Weiche Wände, harte Hüte?

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@coolwater

Gumpensundbericht. Ankel Skruhdsch dreiundzwanzig.

Der alte Geizkragen scheint für diese Wand auf leichteste Leichtbauweise zurückgegriffen zu haben, wenn die Fliehenden beim Wanddurchbruch so ausgeprägt ihre Körperumrisse hinterlassen (Arme, Beine). Aber selbst wenn die Wand aus Pappe wäre – mich wundert doch, daß auch ihre Hüte mit durchbrechen und im Umriß erkennbar sind. Nach aller Erfahrung und Erwartung sollten die Hüte beim Durchbruch runterfallen. Das müßte schon eine Wand aus Eßpapier sein, bei der in unserer Welt der Hut so mit durchbricht und seinen Umriß hinterläßt.

Meine Lösung: Den zwei Helden stehen ja "vor Entsetzen die Haare pfeilgrad durch die Mützen", wie's einer der Knaben beschreibt. Die Haare stehen durch die Mützen (oder Hüte, ist mir ghupft wie gsprungen), sie halten also die Mützen fest. Aus dem Mützendurchstich folgt, die vor Entsetzen nach oben stehenden Haare sind nadelspitz. Und wohl auch betonhart. So können die Mützen mit durch die Wand brechen. Die Mützen müssen natürlich mehr-weniger vollständig mit Haaren gefüllt sein. Man kann's als einen der vielen Zufälle in Entenhausen verbuchen, daß die beiden Meisterdetektive solche Haarlängen haben, daß die pfeilgrad stehenden Haare ihre Mützen fast genau ausfüllen.

Keine Lösung ohne neuen Knoten. Man äuge genau hin: Beim "Polizisten" zeichnet sich im Umriß auch der Mützenschirm ab, und bei "Sherlock" sind's die Mützenschnäbel (oder wie immer das heißt). Sollen da jetzt auch Haare umrißgenau pfeilgrad durchgestoßen sein? Nee, das wäre schon eine verzweifelte, gewaltsame Erklärung, und geh' ich in mich, so hab' ich hier keine Erklärung mehr … außer der Eßpapierwand.

20.12.2024, 21:27:58 (bearbeitet)

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duck313fuchs

@duck313fuchs

...bei den "Hüten" handelt es sich um Pseudopetasien...

20.12.2024, 21:40:49

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@coolwater

Die Pseudopetasienlehre ist unter Donaldisten ja nicht unumstritten. Sind nach der Lehre die Viecher dann, durchbohrt von den pfeilgraden spitzen Haaren, tot?

Ich bekenne mich übrigens als "ungebildet" genug, bis zum heutigen Tag nicht zu wissen, ob es Pseudopetasiiiien oder Pseudopetaaaasien heißen "muß" (heißen soll?).

Pseudopetasien. Wenn ich das schon hör'! Ich kann nicht aus meiner Haut, ich muß hier zu einer Sprachermahnung anheben.

"Pseudopetasien" – dieser Griechling ist wahrscheinlich eine donaldistische Eigenschöpfung –, dieser junge Gott also ist ein Musterbeispiel für das Verfahren, Versatzstücke aus verschiedenen – vorzugsweise toten – Sprachen zu neuen "wissenschaftlichen" Wunderwörtern zusammenzuleimen.

"Pseudopetasien" heißt auf deutsch – also in einer für lebende Menschen verständlichen Sprache – nichts anderes (nichts! anderes!) als: "Schein-Hüte".

Es heißt: Nichts! Anderes! Noch mal: "Pseudo-Petasien" sind und heißen "Schein-Hüte". Nichts anderes – null Komma nüscht anderes – verbirgt sich hinter diesem "griechischen" Wunderwort.

Ach! Von welchen geheimnisumfunkelten Sprachschätzen müßte der Donaldist lassen, gäb' er hin einen Edelstein wie "Pseudopetasien" und spräch' er nur wie in der Sprache der ihn umgebenden lebenden Menschen: Scheinhüte? Ich sag': von gar keinen. Er redete nur, wie er's hört bei den Menschen um ihn. "Pseudopetasien" versteht kein Mensch und braucht kein Mensch. Redet in der Sprache lebender Menschen!

So, so, ihr Herren von der Wissenschaft! "Scheinhüte" klingt euch nicht "wissenschaftlich" genug? So wie tausend gute deutsche Wörter wie "Quantensprung", "Erdumfang", "Vertauschungsgesetz", "Erblehre", "das All" und, und, und? Alle die und vieltausend andere klingen nicht "wissenschaftlich" genug? – Bitte, sagt mir, was genau ist die "Definition" eines Wortes, daß es "wissenschaftlich" klinge? Sagt's! Jetzt! Hier! Ich warte!

Lieber Gott, wenn unser Deutsch nicht hinreicht für die Gedanken, die wir denken, und die Wissenschaften, die wir treiben, warum reden wir gradweg nicht englisch oder griechisch oder im begrabenen Latein miteinander, um die Gedanken auszudrücken, für die, wie ihr's glaubt, unsere arme, arme, unsere ach so arme deutsche Sprache es nicht tut?

"Pseudopetasien". Ja, sprächen wir wohl "Scheinhüte", es könnt' uns wohl auch der Penner auf der Straße verstehen. Aber nein, ums Verrecken müssen die Donaldisten eine neue Eingeweihtensprache "produzieren". Drum: "Pseudopetasien". Hauptsache, der Donaldist, der den Donaldisten "studiert" hat, schnallt's.

Man frage hunderttausend Leute auf der Straße, was "Pseudopetasien" sein sollen. Zwei werden's erraten. Der eine ist Donaldist, der andere Professor für Altgriechisch.

Hätte es schon im alten Griechenland Donaldisten gegeben, die armen Schweine hätten gar nicht "Pseudopetasien" sagen dürfen. Dann hätte sie nämlich der altgriechische Penner auf der altgriechischen Straße verstanden.

Nee, nee, die Donaldisten im alten Griechenland hätten am besten nach den Wörtern gelechzt, die die Barbaren in den nördlichen Wäldern für "Schein-Hüte" gebrauchten, und diese Sprachbeute dann glücklich ins Griechisch geschleppt.

"Sainhytēs", sehr unverständlich für den alten Griechen, hoho, drum um so "wissenschaftlicher" – mit kennerischem Zungenschnalzer: hooochwissenschaftlich, weil: Kein alter Griech' versteht's. Und, ja, ein blödes Wort ist's.

Awa ick Deutscher vom Dezember 2024 tscheck's. Hey, ick bin jebildet hoch zwee!

21.12.2024, 07:21:25 (bearbeitet)

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Das Schwarze Phantom

@das_schwarze_phantom

Nicht nur im Gumpensund-Bericht ist das so. Es gibt zahlreiche Quellen, in denen jemand scheinbar robuste Materialien durchbricht, und dabei seine perfekte Silhouette hinterläßt. Egal, ob Donald einen Holzzaun durchbricht, die Panzerknacker durch eine Scheunenwand fliegen oder Ede Wolf durch eine Flugzeugtragfläche saust: die Umrisse wirken stets wie ausgestanzt. Da sollte man sich Gedanken über die Beschaffenheit diverser Werkstoffe wie Holz, Glas oder Stahl machen ...

22.12.2024, 08:56:00

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paTrick

@patrick_

Dass Pseudopetasien von abstehenden Haaren irgendwie in Mitleidenschaft gezogen würden, wissen wir nicht. bei Formwandlern liegt das nicht zwingend auf der Hand. Was wir wissen, ist dass sie bei Erschrecken oder Panik des Wirtes in die Luft gehen und ihr Heil in der Flucht suchen, um alsbald zurückzukehren. Dergleichen wird durch die Haardurchspießung hier verhindert, und so kommt wohl ein natürlicher Schutzmechanismus zum Tragen, den wir auch von uns selbst kennen: Bei einem absehbaren Aufschlag (Wanddurchbruch) kommt es zu einer muskulären Verkrampfung und somit Verhärtung. So wäre würde die Horstsche Pseudopetasientheorie zwanglos auch das erklären, was als weiterer Beleg für ihre Gültigkeit herangezogen werden kann.

22.12.2024, 14:23:40

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@coolwater

Da sollte man sich Gedanken über die Beschaffenheit diverser Werkstoffe wie Holz, Glas oder Stahl machen ...

Die Beschaffenheit der Wände, die solche umrißhaften Durchbrüche ermöglichen, läßt auch mein Hirn käsen. Man muß ja an einen sehr weichen, nachgiebigen, gradzu buttrigen Baustoff denken.

Ich hoffe, bei Barks gibt es nicht noch mehr Wanddurchbrüche mit noch genaueren Umrissen, bei denen etwa einzelne Finger zu sehen sind. In dem Fall ruf' ich gleich die Nervenheilanstalt in Kirchenlamitz an, daß sie schon mal ein Bett für mich beziehen.

23.12.2024, 00:58:12 (bearbeitet)

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Coolwater OP

@coolwater

Als im Spionebericht Donaldo el Quacko durchs Fenster springt, zerbirst das Glas Gott sei Dank so, wie's in unserer Welt vielleicht auch zerbärste?… -börste?… -bürste? – ach, was soll's, wie's zu Bruch ging', tät' einer einen Satz hindurch. Hätte el Quacko im Glas hübsch seinen Umriß hinterlassen, ich würd' durchdrehen.

Was mir bei Donaldo el Quacko jetzt auffällt, und das hat gar nix mit Durchbruchumrissen zu tun: Es ist schon ein merkwürdiger Zufall, daß der Bursche nicht nur aussieht wie Donald, sondern auch den gleichen Vornamen (plus romanischem o-Schwanzl) trägt. Dabei ist nach aller Beobachtung der Name "Donald(o)" auf Stella Anatium nicht unbedingt häufiger als bei uns.

Der Zufall der Namensgleichheit ist um so mehr vermerkenswert, als es für das Geschehen gar nicht nötig ist, daß Donaldo Donaldo heißt. Hieße der gute el Quacko Willi, Fritze oder Zacharias, Donald könnte, um Madame Triple-X zu täuschen, genausogut in seine Rolle schlüpfen. El Quacko muß nur gleich ausschauen wie Donald, aber nicht gleich heißen.

Über derlei merkwürdige Zufälle stolpern wir nun in Entenhausen alle naslang, aber gewöhnlich entpuppen sie sich als notwendig, damit der Geschehensfluß weitertreibt, wie er halt weitertreibt (dahinter mag jeder nach Belieben ein göttliches oder barksisches Wirken oder was auch immer sehen). Donaldo und Donald dagegen ist ein völlig sinnloser und nutzloser Zufall, für nichts gut und nötig.

Der wiederum untermauert, wie wirklich das alles ist. Denn einen solchen unglaublichen, gleichzeitig sinnlosen und nutzlosen Zufall, daß die zwei, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen, auch noch gleich heißen – welcher Geschichtenschreiber würde so etwas seinen Lesern darzureichen wagen? "Der Kerl verarscht uns!" ist die natürliche Entgegnung eines Lesers, dem man dergleichen in einem Groschenheft andrehen wollte.

Der himmelschreiende Donald-Donaldo-Zufall läßt mich an ein (echtes) Gschichterl denken, das ich in Eduard Engels Erinnerungen Menschen und Dinge gelesen habe: In Österreich kreuzen sich für eine Weltsekunde die Lebensbahnen eines Professor Dr. Eduard Engel aus Berlin und eines Professor Dr. Eduard Engel aus Dresden, zweier Menschen, die nichts voneinander wußten und nie etwas miteinander zu schaffen hatten: https://www.projekt-gutenberg.org/engele/mendinge/chap094.html

"Sudermann hatte seinem ans Wunder grenzenden Zufallserlebnis schließend hinzugefügt: Kein Erzähler dürfte solche Geschichte seinen Lesern zumuten. Wir einigten uns, nachdem jeder sein Wundererlebnis vorgetragen, in dem ja nicht neuen Satze, der am kürzesten von den Engländern geprägt worden: 'Truth is stranger than fiction.' – Wahrheit ist seltsamer als Dichtung."

Ja, so ist's mit Donald-Donaldo auch.

23.12.2024, 16:33:08 (bearbeitet)

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