32.000 Euro für anthropomorphe Comicfigur

Das war ja einfach...

Naja. Anthropomorphismus bedeutet laut Wikipedia "das Zuschreiben menschlicher Eigenschaften gegenüber Tieren, Göttern, Naturgewalten und Ähnlichem (Vermenschlichung)."

Ich nehme an, die richtige Antwort sollte "C: Pluto" lauten, da dieser als einzige der genannten Figuren keine Kleidung trägt. Aber Pluto werden durchaus menschliche Eigenschaften zugeschrieben, auch wenn er das Haustier von der blöden Maus ist.

Außerdem sind zwei der genannten Charektere existent. Denen werden also keine menschlichen Eigenschaften zugeschrieben, die sind einfach so, wie sie sind. Und damit sind sie nicht anthropomorph.

Ich resümiere: Die Frageausdenker haben keine Ahnung von der Materie, über die sie hier fragen. Darüber hätte ich als Kandidat solange mit Herrn Jauch diskutiert, bis sie mich aus dem Studio werfen.

Ich habe die Sendung gesehen. Natürlich ist die (einzige) richtige Antwort "Pluto". Es gibt in Entenhausen Kynoide und "echte" Hunde 🐕, so wie auch Porkoide (Bürgermeister) 🐽 und "echte" Schweine. Pluto ist ein wirklicher Hund und kein Kynoider wie Goofy. Er kann auch nicht sprechen. Die anderen Figuren haben eine Tiergestalt - allerdings nur annähernd - und handeln, denken und sprechen mit menschlichen Eigenschaften. Am 25. ist das ja ein Thema der TV-Konferenz.

Nein, der Herr!

Goofy ist eben kein in Entenhausen lebender Kynoide, und Pluto ist kein in Entenhausen lebender „echter“ Hund. Die beiden existieren nicht. Das sind Phantasieprodukte. Die hat sich irgendjemand selber ausgedacht.

Goofy trägt Kleidung, meinetwegen. Aber auch Pluto zeigt in den Phantasiegeschichten menschliche Verhaltensweisen, er kann komplizierte Gedankengänge denken. Somit sind sowohl Goofy als auch Pluto anthropomorphe Comicfiguren.

Donald und Daniel dagegen existieren. Das sind keine Comicfiguren, und schon gar keine anthropomorphen. Denen werden nicht menschliche Eigenschaften zugeschrieben, die haben schlicht Eigenschaften, die denen von Menschen aus unserer Welt mehr oder weniger ähneln.

Dass man das Herrn Jauch erklären muss, wundert mich nicht weiter. Dass man das hier im Forum erklären muss, dagegen schon.

Hört, hört! Ein kluger Mensch, dessen Namen ich nicht erinnere, hat mal geschrieben: Wenn man überhaupt die anthropozentrischen Kategorien 'anthropos' und 'zoon' anlegen will, dann seien die Ducks keine anthropomorphen Enten, sondern zoomorphe Menschen.

Theodora Tuschel 

Hört, hört! Ein kluger Mensch, dessen Namen ich nicht erinnere, hat mal geschrieben: Wenn man überhaupt die anthropozentrischen Kategorien 'anthropos' und 'zoon' anlegen will, dann seien die Ducks keine anthropomorphen Enten, sondern zoomorphe Menschen.

Dem kann ich voll zustimmen (zoomorphe Menschen). Dafür habe ich auch Belegstellen (ist Thema bei der nächsten TV-Konferenz) - aber das würde hier zu weit führen. Nichtsdestotrotz ändert das nichts an der Antwort zur Quizfrage - denn die orientiert sich an der herrschenden Meinung / dem allgemeinen Verständnis und nicht an den Thesen / Meinungen / Forschungsinhalten von einem Kreis von Donaldisten.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Raskolnikow minutenlang Herrn Jauch zu erklären versucht, dass Donald und Daniel real existieren - ha, ha, ha.

Es ist übrigens ein Irrtum, dass alle Mitglieder der D.O.N.A.D. glauben, dass das Entenhausen der Ducks wirklich existiert - viele haben einfach Spaß an der Forschung. Ich zitiere mal eine Ehrenpräsidente und Ehrenmitglied: "Donaldismus ist keine Religion. Es geht um die Erforschung einer Welt, die der unseren zu einen recht ähnlich ist, sich aber in vielen Bereichen auch deutlich unterscheidet. Ob Carl Barks Signale von dieser Welt empfangen hat, ob diese (Parallel-)welt real existiert, existiert hat, in Zukunft existieren könnte oder von Barks nur erfunden wurde, ist für die Forschung völlig irrelevant. Es geht darum, diese Welt zu erklären."

Das mit mit den zoomorphen Menschen sage ich schon seit Jahren. Ich bin nämlich ein kluger Mensch. Und den Ausdruck "anthropomorph" würde ich tatsächlich nicht verwenden, da er ja impliziert, dass es sich um Tiere mit menschlichen (morphologischen) Eigenschaften handelt. Andererseits impliziert der Ausdruck "zoomorph" genau das Gegenteil (=Menschen mit tierischem Aussehen), und das ist aus streng wissenschaftlicher Sicht auch nicht korrekt, gibt es doch einige unter uns, welche die Ducks für Enten mit menschlichen Eigenschaften halten.

Das Wesen des Entenhauseners ist schliesslich eine der strittigen Fragen des Donaldismus, und dieser Frage werden wir uns - rein zufällig - bei der nächsten Fernsehkonferenz am 25. Januar widmen. Sicher werden wir da keine abschliessenden Antworten finden, aber vielleicht schaffen wir es ja wenigstens, einen neutralen Ausdruck zu finden.