Rechtschreibung
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Grusel! Früher in der guten alten Zeit wäre "Sokrates seine Frau" ein schwerer Fehler gewesen. Noch schlimmer: "Sokrates ihm seine Frau". Hingegen "dem Sokrates seine Frau" wäre wohl als saloppe Umgangssprache durchgegangen. Aber nicht im deutschen Aufsatz! Interessant übrigens, dass die Kiste, in der Bücher sind, mit "Bücher" beschriftet ist. Wenn ich bei mir zu Hause an die Bücherregale Zettel kleben würde, auf denen "Bücher" steht, oder oder an den Kochherd "Herd" oder ans Bett "Bett" - dann wär es wohl Zeit, sich vom Leben zu verabschieden.
11.09.2020, 18:07:39
Coolwater
@coolwater
Aber nicht im deutschen Aufsatz!
Den schreibt Donald auch nicht. Wir dürfen nie vergessen: Was wir von Frau Fuchs schriftlich festgehalten in den Sprechblasen lesen, ist der Entenhausener Rede, und die ist alles in allem erstaunlich sprachsauber und unsalopp. Daher mildernde Umstände für Onkel Donald. Wo wir grad bei Sokrates seiner Frau sind: Ich erinnere mich, mal bei irgendeinem Stilpapst die Mahnung gelesen zu haben, bei Personennamen aus der Antike, die auf s enden, den Wesfall mit Apostroph ("Sokrates' Frau") zu vermeiden, er empfahl, statt dessen den Genitiv mit "des" zu bilden: "die Frau des Sokrates". Kann sein, daß der Mensch das sogar als Regel aufstellen wollte. Bei den Antiken klingt das auch tatsächlich besser. Allerdings erlaubt der Duden ausdrücklich den Apostroph auch bei den Alten (siehe hier das Beispiel "Demosthenes' Reden"):
11.09.2020, 18:39:44
Coolwater
@coolwater
Um den Duden-Ertrag festzuhalten. Uns stehen zum Beispiel bei Barks vier saubere Genitiv-Möglichkeiten zur Verfügung: – Barks' Hut – Barksens Hut – der Hut von Barks – der Hut des Barks Dazu kommen zwei in salopper Umgangssprache. Das heißt, Donaldisten dürfen nach dem fünften Bier sagen, aber nicht schreiben: – dem Barks sein Hut – Barks sein Hut Die "altertümliche" Endung -ens finde ich im übrigen am wohlklingendsten bei kurzen, am besten einsilbigen Namen (Barksens, Marxens, Fuchsens) und wenn die Betonung auf der Silbe liegt, auf die das Genitiv-Anhängsel nachschnalzt, oder es sich um ein "volles" Wort handelt (bei Einsilbern eh der Fall, aber auch etwa: Horazens, Platthausens). "Bahnersens" oder "Jippesens" tönt demgegenüber schon krauser und "Demosthenesens" oder "Augustusens" geradezu falsch ...
11.09.2020, 19:04:43
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Mal abgesehen davon, dass
"Sokrates ihm seine Frau".
doch eine ganz normale Genitivbildung ist (also, hier im Ruhrgebiet jedenfalls 😁) - wollte uns die östliche Korinthenkrähe nicht vielleicht eher auf die Xantippe ohne "h" hinweisen?
11.09.2020, 22:48:45
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
Leute, das meinte ich gar nicht ... die gesprochene Sprache von DD ist völlig ok, weil Umgangssprache... Aber XantHippe schreibt man mit H ...
13.09.2020, 05:14:19
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Hab' ich doch gesagt...
<...> wollte uns die östliche Korinthenkrähe nicht vielleicht eher auf die Xantippe ohne "h" hinweisen?
13.09.2020, 11:05:29
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
@Pankraz: Richtig. Hatte ich überlesen. Ich bedaure!
13.09.2020, 17:05:53
duck313fuchs
@duck313fuchs
In beiden Bearbeitungen von Frau Dr. Fuchs kommt dieser Fehler nicht vor, nur in der redaktionell erweiternd bearbeitenden Fassung gehlt das "n". Da hat eher bei ehapa einer nicht aufgepasst. Wenigstens ist in der BL der Fehler behoben.
15.09.2020, 19:24:14
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