Nicht nur. Walt Kelly (Pogo, "We have met the enemy and he is us"), George Herriman und Winsor McCay habe ich erst als Ü25 kennengelernt und verehre sie trotzdem über alles in der Welt.
Blueberry, den besten "realistischen" Westerncomic, las ich das erste Mal in der Bildergeschichtenbücherei der Fatzkes. Da war ich auch schon über fünfundzwanzig. Als ich mir die Gesamtausgabe anschaffte und das Gesamtwerk das erste Mal trank, war ich schon über dreißig. Ich lieb' und ehr' den Blueberry. Gleichwohl, ich sog ihn erst in gereiftem Alter. Als Kind hätt' ich vielleicht nicht alles in den langen, verwickelten Geschichten verstanden, aber sie wären tiefer in die Seele gedrungen; die Bilder, Szenen, Figuren, Geschichten, sie riefen bei mir tiefere Empfindungen, innigere Stimmungen hervor. Das Gemüt stumpft ab. Den Unterschied sieht man auch daran: Einen hochwertigen Comic wie Blueberry kann man auch als Erwachsener noch neu entdecken. In die Welt von Wäscher, Strobl oder Kay Wright wird kaum ein Erwachsener noch wie ein Seehund neu hineinspringen und wie ein Maulwurf darin herumwühlen. In den mittelmäßigen und miesen Sachen muß man sich schon als Kind wälzen, um sie zu lieben.