Stimme McDuck und Coolwater zu. Wobei man natürlich auch über den Stellenwert der Berichte streiten kann, zu denen Barks nur die Zeichnung beigesteuert hat. Im Prinzip wären ja die Zeichnungen echt, die Handlung aber nicht. Aber man kann die Handlung ja nicht von den Zeichnungen trennen, was dann dafür spräche, dass auch die Handlung einen wahren Kern haben muss. Grundsätzlich vertrete ich die Ansicht, dass keine der Notizen, Skizzen, Zeichnungen, Gemälde, etc. von Barks, die auf das Duck-Universum referieren, einfach nur erfunden ist. D.h. auch die Gemälde gelten meiner Meinung nach mindestens als deuterokanonische Quelle.
DD 165 und MifüMi 154
Coolwater
@coolwater
Wobei man natürlich auch über den Stellenwert der Berichte streiten kann, zu denen Barks nur die Zeichnung beigesteuert hat. Im Prinzip wären ja die Zeichnungen echt, die Handlung aber nicht. Aber man kann die Handlung ja nicht von den Zeichnungen trennen, was dann dafür spräche, dass auch die Handlung einen wahren Kern haben muss.
Echte Zeichnungen, keine echte Handlung. Grundsätzlich ging' das schon, und zwar so: ein beliebiges Oma- oder Daisystück, "nur 'Zeichnungen' von Barks". Die Handlung ist nicht echt, aber das "Szenenbild", der "Hintergrund", die "Ausstattung" sind's: Omas Hof, die Umgebung, Daisys Haus, die Straßen Entenhausens. Barks wußte schließlich bestens Bescheid auf Stella Anatium, für ausgedachte Geschichten um Daisy und Oma braucht er da nix (oder nur wenig) aus der Einbildung zuzutun, sondern er kann solche Fabelstückchen an den wirklichen Orten spielen lassen. Ist wie mit der Geschichte vom Franz Biberkopf. Ist nie geschehen, den Franz hat's nie gegeben. Aber den Alexanderplatz gibt's. Die Oma und die Daisy gibt's natürlich echt, sie sind durch unzweifelhafte Barksberichte ausgiebig belegt. Aber zum Beispiel der Guido Gockel nicht und auch nicht der Dumbo (dessen Nichtsein ich begrüßen würde), die nur je einmal in diesen Stückchen ihre Visitenkarten im Barkswerk hinterlassen. Omas Hof und Daisys Haus sind der Alexanderplatz, und Guido Gockel und Dumbo, das sind Franz Biberköpfe. Ich leg' nicht meine Hand ins Feuer dafür, daß es so ist. Aber man kann's so sehen.
20.06.2023, 09:54:14
Donald
@donald
Ich bin der Meinung, daß der Empfang bei Barks ganz einfach mit zunehmendem Alter störempfindlicher wurde und/oder er sogar die Übertragungen schlechter sehen konnte. Deshalb ist leider so einiges, an dem Barks Ende der Sechziger irgendwie beteiligt war, auch echter Murks.
20.06.2023, 09:55:09
Coolwater
@coolwater
Deshalb ist leider so einiges, an dem Barks Ende der Sechziger irgendwie beteiligt war, auch echter Murks.
Beim Fieselschweifspätwerk ist für mich am verstörendsten, wie sich Dagobert aufführt und – wegen Unwichtigkeiten – als ein schon ins Bösartige gehender Feind seiner Neffen und ihres Trupp auftritt. Man könnte meinen, jemand habe bei ihm irgendeinen Schalter umgelegt. Oder ausgeknipst. Die Sache böte freilich Stoff, händereibend irgendwelche spinnerten Erklärungen auszuhecken. Ist der Alte auf Drogen? Durch einen Doppelgänger ersetzt worden? Hat er eine Persönlichkeitsveränderung durch einen Hirnschaden erlitten? Man weiß so wenig. Das Spinnen ist des Donaldisten Lust.
20.06.2023, 19:09:16
McDuck
@mcduck
Ich bin der Meinung, daß der Empfang bei Barks ganz einfach mit zunehmendem Alter störempfindlicher wurde und/oder er sogar die Übertragungen schlechter sehen konnte. Deshalb ist leider so einiges, an dem Barks Ende der Sechziger irgendwie beteiligt war, auch echter Murks.
Da stimme ich zu. Und nicht nur die Ende-60er-Jahre-Berichte, sondern auch in früheren "Berichten" sehr zweifelhafter Kanonizität (Dumbo u.Ä.) kann man so manchen Murks sehen. Aber auch in Zeiten größter Murks-Produktion haben wir doch den ein oder anderen hervorstechenden Bericht, woder Empfang wohl noch ganz gut lief (man denke etwa an den Münster-Bericht). Vorläufig und ohne gute Theorie zur Übertragung und zum Empfang bei Barks/Fuchs ist der Begriff "Murks" aber für mich noch kein sinnvolles Ausschlusskriterium.
Die Sache böte freilich Stoff, händereibend irgendwelche spinnerten Erklärungen auszuhecken. Ist der Alte auf Drogen? Durch einen Doppelgänger ersetzt worden? Hat er eine Persönlichkeitsveränderung durch einen Hirnschaden erlitten?
Hypnosepistole? Schwarzer Kasten? Außeranatische? Oder schlicht Verbitterung im Alter aufgrund uns unbekannter Ereignisse, wie man es auch in "Die Mutprobe" konstatieren könnte? Übrigens bemerkenswerte Ähnlichkeiten des Fieseldagoberts zu dem Ende der 1940er und der frühen 50er ("Wie gewonnen, so zerronnen", "Wehe dem, der Schulden macht"). Barks bog sich das selbst zurecht und verwies da auf Fans, die ihm in Briefen gesagt hätten, dass sie den fiesen Dagobert in den eben genannten Berichten geschätzt hatten. Richtig ist wohl, dass Barks die neuen (teils gestörten) Übertragungen des Fieseldagoberts nicht mehr richtig einordnen konnte.
21.06.2023, 21:02:03
Coolwater
@coolwater
Übrigens bemerkenswerte Ähnlichkeiten des Fieseldagoberts zu dem Ende der 1940er und der frühen 50er ("Wie gewonnen, so zerronnen", "Wehe dem, der Schulden macht").
Ich kann schwer in Worte fassen, warum, weshalb, wieso, aber der fiese Dagobert in den Berichten bis Anfang der Fünfziger macht mir einen anderen Eindruck: Er ist in sich stimmig, ausgereift, er erscheint wie eine ganze Persönlichkeit. Den fiesen Dagobert der Fieselschweifberichte dagegen finde ich als Persönlichkeit "leer", mir kommt er vor wie ein Durchgeknallter, bei dem oben etwas nicht ganz richtig ist, sein Fiessein erscheint grundlos, sinnlos, irre.
21.06.2023, 23:39:28
Coolwater
@coolwater
Hab schon schönere DD-Cover gesehen.
Meins ist noch viel häßlicher als Deins. Weil der Briefträger den Umschlag gefaltet und in den Kasten gesteckt hat, hat das Heft eine fette Knickspur in der Mitte. Mein Einwurfschlitz ist nicht breit genug für die Größe. Die letzten Male lag das Heft aber, meine ich, deswegen auf dem Kasten. Versuche das Heft zu plätten, so gut's geht. Die Schändung ärgert mich ungemein. Will nicht ausschließen, daß ich mir das Heft nachkaufe. Aber erst, nachdem ich mir einen neuen Briefkasten beschafft und angebracht habe, vorher wär's blödsinnig, da krieg' ich vielleicht noch mal ein geknicktes Heft. Wegen des zu schmalen Einwurfschlitzes für Sendungen dieser Größe (Zeitschriften) spukt das Projekt "neuer Briefkasten" schon seit Jahren in meinem Kopf, aber die Mißhandlung des Donaldisten hat das Faß zum Überlaufen gebracht. Auch ein Wurm krümmt sich, wenn er getreten wird. Ich bin nicht gewillt, alles hinzunehmen! Ich kaufe!
22.06.2023, 11:14:44
Coolwater
@coolwater
Welcher Bericht ist das? Hab', ohne wo nachzugucken, nur dämmerhaft was im Kopf von einem "lebenden" Briefkasten, der umherrennt … (?) Ein Schlitzaufweiter tät' mir nichts nützen, weil der Briefkasten selber kaum breiter ist als der Einwurfschlitz. Nee, ein neuer Kasten muß her. Mich heute bei Bauhaus umgesehen. Unter Dutzenden tatsächlich kein einziger Briefkasten für mich, man glaubt's nicht. Neben der Breite des Einwurfschlitzes ist die Farbe entscheidend. In meinem denkmalgeschützten Haus hat's im Treppenhaus überall als Scheinfachwerk gestaltete Täfelungen. Der Briefkasten muß unauffällig dazuklingen, also dunkelbraun sein. Oder vielleicht muß er's gar nicht, aber jedenfalls ist's der an meiner Wohnung, und dran mag ich nicht rütteln. Wer eine Autoreise durch die Blauberge unternimmt, braucht auch einen Wagen, der in die Landschaft paßt. Im Weltnetz hab' ich ihn indes schon gefunden, den Briefkasten meiner Träume. Wie machte man das in Vorweltnetzzeiten, wenn man unbedingt einen braunen Briefkasten brauchte oder wollte, aber es bei Bauhaus und Konsorten keinen gab? Die Anschrift eines Briefkastenspezialgeschäfts oder Briefkastengroßhändlers ermitteln (wie, wo?) und sich einen Katalog schicken lassen oder einige hundert Kilometer fahren? Ach, es ist eine Lust, im 21. Jahrhundert zu leben. Donaldisch wäre ein goldener Briefkasten. Tick, Trick, Track wollen einen goldenen Weihnachtsbaum. Geschmacklos, meint Donald. Aber auf Gold ist grad er scharf und versessen. Onkel Dagobert sowieso. Überhaupt: Alle Entenhausener scheinen besessen von Gold, vergleicht man's mit uns. Gold beherrscht die Gedanken der Entenhausener. Dabei gibt's bei denen drüben viel mehr davon, gefühlt liegt auf Stella Anatium Gold auf der Straße.
22.06.2023, 21:58:42
Beppo
@beppo
> Welcher Bericht ist das? http://barksbase.de/deutsch/us40.htm#us\_40\_2
23.06.2023, 03:36:32
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