https://www.tagesspiegel.de/kultur/kontroverse-um-den-comic-maus-die-wahre-cancelculture-kommt-von-rechts/28021108.html Ich zitiere: Die „Maus“-Kontroverse zeigt nicht nur, dass der in rechten Kreisen beliebte Kampfbegriff „Cancel Culture“ (wenn es etwa um den Rassismus in „Huckleberry Finn“ geht) tatsächlich eine rechtspopulistische Praxis ist. ... Da möchte ich ganz vehement widersprechen. Die Linken zensieren genauso genüsslich wie die Rechten. Da passt kein Blatt Papier dazwischen. Zum Faden: Ehapa und Disney sind nicht "rechts". In Old California ist man links, aber man cancelt ebenso begeistert wie in Tennessee. Ist aber auch irgendwie donaldisch: Man muss sich auf das niedrige Niveau seines Gegners begeben.
Hände weg von Donald Duck! Keine Zensur klassischer Comic-Geschichten!
Der Haarige Harry
@der_haarige_harry
Herrjemine: Beppo is back. Er kommentiert aber nicht etwa die Tatsache, daß change.org die Petition unserer PräsidEnte heute geschlossen hat (in den letzten Tagen kamen nur noch wenige Unterstützungen hinzu - aber immerhinque: Summe 10.768), sondern sucht weiterhin krampfhaft nach Argumenten gegen 'Links'...
01.02.2022, 20:47:28
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Die Petition habe ich zu Ende Januar geschlossen. Mehr als 10.000 Unterstützer, das ist ein sehr gutes Ergebnis. Es bringt nichts, sich mühsam weiterzuhangeln auf 11.000 oder 12.000. Natürlich wären 13.313 noch besser. Aber das versteht Ehapa nicht. Die verstehen offenbar sowieso nichts.
01.02.2022, 21:06:37
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Ich haben inzwischen den Artikel von Dieter Kleibauer in der Schwäbischen Zeitung vom 29. Januar bekommen - einer der besseren Medienberichte zum Thema. Offenbar ist es Kleibauer gelungen, Jörg Risken, Publishing Director Magazines bei Egmont Ehapa Media, ans Telefon zu bekommen. Da ich selbst bisher keine inhaltliche Reaktion auf die Petition bekommen habe, zitiere ich ein paar interessante Stellen: (Zitat Anfang) Jörg Risken ist hörbar genervt, wenn man ihn auf die Petition anspricht. <...> Er verteidigt den Anspruch seines Hauses, auf neue Haltungen zu reagieren: "Nicht alle älteren Comics sind heute uneingeschränkt zum Nachdruck geeignet. Inhalte können in einem modernen Kontext als veraltet und manchmal sogar unangemessen empfunden werden." Risken ergänzt auf Nachfrage der "Schwäbischen Zeitung", dass andere Leser sich an Floskeln und Ausdrücken stören, die man Kindern heute nicht mehr zumuten sollte. Radikal auf dem Originaltext zu bestehen, sei da ein "elitärer Gedanke", die Eingriffe hingegen hält er für „kleine Anpassungen.“ Der Verlag sehe es als Verantwortung, missverständliche Interpretationen der Übersetzungen in absoluten Ausnahmefällen zu vermeiden. <...> Risken sieht die Petition immerhin als Grundlage für weitere Diskussionen. Ins Unreine gesprochen kann er sich vorstellen, dass künftige Editionen, die für Sammler und Literaten gedacht sind, die Originaltexte beibehalten, in Publikationen, die sich an Kinder wenden, überarbeitete Sprechblasen gedruckt werden. Die Entscheidung in dieser Frage fällt aber nicht in Berlin. Sondern in den USA, im Disney-Konzern. (Zitat Ende) Nun ja ... aha. "Elitär"? Ahem! - "Sammler und Literaten", kicher! - Dass Textkorrekturen nur in "absoluten Ausnahmefällen" vorgenommen werden, ist längst widerlegt, siehe den Faden "Fuchstextverhunzung". - Der Vorschlag einer philologisch korrekten Barks/Fuchs-Edition kam von mir. Aber natürlich nicht die Idee, für Kinder konzipierte Ausgaben zu bearbeiten. (Himmiherrgottsakrament! "Ad usum Delphini", das ist ja noch altmodischer als die 1950er Jahre!) - Dass nicht Ehapa, sondern Disney Strippenzieher der angeblich politisch korrekten Säuberungen ist, haben wir von Anfang an vermutet. Das hätte Ehapa gleich zugeben können, es hätte manches einfacher gemacht.
08.02.2022, 19:30:18
Beppo
@beppo
> Inhalte können in einem modernen Kontext als veraltet und manchmal sogar unangemessen empfunden werden. Das haben sie 1630 über den Shakespeare William auch gesagt.
10.02.2022, 15:03:02
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