@ Knackikowski:
Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten. Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber. Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare. Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material.
Schön und gut, aber hieße all das nicht folgerichtig, daß das Anaversum, das es innerdonaldistisch-wissenschaftlich zu erforschen gölte, das englischsprachige Barksens ist, derweil Fuchsens "Übertragung" auf den Rang eines – wenn auch "inspirierten" – "Kunstwerkes" hinabgedrückt ist? Wer die Bibel und die "Welt der Bibel" wissenschaftlich erforscht, wird ja auch nicht umhinkönnen, die hebräischen, aramäischen und griechischen Originaltexte aus der Antike zu büffeln. Irgendwelche deutschen Übertragungen, die viele Jahrhunderte später entstanden sind, sind dafür ja überhaupt nicht von Belang. Luthers deutsche Bibel mag ein "inspiriertes" Sprachkunstwerk eigenen, hohen Ranges sein und auch allerhand über Geist und Kultur des Deutschland des 16. Jahrhunderts sagen – für die Bibelforschung und die geschichtliche Erforschung des Zeitalters der Bibel brauchte es das Lutherwerk gar nicht zu geben. Auch die EÜ oder den Buber nicht. Was heißt es also für die donaldistische Forschung, wenn die Fuchs nur ein Luther oder Buber war? Wer, was weiß ich, über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Anaversum forscht, wird doch dann zum englischen Urbarks greifen müssen. Wer über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Alten Testament und der in ihm abgebildeten geschichtlichen Welt wissenschaftlich forscht, greift ja auch nicht zum Luther oder Buber, sondern zu den Originaltexten.