Fuchs Zitat getreulich erledigt

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ju313 OP

@ju313

Hallo zusammen, ich kenne schon sehr lange das Zitat von Donald "Alle Punkte auf meiner Liste sind getreulich erledigt und ordnungsgemäß abgehakt" aus dem Bericht WDC 148 "Die Weihnachtsgans". Es gibt auch eine Abbildung im Web (www.savoy-truffle.de/zippo/donald/getreulich\_erledigt.jpg). Hier der Link: Zu meinem Erstaunen habe ich heute festgestellt, dass in allen Quellen, die ich nachgeschaut habe "getreulich" und "ordnungsgemäß" fehlt: "Alle Punkte auf meiner Liste sind erledigt! Und abgehakt. Alles in Butter!" So steht es in der Barks Library (BL-WDC 22), in der CBL, in einem Scan von TGDD 11. In einem Scan der MM 12/53 stand leicht abgewandelt: "Alle Punkte auf meiner Liste sind erledigt und abgehakt. Alles in Butter!" Es gibt noch das Goofy Magazin 12/1979. Ist dort das getreulich und ordnungsgemäß? Kann das jemand bestätigen? Dann wäre es aber eine redaktionelle Änderung, die wohl nichts mit Erika Fuchs zu tun hat. Beste Grüße

17.05.2020, 04:47:18 (bearbeitet)

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ju313 OP

@ju313

Sorry Link einfügen funktioniert nicht (hatte ich bisher nicht gemacht - für Hinweise bin ich dankbar). Aber ich hatte den Link ja im Text.

06.05.2020, 08:00:31

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Beppo

@beppo

> Es gibt noch das Goofy Magazin 12/1979. Ist dort das getreulich und ordnungsgemäß? Nope.Weder getreulich noch ordnungsgemäß.

06.05.2020, 08:04:42

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Beppo

@beppo

Was ist mit KA26? Hab ich leider nicht zur Hand.

06.05.2020, 08:17:20

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ju313 OP

@ju313

Weil das Panel als JPG im Web gespeichert ist, gebe ich es mal direkt an: Die Frage ist: von welcher Quelle ist es? Beste Grüße

06.05.2020, 08:17:41

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Beppo

@beppo

Donalds Jacke hat gelbe Streifen. Entweder privat coloriert oder relativ spät.

06.05.2020, 08:27:15

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ju313 OP

@ju313

Stimmt. In MM und TGDD sind die Streifen Blau. In BL und CBC gelb. GM habe ich nicht. KA ist nach den TGDD und nach GM veröffentlicht worden. Es könnte also KA sein.

06.05.2020, 08:33:21

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Coolwater

@coolwater

Ist aus KA 26. Den Fuchstext aufzupumpen war in den Klassik-Alben schlechter Brauch.

06.05.2020, 08:51:44

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duck313fuchs

@duck313fuchs

06.05.2020, 10:26:34

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ju313 OP

@ju313

Das bedeutet aber, dass dieses Zitat, was so unheimlich nach Fuchs klingt (getreulich), gar nicht von Erika Fuchs ist, weil es von der Redaktion "aufgepumpt" wurde.

06.05.2020, 10:33:18

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Ist aus KA 26. Den Fuchstext aufzupumpen war in den Klassik-Alben schlechter Brauch.

Schlechter Brauch, aber, wenn es in dieser vertretbaren Qualität erfolgt, eine lässliche Sünde ... m.M.n.

06.05.2020, 11:34:13

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Coolwater

@coolwater

Schlechter Brauch, aber, wenn es in dieser vertretbaren Qualität erfolgt, eine lässliche Sünde ... m.M.n.

Das geht mir a bisserl zu flink mit dem Sündenvergeben. Wenn's um Barx 'n' Fux geht, bin ich mehr protestantischer Purist und Eiferer.

06.05.2020, 12:25:37

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Beppo

@beppo

> Das geht mir a bisserl zu flink mit dem Sündenvergeben. Wenn's um Barx 'n' Fux geht, bin ich mehr protestantischer Purist und Eiferer. Die Bibel (sowohl Luther als auch Einheitsübersetzung) wird auch regelmäßig überarbeitet. Das ist man gewohnt. Das akzeptiert das Bodenpersonal ohne Murren und Knurren.

06.05.2020, 12:59:35

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Coolwater

@coolwater

Die Bibel (sowohl Luther als auch Einheitsübersetzung) wird auch regelmäßig überarbeitet. Das ist man gewohnt. Das akzeptiert das Bodenpersonal ohne Murren und Knurren.

Ich murre und knurre aber gerne. Murren und knurren ist mir das Liebste. Statt Barx 'n' Fux "regelmäßig" zu "überarbeiten", tut es not, ihn mit puristischem Eifer von allen Verfälschungen, Verwässerungen und Überlagerungen freizulegen.

06.05.2020, 13:40:22

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duck313fuchs

@duck313fuchs

"Lässliche Sünden" sind mir wie Kavaliersdelikte im Strafbereich gerade bei Fuchstext zuwider. Verstoß ist Verstoß und sollte deshalb immer klar und deutlich angesprochen und als solcher bezeichnet werden. Wie in den neueren Auflagen immer wieder geschieht, bearbeitete Fuchstexte als Original-Fuchs zu bezeichnen, ist wie bei Autos mit falschen Verbrauchswerten Werbung zu machen.So nicht.

06.05.2020, 14:16:48

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Volduck

@volduck

Zu LTB Classic Edition und der Entenhausen Edition: „Die LTB Classic Edition erscheint daher in der Originalübersetzung von Dr. Erika Fuchs!“ Im Impressum ist vermerkt: „Vorliegender Band berücksichtigt im Comicteil nicht die neuen Rechtschreibregeln.“ Auf explizite Nachfrage wurde mir nun sogar seitens des Verlages schriftlich versichert, daß die Texte „Ordnung muss sein!“ und „Muss schreibt man übrigens mit Doppel-s, meine Herren.“ (WDC 100, „Die Schulschwänzer“) Fuchs-Original seien: „Da Dr. Erika Fuchs im Laufe ihrer Verlagstätigkeit einen Teil ihrer Übersetzungen zu einem späteren Zeitpunkt selbst erneut redigierte, kann es sein, dass teilweise verschiedene Versionen vorhanden sind – alle stammen jedoch aus ihrer Feder.“ Alternative Fakten?

06.05.2020, 19:54:37

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Die Autoindustrie sagt auch, dass ihre angegebenen Werte zutreffend seien, was nachgewiesenermaßen nicht stimmt. So ist es auch mit ehapa. Mag die Rechtschreibung die von Frau Dr. Fuchs sein, sind aber doch einige Texte redaktionell bearbeitet, damit der Zeitgeist stimmt.

06.05.2020, 20:20:14

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Pankranz Piepenström

@pankranz_piepenstroem

In BL Band 14 wir das hier als Original-Fuchs verkauft: TGDD 11 hat "Ordnung mus sein!" auf der Tafel und "Muß schreibt man übrigens mit einem "ß", meine Herren." in der Sprechblase, da hab' ich aber gerade keinen Scan zur Hand.

06.05.2020, 21:03:47

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Prof. Cosinus

@prof_cosinus

Fuchstext 1, Fuchstext 2, redaktionelle Bearbeitung, alternative Fakten, der Zeitgeist. Na und? Frau Dr. Fuchs wird von uns als "Medium" quasi gottähnlich verehrt, aber dennoch kommen mir im Laufe der Jahre immer mehr Zweifel, ob dies tatsächlich gerechtfertigt ist. Ein Medium empfängt und schreibt/zeichnet auf, hält es für die Nachwelt fest: Barks zeichnete uns mit seinen Mitteln das, was er von und über Entenhausen gesehen hatte. Bis auf Verstümmelungen und Zensur durch Dritte haben diese Aufzeichnungen bis heute Bestand. Naturphänomene, Beziehungen zwischen Personen etc. sind dabei alle in sich konsistent, wie wir immer wieder in unseren Forschungen zeigen. Ein ernsthafter Donaldist kann daran keinen Zweifel haben, muss also ein Barksist sein. Erika Fuchs hingegen schrieb Ihre Texte im Laufe der Jahre immer wieder selbst um. Nicht Dritte taten dies, sie selbst tat es. Verwandschaftsbeziehungen wirft sie durcheinander, z.B. werden in Ihren Texten aus den beiden Familien "McDuck" und "Duck" nur noch die eine Familie "Duck". Erkennbar gleiche Personen, die immer mal wieder auftreten, wechseln plötzlich den Namen. Ein Medium? Wenn sie ein Medium wäre, müsste sie ihre Texte nicht ändern oder "überarbeiten". Wenn Sie ein Medium wäre, dann wüsste sie um die Beziehungen zwischen den "McDucks" und den "Ducks". Wenn sie ein Medium wäre, dann wüsste sie um die Namen der Entenhausener Bewohner. Es wird immer wieder argumentiert, Erika Fuchs habe die Texte aus Entenhausen nur nach und nach empfangen und konnte daher keinen Überblick über alles haben, aber genau dies lasse ich nicht gelten. Carl Barks hat ein konsistentes Bild empfangen und konnte alles überblicken. Warum bekam Erika Fuchs diesen Überblick nicht? Wäre sie ein Medium, hätte die den Überblick automatisch gehabt, dann wäre es - genau wie bei Barks - perfekt und in sich konsistent. Eine Übersetzerin: Ja. Eine sehr gute Übersetzerin mit einem genialen Verständnis für die deutsche Sprache: Ja natürlich! Aber ein Medium? Nein. "Getreulich erledigt" ist allerbestes Fuchs-Deutsch, ob nun von ihr oder von einem Reduckteur, dies ist für die Forschung zweitrangig. Als Grundlage für die Entenhausen-Forschung taugen die Fuchs-Texte trotzdem, denn der Sinn der Texte wird selten geändert. Aber angesichts ihrer Schnitzer und Inkonsistenten sollte der Text von Dr. Erika Fuchs im Zweifelsfall nicht forschungsentscheidend sein.

06.05.2020, 21:14:55

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Volduck

@volduck

Mag die Rechtschreibung die von Frau Dr. Fuchs sein ...

Dann müßte sie ja elf Jahre oder später (nach Inkrafttreten einer weiteren Rechtschreibreform) nach ihrem Eintritt in den Ruhestand den Text bearbeitet haben. Interessant wäre mal zu erfahren, welche Zielgruppe der Verlag bei seinen „Aktualisierungen“ eigentlich vor Augen hat. Haben wir literaturpsychologisches Fachpersonal in der Hinterhand?

06.05.2020, 22:54:05

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Ich stimme meinen Vorrednern Beppo und Prof. Cosinus zu, dass es normal ist, dass sich Texte im Laufe der Jahre leicht verändern. Auch große Weltliteratur wird ständig neu aufgelegt. Zumeist in einer Neuübersetzung. Diese sind sogar nicht selten besser als die ältere Ausgaben. Solange der Sinn der Texte von Frau Fuchs nicht verändert wird, sind mir kleinere Änderungen eigentlich egal. Das Gesamtwerk wird dadurch nicht beeinträchtigt. Ich denke, dass der Verlag als Zielgruppe in erster Linie nach wie vor die Jugend im Blick hat. Vor Jahren wurde in einer Barks-Geschichte mal der Namen Daniel Kübelböck eingepflegt. Diese Änderung wurde sicherlich nicht zur Erquickung der Altdonaldisten vorgenommen...

07.05.2020, 05:59:27

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Ich denke, dass der Verlag als Zielgruppe in erster Linie nach wie vor die Jugend im Blick hat. Vor Jahren wurde in einer Barks-Geschichte mal der Namen Daniel Kübelböck eingepflegt. Diese Änderung wurde sicherlich nicht zur Erquickung der Altdonaldisten vorgenommen...

Die Altersgrenzen der Lebensabschnitte Kindheit Jugend Erwachsen werden in der wissenschaftlichen Literatur recht unterschiedlich angegeben. im Übrigen gehöre ich zwar nicht der Gruppe der Jugendlichen an, fühle mich dennoch jünger als tatsächlich, eben weil das Lesen der Donald Duck - Berichte in gewisser Weise ein Jungbrunnen ist. Jugendsprache ist für mich eher ein Forschungsanlass als eine Kommunikationsmöglichkeit.

07.05.2020, 07:03:00

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Interessant wäre mal zu erfahren, welche Zielgruppe der Verlag bei seinen „Aktualisierungen“ eigentlich vor Augen hat. Haben wir literaturpsychologisches Fachpersonal in der Hinterhand?

Meine Rede ... und: Leider nicht. Ich habe ja trotz intensiveren Umsehens nicht mal einen Germanisten/eine Germanistin gefunden, die diesbezüglich forschungsbereit gewesen wäre ... *seufz*

07.05.2020, 12:14:20

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Bürgermeister von Timbuktu

@buergermeister_von_timbuktu

Ich bin ja nur sehr unregelmäßig auf dem Schwarzen Brett, aber dennoch irritiert. Wenn hier jemand herkommt und versucht, seine LTB-Sammlung zu barer Münze zu machen, dann wird er sofort verbal vom Hof gejagt. Wenn irgendjemandem ein Schreibfehler unterläuft, wird ihm das gerne mal genüsslich unter die Nase gehalten. Empfindlichkeiten werden gerne schnell exzessiv ausgelebt. Aber wenn der Kollege Prof. Cosinus Frau Doktor Fuchs praktisch auf eine Stufe mit Don Rosa stellt (ja, ganz nett, aber kein Medium), dann geht man darüber stillschweigend hinweg? Muss ich das verstehen? Wenn das grundgütige Leuchtkamel noch unter uns weilte, dann hätte es längst eine gepfefferte Replik gesetzt. Duck auf, Maus raus Alex

07.05.2020, 21:03:30

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Aber wenn der Kollege Prof. Cosinus Frau Doktor Fuchs praktisch auf eine Stufe mit Don Rosa stellt (ja, ganz nett, aber kein Medium), dann geht man darüber stillschweigend hinweg? Muss ich das verstehen?

Mein Guter, einerseits: die Einstufung von E.F. als MEDIUM steht so, glaube ich, nicht in unserer Satzung. Dort steht der wissenschaftliche Barksismus-Fuchsismus. Nun bin ich weit entfernt davon, die "Medium"-Sicht zu verwerfen; aber sie ist kein Erfordernis für die Wissenschaftlichkeit. Bei uns in der Theologie wäre das wie eine ausschließliche Fokussierung auf die Mystik (die ich für hoch spannend und durchaus ergiebig halte) bei gleichzeitigem Ausschluss der gängigen wissenschaftstheoretisch akzeptierten Modelle (z.B. der Transzendentaltheologie). Ich bin zu sehr Systematiker, um mich nur auf Mystik zu verlassen; und habe andererseits selbst genug erlebt, um zu wissen, dass an Mystik grundsätzlich auch was dran ist. Insofern wäre ich da für Ideenfreiheit. Andererseits, und wenn Du selbst auch mal pubertierende Kinder gehabt hast, wirst du diese Sicht sicher teilen können: Ich muss nicht alles verstehen, und ich muss nicht alles hören (wollen) 😃

08.05.2020, 07:59:40

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Grundlage des Donaldismus bzw der Forschung ist Barksismus-Fuchsismus. Bei Barks ist das sein gezeichnetes Werk. Keiner käme auf die Idee, dass redaktionell vorgenommene Änderungen nunmehr anstelle des Bildes von Barks treten könnten. Das zeigt sich auch oben bei den 12 Panzerknackern. Problematisch ist allerdings, wenn Vorzeichniungen von Barks von anderen Künstlern umgesetzt wurden. Nachdem es da teilweise auch massive Änderungen in den Personen gab, ist es fraglixh, ob diese Werke - hauptsächlich die HDL-Geschichten - zu Forschungszwecken geeignet sind. Das geht meiner Ansicht nur, wenn man die Vorzeichnungen von Barks zugrunde legt. Fuchsismus ist das von Frau Dr. Fuchs geschriebene Wort, hierbei sind natürlich auch die von Frau Dr. Fuchs selbst vorgenommenen Bearbeitungen Fuchsismus. Änderungen daran, wenn sie auch evtl fuchsisch klingen oder Verbesserungen darstellten, sind halt kein Fuchs-Text mehr und können deshalb keine Grundlage der Wissenschaft sein. Ansonsten würde quasi die Büchse der Pandora geöffnet. Wer bestimmte dann, was umd warum es noch Fuchsismus wäre? Meine schon häufiger geäußerte Kritik bezieht sich auch darauf, dass ehapa Neuauflagen als Original-Fuchs-Text bewirbt, obwohl dies nicht der Fall ist. So geht es auf keinen Fall.

08.05.2020, 10:14:06

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Bei Barks ist das sein gezeichnetes Werk.

Aber auch hier ist zu beachten, dass Carl Barks einen Großteil seiner Zeichnungen von seiner Frau Garé hat tuschen lassen. Ob sich Garé 1:1 an die Vorgaben hielt, wissen wir nicht. Was reiner Barksismus / Fuchsismus ist, ist kaum zu definieren. Dass Fuchs ihre Texte größtenteils noch mal neu überarbeitet / neu getextet hat, macht die Sache nicht einfacher. Ersetzt Fuchs II automatisch Fuchs I?

08.05.2020, 10:47:05

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@coolwater

Problematisch ist allerdings, wenn Vorzeichniungen von Barks von anderen Künstlern umgesetzt wurden. Nachdem es da teilweise auch massive Änderungen in den Personen gab, ist es fraglixh, ob diese Werke - hauptsächlich die HDL-Geschichten - zu Forschungszwecken geeignet sind. Das geht meiner Ansicht nur, wenn man die Vorzeichnungen von Barks zugrunde legt.

Völlig richtig. Es gibt auch die Fälle, wo in Berichten Einzelbilder oder Bildfolgen, die aus irgendwelchen Gründen verlorengegangen sind, nach bestem Wissen und Gewissen restauriert worden sind, wobei für die zeichnerische Ausführung Daan Jippes herangezogen wurde, etwa in Der Feuerteufel oder Wiedersehn mit Klondyke. Diese Restaurierungen sind eine feine Sache, aber natürlich hat es wenig Sinn, in der Duck-Forschung ein Jippes-Bild mit der Lupe zu begutachten. Wenn man einen gotischen Dom begutachtet, weil man lernen will, wie die Steinmetze im Mittelalter gearbeitet haben, hat es auch wenig Sinn, mit der Lupe in der Hand ausgerechnet dort herumzuschwarwenzeln, wo nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg das Bauwerk in neueren Zeiten restauriert worden ist.

08.05.2020, 13:15:46

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Von den ca 800 Barks-Berichten hat Frau Dr. Fuchs ca 220 überarbeitet. Ein Großteil Der Texte ist deshalb Fuchs I. Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte. Immerhin geht es dann nur um Abwägung von Äußerungen von Frau Dr. Fuchs und nicht um Worte von irgendwelchen Redakteuren, die sich eventuell keine Gedanken über die Bedeutung ihrer Wortwahl gemacht haben.

08.05.2020, 15:02:56

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte.

Das wär doch mal ne Forschungsarbeit wert.

08.05.2020, 16:08:36

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Wenn jetzt Fuchs II wirklich erheblich von Fuchs I abweicht, kann untersucht werden, was nun zutreffender sein könnte. Das wär doch mal ne Forschungsarbeit wert.

Wer macht's? Wer liest sämtliche Korrespondenz zwischen Fuchs und div. Donaldisten? Wer hat die Zeit? Da muss man schon sehr viel Tagesfreizeit haben.

08.05.2020, 16:33:58

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duck313fuchs

@duck313fuchs

...noch werte ich die Zungen aus. Danach schau ich mal nach den Unterschieden zwischen Fuchs I und II. Einige Beispiele gibt es ja schon bei dem Faden "Sprachvergleich - Barks, Fuchs und sonst nichts"...

08.05.2020, 16:35:47

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Fuchs I - Fuchs II - was ist treffender? Der Faden "Sprachvergleich" bietet hervorragendes Anschauungsmaterial. Aber ich glaube, die Frage ist nicht richtig gestellt, oder eher: so gestellt ist sie nicht ergiebig. Die Frage ist vielmehr: "War Erika Fuchs ein Medium oder eine Übersetzerin?" Beppo hat unter Annahme der Medium-Theorie Kluges dazu gesagt. Meine Ansicht ist: Wir brauchen die Medium-Theorie nicht. Erika Fuchs war kein Medium, sie war Übersetzerin. Was keineswegs heißt: "nur" Übersetzerin. Wenn man wissenschaftlichen Donaldismus und Translationswissenschaft (i.e. die Wissenschaft vom Übersetzen) zusammenbringt, kommt mehr heraus als ein Vergleich von Fuchs I und Fuchs II. Eine Arbeit dazu ist in Vorbereitung, erfordert aber noch einiges an Nachdenken und Recherchieren ... ach, wäre Wissenschaft doch weniger verwirrend!

08.05.2020, 18:34:08

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Frau Dr. Fuchs war keine "Übersetzerin". Sie hat die Welt von Entenhausen, dargestellt in den USA, in unsere Welt übertragen und Anfang der 50ger Jahre den hier noch völlig unbekannten "way of life" der USA verständlich transponiert und teilweise ihre eigenen Berichte erzählt. Um ihr Werk wissenschaftlich bearbeiten zu können, muss insoweit erst mal festgestellt werden, was ihr Werk ist und ob bzw welche Gründe es gab, warum sie Änderungen vornahm. Vieles ist insoweit vom damaligen Zeitgeist beeinflußt. Man könnte dann ihre Arbeit aktualisieren, wenn man dann in ihrer Art den jetzigen Zeitgeist ermitteln und evtuell Vorschläge für Neuerungen unterbreiten würde...

09.05.2020, 05:11:53

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Unterschied zwischen Übersetzung und Übertragung zu betonen. Lyrik oder Dramen kann man nicht einfach "übersetzen", da kommt nichts Gutes heraus. Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten. Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber. Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare. Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material. Freilich: Auch inspirierte Übersetzungen brauchen - das ist eine Eigenheit unserer Sprache - ab und zu eine Aktualisierung. Die Schlegel-Tieck-Übertragung von Hamlet ist großartig, aber dort gibt es Redewendungen und Sprachbilder, die heute nicht mehr gut verständlich sind. Das Heikle ist dabei, jemanden zu finden, der gleich inspiriert ist wie Schlegel-Tieck und die Sache nicht völlig versaut. DA ist es dann besser, die authentischen Versionen "einzufrieren" und das als festgelegt und unveränderlich zu betrachten.

09.05.2020, 05:33:02

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Freilich: Auch inspirierte Übersetzungen brauchen - das ist eine Eigenheit unserer Sprache - ab und zu eine Aktualisierung. Die Schlegel-Tieck-Übertragung von Hamlet ist großartig, aber dort gibt es Redewendungen und Sprachbilder, die heute nicht mehr gut verständlich sind. Das Heikle ist dabei, jemanden zu finden, der gleich inspiriert ist wie Schlegel-Tieck und die Sache nicht völlig versaut. DA ist es dann besser, die authentischen Versionen "einzufrieren" und das als festgelegt und unveränderlich zu betrachten.

Oh selig, oh selig ein Mitglied der D.O.N.A.L.D. zu sein. Es ist eine Lust, mit lauter Studierten bekannt zu sein. In der D.O.N.A.L.D. lerne ich non formal und informell und beiläufig mehr als in den meisten Seminaren und Symposien. Bald werde ich in meinem Curriculum Vitae angeben, dass ich MdD bin.

09.05.2020, 06:35:15

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Bald werde ich in meinem Curriculum Vitae angeben, dass ich MdD bin.

Ha ... in meinem offiziellen steht der Professor-Püstele-Preis unter "Ehrungen und Auszeichnungen" *G* Noch hat niemand danach gefragt, was das denn genau sei 😃

09.05.2020, 06:46:39

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Aus meiner Sicht ist es in diesem Zusammenhang wichtig, den Unterschied zwischen Übersetzung und Übertragung zu betonen.

Übersetzung und Übertragung: die Unterschiede sind graduell. Da gibt es keine Teilung in zwei separate Mengen. Auch ein Übersetzer persischer Lyrik oder japanischer Haikus nennt sich "Übersetzer" und nicht "Überträger". Sonst hast du völlig Recht. Entscheidend ist die Art des Textes. Was Google Translate kann, ist etwas völlig anderes als das, was Martin Luther, Harry Rowohlt, Peter Urban, Ingo Herzke oder Erika Fuchs können. In dieser Klasse ist jede/r Übersetzer/in ein Medium, wenn man diesen Ausdruck unbedingt gebrauchen will. Ich finde ihn esoterisch überhöht. Etwas anderes ist die Frage nach Textmodernisierungen. Mir ein Gräuel bei Literaturübersetzungen. Neuübersetzungen sind wichtig, aber "behutsame Modernisierungen" älterer Texte sind fast immer ein Graus. Wenn die Zeit kommt, dass Leser die Fuchstexte nicht mehr verstehen - vielleicht im 22. Jahrhundert - kann jemand die neu übersetzen. Aber am Fuchstext darf nicht gerüttelt werden!

09.05.2020, 13:43:33

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Coolwater

@coolwater

@ Knackikowski:

Auch die Bibel ist nur begrenzt übersetzbar: Das Hebräisch des Alten Testamentes ist z.B. eine Konsonantenschrift, in der je nach Vokal "nfsh" (nefesch) den physischen Atem oder die spirituelle Seele oder auch "rwh" (ruach) den Geist Gottes oder den Sturmbraus bedeuten. Der Effekt ist durchaus massiv, das kann man am besten sehen, wenn man die Einheitsübersetzung der Bibel und die Verdeutschung von Martin Buber vergleicht: Die Worte der EÜ sind völlig korrekt, aber der Geist des Originals wohnt in Buber. Deswegen ist es so wichtig, dass sachkundige Leute die Übertragungen machen; es gehört schon einiges an Inspiration dazu, damit das funktioniert - siehe auch Übertragungen von Shakespeare. Fuchs ein Medium? Das ist für mich kein Dogma. Jedenfalls aber inspirierte (spiritus - Geist!) Überträgerin und daher der Maßstab für kanonisches Material.

Schön und gut, aber hieße all das nicht folgerichtig, daß das Anaversum, das es innerdonaldistisch-wissenschaftlich zu erforschen gölte, das englischsprachige Barksens ist, derweil Fuchsens "Übertragung" auf den Rang eines – wenn auch "inspirierten" – "Kunstwerkes" hinabgedrückt ist? Wer die Bibel und die "Welt der Bibel" wissenschaftlich erforscht, wird ja auch nicht umhinkönnen, die hebräischen, aramäischen und griechischen Originaltexte aus der Antike zu büffeln. Irgendwelche deutschen Übertragungen, die viele Jahrhunderte später entstanden sind, sind dafür ja überhaupt nicht von Belang. Luthers deutsche Bibel mag ein "inspiriertes" Sprachkunstwerk eigenen, hohen Ranges sein und auch allerhand über Geist und Kultur des Deutschland des 16. Jahrhunderts sagen – für die Bibelforschung und die geschichtliche Erforschung des Zeitalters der Bibel brauchte es das Lutherwerk gar nicht zu geben. Auch die EÜ oder den Buber nicht. Was heißt es also für die donaldistische Forschung, wenn die Fuchs nur ein Luther oder Buber war? Wer, was weiß ich, über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Anaversum forscht, wird doch dann zum englischen Urbarks greifen müssen. Wer über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Alten Testament und der in ihm abgebildeten geschichtlichen Welt wissenschaftlich forscht, greift ja auch nicht zum Luther oder Buber, sondern zu den Originaltexten.

09.05.2020, 13:50:57

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Falsch. Die Bibel hat ihren Ursprung im Orient und ist deshalb in den dortigen Sprachen geschrieben. Für uns wurde sie übersetzt. Donaldismus ist Barksismus-Fuchsismus, also das zeichnerische Werk von Barks und der Text von Frau Dr. Fuchs. Insoweit ist der Fuchstext das ORIGINAL und direkt die Übertragung der Welt von Entenhausen in unsere Welt und nicht eine irgendwie geartete Übersetzung von einem verbindlichen ursprünglichen Text.

09.05.2020, 14:12:20

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Coolwater

@coolwater

Falsch. Die Bibel hat ihren Ursprung im Orient und ist deshalb in den dortigen Sprachen geschrieben. Für uns wurde sie übersetzt. Donaldismus ist Barksismus-Fuchsismus, also das zeichnerische Werk von Barks und der Text von Frau Dr. Fuchs. Insoweit ist der Fuchstext das ORIGINAL und direkt die Übertragung der Welt von Entenhausen in unsere Welt und nicht eine irgendwie geartete Übersetzung von einem verbindlichen ursprünglichen Text.

Sehe ich ja auch so. Ich habe nur die erschütternden Folgen einer Rangerniedrigung Fuchsens kritisch wiedergegeben. Fuchs ist für den "inneren Donaldismus" keine sekundäre "Übersetzerin" oder "Überträgerin", kann es gar nicht sein. Fuchsens Wort ist Ur wie Barksens Bild. Barks und Fuchs sind "Medien", "Götter", "Weltenschöpfer" gleichen Ranges und nicht der Barks Koch und die Fuchs Kellnerin. Anders hat die im deutschsprachigen Donaldismus betriebene Entenhausenforschung keinen Sinn, und die Fuchstextforschung wäre Literaturforschung wie die Lutherbibelforschung.

09.05.2020, 14:22:05

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Was heißt es also für die donaldistische Forschung, wenn die Fuchs nur ein Luther oder Buber war?

Wir nennen uns ja Deutsche Organisation usw. Daher steht für uns natürlich der deutsche Text auf einer Ebene mit den Zeichnungen von Barks. Zu klären ist eher, welche Textfassung die "richtigere" ist. Das heißt natürlich aber auch, dass der deutsche Donaldismus etwas völlig anderes ist als der skandinavische. Oder der amerikanische. Oder der timbuktische.

09.05.2020, 14:26:48

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Was heißt es also für die donaldistische Forschung, wenn die Fuchs nur ein Luther oder Buber war? Wer, was weiß ich, über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Anaversum forscht, wird doch dann zum englischen Urbarks greifen müssen. Wer über Häuser oder Bäume oder Zähne oder Zungen im Alten Testament und der in ihm abgebildeten geschichtlichen Welt wissenschaftlich forscht, greift ja auch nicht zum Luther oder Buber, sondern zu den Originaltexten.

"Nur" ein Luther oder ein Buber? Hm. Ich denke, deren Leistung war es - es gibt noch ein paar andere in dem Kaliber, ich nenne zB Fridolin Stier - den SINN des Originales zu erfassen und in das ihnen eigene Medium - die deutsche Sprache - so zu übertragen, dass man plötzlich den Sinnzusammenhang zwischen dem eigenen Leben und dem Text entdecken kann. Hätte ich nur die BHS oder die Vulgata, ich wäre völlig unberührt, behaupte ich mal. Die Leistung dieser Leute macht es erst für mich verständlich, dass da in diesen seltsamen Zeichen und Lauten etwas da ist, was mein Leben verändert. Das ist, wohlgemerkt, nur eine Analogie. Meine persönliche Religiosität ist mir zu ernst, als sie hier als direkten Vergleich zu verwenden. Aber: Wäre es nicht konsensfähig zu sagen, dass Barks inspiriert gezeichnet hat, aber es nicht zur vollen sprachlichen Entfaltung bringen konnte, und dass Fuchs inspiriert die volle Bedeutung der Zeichnungen erfasst hat - die Barks ja selbst bekanntlich gar nicht voll bewusst war - und diese sprachlich zur Entfaltung bringen konnte? Ebenfalls, ohne die volle Bedeutung ihres Tuns selbst zu erfassen (ebenfalls bekanntlich)? Bei näherer Betrachtung sind wir möglicherweise gar nicht so weit auseinander. Vielleicht ist es bei mir eher der Begriff "Medium", der mir widerstrebt (der erinnert so an Spiritismus, und ich habe es eher mit Spiritualität)...

09.05.2020, 14:32:17

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Falsch. Die Bibel hat ihren Ursprung im Orient und ist deshalb in den dortigen Sprachen geschrieben. Für uns wurde sie übersetzt. Donaldismus ist Barksismus-Fuchsismus, also das zeichnerische Werk von Barks und der Text von Frau Dr. Fuchs. Insoweit ist der Fuchstext das ORIGINAL und direkt die Übertragung der Welt von Entenhausen in unsere Welt und nicht eine irgendwie geartete Übersetzung von einem verbindlichen ursprünglichen Text.

Falsch. Das gilt nur für das AT. Das NT ist in einer europäischen Schrift geschrieben, deren Zeichen, Grammatik und Syntax uns sehr nahestehen (Alt)griechisch.

09.05.2020, 14:33:43

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

Dafür ein Beispiel: aus: Die Ausreißer Die Neffen sprechen über eine Situation. Einmal jedoch von Biologie, einmal von Geographie. Was auch immer der Grund für diese unterschiedlichen Texte ist, der Sinn von Geographie zu sprechen ergibt sich aus dem Ende des Berichts, da Donald und die Neffen gemeinsam in der Schule im Geografieunterricht sitzen. Selbstverständlich könnte Semmelbauch der Biologiepauker sein. Das ist heute zu diskutieren.

09.05.2020, 14:43:22

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Für mich ist griechisch auch so unverständlich, dass es zum Verständnis einer Übersetzung bedarf. Also habe ich kein Original. Fuchs ist und bleibt als Text Original!

09.05.2020, 14:44:15

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Coolwater

@coolwater

"Nur" ein Luther oder ein Buber? Hm. Ich denke, deren Leistung war es - es gibt noch ein paar andere in dem Kaliber, ich nenne zB Fridolin Stier - den SINN des Originales zu erfassen und in das ihnen eigene Medium - die deutsche Sprache - so zu übertragen, dass man plötzlich den Sinnzusammenhang zwischen dem eigenen Leben und dem Text entdecken kann. Hätte ich nur die BHS oder die Vulgata, ich wäre völlig unberührt, behaupte ich mal. Die Leistung dieser Leute macht es erst für mich verständlich, dass da in diesen seltsamen Zeichen und Lauten etwas da ist, was mein Leben verändert.

Das ändert aber nichts daran, daß für die theologische und geschichtswissenschaftliche Bibelforschung deutsche Übersetzungen nicht von Belang sind und es sie gar nicht zu geben brauchte. Klar: Daß eine deutsche Übersetzung vermag, einem aus unserer Zeit und unserem Weltteil, einem, der keine Silbe Hebräisch oder Griechisch weiß, so einem also die Bibel zu öffnen, das ist überhaupt nicht wenig – aber es ist eine ganz andere Sache. Der ernsthafte Bibelwissenschaftler arbeitet mit dem Urtext. Was die Donaldisten in Skandinavien oder Timbuktu angeht, die den Barks in ihren heimischen Sprachen büffeln, muß ich natürlich so hochmütig wie folgerichtig erklären, daß sie tatsächlich nicht mehr als Literaturforschung betreiben – oder durch den Filter ihrer Übersetzungen Entenhausen jedenfalls nicht im Urtext erforschen. Aber vielleicht hat es seinen guten Grund, daß es "inneren Donaldismus", wie er im deutschsprachigen Raum mit Eifer betrieben wird, anderswo nur in Spurenelementen gibt. Da ist "Donaldismus" ja wirklich ganz bewußt, erklärt und feierlich Literaturforschung als Analyse eines "fiktionalen" Werkes des "Comiczeichners" Carl Barks.

Aber: Wäre es nicht konsensfähig zu sagen, dass Barks inspiriert gezeichnet hat, aber es nicht zur vollen sprachlichen Entfaltung bringen konnte, und dass Fuchs inspiriert die volle Bedeutung der Zeichnungen erfasst hat - die Barks ja selbst bekanntlich gar nicht voll bewusst war - und diese sprachlich zur Entfaltung bringen konnte? Ebenfalls, ohne die volle Bedeutung ihres Tuns selbst zu erfassen (ebenfalls bekanntlich)?

Das kommt meiner Forderung nach Ebenbürtigkeit Barksens und Fuchsens ohnehin recht nah – oder meint vielleicht gar das gleiche und ist nur anders gesagt, gesehen, gefühlt.

09.05.2020, 15:05:37

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Donald

@donald

Weshalb aber konnte Barks, wenn er ja nur visuell empfing, dennoch in vielen Fällen zumindest sinngemäß den Text der Sprechblasen in Englisch wissen? Frau Fuchs als Medium hätte ja direkt das Original empfangen - wenn auch manchmal mit Störungen, so daß es zu Fehlern kam, die mit Fuchs II oder III korrigiert werden mußten. Aber woher wußte Onkel Carl den sprachlichen Inhalt, zumindest oft dem Sinn nach? Selbst, wenn er Bruchstücke textlixh empfangen haben sollte... Er konnte doch wohl kein Wort Deutsch!?

09.05.2020, 15:20:44

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Das ist ein spannendes Thema. Es gibt eine mitunter direkt aggressive Auseinandersetzung zwischen zwei Ansätzen rund um den "linguistic turn": Ansatz 1 (klassisch, würde ich so verfechten): Der Eindruck eines Erlebnisses ist primär und wird erst sekundär versprachlicht Ansatz 2 (linguistisch (wird auch von vielen Dekonstruktionisten vertreten, halte ich für falsch)): Die Sprache ist primär; ohne Sprache gibt es kein Erleben, buchstäblich unsere ganze Existenz ist um Sprache herum aufgebaut (ich habe das um des Argumentes willen überspitzt). Wenn, wie ich annehme, die erste Variante richtig ist, dann hat Barks keinen Text "gesehen", sondern ein primäres Erleben in einen ästhetischen Output übersetzt. Das kennen wir eh aus unserem eigenen Alltag: Wenn uns jemand auf die Hühneraugen tritt, kommt zuerst der unmittelbare Eindruck, und wir versuchen ihn sekundär in Worte zu fassen, die es aber nur ungenügend gibt (gilt auch für das Gegenteil, also extrem positive Empfindungen). D.h. Barks "empfindet" etwas (ist "inspiriert") und verleiht dem mit seinen Mitteln den bestmöglichen Ausdruck. Fuchs sieht den Ausdruck von Barks, erfährt angesichts dessen eine Inspiration und lässt den Ausdruck dieser Inspiration in das Werk einfließen. Beides zusammen ergibt das Gesamtwerk. Die Zauberflöte ist ja auch nicht nur super, weil sie von Mozart ist - auch die Texte tragen zum Gesamtwerk bei, und die sind von Schikaneder. Dort ist es so gelaufen: Schikaneder kommt mit dem Textbuch zu Mozart und der hat aufgrund dessen die Inspiration zur Musik.

09.05.2020, 16:43:06

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Beppo

@beppo

> Erika Fuchs war kein Medium, sie war Übersetzerin. Was keineswegs heißt: "nur" Übersetzerin. Was stellt ihr euch unter einer Übersetzerin vor? So eine Tussi, die im finstersten Oberfranken im Homeoffice von einer indoeuropäischen Sprache in eine andere übersetzt? Wir wissen so wenig. Welche Sprache spricht man in Entenhausen und auch sonst oft im Anaversum? Amerikanisches Englisch? Oder etwas ganz anderes? Vielleicht so etwas wie Klingonisch? Dann wären Barks und Fuchs vergleichbare "Übersetzer" in ihr Heimatidiom. Fuchs kam nach Barks, konnte also noch mit seiner Version abgleichen. Der Herr Rawcuss Yellowpress bei Barks heißt bei Fuchs Balthasar Brandbichl. Wie heißt er in Entenhausen? Vielleicht K'mpeg oder sonst etwas Unverständliches? Nehmen wir mal das Chinesische. Das ist immerhin noch eine von Homo sapiens geschaffene Sprache, sollte dem Deutschen also deutlich mehr ähneln als das Entenhausenerische von Quackus sapiens. Frederick Pohl hat das mal am Beispiel seiner Kurzgeschichte "The Wizards of Pung's Corner" von 1959 vorgeführt. Fünfundzwanzig Jahre später hat ihm ein gewisser Gwynplaine Macintyre die chinesische Version ins Englische zurückübersetzt. Dabei ist wesentlich, dass Macintyre das englische Original nicht im Geringsten kannte. Seine Version heißt "The Wizzard-Masters of Peng-Shi Angle". In einer Einleitung und in 88 Fußnoten beschreibt Macintyre, was er genau gemacht hat und geht dabei auch generell auf die Unterschiede zwischen dem Chinesischen und dem Englischen ein. Das alles ist eine komplizierte Angelegenheit und man muss das selber lesen. Der Unterschied zwischen Deutsch und dem Entenhausenerischen dürfte aber noch wesentlich größer als der Unterschied zwischen Englisch und Chinesisch sein. Mein Eindruck ist, dass die Wahrheit wohl irgendwo zwischen dem Ansatz 1 und dem Ansatz 2 unseres sibirischen Vogels liegt.

12.05.2020, 08:12:34

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Coolwater

@coolwater

Nehmen wir mal das Chinesische. Das ist immerhin noch eine von Homo sapiens geschaffene Sprache, sollte dem Deutschen also deutlich mehr ähneln als das Entenhausenerische von Quackus sapiens.

Baukunst, Kleidung, Möbel, die Formgestaltung von Automobilen und Alltagsgegenständen – alles sieht aus in Entenhausen wie in der nordamerikanisch-europäischen Welt bei uns Mitte des 20. Jahrhunderts und nicht etwa wie bei den alten Chinesen oder bei den fernen Klingonen oder wieder ganz anders. Man kennt in Entenhausen Cowboys, Ritter, Hexen, die auf Besen reiten, und den Napoleon, und man feiert Feste wie bei uns, mit Brauchtum, wie wir's haben (geschmückter Tannenbaum, bemalte Eier). – Die "Welt" der Ducks ist der unsern sehr, sehr ähnlich. Auf einem fernen Planeten fühle ich mich beim Quellenstudium jedenfalls nicht. Warum also jetzt plötzlich der Einfall, daß die Entenhausener eine ganz andere Sprache haben müßten als unser Deutsch? Nee, da huldige ich lieber dem Wunder der Parallelwelt und erkenne erschüttert, daß uns die medialen Kanäle Barksens und Fuchsens in ihrem letzten Geheimnis wohl unergründlich bleiben werden. Und das einzige, was ich mich frage, ist, ob es lupenreines "hannoversches" Hochdeutsch ist, was man in der Anderswelt spricht – von einer eigentümlichen Entenhausener Mundart merke ich in der Fuchsüberlieferung jedenfalls nix.

12.05.2020, 11:08:08

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Beppo

@beppo

> Warum also jetzt plötzlich der Einfall, daß die Entenhausener eine ganz andere Sprache haben müßten als unser Deutsch? Dann wäre also Barks der "Übersetzer"?

12.05.2020, 12:10:15

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@beppo

> Man kennt in Entenhausen Cowboys, Ritter, Hexen, die auf Besen reiten, und den Napoleon, und man feiert Feste wie bei uns, mit Brauchtum, wie wir's haben (geschmückter Tannenbaum, bemalte Eier). Das könnte doch so eine Art Cargo Cult sein. Eine Zivilisation imitiert die andere.

12.05.2020, 12:18:02

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Und das einzige, was ich mich frage, ist, ob es lupenreines "hannoversches" Hochdeutsch ist, was man in der Anderswelt spricht – von einer eigentümlichen Entenhausener Mundart merke ich in der Fuchsüberlieferung jedenfalls nix.

Mal abgesehen von Donalds Nachbarn, dem Gockl, narrischen. Dem Batzi, damischen. Dem Drecklackl, ausgschamten. 😜

12.05.2020, 12:23:32

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Coolwater

@coolwater

Das könnte doch so eine Art Cargo Cult sein. Eine Zivilisation imitiert die andere.

Wenn die Entenhausener irgendwie von uns Kunde haben und unseren Lebensstil kopieren – Brauchtum, Baukunst, alles –, dann liegt es doch nahe, daß sie das auch mit unserer Sprache tun. Und dann sind wir wieder da, wo wir am Anfang waren, nämlich im guten alten deutschsprachigen Entenhausen der Fuchsüberlieferung. Barks der Übersetzer? Möglich; doch dunkel bleibt's, wie es um die Realqualität des englischen Barkstextes steht. Am Ende gibt es ein Paralleluniversum zum Paralleluniversum, aus dem Barks seinen Text empfing.

Mal abgesehen von Donalds Nachbarn, dem Gockl, narrischen. Dem Batzi, damischen. Dem Drecklackl, ausgschamten.

Die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Des Nachbarn Rede findet Donald ja ausgefallen, und die Mundart des Menschen, der "aus Bayern kommt", hat die Fuchs auch klar also solche markiert. Was im Umkehrschluß heißt, daß Donald und all die anderen Entenhausener, die wir "Schriftdeutsch" sprechen sehen (ja, wir sehen sie nur sprechen und hören sie leider nicht), sich einer Mundart zumindest nicht wahrnehmbar bedienen, sonst hätt's die Fuchs ja ausgezeichnet wie das Bairisch des Gockls. Denkbar allerdings, daß das Deutsch der Entenhausener eine mehr-minder feine Klangfärbung hat, gleich dem eines Bayern, Hessen oder Österreichers, der gepflegt "Schriftdeutsch" zu sprechen versteht, dem man aber trotzdem die Herkunft noch anhört. In diesem Fall wäre die Frage, ob das Entenhausener Deutsch zum Beispiel schweizerisch, sächsisch oder ostpreußisch gefärbt ist oder aber eine Klangfärbung aufweist, die keiner deutschen Mundart in unserer Welt gleichkommt. Zumindest eine bairisch-österreichisch Färbung des Entenhausener Deutsch scheidet aber meines Erachtens auf jeden Fall aus – sonst tät' Donald die Redeweise beim Nachbarn nicht als so vergnüglich fremd empfinden. Solange wir – wie so oft – nix Genaues nicht wissen, gehe ich indes vernünftigerweise davon aus, daß es auf Entenhausens Straßen eher tönt wie in Hannover denn wie in Zürich, Dresden oder einst in Königsberg.

12.05.2020, 13:54:03

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Hallo Coolwater! Was mich ärgert, ist der Begriff "Rangerniedrigung" für Frau Fuchs als Übersetzerin. Hier schwingt die weit verbreitete Missachtung der Leistung von Übersetzern mit. Selbst in unserer Welt sind Übersetzer literarischer Werke nicht rangniedriger als der Autor. Sogar rein rechtlich nicht: das Copyright an einem übersetzten Goethe-Text hat nicht Goethe, sondern die kubistanische Übersetzerin. Es ist ja ihr Text, nicht Goethes. (Vorausgesetzt, in Kubistan gilt das deutsche Copyright.) Das ist aber sekundär. Speziell bei Erika Fuchs ist ihre Leistung, wenn wir streng donaldistisch argumentieren, mehr zu preisen als die von Barks. Wir sehen Carl Barks als Berichterstatter, der im wesentlichen ohne eigene Beigaben wie ein Reporter aus dem Anaversum berichtet, gleichsam ein willenloses Werkzeug Entenhausens. Dem gegenüber ist die Leistung von Erika Fuchs deutlich höher anzusiedeln: Die Übersetzerin dringt so tief in diese Berichte ein (Bilderzählung + amerikanische Sprache), dass sie in der Lage ist, für deutschsprachige Leser etwas Neues daraus zu formen, das für uns Donaldisten genauso richtig ist wie die Überlieferung durch Barks. Im Grunde liegen die Beiträge in diesem Faden gar nicht so weit auseinander. Es geht mehr um Worte und wie sie verstanden werden: "Medium" ist mir zu spiritistisch und auch zu simpel, "Übersetzerin" ist für andere zu banal und abwertend. Mit beidem ist vermutlich etwas ganz ähnliches gemeint. (Das Grundproblem des Übersetzens: nicht das Wort ist zu übersetzen, sondern das, was damit gemeint ist.)

12.05.2020, 16:50:08

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Beppo

@beppo

Eine Übersetzerin aus dem Spanischen macht quantitativ etwas ganz anderes als eine Übersetzerin aus dem Kubistanischen. Ein Schäfer ist ja auch kein Imker, selbst wenn es Ähnlichkeiten gibt. Der Begriff "Übersetzerin" ist inhaltsarm. Wir wissen nur wenig über Entenhausen. Ulrike Meyfarth, die keine Hummeln verschlingt, könnte die Olympiasiegerin von 1972 sein. Es könnte sich aber auch um einen Vogel handeln, der sich nur als Homage diesen Namen zugelegt hat. Analoges gilt für Ernst Horst mit den lieben Festtagsgrüßen. Entenhausen existiert irgendwo im Raum-Zeit-Kontinuum. Da sind wir uns alle einig. Sonst wären wir nicht hier. Wenn Erika Fuchs zugegeben hätte, dass sie in Wirklichkeit ein Medium ist, dann wären sofort die Männer mit den weißen Turnschuhen gekommen und hätten sie in ein Haus voller Zwangsjacken und Handschellen verbracht. Sie musste ihre Arbeit heimlich verrichten.

12.05.2020, 20:18:54

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@beppo

> Speziell bei Erika Fuchs ist ihre Leistung, ..., mehr zu preisen als die von Barks. Da stimme ich dir zu, aber aus anderen Gründen. Die SZ hat einen Korrespondenten in New York, Le Monde auch. Da ist es doch klar, dass einer von beiden mehr Talent für seine Aufgabe hat als der andere. Dabei verwende ich meine persönlichen subjektiven Maßstäbe. Und mit der Leistung von Herrn Direpol, der diesen Job früher mal ausgeübt hat, kann ich auch vergleichen. Andere kommen da vielleicht zu einem anderen Ergebnis. Ramanujan war ein bedeutenderer Mathematiker als Lindemann. Ich bin mir sicher, dass mir 99,9 % aller Mathematiker da beipflichten würden, auch wenn man gar nicht präzise formulieren kann, was "bedeutend" überhaupt heißen soll.

13.05.2020, 05:58:58

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Vielleicht lassen wir Frau Fuchs doch selbst antworten, soll heißen, werfen wir mal einen Blick in das Erika Fuchs Buch von Klaus Bohn: Seite 51: "Da es erstens ein sehr gutbezahlter Job war und mir die Übersetzung auch Spaß gemacht hat, bin ich dabei geblieben. (...)" Seite 61: "(...) Man muß es eben so übersetzten, daß der Leser hier dasselbe Vergnügen daran hat wie in Amerika und das bedeutet eben frei übersetzen. (...) Man muß als Übersetzer besonders gut Deutsch können. Die Fremdsprache ist gar nicht so wichtig." Damit ist der Fall doch wohl geklärt.

13.05.2020, 07:35:55

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Beppo

@beppo

"Da es erstens ein sehr gutbezahlter Job war und mir ... auch Spaß gemacht hat, bin ich dabei geblieben." Das hätten Homer und Shakespeare vermutlich auch so gesagt.

13.05.2020, 09:03:33

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Coolwater

@coolwater

Vielleicht lassen wir Frau Fuchs doch selbst antworten <…>

Auch Barks können wir selbst antworten lassen. Aber wenn wir seine Antwort einfach so schlucken wollten, müßten wir glauben, er habe sich Entenhausen nur ausgedacht in seiner Zeichenstube in der südkalifornischen Wüste. Da verpufft der ganze Donaldismus. Ich aber sage Euch: Sie wußten nicht, was sie taten.

13.05.2020, 10:22:06

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Da verpufft der ganze Donaldismus.

Tut er nicht. Donaldismus ist keine Religion und Barks und Fuchs sind/waren keine spirituellen Wesen. Mir persönlich ist es egal, ob Entenhausen aktuell existiert, existiert hat oder irgendwann existieren wird. Mir reicht die Vorstellung, dass Entenhausen existieren könnte. Und mich interessiert, wie diese Welt funktioniert und was sie von der unseren unterscheidet. Und was wir von Entenhausen lernen können. Barks hat genial gezeichnet, Fuchs genial getextet. Die Erhöhung zum Medium brauche ich persönlich jedenfalls nicht. Wenn andere das anders sehen, ist das natürlich ihr gutes Recht. Ich bin mir sicher, dass sowohl Barks als auch Fuchs einen klaren Geist hatten und sehr wohl wussten, was sie taten.

13.05.2020, 14:02:13

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Hr.Zeilinger

@hrzeilinger

und man feiert Feste wie bei uns, mit Brauchtum, wie wir's haben (geschmückter Tannenbaum, bemalte Eier). Das könnte doch so eine Art Cargo Cult sein. Eine Zivilisation imitiert die andere.

Bemalte Eier: Die Bemalung wurde imitiert. Aber bei uns sind es gekochte Eier, in Entenhausen sind es rohe Eier, die bemalt werden.

13.05.2020, 14:06:06

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paTrick

@patrick

Tut er nicht. Donaldismus ist keine Religion und Barks und Fuchs sind/waren keine spirituellen Wesen. Mir persönlich ist es egal, ob Entenhausen aktuell existiert, existiert hat oder irgendwann existieren wird. Mir reicht die Vorstellung, dass Entenhausen existieren könnte. Und mich interessiert, wie diese Welt funktioniert und was sie von der unseren unterscheidet. Und was wir von Entenhausen lernen können. Barks hat genial gezeichnet, Fuchs genial getextet. Die Erhöhung zum Medium brauche ich persönlich jedenfalls nicht. Wenn andere das anders sehen, ist das natürlich ihr gutes Recht.

Ich meine, hier ergibt sich doch ein guter Ansatzpunkt, wie wir eine Definition finden, mit der wir alle leben können: - Der (historische) Donaldismus geht schliesslich von der Annahme/Voraussetzung aus, dass Entenhausen existiert. Ob dem tatsächlich so ist, ist für die wissenschaftliche Auseinandersetzung völlig unerheblich. - Der Barksismus/Fuchsismus als Hauptströmung des historischen Donaldismus beschäftigt sich nun ausschliesslich mit der von Barks & Fuchs dargestellten Welt. Auch hier ist es für die wissenschaftliche Auseinandersetzung irrelevant, ob es sich bei den Urhebern der Primärquellen um Comiczeichner/Übersetzer, Medien, Propheten oder Agenten aus dem Anaversum handelt. - Bei den Barksschen Zeichnungen haben wir uns schon lange an eine gewisse Unschärfe gewöhnt. Barks zeichnet eben Comics und keine fotorealistischen graphic novels. Bei Fuchs ist es ebenso: Auch ihre Darstellung des Anaversums ist "unscharf", das manifestiert sich eben in abweichenden Texten bei Zweitbearbeitungen. Keinesfalls ist irgendeiner Textfassung aus wissenschaftlicher Sicht der Vorzug zu geben. Wir müssen bisweilen mit Widersprüchen und Unschärfen leben.

13.05.2020, 14:28:50

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@beppo

> Bei den Barksschen Zeichnungen haben wir uns schon lange an eine gewisse Unschärfe gewöhnt. Barks zeichnet eben Comics und keine fotorealistischen graphic novels. Bei Fuchs ist es ebenso: Auch ihre Darstellung des Anaversums ist "unscharf", das manifestiert sich eben in abweichenden Texten bei Zweitbearbeitungen. Ich glaube, dass diese Unschärfe auch daher kommt, dass Barks und Fuchs doch etwas mit dem Anaversum gefremdelt haben. Sie haben immer wieder etwas gesehen oder miterlebt und es dann mit einer Analogie im Anthropoversum beschrieben. Die Walfische in der Lutherbibel (deutscher Urtext) hat sich Luther selbst ausgedacht. Im Alt-Hebräischen ist da nur von großen Wassertieren verschiedener Arten die Rede. Luther hat in seiner Übersetzung das Wort Walfisch verwendet, weil sich seine Leser einen Wal (übrigens kein Fisch, sondern ein Säugetier) besser vorstellen konnten. So ähnlich haben es Barks und Fuchs vielleicht auch gemacht.

13.05.2020, 17:17:16

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Beppo

@beppo

> eine gewisse Unschärfe In WDC 162 kommt ein Sonderzug vor. Bei Barks hat er Gold geladen, bei Fuchs erst Uran und dann in der Zweitversion Gold. Hypothese: Bei der Ladung handelte es sich um etwas Wertvolles, was seinerzeit im Anthropoversum noch nicht bekannt war. Ich spekuliere mal: Fulleren. Barks und Fuchs haben da gemogelt. Sie haben etwas genommen, was die Leser*Innen gut kennen. So wie Luther aus Seeungeheuern Wale gemacht hat. Die Währung in Entenhausen ist mal die Mark, mal der Taler und mal der Dollar. Vielleicht ist es in Wirklichkeit ja der Credit oder der Solar. Aber so etwas würde meinereinen nur von der eigentlichen Geschichte ablenken. Da ist Taler eingängiger. Vor langer, langer Zeit hat die FAZ den noch sehr jungen Charles Windsor mal "Prinz Karl" genannt. Das war auch eine Unschärfe, aber gut gemeint.

15.05.2020, 06:21:37

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Coolwater

@coolwater

Barks und Fuchs haben da gemogelt. Sie haben etwas genommen, was die Leser*Innen gut kennen. So wie Luther aus Seeungeheuern Wale gemacht hat.

Er denkt kühn, sehr kühn – zu kühn? Denn bliebe da in Entenhausen noch ein Stein auf dem anderen? Barks zeigt in Entenhausen Häuser, Bäume, Autos, Wale? – Tja, ist alles in Wirklichkeit vielleicht gar nicht das, was wir sehen, und Barksens Feder wandelte es nur in das dem Erdenleser Vertraute um. Oder soll unser Argwohn nur dort geweckt sein, wo uns die Überlieferung "zweideutig", "widersprüchlich", "unscharf" scheint? Doch gesetzt, Barks und Fuchs gestalteten Entenhausen zu unserm Verstehen und Begreifen um – muß man nicht den weiteren kühnen Schritt gehen, daß mit jedem Strich, den Barks zog, mit jedem Wort, das Fuchs setzte, die Anähnlichung tausendfach gelang und, was sich uns noch als Fragezeichen auftut, Fehler im schnurrenden Betrieb war? – Aber wo können wir den Blick auf das "Entenhausen an sich" tun? Wir sehen nur die Wale.

15.05.2020, 12:05:47

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Tja, ist alles in Wirklichkeit vielleicht gar nicht das, was wir sehen, und Barksens Feder wandelte es nur in das dem Erdenleser Vertraute um.

Nehmen wir mal an, Entenhausen existiert wirklich und Barks konnte es sehen. Hat er es dann so gezeichnet, wie es wirklich aussieht, oder so, wie er es eben bestmöglich darstellen konnte? Soll heißen: gehen wir davon aus, dass die Entenhausener im "echten Leben" z.B. schwarze Konturlinien entlang ihres Körpers aufweisen? Oder ist der kleine Herr Duck in echt flauschig gefedert und in 3-D?

15.05.2020, 13:22:11

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Coolwater

@coolwater

Nehmen wir mal an, Entenhausen existiert wirklich und Barks konnte es sehen. Hat er es dann so gezeichnet, wie es wirklich aussieht, oder so, wie er es eben bestmöglich darstellen konnte? Soll heißen: gehen wir davon aus, dass die Entenhausener im "echten Leben" z.B. schwarze Konturlinien entlang ihres Körpers aufweisen? Oder ist der kleine Herr Duck in echt flauschig gefedert und in 3-D?

Eben bei solchen Dingen sehe auch ich die zeichnerische Unschärfe gegeben oder, anders ausgedrückt, die "natürlichen" Grenzen des Barksschen Abbildungsvermögens, die wir vor kurzem bereits in einem andere Faden erörterten. In der Beppotheorie geht es aber um was ganz anderes: Da ist in Entenhausen irgendwas, was wir nicht kennen, und Barks zeichnet nicht dieses Irgendwas hin, sondern einen Wal, damit wir nicht herumzurätseln brauchen, was wir da sehen, sondern gleich, im echten Sinne des Wortes, im Bilde sind: Seht, ein Wal! Und die Fuchs macht gemeinsame Sache mit Barks, indem sie den Ducks die Worte in den Mund legt: "Seht, ein Wal!"

15.05.2020, 13:39:57

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@beppo

Luther hat die Bibel doch nicht total verfälscht, er hat sie nur ein bisschen verschönert, so wie die Entenhausener Molkerei manchmal den Fettgehalt der Milch etwas korrigiert. Es ist durchaus eine gute Botschaft, wenn Fuchs nicht zu blöd war, Gold und Uran auseinanderzuhalten. Und an der Eisenbahnräubergeschichte ändert das nicht viel.

15.05.2020, 14:06:14

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Fährmann

@faehrmann

Und die Fuchs macht gemeinsame Sache mit Barks

Schön gesagt!

15.05.2020, 16:00:24

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Den neuerdings beliebten Begriff der "Unschärfe" finde ich problematisch. In den Donaldismus eingeführt haben ihn die Naturwissenschaftler. Es ist ein Begriff aus der Quantenphysik (Heisenbergsche Unschärferelation), den ich nicht wirklich verstehe. Es gibt auch in der Linguistik den Begriff der Unschärfe, was ungefähr bedeutet, dass ein sprachlicher Begriff nicht immer einer Sache klar zugeordnet werden kann. Oft handelt es sich dabei um vage definierte Oberbegriffe, die insbesondere das Deutsche liebt (im Gegensatz zum Englischen), wie z.B. "Tier" - was versteht man darunter genau? Einen Hirsch, einen Wal, eine Mücke, eine Kaulquappe oder ein Bakterium? Ich bezweifle, ob man im Donaldismus mit dem Begriff der Unschärfe beim Verständnis der z.T. widersprüchlichen Barks-Fuchs'schen Überlieferung viel weiter kommt. Ich meine auch, wir sollten Barks und Fuchs nicht vermischen. Obwohl ich das Wort "Medium" ablehne, wage ich mich an Barks nicht ran. An Fuchs dagegen schon. Das Fuchs-Problem ist ein zweifaches: 1. es gibt teilweise sehr starke Abweichungen vom Barks-Text wie z.B. das Tagespanel vom 13. Mai, in dem Dagobert sich bei Barks für den von ihm verursachten Rauch entschuldigt (wenig glaubhaft) und bei Fuchs etwas völlig anderes und viel treffenderes sagt. Und 2. wir haben Fuchs I und Fuchs II. Um das zu erklären, braucht man keine verschwurbelte Unschärfetheorie, sondern lediglich die Annahme, dass Fuchs eine sehr gute Übersetzerin war, die die Bildberichte von Barks und den Text von Barks so tief verstand, wie eine exzellente Übersetzerin es tun soll. Das ist viel, viel mehr als lediglich Textverständnis. Es ist Verständnis dessen, was hinter den Texten steht, der anderen Wirklichkeit, der anderen Bedeutungen, der anderen Ausdrucksformen, plus die Fähigkeit, das alles in die eigene Sprache und die eigene Kultur zu transferieren - eben zu übersetzen. "Übersetzung ist eine Metapher des Originals" hat die Übersetzerin A. Kopetzki mal gesagt. Genau das hat Frau Fuchs geleistet. Aber an Metaphern kann man arbeiten. Deshalb Fuchs I und Fuchs II. Die Naturwissenschaftler sind immer so begeistert von Ockhams Rasiermesser. Nur bei Barks und Fuchs weichen sie lieber auf komplizierte quantentheoretisch-spiritistische Modelle wie die Theorie von Barks & Fuchs als "Medien" aus. Das muss nicht sein. Vor einigen Jahrhunderten gab es hochkompliziete Berechnungen der Planetenbahnen um die Erde. Aber das war alles unbefriedigend, bis jemand auf die Idee kam, dass die Planeten nicht um die Erde, sondern um die Sonne kreisen. Den Planeten und der Astronomie hat das nicht geschadet.

15.05.2020, 18:07:55

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Coolwater

@coolwater

Luther hat die Bibel doch nicht total verfälscht, er hat sie nur ein bisschen verschönert, so wie die Entenhausener Molkerei manchmal den Fettgehalt der Milch etwas korrigiert.

Bei Luther haben wir die Vorlage, so daß wir genau sagen können, was und wo "Junker Jörg" in seinem Kämmerchen auf der Wartburg aufgehübscht hat. Aber selbst wenn die Vorlage verloren wäre – wir wüßten doch: Es ist die Übersetzung eines Textes, der in einer anderen Sprache zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort entstanden ist, und wir könnten dann zumindest die Lutherbibel mit unserem hochentwickelten historisch-kritischen und philologischen Rüstzeug zerfieseln, und da tät' auch kein Stein auf dem andern bleiben. Klar, wir würden dann nicht alle von Luthers Walen fangen. Bei Entenhausen steht aber dahin, wie wir die "wahre" Welt "hinter" Barks und Fuchs greifen sollten und ob es sie überhaupt gibt. Als der Aufhübschung "verdächtig" lassen sich ja nur Stellen erhaschen, wo – nach der Verschönerungslehre – ebendiese Aufhübschung in die Hose gegangen ist, wo Barks und Fuchs in ihren Kämmerchen in der kalifornischen Wüste und in Schwarzenbach "Scheiße gebaut" haben und in den Berichten "Widersprüche" und "Fehler" geblieben sind. Doch sind's Wale, die in den Ozeanen Stella Anatiums schwimmen, oder ist's unnennbares Getier? Keine Anähnlichung, keine Aufhübschung. Wal bleibt Wal. Für die Entenhausen-Analyse sehe ich Barks als Quasi-Bildmaschine und Fuchs als Quasi-Textmaschine. Dabei ist mir völlig klar, daß das – ächz! – "Mysterium" der "Erzeugung" Entenhausens in unserer Welt durch Barks und Fuchs mit Sicherheit nicht so einfach und mechanistisch auflösbar ist. Drum auch: "Quasi". Die Maschine ist ein Gleichnis.

15.05.2020, 18:39:03

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Beppo

@beppo

Man muss zwei Dinge trennen. 1. hatte Fuchs ein umfangreiches Wissen über Entenhausen. Woher hatte sie das? Vielleicht hatte sie es aus Ami-Bilderheftchen. Vielleicht hatte sie auch andere Wissensquellen. So wie zum Beispiel das Medium Nostradamus, der ja bekanntlich unter anderem das Attentat auf Kennedy und die Corona-Pandemie vorhergesagt hat. 2. Die Unschärfe. Fuchs widerspricht sich manchmal selbst und manchmal widerspricht sie Barks. Uran oder Gold? Das konnte sie sicher auseinanderhalten. So dumm war sie nicht. Wenn Dagobert mit einem Geigerzähler hantiert, dann sucht er nie nach Gold. Aber da vermute ich ähnliche Motive, wie sie ein Theaterregisseur oft hat. Er ändert das Drama, das er inszeniert ab, um einen dramaturgischen Effekt zu erzielen. Der Hamlet (sehr gebildet) bleibt aber trotzdem noch der Hamlet. Fuchs will vom Geist Entenhausens berichten. Die Einzelheiten sind ihr manchmal schnuppe. So etwas fällt uns aber nur auf, wenn Widersprüche auftreten. Wenn die Währung mal der Taler und mal die Mark ist, dann ist vermutlich nur eine von beiden Möglichkeiten korrekt. Oder die Währung heißt sogar ganz anders. Wenn Fuchs sich selbst aber nicht widerspricht oder sogar noch zusätzlich mit Barks übereinstimmt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nicht "aufgehübscht" hat. Ich nehme mal an, in der Geschichtswissenschaft und der Archäologie geht man ähnlich vor. Wenn die Quellen oder die Funde übereinstimmen, dann sagen sie wohl die Wahrheit, aber eine Wahrscheinlichkeitsrechnung steckt allemal dahinter.

15.05.2020, 19:30:36

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Bei Luther haben wir die Vorlage, so daß wir genau sagen können, was und wo "Junker Jörg" in seinem Kämmerchen auf der Wartburg aufgehübscht hat. .

Haben wir die? Ich sehe das relativ skeptisch. Die schriftlichen Vorlagen, die Luther übersetzt hat, waren ja selbst Übersetzungen bzw. Teilweise willkürliche Festlegungen, und die Textkritik zeigt uns, dass regelmäßig neue Befunde auftauchen, die darauf hinweisen, wie genau was noch gelesen werden könnte und was für einen Bedeutungsbereich bestimmte Wendungen zu welcher Zeit gehabt haben. Thematisch grenzwertig: das ist mit ein Grund für die Differenzen zwischen Lutherischen und Romorientierten - in der kath. Linie wird die Heilige Schrift unter dem Vorzeichen der Liturgie und der kirchlichen Tradition gelesen (mit allen Gefahren, die das mit sich bringt), in der evangelischen die Liturgie und die Tradition der Schrift deutlich nachgeordnet, mit den entsprechenden Nachteilen. Im Zentrum steht bei beiden dieselbe Idee: dass an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit etwas passiert ist, das für die Welt unverzichtbar und wesentlich ist und das daher unbedingt bewahrt werden muss. Aber hat das mit notwendiger Unschärfe zu tun? Für mich ist das eher ein ganz grundsätzliches erkenntnistheoretisches Problem - der Unterschied ist: im ersteren Fall liegt das „Problem“ in der Sache, im zweiten im menschlichen Denkapparat. Beide Sichtweisen haben entscheidendes Frustpotential, denn beide könner per Def. nicht überwunden werden ...

17.05.2020, 04:47:18

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