Fuchs Zitat getreulich erledigt

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte. Das wär doch mal ne Forschungsarbeit wert.

Wer macht's? Wer liest sämtliche Korrespondenz zwischen Fuchs und div. Donaldisten? Wer hat die Zeit? Da muss man schon sehr viel Tagesfreizeit haben.

08.05.2020, 16:33:58

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duck313fuchs

@duck313fuchs

...noch werte ich die Zungen aus. Danach schau ich mal nach den Unterschieden zwischen Fuchs I und II. Einige Beispiele gibt es ja schon bei dem Faden "Sprachvergleich - Barks, Fuchs und sonst nichts"...

08.05.2020, 16:35:47

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Fuchs I - Fuchs II - was ist treffender? Der Faden "Sprachvergleich" bietet hervorragendes Anschauungsmaterial. Aber ich glaube, die Frage ist nicht richtig gestellt, oder eher: so gestellt ist sie nicht ergiebig. Die Frage ist vielmehr: "War Erika Fuchs ein Medium oder eine Übersetzerin?" Beppo hat unter Annahme der Medium-Theorie Kluges dazu gesagt. Meine Ansicht ist: Wir brauchen die Medium-Theorie nicht. Erika Fuchs war kein Medium, sie war Übersetzerin. Was keineswegs heißt: "nur" Übersetzerin. Wenn man wissenschaftlichen Donaldismus und Translationswissenschaft (i.e. die Wissenschaft vom Übersetzen) zusammenbringt, kommt mehr heraus als ein Vergleich von Fuchs I und Fuchs II. Eine Arbeit dazu ist in Vorbereitung, erfordert aber noch einiges an Nachdenken und Recherchieren ... ach, wäre Wissenschaft doch weniger verwirrend!

08.05.2020, 18:34:08

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Frau Dr. Fuchs war keine "Übersetzerin". Sie hat die Welt von Entenhausen, dargestellt in den USA, in unsere Welt übertragen und Anfang der 50ger Jahre den hier noch völlig unbekannten "way of life" der USA verständlich transponiert und teilweise ihre eigenen Berichte erzählt. Um ihr Werk wissenschaftlich bearbeiten zu können, muss insoweit erst mal festgestellt werden, was ihr Werk ist und ob bzw welche Gründe es gab, warum sie Änderungen vornahm. Vieles ist insoweit vom damaligen Zeitgeist beeinflußt. Man könnte dann ihre Arbeit aktualisieren, wenn man dann in ihrer Art den jetzigen Zeitgeist ermitteln und evtuell Vorschläge für Neuerungen unterbreiten würde...

09.05.2020, 05:11:53

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Unterschied zwischen Übersetzung und Übertragung zu betonen. Lyrik oder Dramen kann man nicht einfach "übersetzen", da kommt nichts Gutes heraus. Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten. Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber. Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare. Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material. Freilich: Auch inspirierte Übersetzungen brauchen - das ist eine Eigenheit unserer Sprache - ab und zu eine Aktualisierung. Die Schlegel-Tieck-Übertragung von Hamlet ist großartig, aber dort gibt es Redewendungen und Sprachbilder, die heute nicht mehr gut verständlich sind. Das Heikle ist dabei, jemanden zu finden, der gleich inspiriert ist wie Schlegel-Tieck und die Sache nicht völlig versaut. DA ist es dann besser, die authentischen Versionen "einzufrieren" und das als festgelegt und unveränderlich zu betrachten.

09.05.2020, 05:33:02

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Freilich: Auch inspirierte Übersetzungen brauchen - das ist eine Eigenheit unserer Sprache - ab und zu eine Aktualisierung. Die Schlegel-Tieck-Übertragung von Hamlet ist großartig, aber dort gibt es Redewendungen und Sprachbilder, die heute nicht mehr gut verständlich sind. Das Heikle ist dabei, jemanden zu finden, der gleich inspiriert ist wie Schlegel-Tieck und die Sache nicht völlig versaut. DA ist es dann besser, die authentischen Versionen "einzufrieren" und das als festgelegt und unveränderlich zu betrachten.

Oh selig, oh selig ein Mitglied der D.O.N.A.L.D. zu sein. Es ist eine Lust, mit lauter Studierten bekannt zu sein. In der D.O.N.A.L.D. lerne ich non formal und informell und beiläufig mehr als in den meisten Seminaren und Symposien. Bald werde ich in meinem Curriculum Vitae angeben, dass ich MdD bin.

09.05.2020, 06:35:15

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Bald werde ich in meinem Curriculum Vitae angeben, dass ich MdD bin.

Ha ... in meinem offiziellen steht der Professor-Püstele-Preis unter "Ehrungen und Auszeichnungen" *G* Noch hat niemand danach gefragt, was das denn genau sei 😃

09.05.2020, 06:46:39

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Unterschied zwischen Übersetzung und Übertragung zu betonen.

Übersetzung und Übertragung: die Unterschiede sind graduell. Da gibt es keine Teilung in zwei separate Mengen. Auch ein Übersetzer persischer Lyrik oder japanischer Haikus nennt sich "Übersetzer" und nicht "Überträger". Sonst hast du völlig Recht. Entscheidend ist die Art des Textes. Was Google Translate kann, ist etwas völlig anderes als das, was Martin Luther, Harry Rowohlt, Peter Urban, Ingo Herzke oder Erika Fuchs können. In dieser Klasse ist jede/r Übersetzer/in ein Medium, wenn man diesen Ausdruck unbedingt gebrauchen will. Ich finde ihn esoterisch überhöht. Etwas anderes ist die Frage nach Textmodernisierungen. Mir ein Gräuel bei Literaturübersetzungen. Neuübersetzungen sind wichtig, aber "behutsame Modernisierungen" älterer Texte sind fast immer ein Graus. Wenn die Zeit kommt, dass Leser die Fuchstexte nicht mehr verstehen - vielleicht im 22. Jahrhundert - kann jemand die neu übersetzen. Aber am Fuchstext darf nicht gerüttelt werden!

09.05.2020, 13:43:33

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Coolwater

@coolwater

@ Knackikowski:

Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten. Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber. Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare. Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material.

Schön und gut, aber hieße all das nicht folgerichtig, daß das Anaversum, das es innerdonaldistisch-wissenschaftlich zu erforschen gölte, das englischsprachige Barksens ist, derweil Fuchsens "Übertragung" auf den Rang eines – wenn auch "inspirierten" – "Kunstwerkes" hinabgedrückt ist? Wer die Bibel und die "Welt der Bibel" wissenschaftlich erforscht, wird ja auch nicht umhinkönnen, die hebräischen, aramäischen und griechischen Originaltexte aus der Antike zu büffeln. Irgendwelche deutschen Übertragungen, die viele Jahrhunderte später entstanden sind, sind dafür ja überhaupt nicht von Belang. Luthers deutsche Bibel mag ein "inspiriertes" Sprachkunstwerk eigenen, hohen Ranges sein und auch allerhand über Geist und Kultur des Deutschland des 16. Jahrhunderts sagen – für die Bibelforschung und die geschichtliche Erforschung des Zeitalters der Bibel brauchte es das Lutherwerk gar nicht zu geben. Auch die EÜ oder den Buber nicht. Was heißt es also für die donaldistische Forschung, wenn die Fuchs nur ein Luther oder Buber war? Wer, was weiß ich, über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Anaversum forscht, wird doch dann zum englischen Urbarks greifen müssen. Wer über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Alten Testament und der in ihm abgebildeten geschichtlichen Welt wissenschaftlich forscht, greift ja auch nicht zum Luther oder Buber, sondern zu den Originaltexten.

09.05.2020, 13:50:57

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Falsch. Die Bibel hat ihren Ursprung im Orient und ist deshalb in den dortigen Sprachen geschrieben. Für uns wurde sie übersetzt. Donaldismus ist Barksismus-Fuchsismus, also das zeichnerische Werk von Barks und der Text von Frau Dr. Fuchs. Insoweit ist der Fuchstext das ORIGINAL und direkt die Übertragung der Welt von Entenhausen in unsere Welt und nicht eine irgendwie geartete Übersetzung von einem verbindlichen ursprünglichen Text.

09.05.2020, 14:12:20

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