Es ist unser Donaldismus. Da können wir machen, was wir wollen. Wir müssen nicht Aristoteles, Kepler und Hegel nachäffen. (Wer keine Phantasie hat, darf das natürlich trotzdem gerne tun.) Ich jedenfalls möchte wie Lieselotte Hoppenstedt was Eigenes.
Hmm, ich frage mich, was Du eigentlich unter "was Eigenes" verstehst. Der Donaldismus hat viele Seiten. Und natürlich kann jeder Donaldist mit dem Donaldismus machen, was er will. Aber donaldistische Forschung verstehe ich trotzdem als Forschung. Das Ziel von Forschung sollte der Erkenntnisgewinn sein, also das Schaffen von Wissen, und dafür braucht man nun einmal gewisse Formalismen und Regeln. Einen theoretischen Unterbau halt. Gerade heute morgen im gemütlichen Bett (hach, zur Weihnachtszeit ist endlich mal Zeit zum faulen Schmökern!) habe ich im neuen DD den Beitrag von Herrn Burmeister gelesen, in dem er u.a. Ockhams Rasiermesserprinzip für die wissenschaftlichen Donaldismus umformulierte:
Nichts darf man ohne Begründung annehmen, es sei denn, es sei evident oder aufgrund von Erfahrung gewusst oder durch die Autorität des Werks von Carl Barks und Frau Dr. Erika Fuchs gesichert.
Sehr schön. Und Herr Burmeister liefert auch gleich noch ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Ohne solche Prinzipien ist wissenschaftliche Forschung keine wissenschaftliche Forschung, sondern reine Willkür und Beliebigkeit. Dann könnte jeder irgendwas behaupten, ohne Begründung oder Beleg. Verstehe mich bitte nicht falsch, auch die unwissenschaftliche Beschäftigung mit Entenhausen ist überaus reizvoll. Stammtische und Mairennen und Zwischenzeremonien sind ein Hochgenuß, die alltägliche donaldische Sichtweise auf die Welt sowieso. Und ich lese auch sehr gerne Don Rosa. Das alles ist aber keine Wissenschaft. Wir haben mit der Welt Entenhausens unseren eigenen Forschungsgegenstand. Das ist mir Eigenes genug. Meinetwegen darfst Du und auch die nichtdonaldistische Außenwelt die Beschäftigung mit diesem Forschungsgegenstand auch gerne als Parodie auf die sonstige Wissenschaft auffassen. Aber es soll doch bitteschön Wissenschaft bleiben, denn unerträglich albern möchte ich nicht sein.