Religion in entenhausen

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Beppo

@beppo

> ... und dass man was vor sich hin singt, was einem vom textinhalt her wurscht oder unverständlich ist, Wieso unverständlich? Die Iren singen doch immer das gleiche: God's curse on you England, you cruel-hearted monster. Your deeds they would shame all the devils in hell. Was sowohl zur EM als auch zum Faden passt.

22.06.2016, 13:11:09

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Salvatore Speculatio

@salvatore_speculatio

Eine Religion (re-ligio)im Sinne einer Rückbindung an Glaube und Kultus gibt es in Entenhausen nicht. Die Entenhausener pflegen eine entkernte Form: das Brauchtum. Zwar werden heidnisch-christliche Bräuche wie das Weihnachts- oder Osterfest gefeiert, aber schon Sonnenwende/ Fruchtbarkeit oder Geburt und Tod des Jesus von Nazareth finden keine Erwähnung. Trotzdem gibt es eine sehr lebendige Aberglaubenskultur. Es ist nicht nötig, an dieser Stelle die unzähligen Glücks- und Pechbringer aufzuzählen, die den Entenhausener buchstäblich auf allen Wegen begleiten.Die selbsterfüllende Wirkung der magischen Gebrauchsgegenstände zeigt sich auch ex negativo: Donald hält die Prophezeiungen, die in chinesischen Glückskeksen verbacken sind, für kruden Aberglauben und müht sich ab, den Unsinn via facti zu belegen. Am Ende wird er von der Wirkmächtigkeit der Backzutat überzeugt und legt sich zu Bett. Daniel Düsentrieb, der von einigen als naiver Positivist verkannt wird, ist ein intellektuell redlicher Agnostiker, der seine Irrtümer mutig eingesteht und selbst die Kräfte, die dem Voodoo innewohnen können, anerkennt, nachdem er sie am eigenen eingeschrumpelten Körper erfahren hat. Gruß Salvatore

22.06.2016, 13:27:44

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

@Beppo Barks hat ja auch nur die Berichte in Comicform veröffentlicht und Comics richten sich hauptsächlich an junge Leser.<...> Barks hat seine Informationen über Entenhausen gezielt an die junge Leserschaft veröffentlicht,

Woher willst du das wissen? Wie definierst du jung? Alles unterhalb 18 Jahre? Erwachsene durften damals keine Comics lesen?

22.06.2016, 13:41:34

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Anonym

@~anonym~

Barks/Fuchs haben inspirationsgesteuert berichtet und nicht adressatenorientiert dahergeschwätzt. Zack!

Bevor ein literarisches Werk vom einem Verlag produziert wird, bestimmt erst mal ein Lektor, was der Verlag heraus gibt und was nicht. Der Lektor hat jedoch eine große Zahl von Berichten sofort abgelehnt, weil sie ihm nicht gefielen. Das ist immer so, kein Lektor mag alles. Selbst Forschungsarbeiten, die von Verlagen veröffentlicht werden, müssen vom Lektor geprüft werden, welcher Textteile streichen darf. Damit kennen wir niemals die gesamte Forschung von Barks und Fuchs. @Der Sumpfgnom Es ist kein Geheimnis, dass Comics zu jeder Zeit von den meisten Erwachsenen abgewertet wurden und werden, teilweise auch als Schund bezeichnet werden. Zudem werden Comics hauptsächlich für Kinder und Jugendliche produziert und damit auch inhaltlich angepasst. Dadurch liest kaum ein Erwachsener Comics, da sie sich schlicht für die Inhalte nicht interessieren. Barks ließ seine Forschung bei Western Publishing veröffentlichen, obwohl er wusste, dass es ein Comicverlag ist. Vielleicht hatten alle anderen Verlage seine Forschung abgelehnt, so dass dies sein einzige Möglichkeit war. Und in Comicform wurde alles Wissen über Entenhausen eben nicht als wissenschaftliche Arbeit erkannt. Ausgenommen von Donaldisten, die anscheinend als Einzige die Bedeutung erkannten.

22.06.2016, 15:18:58

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

> Selbst Forschungsarbeiten, die von Verlagen veröffentlicht werden, müssen vom Lektor geprüft werden, welcher Textteile streichen darf. Damit kennen wir niemals die gesamte Forschung von Barks und Fuchs. Hmmm, dann sollten wir bei einer Satzungsänderung (die wohl eh nicht kommen wird 🙂) also Barksimus nicht durch Barksismus-Fuchismus sondern durch Barksismus-Fuchsismus-Lektorismus ersetzen? Also bitte! > Dadurch liest kaum ein Erwachsener Comics, da sie sich schlicht für die Inhalte nicht interessieren. Das ist schlichtweg falsch. Den Ursprung hat der Comic sogar vor unser Zeitrechnung. Und der Comic der Neuzeit war ursprpünglich nur für Erwachsene gedacht. > Und in Comicform wurde alles Wissen über Entenhausen eben nicht als wissenschaftliche Arbeit erkannt. Ausgenommen von Donaldisten, die anscheinend als Einzige die Bedeutung erkannten. Wissenschaft definiert sich nicht durch den untersuchten Gegenstand sondern durch die Methodik. Grundlage aller Wissenschaft ist das Zusammentragen von Quellen. Barks hat diese Grundlage geschaffen.

22.06.2016, 15:50:50

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Wissenschaft definiert sich nicht durch den untersuchten Gegenstand sondern durch die Methodik. Grundlage aller Wissenschaft ist das Zusammentragen von Quellen. Barks hat diese Grundlage geschaffen.

Verzeihung, das ist gnicht richtig: Das Zusammentragen von Quellen (ich ergänze: das Sammeln von standardisierten Daten) ist die eine Hälfte. Die andere, ebenso wichtige, besteht in der Definition der Methodik, mit der diese geordnet werden und aus der Auswahl der Rahmenbedingungen für mögliche daraus folgende Hypothesen.

22.06.2016, 16:08:34

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Verzeihung, das ist gnicht richtig: Das Zusammentragen von Quellen (ich ergänze: das Sammeln von standardisierten Daten) ist die eine Hälfte. Die andere, ebenso wichtige, besteht in der Definition der Methodik, mit der diese geordnet werden und aus der Auswahl der Rahmenbedingungen für mögliche daraus folgende Hypothesen.

Sag ich doch!

22.06.2016, 16:15:27

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Man sieht nie einen Bierkutscher mit seiner Bierkutsche im Bild. Man sieht keine Plakatwerbung für Bier. Man sieht nirgendwo einen Flaschenöffner herumliegen. Der texanische Großgrundbesitzer prahlt weder mit Gersten- noch mit Hopfenanbau. Du würdest jetzt gleich spekulieren, dass sie in Entenhausen viel weniger Bier trinken als bei uns.

Mitnichten, lieber Beppo! Ich halte es für völlig legitim, von den genannten Quellen auf einen regelmäßigen Bierkonsum in Entenhausen zu schließen. Es gibt dazu noch zwei schöne Stellen: Donald träumt, von Dagobert Duck zu einem „kleinen Hellen“ eingeladen zu werden. Er selbst fragt einmal einen Besucher: „Zwitschern wir erst ein Bierchen?“ (aus der Erinnerung zitiert). Aber ich denke, es gibt doch einen Unterschied zwischen der Frage „Trinken die Bewohner Entenhausens Bier?“ und der Frage „Wie halten es die Entenhausener mit der Religion?“ Einfach weil Religion viel komplizierter ist als Bier. Nehmen wir z.B. mich. Ich bin keine Christin und gehöre keiner Kirche an. Aber natürlich ist mein kultureller Hintergrund ein christlich-abendländischer, ich bin getauft und konfirmiert worden, ich pflege alles in allem christliche Werte, ich lebe in einer christlich geprägten Gesellschaft. Ich habe protestantischen, katholischen und russisch-orthodoxen Gottesdiensten beigewohnt. Ich kenne die Bedeutung von Weihnachten, Ostern und Pfingsten und habe zwei Bibelübersetzungen im Regal, die nicht mangels Gebrauch verstaubt sind. Trotzdem würde ich einem Entenhausener Forscher auf die Frage: Wie hältst du’s mit der Religion? antworten: Ich habe keine. Damit will ich nur sagen: das ist alles sehr kompliziert. Deshalb meine ich, dass die bekannten Quellen keineswegs ausreichen, um auf die Existenz einer gelebten Religion in Entenhausen zu schließen. Salvatore Speculatio hat heute etwas Kluges dazu geschrieben. Und der Korjakenknacker hat schon am 8. Juni das Wesentliche gesagt, was man auch aus meiner Sicht aus den Quellen ableiten kann:

Aus meiner Sicht stehen sie in einer christlichen Tradition, deren Grundwerte sich teilweise erhalten haben (z.B. Moralvorstellungen, Kategorisierungen wie Gut und Böse, Pietätsfragen oder Ritualisierung). Sie sind aber praktisch völlig säkularisiert. ... Sie gehören sicher nicht dem Christentum an, dafür wären ausdrückliche und nicht nur implizite Bekenntnisakte nötig, die aber an keiner mir bekannten Stelle überliefert sind.

Grundsätzlich ist die Quellenproblematik, die du angesprochen hast, Beppo, natürlich enorm wichtig und interessant. Insgesamt stimme ich mit dir durchaus überein. Was die Ducks im Verborgenen tun, davon müssen wir schweigen. Aber man sollte auch nicht von den Knochen einer einzigen Schweinshaxe in der Latrine auf regelmäßigen Schweinshaxenverzehr schließen. Übrigens ist es mir als Mensch mit 50 % bayerischen Genen äußerst sympathisch, dass es in Entenhausen Bier gibt!

22.06.2016, 18:05:30

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Anonym

@~anonym~

Man sieht nie einen Bierkutscher mit seiner Bierkutsche im Bild. Man sieht keine Plakatwerbung für Bier. Man sieht nirgendwo einen Flaschenöffner herumliegen. Der texanische Großgrundbesitzer prahlt weder mit Gersten- noch mit Hopfenanbau.

Es gäbe die Möglichkeit dass heute bzw. zur Zeit der Entstehung der Berichte sowieso kein Mensch mehr Kutsche fährt, sondern LKW. Bierwerbung findet nicht auf Plakaten, sondern in Radio, Fernsehen oder Prospekten statt. Die Bierflaschen haben Schraubverschluss. Das Bier aus Entenhausen besteht nicht aus Gerste und Hopfen, sondern aus anderen Pflanzen.

22.06.2016, 20:29:21

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Salvatore Speculatio

@salvatore_speculatio

Die Bierflaschen haben Schraubverschluss. Das Bier aus Entenhausen besteht nicht aus Gerste und Hopfen, sondern aus anderen Pflanzen.

Es spricht einiges dafür, dass Limonade berauschend wirkt und ähnliche Symptome hervorruft wie bei uns alkoholhaltige Erfrischungsgetränke. Der übermäßige Genuss von Limonade muss auch sehr typisch als Entschuldigung für unbedachte Vertragsabschlüsse herhalten: "Sprechen wir nicht mehr davon. Ich hatte zu viel Limonade getrunken." Die Rezeptur ist denkbar einfach. Zitronen, Wasser, Zucker.Allerdings wird ein großer Vorrat an Zitronen gelagert (eine große Schublade voll).Kam es trotz des frischen Aussehens der Früchte zur alkoholischen Gärung? Oder ist es gar nicht der Alkohol, der Entenhausener in einen bedenklichen Rauschzustand versetzt?

22.06.2016, 21:01:36

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