Fuchs Zitat getreulich erledigt

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Coolwater

@coolwater

Vielleicht lassen wir Frau Fuchs doch selbst antworten <…>

Auch Barks können wir selbst antworten lassen. Aber wenn wir seine Antwort einfach so schlucken wollten, müßten wir glauben, er habe sich Entenhausen nur ausgedacht in seiner Zeichenstube in der südkalifornischen Wüste. Da verpufft der ganze Donaldismus. Ich aber sage Euch: Sie wußten nicht, was sie taten.

13.05.2020, 10:22:06

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Da verpufft der ganze Donaldismus.

Tut er nicht. Donaldismus ist keine Religion und Barks und Fuchs sind/waren keine spirituellen Wesen. Mir persönlich ist es egal, ob Entenhausen aktuell existiert, existiert hat oder irgendwann existieren wird. Mir reicht die Vorstellung, dass Entenhausen existieren könnte. Und mich interessiert, wie diese Welt funktioniert und was sie von der unseren unterscheidet. Und was wir von Entenhausen lernen können. Barks hat genial gezeichnet, Fuchs genial getextet. Die Erhöhung zum Medium brauche ich persönlich jedenfalls nicht. Wenn andere das anders sehen, ist das natürlich ihr gutes Recht. Ich bin mir sicher, dass sowohl Barks als auch Fuchs einen klaren Geist hatten und sehr wohl wussten, was sie taten.

13.05.2020, 14:02:13

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

und man feiert Feste wie bei uns, mit Brauchtum, wie wir's haben (geschmückter Tannenbaum, bemalte Eier). Das könnte doch so eine Art Cargo Cult sein. Eine Zivilisation imitiert die andere.

Bemalte Eier: Die Bemalung wurde imitiert. Aber bei uns sind es gekochte Eier, in Entenhausen sind es rohe Eier, die bemalt werden.

13.05.2020, 14:06:06

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Anonym

@~anonym~

Tut er nicht. Donaldismus ist keine Religion und Barks und Fuchs sind/waren keine spirituellen Wesen. Mir persönlich ist es egal, ob Entenhausen aktuell existiert, existiert hat oder irgendwann existieren wird. Mir reicht die Vorstellung, dass Entenhausen existieren könnte. Und mich interessiert, wie diese Welt funktioniert und was sie von der unseren unterscheidet. Und was wir von Entenhausen lernen können. Barks hat genial gezeichnet, Fuchs genial getextet. Die Erhöhung zum Medium brauche ich persönlich jedenfalls nicht. Wenn andere das anders sehen, ist das natürlich ihr gutes Recht.

Ich meine, hier ergibt sich doch ein guter Ansatzpunkt, wie wir eine Definition finden, mit der wir alle leben können: - Der (historische) Donaldismus geht schliesslich von der Annahme/Voraussetzung aus, dass Entenhausen existiert. Ob dem tatsächlich so ist, ist für die wissenschaftliche Auseinandersetzung völlig unerheblich. - Der Barksismus/Fuchsismus als Hauptströmung des historischen Donaldismus beschäftigt sich nun ausschliesslich mit der von Barks & Fuchs dargestellten Welt. Auch hier ist es für die wissenschaftliche Auseinandersetzung irrelevant, ob es sich bei den Urhebern der Primärquellen um Comiczeichner/Übersetzer, Medien, Propheten oder Agenten aus dem Anaversum handelt. - Bei den Barksschen Zeichnungen haben wir uns schon lange an eine gewisse Unschärfe gewöhnt. Barks zeichnet eben Comics und keine fotorealistischen graphic novels. Bei Fuchs ist es ebenso: Auch ihre Darstellung des Anaversums ist "unscharf", das manifestiert sich eben in abweichenden Texten bei Zweitbearbeitungen. Keinesfalls ist irgendeiner Textfassung aus wissenschaftlicher Sicht der Vorzug zu geben. Wir müssen bisweilen mit Widersprüchen und Unschärfen leben.

13.05.2020, 14:28:50

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Beppo

@beppo

> Bei den Barksschen Zeichnungen haben wir uns schon lange an eine gewisse Unschärfe gewöhnt. Barks zeichnet eben Comics und keine fotorealistischen graphic novels. Bei Fuchs ist es ebenso: Auch ihre Darstellung des Anaversums ist "unscharf", das manifestiert sich eben in abweichenden Texten bei Zweitbearbeitungen. Ich glaube, dass diese Unschärfe auch daher kommt, dass Barks und Fuchs doch etwas mit dem Anaversum gefremdelt haben. Sie haben immer wieder etwas gesehen oder miterlebt und es dann mit einer Analogie im Anthropoversum beschrieben. Die Walfische in der Lutherbibel (deutscher Urtext) hat sich Luther selbst ausgedacht. Im Alt-Hebräischen ist da nur von großen Wassertieren verschiedener Arten die Rede. Luther hat in seiner Übersetzung das Wort Walfisch verwendet, weil sich seine Leser einen Wal (übrigens kein Fisch, sondern ein Säugetier) besser vorstellen konnten. So ähnlich haben es Barks und Fuchs vielleicht auch gemacht.

13.05.2020, 17:17:16

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Beppo

@beppo

> eine gewisse Unschärfe In WDC 162 kommt ein Sonderzug vor. Bei Barks hat er Gold geladen, bei Fuchs erst Uran und dann in der Zweitversion Gold. Hypothese: Bei der Ladung handelte es sich um etwas Wertvolles, was seinerzeit im Anthropoversum noch nicht bekannt war. Ich spekuliere mal: Fulleren. Barks und Fuchs haben da gemogelt. Sie haben etwas genommen, was die Leser*Innen gut kennen. So wie Luther aus Seeungeheuern Wale gemacht hat. Die Währung in Entenhausen ist mal die Mark, mal der Taler und mal der Dollar. Vielleicht ist es in Wirklichkeit ja der Credit oder der Solar. Aber so etwas würde meinereinen nur von der eigentlichen Geschichte ablenken. Da ist Taler eingängiger. Vor langer, langer Zeit hat die FAZ den noch sehr jungen Charles Windsor mal "Prinz Karl" genannt. Das war auch eine Unschärfe, aber gut gemeint.

15.05.2020, 06:21:37

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Coolwater

@coolwater

Barks und Fuchs haben da gemogelt. Sie haben etwas genommen, was die Leser*Innen gut kennen. So wie Luther aus Seeungeheuern Wale gemacht hat.

Er denkt kühn, sehr kühn – zu kühn? Denn bliebe da in Entenhausen noch ein Stein auf dem anderen? Barks zeigt in Entenhausen Häuser, Bäume, Autos, Wale? – Tja, ist alles in Wirklichkeit vielleicht gar nicht das, was wir sehen, und Barksens Feder wandelte es nur in das dem Erdenleser Vertraute um. Oder soll unser Argwohn nur dort geweckt sein, wo uns die Überlieferung "zweideutig", "widersprüchlich", "unscharf" scheint? Doch gesetzt, Barks und Fuchs gestalteten Entenhausen zu unserm Verstehen und Begreifen um – muß man nicht den weiteren kühnen Schritt gehen, daß mit jedem Strich, den Barks zog, mit jedem Wort, das Fuchs setzte, die Anähnlichung tausendfach gelang und, was sich uns noch als Fragezeichen auftut, Fehler im schnurrenden Betrieb war? – Aber wo können wir den Blick auf das "Entenhausen an sich" tun? Wir sehen nur die Wale.

15.05.2020, 12:05:47

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Tja, ist alles in Wirklichkeit vielleicht gar nicht das, was wir sehen, und Barksens Feder wandelte es nur in das dem Erdenleser Vertraute um.

Nehmen wir mal an, Entenhausen existiert wirklich und Barks konnte es sehen. Hat er es dann so gezeichnet, wie es wirklich aussieht, oder so, wie er es eben bestmöglich darstellen konnte? Soll heißen: gehen wir davon aus, dass die Entenhausener im "echten Leben" z.B. schwarze Konturlinien entlang ihres Körpers aufweisen? Oder ist der kleine Herr Duck in echt flauschig gefedert und in 3-D?

15.05.2020, 13:22:11

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Coolwater

@coolwater

Nehmen wir mal an, Entenhausen existiert wirklich und Barks konnte es sehen. Hat er es dann so gezeichnet, wie es wirklich aussieht, oder so, wie er es eben bestmöglich darstellen konnte? Soll heißen: gehen wir davon aus, dass die Entenhausener im "echten Leben" z.B. schwarze Konturlinien entlang ihres Körpers aufweisen? Oder ist der kleine Herr Duck in echt flauschig gefedert und in 3-D?

Eben bei solchen Dingen sehe auch ich die zeichnerische Unschärfe gegeben oder, anders ausgedrückt, die "natürlichen" Grenzen des Barksschen Abbildungsvermögens, die wir vor kurzem bereits in einem andere Faden erörterten. In der Beppotheorie geht es aber um was ganz anderes: Da ist in Entenhausen irgendwas, was wir nicht kennen, und Barks zeichnet nicht dieses Irgendwas hin, sondern einen Wal, damit wir nicht herumzurätseln brauchen, was wir da sehen, sondern gleich, im echten Sinne des Wortes, im Bilde sind: Seht, ein Wal! Und die Fuchs macht gemeinsame Sache mit Barks, indem sie den Ducks die Worte in den Mund legt: "Seht, ein Wal!"

15.05.2020, 13:39:57

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Beppo

@beppo

Luther hat die Bibel doch nicht total verfälscht, er hat sie nur ein bisschen verschönert, so wie die Entenhausener Molkerei manchmal den Fettgehalt der Milch etwas korrigiert. Es ist durchaus eine gute Botschaft, wenn Fuchs nicht zu blöd war, Gold und Uran auseinanderzuhalten. Und an der Eisenbahnräubergeschichte ändert das nicht viel.

15.05.2020, 14:06:14

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