Der Zeitungsdrachen: MM 38/62 <------> LTB 256

Mitglied Das Schwarze Phantom (@das_schwarze_phantom)
„Hallo!“
Kopisten am Werk
16.02.2025, 16:43:43 (bearbeitet)
Exkurs
Normalerweise behandle ich in diesem Opus nur Remakes, die einen Bezug zum Duck-Bereich haben. Doch seit den frühen 70er Jahren bis in die 90er Jahre hinein gab es eine Unzahl von Half-Pagern aus dem Maus-Bereich, die ebenfalls auf der Wiederverwendung alten Stoffs beruhen. Von Ehapa wurden diese Halbseiter gerne als Füllstoff für nicht ausgenutzten Platz verwendet.
Wegen der quantitativen Bedeutung dieser Gag-Geschichten möchte ich sie - knapp 100 Stück - hier präsentieren. Zeichner waren besonders Ramos und Ferré, aber auch Bevia, Nadal und Anders Sørensen [nicht zu verwechseln mit dem Duck-Zeichner Adrian Sørensen]. Als Vorlagen dienten meist Zeitungsstrips von Gottfredson.
Abwasch oder Gassi-Gehen (MM 50/72)
Angeln und Drachensteigenlassen (MM 46/77)
Autovermietung für Seifenkisten (MM 41/72)
"Motorkühlung" nach dem Rennen (MM 22/74)
Das Regenzeug vergessen (MM 8/74)
Das Schüler-Eishockeyspiel (MM 1/78)
Die zweckentfremdete Hängematte (MM 40/72)
Eisfischen nach Aalen (MM 8/78)
Farbeschütteln per Pogostock (MM 21/78)
Gartenschlauch statt Hüpfseil (MM 25/76)
Gescheiterter Fischfang (MM 32/76)
Heikle Transportprobleme (MV 22/93)
Hilfe beim Plätzchenbacken (MM 33/76)
Hundegebell als Hupe (MV 3/88)
Hufeisen landet in Windschutzscheibe (MM 31/83)
Katzenbesuch beim Angeln (MV 11/87)
Knochendepot im Gullyschacht (MM 4/76)
Kombination aus Eisfischen und Bootspielen (MM 8/87)
Langstielige Rosen als Geschenk (MM 9/86)
Marmorkuchen und Schneeschippen (MM 2/78)
Mehr Demokratie wagen! (MM 15/75)
Minnis Scherzartikel-Hut (MM 8/76)
Mißverstandener Arztbesuch (MM 37/75)
Mit Schianzug im Bett (MM 3/76)
Mit Schmutzfingern am Lichtschalter (MV 12/85)
Nützliches Loch im Gartenschlauch (MM 23/75)
Pfadfinderknoten im Gartenschlauch (MM 25/75)
Probleme eines Hunde-Preisrichters (MV 11/87)
Pluto mißversteht Warnschild (MM 9/86)
Regenmanteltest unter der Dusche (MM 27/74)
Reparatur vom Gullyschacht aus (MM 26/76)
Schlittschuhlaufen auf dünnem Eis (MM 2/76)
Schmutzwäsche mit vollen Taschen (MM 20/75)
Seifenblasen aus dem Schornstein (MM 51/92)
Tischtennis endet mit Wasserbad (MM 31/83)
Türklingel mit Kurzschluß (MM 45/74)
Umtausch in der Tierhandlung (MM 22/93)
Weltatlas als Regenschutz (MM 50/75)
Vergessener Kaugummi (MM 11/75)
Wiegetag für Pluto (MM 44//73)
Zeitungsapport bei Regenwetter (MM 13/75)
Zeitungsapport in die Badewanne (MM 2/74)
Goofy als Werbeträger für Imbißlokal (MM 44/74)
Goofy versucht sich als Bildhauer (MM 10/74)
Goofy wird nervös gemacht (MM 28/77)
Goofys mobiler Briefkasten (MV 4/88)
Briefträger auf Stelzen (MM 36/77)
Der abgesägte Briefkasten (MM 18/78)
Goofys frisch geputzte Schuhe (MM 50/73)
Goofys Schuhe als Schier (MM 4/74)
Goofy als lebender Schneemann (MM 3/78)
Goofys Faschingskostüm (MM 12/76)
Ausweg in den Beton (MM 30/73)
Gegenseitig in die Klemme gemalt (MM 15/74)
Klarabellas Vase angebohrt (MM 38/92)
Badewanne als Vogelbad (MM 20/74)
Autowäsche für die Zirkuselefanten (MM 43/74)
Das neue Kanupatent (MM 39/76)
Kanu als Hängematte (MM 33/75)
Kanutransport im Blindflug (MM 9/74)
Das Eis trägt noch nicht! (MM 2/74)
Garantiert frische Fische (MM 37/91)
Die hinterlistige Krabbe (MM 50/92)
Der vermeintliche Hexenschuß (MM 50/74)
Elastische Wäscheleine (MM 5/74)
Zu hoch gespannte Wäscheleine (MV 9/86)
Buch als Stuhlbeinersatz (MM 5/74)
Den Staub unter den Teppich gekehrt (MM 16/74)
Duschvorhang nach Körpermaß (MM 29/80)
Luftballon als Geschenk verpackt (MM 9/84)
Per Leiter in den Brunnen (MM 38/92)
Ziehbrunnen mit Wasseranschluß (MM 31/75)
Der schnurrende Motor (MM 45/77)
Papagei als Anrufbeantworter (MM 9/84)
Papagei fordert Disziplin (MM 18/75)
Ölung des Ölkännchens (MM 34/72)
Schneeflocken auch im TV (MM 5/76)
Störung im Winterschlaf (MV 3/86)
Das bekleckerte Parkverbotsschild (MV 9/86)
Echo hebt die Stimmung (MV 12/85)
Der Vertrauensposten (MV 8/81)
Im Voraus geschriebene Urlaubsbriefe (MM 9/74)
Regenschutz an der Bushaltestelle (MM 25/73)
Waschtag am Leuchtturm (MV 4/88)
Straßenmarkierung mit Handspiegel (MM 20/73)
Verfolgung eines Schmetterlings (MV 3/88)
Hamburgerabrechnung nach Gastwirtsmanier (MV 3/86)
Stehlampe mit Kerzenbetrieb (MM 17/78)
Briefkasten voller Eis (MM 1/74)
Sind die Masken der Panzerknacker Brillen?
16.02.2025, 16:04:20
Die Brillentheorie halte ich für nicht tragfähig. Es gibt ja einige wenige Stellen, an denen ein Panzerknacker seine Maske verliert bzw. die Maske hochschnellt. Manche Bandenmitglieder wie 176-671 tragen sogar zwei Masken übereinander. Jedenfalls ist deutlich erkennbar, daß die Masken elastisch sind. Wären es Brillen, müßten sie ja Glas umschließen, also ein starres Material.
Und dann noch zur Sinnfrage: wie schon angesprochen, dienen die Augenmasken der Panzerknacker ja überhaupt nicht der Tarnung. Welchen Zweck erfüllen sie also? Die Antwort ist einfach: die Augenmasken sind so etwas wie ein Firmensignet - also ein Erkennungszeichen, ein "Markenzeichen".
Die Augenmaske ist ja auf zahlreichen Gegenständen der Panzerknacker wie ein Logo zu finden - auf Fahrzeugen, auf Hubschraubern, auf Briefbögen, auf dem Briefkasten, auf der Fahne über ihrer Hütte, ja sogar bei ihren Haustieren. Die Panzerknacker halten ja diverse Tiere wie Hunde, Kater und sogar Insekten; ich erinnere an die "Talerraubwespen", die ebenfalls mit Augenmasken bestückt sind.
Hier ein paar Anschauungsbeispiele:
Sind die Masken der Panzerknacker Brillen?
15.02.2025, 22:13:02 (bearbeitet)
Die Panzerknacker sind ja eigentlich stolz auf ihre Masken, die sogar mit einem geschützten Gütezeichen versehen sind (PKT 4, S. 16).
Die Bezeichnung "Brille" verwenden sie höchstens als Notlüge, wenn es darum geht, ihren Kriminellenstatus zu vertuschen. Auch andere Ausreden wie "schwarze Ringe um die Augen" müssen zeitweise herhalten.
Kopisten am Werk
09.02.2025, 09:43:13
Matrosenspiele in der Gartenpfütze: MV 2/75 <------> MM 26/56
Kopisten am Werk
02.02.2025, 07:39:33
Stockbetten mit Wasseranschluß: MM 51/83 <------> MM 47/68
Kopisten am Werk
26.01.2025, 08:43:45
Die dreistöckige Badewanne: MM 42/77 <------> MM 2/59 resp. MM 4/67
Kopisten am Werk
23.01.2025, 12:29:17 (bearbeitet)
"Gestörte Nachtruhe" (MM 41/63 resp. TGDD 54)
Diese Geschichte beruht wiederum auf dem Prinzip des Aneinanderreihens mehrerer One Pager.
Kopisten am Werk
23.01.2025, 12:20:16 (bearbeitet)
"Vergebliche Liebesmüh'" (MM 1/64)
Auch bei dieser 8-Seiten-Geschichte hat Rydahl wiederum One Pager bzw. Half Pager herangezogen. Dies konnte hier allerdings nur für drei Passagen nachgewiesen werden. Der Rest der Story dürfte "frei" gestaltet worden sein.
Kopisten am Werk
23.01.2025, 07:51:56 (bearbeitet)
Nachdem das Thema "Half Pager" nun erschöpfend abgearbeitet ist, kommen wir jetzt zu den One Pagern. Auch in diesem Genre trifft man häufig auf Neubearbeitungen alten Stoffes.
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Gehsteigenteisung mittels Bügeleisen: MM 3/79 <------> MM 12/53
Kopisten am Werk
22.01.2025, 21:50:06 (bearbeitet)
Ja, es gibt diverse solcher Posen, bei denen Barks von sich selbst kopiert hat. Was die Nebenfiguren angeht: die am häufigsten von Barks kopierte Nebenfigur dürfte wohl Dagoberts Schofför sein:
Kopisten am Werk
22.01.2025, 21:40:39 (bearbeitet)
Das nächste Szenario:
Und noch mehr:
Und immer noch mehr:
Kopisten am Werk
22.01.2025, 20:22:06 (bearbeitet)
Ein weiterer Künstler, der sich stilistisch an Barks ausgerichtet hat, ist Marty Greim. Von ihm stammt die Geschichte "Treffen mit Treti" (SSS 6)*), und dies ist offenbar auch seine einzige Story. Sieht man die Geschichte zum ersten Mal, dann kommt einem auf Anhieb alles bekannt vor. Jedes Bild, jede Pose, kann man sofort einer Barks-Geschichte zuordnen - so glaubt man jedenfalls. Doch der Schein trügt! Es ist nämlich alles andere als einfach, die zugehörigen Barks-Panels zu identifizieren. Zwar verwendet Greim im Grunde die gleichen Stilmittel wie andere Kopisten, also Spiegelungen, Zoom-Effekte, Abwandlungen diverser Details wie Gliedmaßen oder Pupillen. Hinzu kommt bei ihm jedoch noch eine Art "Patchwork-Technik", d.h. seine Figuren rekrutieren sich oft aus unterschiedlichen Barks-Bildern. Da kann etwa der Rumpf einer Figur aus Barks-Story A stammen, ihr Kopf dagegen aus Barks-Story B. Eine Besonderheit, die das Identifizieren ungleich schwieriger macht. Weiter erschwerend kommt hinzu, daß Greim hinsichtlich des Barks-Materials keine Schwerpunkte setzt, sondern eigentlich das komplette Barks-Spektrum von den späten 40ern bis Mitte der 60er Jahre ausbeutet. Die genannten Gründe bringen es mit sich, daß die nachfolgende Analyse mit 36 Seiten ziemlich ausladend ausgefallen ist, umfaßt Greims Story doch nur ganze zehn Comic-Heft-Seiten. Interessant auch, daß die Hauptfigur der Geschichte - der Yeti namens "Treti" - eine Adaption des Barks'schen Gnixen-Königs darstellt. Im Gegensatz dazu steht ein anderer Akteur, nämlich der Holzfäller Johnny, der in einigen Bildern als Randfigur auftritt. Diese Figur hat Greim aus einem Taliaferro-One Pager übernommen, der auf Deutsch nicht erschienen ist (Story Code: ZD 60-06-05). Dabei hat er den ursprünglich kynoiden Kopf des Holzfällers durch einen Vogelkopf ersetzt, der ein bißchen an Daniel Düsentrieb erinnert.
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*) SSS = Super-Sommer-Spaß
Kopisten am Werk
22.01.2025, 20:16:53 (bearbeitet)
Zur Abwechslung wieder mal die Analyse einer kompletten Geschichte: diesmal "Tiere aus aller Welt" (MM 1/90 resp. MM 13/18) von Don Rosa. Don Rosa kopiert nicht immer strichgenau, sondern wandelt die Posen oft ein bißchen ab, was sich besonders bei Tick, Trick und Track bemerkbar macht. Es war daher bei dieser Geschichte nicht möglich, alle Bilder lückenlos zu identifizieren. Was man jedenfalls feststellen kann, ist Don Rosas Fokussierung auf die frühen 50er Jahre von Barks.
Kopisten am Werk
22.01.2025, 20:07:36 (bearbeitet)
Von den 60er bis in die 80er Jahre war das Kopieren gang und gäbe. In den 70er und 80er Jahren hatte es dann mit dem Einstieg von Tello und später Bancells auch sehr stark den Maus-Bereich erreicht, wo vor allem die Posen von Murry ausgebeutet wurden. Die älteste mir bekannte Kopisten-Geschichte stammt allerdings bereits aus den 50er Jahren: die Geschichte "Wettangeln am Schleiensee" (MM 22/57) weist deutliche Spuren von Barks auf. Der bis heute unbekannte Zeichner hatte seinerzeit nur ein begrenztes Kontingent an Vorlagen zur Verfügung, zumal die amerikanische Originalfassung bereits im Frühjahr 1952 erschienen war. Auch hier konnte die Analyse leider nicht lückenlos sein, sondern nur die prägnantesten Kopien erfassen:
Kopisten am Werk
22.01.2025, 20:06:25 (bearbeitet)
Nächstes Beispiel: "Die Jagd nach dem Fleckenfalter" (MM 27-29/65 resp. TGDD 60). Ähnlich zu Bottaro hat Capitanio auch hier in einzelnen Bildern die Figuren ausgetauscht: aus Donald (bei Barks) wird bei ihm dann Dagobert, usw.
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_1
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_2
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_3
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_4
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_5
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_6
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_7
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_8
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_9
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_10
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_11
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_12
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_13
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_14
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_15
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_16
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_17
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_18
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_19
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_20
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_21
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_22
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_23
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_24
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_25
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_26
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_27
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_28
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_29
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_30
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_31
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_32
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_33
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_34
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_35
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_36
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_37
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_38
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_39
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_40
Die Jagd nach dem Fleckenfalter_41
Kopisten am Werk
22.01.2025, 20:04:11 (bearbeitet)
Weiter geht's mit einer Capitanio-Geschichte im Heftformat: "Das trojanische Pferd" (MM 17-19/65). Auch hier wurde neben Barks-Material auch auf Stories von Carpi zurückgegriffen.
Kopisten am Werk
22.01.2025, 20:02:12 (bearbeitet)
Wer sich übrigens die "orientalischen" Geschichten von Bottaro anschaut, wie z.B. "Donald Baba" (LTB 16) oder "Donald hoch zu Roß" (LTB 23), wird feststellen, daß auch dort immerzu die gleichen Posen vorkommen, wie ich sie bereits in den vorangegangenen Analysen vorgestellt habe.
Kommen wir zu einem anderen italienischen Kopisten: Luciano Capitanio, einem Zeichner aus den 60er Jahren, dessen Geschichten auch in Deutschland vielfach abgedruckt wurden. Im Gegensatz zu Bottaro hat er sich nicht nur auf Barks fokussiert, sondern auch von anderen Zeichnern abkopiert. Im folgenden Beispiel - (Bank-)Krach im Hause Duck (LTB 86) - etwa stammen seine Düsentrieb-Kopien allesamt von Carpi. Außerdem gibt es bei ihm keine Spiegelungen; alle Kopien besitzen die gleiche Ausrichtung wie die Vorlagen.
Kopisten am Werk
22.01.2025, 19:58:21 (bearbeitet)
Bottaro hatte also ein sehr seltenes Talent, er konnte Barks perfekt, aber seelenlos kopieren.
Von einem "seltenen Talent" würde ich hier überhaupt nicht sprechen. Es gibt auch viele andere Zeichner wie Pier Lorenzo de Vita, Massimo de Vita, Bramsen, Sørensen, Vicar, Tello oder Bancells, die sehr intensiv vom Stilmittel des Kopierens Gebrauch gemacht haben.
Ich brauche da aber keine 716 Beispiele, ich würde gerne wissen, WIE er das gemacht hat. Das wäre viel interessanter.
Das ist dann aber ein Sonderinteresse von Dir! Die meisten hier auf diesem Forum sind wohl zu Comicfans geworden, weil sie Freude am Betrachten von bunten Bildchen hatten (und haben). Wer Disney-Comics liest, interessiert sich doch für die Inhalte und weniger für produktionstechnische Details ...
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Zurück zu Bottaro: Wie bei allen Zeichnern zu beobachten, hatte auch er seinen Zeichenstil im Laufe der Jahre stark verändert. In den frühen 60er Jahren, aus denen die bisherigen Beispiele stammen, hat er sich sehr dem Durchpaus-Stil verschrieben, fast wie ein "Schatten" von Barks. Zehn Jahre später hat er sich von diesem Abpaus-Stil deutlich gelöst. Seine Zeichnungen tragen seinen "eigenen" Stempel, ohne jedoch die Affinität zu Barks verleugnen zu können. Hier ein Beispiel von 1971: "Der verstockte Junggeselle" (DDT 93). Ich beschränke mich auf die ersten beiden Seiten. Auch hier sieht man wieder, daß er immerzu die gleichen Barks-Posen gebetsmühlenartig wiederholt. Die Barks-Bilder sind aus den anderen Analysen wohlbekannt - daher schenke ich mir diesmal die Quellenangaben.
Kopisten am Werk
22.01.2025, 19:56:40 (bearbeitet)
Ich habe die Frage vielleicht schon einmal gestellt, aber mein Gedächtnis ist altersgerecht nicht mehr das beste.
Ja - fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 13. Juni 2019. Siehe Seite 5 in diesem Thread. Und ich könnte die Fragen im Prinzip auch nicht besser beantworten als damals ...
Hat er stufenlos skaliert? Oder ist die Vergrößerungsstufe immer gleich? Was ist die Entstehungszeit der Zeichnungen?
Die Vergrößerungsstufe schwankt durchaus - wie man z.B. beim "Kalumet" in den Bildern 7 und 129 sehen kann, wo die Barks-Zeichnung deutlich größer ist.
Die Entstehungszeiten:
Donald und das Pistolenduell : 1961
Das Kalumet: 1961
Der Gespensterschatz: 1962
Onkel Dagobert sucht Schutz: 1962
Onkel Dagobert und die teure Erbschaft: 1963
Daniel Düsentrieb als Eulenspiegel: 1963
Bottaro hat ja gebetsmühlenartig immer wieder die gleichen Posen verwendet. Da hatte er sich wohl Model Sheets (auf der Grundlage von Barks-Zeichnungen) zurechtgelegt.
Kopisten am Werk
22.01.2025, 19:54:29 (bearbeitet)
Next one: "Onkel Dagobert sucht Schutz" (LTB 5). Auch für alle vorangegangenen Analysen ist zu sagen, daß meine Vorlagen-Identifikationen nicht auf "Wissen" beruhen, sondern eher eine Art "Ratespiel" sind. Ich kann daher nicht für ihre Richtigkeit garantieren. Der einzige, der sie bestätigen könnte, Bottaro, ist leider schon 2006 nach Paperopoli gegangen. 😉
Onkel Dagobert sucht Schutz 10
Onkel Dagobert sucht Schutz 11
Onkel Dagobert sucht Schutz 12
Onkel Dagobert sucht Schutz 13
Onkel Dagobert sucht Schutz 14
Onkel Dagobert sucht Schutz 15
Onkel Dagobert sucht Schutz 16
Onkel Dagobert sucht Schutz 17
Onkel Dagobert sucht Schutz 18
Onkel Dagobert sucht Schutz 19
Onkel Dagobert sucht Schutz 20
Onkel Dagobert sucht Schutz 21
Onkel Dagobert sucht Schutz 22
Onkel Dagobert sucht Schutz 23
Onkel Dagobert sucht Schutz 24
Onkel Dagobert sucht Schutz 25
Onkel Dagobert sucht Schutz 26
Onkel Dagobert sucht Schutz 27
Onkel Dagobert sucht Schutz 28
Onkel Dagobert sucht Schutz 29
Onkel Dagobert sucht Schutz 30
Onkel Dagobert sucht Schutz 31
Onkel Dagobert sucht Schutz 32
Onkel Dagobert sucht Schutz 33
Onkel Dagobert sucht Schutz 34
Onkel Dagobert sucht Schutz 35
Onkel Dagobert sucht Schutz 36
Kopisten am Werk
22.01.2025, 19:51:49 (bearbeitet)
Und weiter geht's mit einer Geschichte aus LTB 16: "Das Kalumet". Hier fällt auf, daß Bottaro besonders oft mit Transformationen gearbeitet hat, d.h. er hat sich bei Barks eine Donald-Pose geschnappt und diese in eine Dagobert-Pose umgewandelt. Außerdem findet man diverse Posen, die relativ frei gestaltet sind und das Barks-Original nur vage erahnen lassen. Jedenfalls ist es nicht immer gelungen, eine "sichere" Barks-Vorlage zu identifizieren.