Religion in entenhausen

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Anonym

@~anonym~

@Ostsibirischer Korjakenknacker Das ist doch dein Fachgebiet, oder? Die Entenhausener leben in einer säkularisierten Welt, jetzt stellt sich die Frage, ob sie gleichzeitig religiös sind oder eben kaum religiös, so wie wir. Kannst du als Experte der Fundamentaltheologie sagen, ob das Verhalten der Entenhausener nun als religionslos oder religiös zu bezeichnen ist?

17.06.2016, 11:22:02

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Donaldismus ist eine Wissenschaft, die immer unvollkommen bleiben wird und die nie zu endgültigen Ergebnissen führen wird (das war Jürgens liebenswerter Fehler mit seinem "einzig wahren" Stadtplan),

Ersteres unterschreibe ich sofort, da - nach Popper und Lakatos - jede Wissenschaft per se unvollständig bleiben muss.

Popper? Lakatos? Hab ich mir selbst ausgedacht!

Jürgen hat nie vom vollständigen, nur vom wahren Stadtplan gesprochen. Auch was unvollständig ist, kann wahr sein.

Sicher. Aber der Stadtplan hat den offiziellen Titel "Der einzig wahre Stadt- und Umgebungsplan von Entenhausen". Diesen Wahrheitsanspruch vertrat Jürgen tatsächlich. Ein betrüblicher Mangel an Bescheidenheit, finde ich. Aber ich habe ja auch "liebenswert" geschrieben, und das war er in seinem Enthusiasmus, seiner Lebendigkeit und seiner OFfenheit.

17.06.2016, 16:48:25

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Aber der Stadtplan hat den offiziellen Titel "Der einzig wahre Stadt- und Umgebungsplan von Entenhausen". Diesen Wahrheitsanspruch vertrat Jürgen tatsächlich.

Mit "wahr" meinte Jürgen nicht endgültig, sondern sich auf reale Quellen beziehend. Also einen Barks-Fuchs- und keinen Micky-Maus-Heft-Phantasie-Stadtplan. Jürgen war sich bewusst, dass sein Stadtplan weiße Stellen aufwies und hie und da auch fehlerhaft sein konnte. Insbesondere in der 2. Auflage des Stadtplanes wurden aufgrund konkruktiver Kritiken einiger Donaldisten sogleich erste Korrekturen vorgenommen. Das war kein Mangel sondern ein Ziel des Stadtplans: den Forschergeist der Donaldisten zu wecken und anzuregen, sich mit den Quellen zu beschäftigen. Dieses Ziel hat Jürgen ohne Frage erreicht.

17.06.2016, 18:14:49

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Anonym

@~anonym~

Diesen Wahrheitsanspruch vertrat Jürgen tatsächlich. Ein betrüblicher Mangel an Bescheidenheit, finde ich.

Hat sich der kleine Herr Duck je in Bescheidenheit geübt? Er wollte immer was größeres sein. Das wollte Jürgen für seinen Stadtplan auch. Ein hervorragender Mangel an Bescheidenheit, finde ich. ff

18.06.2016, 10:23:56

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Raskolnikow

@raskolnikow

Einen hab' ich noch. Die Ducks beten nicht nur bisweilen, sie kennen auch den einen Gott, der seine Gunst erweist.

21.06.2016, 08:24:04

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Die Ducks beten nicht nur bisweilen, sie kennen auch den einen Gott, der seine Gunst erweist.

Das ist wohl eher altes Entenhausener Liedgut, das ja auch bei uns nicht unbekannt ist ... und dass man was vor sich hin singt, was einem vom textinhalt her wurscht oder unverständlich ist, weil man es einfach musikalisch großartig findet, ist ein zumindest mir wohlbekanntes Phänomen - Oro, se do bheatha bhailie

22.06.2016, 05:56:45

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Beppo

@beppo

> Aber wenn man davon ausgeht, dass es außerhalb der uns bekannten Geschichten und Bilder und Texte ganz viel anderes gibt, was zusammen mit dem uns Bekannten die "ganze Wahrheit" ausmacht, dann fällt der wissenschaftliche Donaldismus in sich zusammen. Genau da möchte ich dir aber widersprechen, Theodora. Nehmen wir als ein anderes Beispiel mal das Bier. (Das Saufen ist bei uns ein ähnliches Massenphänomen wie die Religion.) In Entenhausen gibt es das städtische Altersheim für Bierkutscher. Das Meer schäumt wie das Bier beim Maibock. Auf dem Mond ertönt der Ruf: "Ich bin ganz wild auf Bier!" Balthasar Brandbichl ist Exportbier-Großbrauereibesitzer. Donald wirft mit einem Bierkrug nach Marsmenschen. ABER: Man sieht nie einen Bierkutscher mit seiner Bierkutsche im Bild. Man sieht keine Plakatwerbung für Bier. Man sieht nirgendwo einen Flaschenöffner herumliegen. Der texanische Großgrundbesitzer prahlt weder mit Gersten- noch mit Hopfenanbau. Du würdest jetzt gleich spekulieren, dass sie in Entenhausen viel weniger Bier trinken als bei uns. Ich bin da mehr wie Wittgenstein. Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen. Positive Informationen sind vollfetter als negative. Ein Beispiel, das in eine andere Richtung weist, ist der Regen. In Entenhausen ist es bei Regen immer windig. Der Regen fällt dann schräg. Das kann man statistisch erforschen. Ob es bei Sonnenschein auch windig ist, das ist viel schwerer festzustellen. Vielleicht schlucken die Entenhausener ihre Hostien nur in camera, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Vielleicht saufen sie überwiegend mit schlechtem Gewissen heimlich. Man sieht sie ja auch nie beim Sex, obwohl die die Vögel im Anthropoversum da nicht so heikel sind. Barks und Fuchs haben uns leider keinen Kinsey-Report hinterlassen. Donaldismus ist in vieler Hinsicht wie Archäologie. Wenn die alten Sumerer Schweinshaxen verspeist haben, dann findet man die Knochen, wenn man eine Latrine ausgräbt. Ob es damals aber beim Sudlerwirt Leberkäs gegeben hat, das ist allenfalls indirekt im Gilgameschepos überliefert.

22.06.2016, 07:52:17

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Anonym

@~anonym~

@Raskolnikow Es ist ja noch nicht mal sicher, ob es in der Entenhausener Religion einen Gott gibt, wie es ihn im Christentum gibt. Es könnte eine unkorrekte Übersetzung sein. So ist der bekannte indianische Gott Manitu genau genommen gar kein Gott. Manitu, Manito, Manitou oder Manit ist in den Algonkin-Sprachen Nordamerikas ein zentraler Begriff aus der traditionellen Religion der algonkinsprachigen Indianer. Sinngemäß bedeutet Manitu das Allumfassende Geheimnis bzw. die Große Kraft, die in allen Wesen, Dingen, Tätigkeiten und Erscheinungen enthalten ist. Wenn eine Wolke oder ein Gebrauchsgegenstand als Manitu bezeichnet wird, so deshalb, weil der Geist (vorübergehend) diese Form angenommen hat oder in ihr wohnt (siehe auch: Animismus). Viele Aufzeichnungen belegen, dass diese Vorstellung immer dann assoziiert wurde, wenn alltägliche Dinge über herausragende oder ungewöhnliche Eigenschaften verfügten. Bei vielen Gruppen wurde der Begriff sowohl im Singular – für die „eine, höchste Macht“ – als auch im Plural – für die übernatürlichen, persönlich gedachten „Eigner“ von Wesen oder Gegenständen – verwendet. https://de.wikipedia.org/wiki/Manitu

22.06.2016, 10:14:48

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Anonym

@~anonym~

@Beppo Barks hat ja auch nur die Berichte in Comicform veröffentlicht und Comics richten sich hauptsächlich an junge Leser. Und die interessieren sich nicht dafür, ob Brauereikutschen rumfahren oder es Bierplakate gibt, auch wenn sie Bier kennen. Besser gesagt, Barks hat seine Informationen über Entenhausen gezielt an die junge Leserschaft veröffentlicht, wahrscheinlich auf Anweisung des Verlags. Dass es später Erwachsene gibt, die seine Berichte ernst nehmen und untersuchen, daran hat Barks wohl nicht gedacht.

22.06.2016, 10:36:14

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Anonym

@~anonym~

@Beppo Barks hat ja auch nur die Berichte in Comicform veröffentlicht und Comics richten sich hauptsächlich an junge Leser. Und die interessieren sich nicht dafür, ob Brauereikutschen rumfahren oder es Bierplakate gibt, auch wenn sie Bier kennen. Besser gesagt, Barks hat seine Informationen über Entenhausen gezielt an die junge Leserschaft veröffentlicht, wahrscheinlich auf Anweisung des Verlags. Dass es später Erwachsene gibt, die seine Berichte ernst nehmen und untersuchen, daran hat Barks wohl nicht gedacht.

Barks/Fuchs haben inspirationsgesteuert berichtet und nicht adressatenorientiert dahergeschwätzt. Zack! Wer anderes behauptet steht bereits mit einem Bein ausserhalb der FDGO! ff

22.06.2016, 11:43:52

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