Grundlagen des Donaldismus

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Orville Orb

@orville_orb

Die einfache Annahme, dass Entenhausen unserer Welt entspricht, ist eben schon wegen der Andersartigkeit bestimmter physikalischer Gesetzte nicht möglich.

Das hier ist die vorletzte Anmerkung dazu, dann bin ich auch erschöpft. Das ist wieder dasselbe Missverständnis wie das des Kassenwarts. Die zweite Grundannahme kann garnicht durch Beobachtung widerlegt werden. Sie gilt ja nur, sofern wir keine anderen Hinweise haben. Wenn wir feststellen können oder zumindest gute Gründe haben anzunehmen, dass dieses oder jenes Naturgesetz in Entenhausen anders ist, dann ist dies eben ein solcher Hinweis.

31.03.2024, 12:42:13

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Orville Orb

@orville_orb

Woher weißt du denn, dass die Ausdrücke "Hören" und "Schall" auf dieselben Phänomene verweisen? Eben weil du wieder die zweite Grundannahme angewendet hast. Eher, weil ich die erste Grundannahme angewendet habe. Aus der kann ich zwanglos ableiten, das "Schall" und "Hören" tatsachengetreue Wiedergaben sind. Aber lassen wir das. Du willst eine zusätzliche Grundannahme, ich nicht. Wir werden wohl einen Weg finden, die Angelegenheit so zu formulieren, dass alle damit leben können.

Uff, ja, mein allerletzter Versuch... Barks und Fuchs können Schall nennen, was in Entenhausen Schall genannt wird, und damit wahrhaftig aus Entenhausen berichten. Damit ist aber nicht gegeben, dass das, was in Entenhausen Schall genannt wird, auch mit dem übereinstimmt was bei uns Schall ist. Aber ich hab jetzt genügend Beispiele und Argumente vorgebracht. Wen ich bis jetzt nicht überzeugt hab, bei dem schaff ich's wohl auch nichtmehr. 🙂

31.03.2024, 12:53:17

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StefanHD

@stefanhd

Die einfache Annahme, dass Entenhausen unserer Welt entspricht, ist eben schon wegen der Andersartigkeit bestimmter physikalischer Gesetzte nicht möglich. Das hier ist die vorletzte Anmerkung dazu, dann bin ich auch erschöpft. Das ist wieder dasselbe Missverständnis wie das des Kassenwarts. Die zweite Grundannahme kann garnicht durch Beobachtung widerlegt werden. Sie gilt ja nur, sofern wir keine anderen Hinweise haben. Wenn wir feststellen können oder zumindest gute Gründe haben anzunehmen, dass dieses oder jenes Naturgesetz in Entenhausen anders ist, dann ist dies eben ein solcher Hinweis.

Was Du sagst ist, dass die zweite Grundannahme durch Beobachtungen widerlegt werden könnne. Nun gibt es aber genau diese Beobachtungen und daher ist diese Annahme falsifiziert. Dein Argutment verstehe ich leider nicht :-) Es gibt, wie in vielen Arbeiten gezeigt wurde, viele Dinge, die im Anaversum anders sind. Das ist doch offensichtlich und wird durch fast alle donaldischen widerlegt, denn was sollten wir denn erforschen, wenn nicht gerade die Dinge, in denen sich Humanoversum und Anaversum unterscheidet?

31.03.2024, 16:06:55

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Orville Orb

@orville_orb

Was Du sagst ist, dass die zweite Grundannahme durch Beobachtungen widerlegt werden könnne. Nun gibt es aber genau diese Beobachtungen und daher ist diese Annahme falsifiziert. Dein Argutment verstehe ich leider nicht :-) Es gibt, wie in vielen Arbeiten gezeigt wurde, viele Dinge, die im Anaversum anders sind. Das ist doch offensichtlich und wird durch fast alle donaldischen widerlegt, denn was sollten wir denn erforschen, wenn nicht gerade die Dinge, in denen sich Humanoversum und Anaversum unterscheidet?

Langsam glaube ich dahinter zu steigen, wo die Missverständnisse herkommen. Wenn ich dich recht verstanden habe, ist dein Argument 1. Die Grundannahme gilt nur dann, wenn es keine gegenteiligen Belege gibt. 2. Es gibt gegenteilige Belege (Es gibt eine Stadt namens Entenhausen, etc. pp.) ... Also gilt die Grundannahme nicht. Vielleicht hab ich das vorher unsauber formuliert. Die Grundannahme besteht ja aus einem Konditional ("Sofern es keine gegenteiligen Belege / Hinweise gibt") und der Ähnlichkeitsunterstellung ("Wir gehen davon aus, dass die Entenhausener Welt unserer entspricht / ähnlich ist"). Der Konditional "Sofern es keine gegenteiligen Belege / Hinweise gibt" ist also selbst Teil der Grundannahme. Deswegen funktioniert das obige Argument nicht. Die Ähnlichkeitsunterstellung greift immer jeweils nur dann, wenn es keine Hinweise auf eine Differenz unserer beiden Universen gibt. Das heißt, wenn ich in Bezug auf ein Phänomen x einen Unterschied zwischen unserer Welt und Entenhausen feststellen kann, dann kann ich auf das Phänomen x die Ähnlichkeitsunterstellung nicht anwenden. Ich muss ja auch nichts annehmen, weil ich Informationen habe. Die Ähnlichkeitsunterstellung ist eigentlich nur relevant für die Phänomene, über die ich keine Informationen aus den Berichten habe: z.B. die Existenz von Quarks oder Ludwig XVI. Soweit ich weiß, haben wir z.B. keine Informationen, dass Wasser in Entenhausen aus H20 besteht. Wegen der zweiten Grundannahme können wir aber davon ausgehen, dass das so ist. Die zweite Grundannahme kann somit nicht empirisch widerlegt werden. Und sie kann übrigens auch nicht empirisch belegt werden (auch wenn jede Information den Berichten exakt einer Information in unserer Welt entsprechen würde). Hilft das? Vielleicht hilft es auch nochmal die Sache anders zu framen: Die zweite Grundannahme gibt uns ein Kriterium für ein Verfahren an die Hand, um zwischen gleichwertigen Theorien zu entscheiden. Angenommen wir haben ein Phänomen x und zwei Theorien A(x) und B(x), die dieses Phänomen erklären. Nehmen wir an, beide Theorien sind hinsichtlich aller anderen Kriterien gleichwertig. Aber Theorie B(x) muss für die Erklärung des Phänomens annehmen, dass sich unser Universum und die Entenhausener Welt deutlich unterscheiden. Dann sollten wir grundsätzlich Theorie A vorziehen. Wenn z.B. eine Theorie B(x) um eine Phänomen zu erklären, annehmen muss, dass der 2. Hauptsatz der Thermodynamik in der Entenhausener Welt nicht gilt, und wir eine gleichwertige Theorie A für dasselbe Phänomen haben, bei der wir den 2. Hauptsatz nicht aufgeben müssen, dann sollten wir Theorie A vorziehen. (wobei es natürlich noch andere Gründe gibt, die These von der Ungültigkeit des 2. Hauptsatzes zu verwerfen, aber jetzt nur mal angenommen wir hätten ansonsten gleichwertige Theorien, dann hätten wir mit der zweiten Grundannahme immer noch ein Kriterium an der Hand). Wenn z.B. zwei gleichwertige Theorien dasselbe Phänomen erklären (z.B. die Rede von "radioaktivem Wasser in fliegenden Teppichen"), aber die eine Theorie dafür annehmen muss, dass Wasser in Entenhausen nicht aus H2O besteht, dann ist die andere vorzuziehen.

31.03.2024, 23:31:16

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paTrick OP

@patrick

Ist das nicht einfach ein Spezialfall von Ockhams Rasiermesser?

01.04.2024, 08:05:15

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McDuck

@mcduck

Vielleicht möchte jemand eine dritte Grundannahme aufstellen, dann können wir mal über etwas anderes diskutieren. 😄

01.04.2024, 10:43:40

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Verbrecherischer Kassenwart

@verbrecherischer_kassenwart

Die Grundannahme besteht ja aus einem Konditional ("Sofern es keine gegenteiligen Belege / Hinweise gibt") und der Ähnlichkeitsunterstellung ("Wir gehen davon aus, dass die Entenhausener Welt unserer entspricht / ähnlich ist"). Der Konditional "Sofern es keine gegenteiligen Belege / Hinweise gibt" ist also selbst Teil der Grundannahme.

Der Begriff "Grundannahme" impliziert, dass damit eine allgemeingültige Aussage getroffen wird. Wenn aber die Formulierung "sofern es keine gegenteiligen Belege ..." als salvatorische Klausel Bestandteil dieser "Grundannahme" ist, dann ist der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet und es ist im Sinne exakter Wissenschaft eben keine "Grundannahme" mehr. Ich rate, die Diskussion jetzt einfach zu beenden, damit die Gemüter sich abkühlen können, bevor irgendjemandem das Gehirn käst oder gar ganz verdunstet. V.K. em.

01.04.2024, 12:09:01

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Orville Orb

@orville_orb

Ist das nicht einfach ein Spezialfall von Ockhams Rasiermesser?

Eine gute Frage. Würden wir über dieselbe Welt reden, dann wäre es ein Fall von Ockhams Rasiermesser. Aber genau das wollen wir ja nicht voraussetzen.

01.04.2024, 14:21:23

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paTrick OP

@patrick

Dann sollten wir das fürderhin "Orvilles Rasiermesser" nennen. Nachfolgende Generationen können dann rätseln, wieso.

01.04.2024, 14:23:02

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Orville Orb

@orville_orb

Die Grundannahme besteht ja aus einem Konditional ("Sofern es keine gegenteiligen Belege / Hinweise gibt") und der Ähnlichkeitsunterstellung ("Wir gehen davon aus, dass die Entenhausener Welt unserer entspricht / ähnlich ist"). Der Konditional "Sofern es keine gegenteiligen Belege / Hinweise gibt" ist also selbst Teil der Grundannahme. Der Begriff "Grundannahme" impliziert, dass damit eine allgemeingültige Aussage getroffen wird. Wenn aber die Formulierung "sofern es keine gegenteiligen Belege ..." als salvatorische Klausel Bestandteil dieser "Grundannahme" ist, dann ist der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet und es ist im Sinne exakter Wissenschaft eben keine "Grundannahme" mehr. Ich rate, die Diskussion jetzt einfach zu beenden, damit die Gemüter sich abkühlen können, bevor irgendjemandem das Gehirn käst oder gar ganz verdunstet. V.K. em.

...uff. Meinetwegen kannst du es anders nennen. Eine "regulative Idee" des Donaldismus oder so (so wie z.B. die Einheit der Welt eine regulative Idee bei Kant ist). Es gibt gar keinen Grund zu glauben, dass damit "der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet" sei... im Gegenteil, es ist einfach ein Verfahren, um völlig abstruse Theorien ausschließen zu können, für die ich nun zahlreiche Beispiele gebracht habe und sie hat einen klaren Anwendungsbereich: Teile der Welt über die wir keine Informationen haben. Die zweite Grundannahme ist absolut harmlos, trivial und wird die ganze Zeit implizit angewendet.

01.04.2024, 14:27:11

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