingt fortführen wollen. Hat mich nur sehr in den Fingern gejuckt, dazu rumzuschlaumeiern. 😉

19.11.2021, 22:49:45

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Kassenwart

@kassenwart

Ja, so war das… Auch wenn ich keinen donaldischen Zusammenhang erkennen kann.Ein bisschen Rückblick schadet aber nie. Auch ich hatte einen „behelfsmäßigen“ deutschen Personalausweis und als wir mal versehentlich an der Grenze den Reisepass vorgelegt hatten, wurde er als ungültig zurückgewiesen, weil der Stempel des Bundesinnenministers drin war. Hämisch des Grenzers: „Haben Sie den in Westberlin?“ Es war schon speziell. Und ich vertrage es bis heute nicht, wenn sich jemand die „Ostvokabeln“ wie BRD zu eigen macht, die gezielt zur Vermeidung und Trennung von Gesamtdeutschland produziert wurden. Statt Engelfiguren aus dem Erzgebirge zu Weihnachten kann man dann auch auf SED-Deutsch von Jahresendflügelpuppen reden…

19.11.2021, 22:54:06

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Kassenwart

@kassenwart

Die Diskussion über deutschlandpolitische Statusfragen in der Zeit der Teilung würde ich hierorts auch nicht unbedingt fortführen wollen.

Da hast Du völlig recht. Ging mir nur gerade genauso! 🍻

19.11.2021, 22:57:12

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Der Haarige Harry

@der_haarige_harry

Vermutlich würde Frau Dr. Fuchs heute anders übersetzen. (...) Wird auch mal Zeit, dass Shakespeare neu übersetzt wird. Die alten Texte versteht ja eh keiner.

Bester Alex, Fuchs-2-Text fand ich auch immer schon zwar bemüht, aber häufig auch damals schon weniger geil als krass daneben. Und zum Verständnis der originalen Shakespeare-Texte (u.a. ...!) würde ich statt neuzeitlicher Anpassung (man stelle sich bloß mal die Konsequenzen vor: Shakespeare in leichter PENG-Sprache !) eher historische Bildung empfehlen. Aber das macht ja Mühe und bedingt Voraussetzungen. - Und eigentlich sprechen wir hier ja 'nur' über Fuchs-Übersetzungen in ihrer Entstehungszeit ...

19.11.2021, 23:07:29

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