Das ist ja auf einmal eine interessante Diskussion! In der Tat, die Parallelen zwischen Donaldismus und einer beliebigen fundamentalistisch ausgeübten Religion sind mir schon immer ins Auge gefallen. Und wer einen Balken im Auge hat undsoweiterundsofort. Umso interessanter, daß sich jetzt hier über Splitter gestritten wird.
Und das hier ist eine Gemeindeversammlung oder wie?
Ich bin geneigt, diese Frage mit JA zu beantworten. Was machen wir denn im Donaldismus? Wir haben eine Art Bibel, die aus etwa 7000 Seiten Überlieferung von den Propheten Carl und Erika besteht. Und alles, was darin steht, ist wahr. Wir glauben daran, wir sind fest von der Wahrheit überzeugt. Kein echter Donaldist würde es wagen, diese Überlieferung in Frage zu stellen, oder sie im Kontext der Zeit, in der die Überlieferung erfolgt ist, zu interpretieren oder gar umzudeuten. In Entenhausen gibt es Luftroller und Dampfbagger, und bisweilen haben die Ducks 5 Finger an der Hand. Das muß erklärt werden, aber das wird nicht in Frage gestellt. Insofern ist dies hier tatsächlich eine donaldistische Gemeindeversammlung. Der Stammtisch ist der Gottesdienst, und der Kongreß ist die Hohe Messe. Ich habe auf Kongressen schon Vorträge gehört, die durchaus als Predigt durchgehen können, sowohl von der Länge als auch vom Interessantheitsgrad her, und natürlich auch von der selbstgefälligen Inbrunst des Predigers her, ganz zu schweigen vom predigttypischen schläfrigen Dämmerzustand des Publikums. Die Hymne ist eine Mischung aus Glaubensbekenntnis und Choral. Und wir haben noch jede Menge weitere Riten.
...Am besten schreibe ich ihnen, sie sollen alles so lassen, wie es ist. Später kann sich das immer noch ändern...
Das dagegen ist eine sehr reformierte Einstellung, die jedem bibeltreuen Christen die Zornesröte ins Gesicht treiben würde. Wer so argumentiert, sollte konsequenterweise auch den fünften Finger als Zeichenfehler ansehen. Einerseits in donaldistischen Dingen Fundamentalismus zu leben, andererseits in christlichen Dingen den Reformator zu spielen, deucht mir bigott.