Grundlagen des Donaldismus

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paTrick OP

@patrick

Der gestrige Bahnerssche Vortrag hat mich zum Nachdenken über die Grundlagen des Donaldismus gebracht. Am Ende lassen sich diese auf einige wenige Axiome zurückführen: Meiner Kenntnis nach sind diese aber gar nicht definiert. Falls doch, bitte ich um Erleuchtung. Das Duckma bezieht sich ausschließlich auuf die Aussprache des Familiennamens, wenn ich nicht irre?

03.04.2024, 16:24:58 (bearbeitet)

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Direpol

@direpol

Mir scheint auch, dass vom Duckma immer nur mit Bezug auf die Aussprache die Rede ist, wenn auch üblicherweise mit unbestimmtem Artikel.

24.03.2024, 21:09:43

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Orville Orb

@orville_orb

An welche "Axiome" denkst du?

24.03.2024, 22:22:50

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paTrick OP

@patrick

- Barks und Fuchs berichten authentisch aus Entenhausen. - Die Berichte behandeln reale Ereignisse aus einer realen Welt

24.03.2024, 22:28:36

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Der Anfrage unseres verehrten Organisten Peter Plany im Rahmen des Kongresses ist hier in Sachen Konsequenz etwas abzugewinnen. Wenn wir zwar Duck (statt Dack) sagen (dürfen), aber dennoch Guufi, Deesi etc., dann hat das etwas duckmatisches. Aus beruflichen Gründen weiß ich nun nun, dass ein Duckma wohlbegründet sein muss. Dies ist hier aber noch nicht gegeben. Und eine Begründung NACHzuliefern, ist eigentlich keine akzeptable Vorgangsweise. Ich plädiere daher für eine sanitatio in radice, also:

  • die bisher formulierten Leitsätze hinsichtlich ihrer Konsistenz und Begründung zu überprüfen (Kongressreferate und wiss. Beiträge, nicht nur im DD);
  • jene Leitsätze, die dessen entbehren, vorerst als Axiome zu bezeichnen;
  • ein donaldisches Konzil einzuberufen (es könnte sogar ein ökumenisches sein!),
  • und dort die Axiome mit Argumenten zu unterfüttern und dann - je nach Entwicklung - zur Abstimmung zu bringen.

Ansonsten bleiben es eben Axiome (oder schlimmer, Arbeitshypothesen … *schauder*).

25.03.2024, 06:58:21

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StefanHD

@stefanhd

Als Donaldist der alten Schule kommt mir bei "Donäld Dack" natürlich ein Schaudern, aber grundsätzlich bin ich da nicht Duckmatisch. Die einfachste Begründung für Duck mit der Aussprache "u" hat m.E. schon HvS schon vor Urzeiten in derSendung bei "Drei nach Neun" gegeben, nämlich dass er das als Kind schon so ausgesprochen hat. Wir wissen ja alle, dass viele Namen eindedeutscht wurden, schließlich heißt es nicht "Dädjobärt Dack", sondern "Scrooge McDuck" etc.. Von einer allgemeinegültigen Festlegung für Donaldisten halte ich nicht so viel. Schließlich besiitzen wir aus Entenhausen keine Fuchsistischen Tondokumente. Gestört hat mich bei der Diskussion am Samstag nur, dass von einer Person behauptet wurde, die Duck-mit-u-Aussprecher würden sich auf die Stufe der Nazis stellen, die das Wort Jazz Deutsch ausgesprochen haben, um diese Musikrichtung herabzuwürdigen. Das war für mich ein Tiefpunkt der Diskussion! Soweit meine 10-Kreuzer-Meinung! Stefan

25.03.2024, 08:32:48

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Beppo

@beppo

> Schließlich besiitzen wir aus Entenhausen keine Fuchsistischen Tondokumente. Immerhin wissen wir, dass sich Bahre auf Guitahre und Welt auf gefällt reimt. So ähnlich hat Champollion auch mal angefangen.

25.03.2024, 09:43:39

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Orville Orb

@orville_orb

Ich habe vor 15 mal einen Aufsatz geschrieben genau zu dem Thema, welche methodischen Grundannahmen eigentlich in der Donaldistischen Forschung angewendet werden. Das nannte ich damals "Donaldologie" oder "Donaldistik". Hier ein paar Zitate aus meinem Aufsatz: "Auf den wenigen Stammtischsitzungen der Donaldisten, die ich besuchen konnte, habe ich von einigen wissenschaftlichen Streitgesprächen mitbekommen, die mir daher zu rühren schienen, dass verschiedene Donaldisten von verschiedenen Grundannahmen ausgingen, oder diese je nach Belieben, wie es einem zur Vollendung der jeweils vorgezogenen Meinung behilflich, mal mehr mal weniger angewendet wurden. Durch die Donaldistik möchte ich zum einen dem Donaldisten die Möglichkeit geben, seinen Standpunkt klarer als bisher von denen anderer abzugrenzen und damit den wissenschaftlichen Diskurs effizienter machen. Desweiteren hoffe ich ihm eine konsequente und systematische Methode zur Hand legen zu können, die letztendlich den Anspruch der Wissenschaftlichkeit gewährleisten kann." "Methodendonaldistik versucht Regeln aus bereits bestehenden donaldistischen Grundsätzen herzuleiten, um Widersprüche innerhalb des Universums sowie zwischen dem berichteten Universum und unserer Welt zu erklären. Die idealen Sätze Neben dem genannten Grundsatz kennt die Methodendonaldistik zwei ideale Sätze: 1. Die Berichte der Quellenauswahl berichten wahrheitsgemäß. 2. Die berichtete Welt ist mit unserer gleich. Diese zwei Sätze, die bisher auch im Donaldismus normal angewendet wurden, sind keine Axiome, denn sie bilden nicht Grundlage der donaldistischen Forschung sondern gewissermaßen ihr Ziel. Sie gehören zur Gruppe der idealen Sätze, denn beide Sätze sind nicht wahr: Weder können meine Quellen - wie von Jacobsen erwiesen - hundertprozentig wahr sein, noch ist sie unserer Welt gleich.Allerdings ist eine Theorie, die einer Quelle einen höheren Wahrheitsgehalt zuspricht einer anderen Theorie vorzuziehen, die der Quelle einen geringeren Wahrheitsgehalt (d.h. eine höhere künstlerische Verfälschung) zuspricht. Wäre dies nicht so, so könnte jedes Problem im Inhalt als künstlerischer Aspekt umschifft werden. Zum Beispiel war es bis zu Diozeghy-Krauß’ Aufsatz zur Sprache im Anaversum selbstverständlich, dass die Sprechblasen, in denen Fremde sowohl in ihrer dem Leser unbekannten Sprache als auch in Deutsch sprechen, letzteres eine Übersetzung ist, die diese Person aber nicht tatsächlich ausspricht. Diozeghy-Krauß konnte beweisen, dass es auch möglich ist, dass die Person es tatsächlich aussprechen könnte. Sie kann zwar nicht beweisen, dass es nicht auch anders sein könnte. Aber nach Axiom 1 ist ihre Theorie der bisherigen vorzuziehen, denn sie spricht der Quelle einen größeren Wahrheitsgehalt zu, indem sie aufzeigt, dass eine vermeintlich künstlerische Verfälschung auch Teil der Realität sein könnte. Daraus ergibt sich: Eine Theorie, die kongruent mit den Sätzen ist, muss nur beweisen, dass dieser Umstand möglich ist, nicht dass er so sein muss. Eine Theorie, die nicht kongruent mit den Sätzen ist, muss beweisen, dass ihre Aussage tatsächlich stimmt. Dies nennt sich der Satz der Kongruenz." und so geht das einige Seiten weiter mit folgendem Ergebnis am Ende: A) Ideale Sätze Wahrheitssatz: Die Berichte der Quellenauswahl berichten wahrheitsgemäß. Gleichheitssatz: Die berichtete Welt ist der unseren gleich. 😎Praktische Sätze / Sätze der Anwendung Kongruenzsatz/Satz der Übereinstimmung: Eine Theorie, die kongruent mit den Idealen Sätzen oder den von ihnen abgeleiteten Sätzen ist, muss beweisen, dass ihre Aussage möglich ist. Eine Theorie, die nicht kongruent mit den Sätzen ist, muss belegen, warum ihre Aussage tatsächlich wahr ist. Hierarchiesatz/Satz der Rangfolge der Idealen Sätze: Eine Theorie, die kongruent zu Satz 1, aber inkongruent zu Satz 2 ist, ist einer Theorie vorzuziehen, die kongruent zu Satz 2 ist, aber inkongruent zu Satz 1. Dies gilt auch für aus Satz 1 oder aus Satz 2 abgeleitete Sätze. C) Materiale Sätze / Sätze der künstlerischen Gestaltung Partialsatz/Satz des Ausschnitts: Die Berichte geben nur Ausschnitte der berichteten Welt wieder. Simplifikationssatz/Satz der Vereinfachung: Diese Ausschnitte sind vereinfacht. D) Vermittelnde Sätze Absoluter Repräsentativitätssatz: Das Verhältnis des Ausschnitts entspricht dem Verhältnis in der Realität Eingeschränkter Repräsentativitätssatz: Das Verhältnis des Ausschnitts entspricht dem Verhältnis in der Realität unter Einschränkung von Exemplarität, Symbolität, Subjektpräferenz und Plausibilität.

25.03.2024, 13:41:53

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Coolwater

@coolwater

Im Bohnbuch steht irgendwo, die Fuchs habe den Vor- und den Nachnamen Donald Ducks englisch ausgesprochen. Was aber für uns nicht maßgeblich sein muß. Wenn Erika Fuchs den Namen englisch umsetzt, ist das keineswegs ein Beweis dafür, daß man's auch auf dem Entenstern tut. Ich selber habe den Namen Duck (allerdings nicht den Vornamen Donald) seit meiner Kindheit immer Dack ausgesprochen. Erst als ich mich später an donaldistische Kreise anwanzte, "lernte" ich, die "richtige" Aussprache sei Duck mit u. Um nicht plötzlich nachts in einer dunklen Gasse blutig zusammengeschlagen zu liegen, begann ich mit den donaldistischen Wölfen zu heulen und Duck mit u zu sagen. Ich bekenne aber – auch auf die Gefahr hin, daß als Folge dieses Bekenntnisses ich zur Krönung meiner donaldistischen Laufbahn plötzlich nachts in einer dunklen Gasse blutig zusammengeschlagen liege –, ich bekenne also, daß ich geistig da immer nur halb mitgezogen habe: Zu tief eingewurzelt in meinem Hirnkasten ist Dack, ich selber hab's nie geschafft und kein anderer wird's schaffen, es dort vollends rauszuprügeln, und munter tanzt, fließt, schwebt die Aussprache bei mir heut: Manchmal denk' und sag' ich Dack, manchmal Duck mit u. Bei Donaldisten natürlich immer Duck mit u heulen. Der Verweis darauf, es sei "guter" donaldistischer Brauch, Duck mit u zu sagen, reicht "wissenschaftlich" als Begründung natürlich nicht hin, daß dies die Aussprache sei. Dann ist's donaldistischer Brauch, und er möge es bleiben, aber wie man den Namen tatsächlich ausspricht, in Entenhausen, bleibt dennoch offen. Für die Erklärung des Namens Duck fahre ich auf der Mittelspur: Ich bin davon überzeugt, es handelt sich um das englische Wort für Ente. Das paßt einfach zu gut ins Bild mit Nachnamen wie Gans, Erpel, Eidergans, Habicht und so weiter bei anderen Vogelgestaltigen. Auch sind englischsprachige Orts- und Familiennamen (Circle City, Captain Coolwater …) in den deutschsprachigen Entenhausenlanden belegt. Nichtsdestoweniger kann es sein, daß manche Familiennamen englischer Herkunft im deutschsprachigen Entenhausen eine Ausspracheumformung erlebt haben, also Duck kommt von englisch Ente, aber trotzdem Duck mit u. So wie bei uns viele Familiennamen slawischer Herkunft. Oder wie bei den Amerikanern viele Familiennamen deutscher Herkunft. Oder die Aussprache von Duck tanzt, fließt, schwebt in Entenhausen selbst … Wie eigentlich bei allem: Nix Genaues wissen wir nicht.

Gestört hat mich bei der Diskussion am Samstag nur, dass von einer Person behauptet wurde, die Duck-mit-u-Aussprecher würden sich auf die Stufe der Nazis stellen, die das Wort Jazz Deutsch ausgesprochen haben, um diese Musikrichtung herabzuwürdigen.

Trifft das überhaupt zu, daß die frühere Eindeutschungsaussprache Jatz bewußte Wahl war, um herabzuwürdigen? Sagten früher nicht auch deutsche Jazzfreunde und sogar -künstler selber auch Jatz, neben der richtigen Aussprache? Oder der halbrichtigen, bring mal einen deutschen Muttersprachler dazu, das englisch j tadellos umzusetzen und am Wortende stimmhaftes S zu "realisieren" … Kenntnisse der richtigen Aussprache des Englischen waren hierzulande früher weniger verbreitet als heute, es tönte den Leuten auch nicht in Fernseh- und Radiodauerbeschallung die richtige englische Aussprache dauernd um die Ohren. "Gebildete", die sich in der Oberprima (was immer das war) durchs Englisch gebüffelt hatten, mögen gewußt haben, wie der Tschähs richtig oder halbrichtig auszusprechen ist, der einfache Mann, der im Miesbacher oder Dithmarscher Volksanzeiger von dieser neuen, höchst ungewöhnlichen Tonkunst aus Nordamerika erfuhr, wird ohne tiefergehende Absicht das Wort so ausgesprochen haben, wie er's las. Ich sag' nur Woolworth und Tupperware, da ist auch heute die eingedeutschte Aussprache allbeherrschend, jedenfalls bei den breiten Massen. Ist aber nix dagegen, was die in England und Amerika mit deutschen Firmen- und Markennamen anstellen.

25.03.2024, 13:56:38

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paTrick OP

@patrick

Beeindruckend, mein bester Orville Ich suche jedoch keine Kongruenz, insbesondere nicht zwischen Entenhausen und hier. Mir ging es zunächst um die - nicht beweisbaren - Grundannahmen, welche dem historischen Donaldismus zugrunde liegen. Das ist auch unabhängig vom tatsächlichen Wahrheitsgehalt. Man muss nicht wirklich glauben, Entenhausen existiere in realiter, es genügt die Annahme dass es so sei. Für die wissenschaftliche Auseinandersetzung ist die reale Existenz tatsächlich unerheblich. Mathematiker beschäftigen sich ja auch nicht zwingend mit realen Welten. Aber sie benötigen eben Axiome. Was übrigens die Aussprache von Duck angeht, ist es genauso: Es ist nicht wichtig. Das mag ein jeder aussprechen, wie im der Schnabel gewachsen ist. Ich selbst halte mich aber an das Duckma, schon deshalb, da es mich von Dack-Fäns unterscheidet. (Der Herr mit dem Nazivergleich liegt übrigens völlig falsch: Die Aussprache "Jatz" ist auch heute noch gebräuchlich. Kann man bei Wikipedia nachlesen.)

25.03.2024, 14:41:18

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