In den Jahren 1950 und 1951 war Barks' Ehe so zerrüttet und war es mit seiner damaligen Frau Clara so schwierig geworden, daß er zeitweise aus dem gemeinsamen Haus flüchten mußte, um überhaupt Ruhe zu finden und zum Arbeiten zu kommen. Nur mit dem Handwerkszeug des Zeichners bewaffnet, nahm er zuerst Unterkunft in einem Motel in Los Angeles, das nach Barksens Erinnerung an der Ecke Alvarado Avenue und Siebte Straße lag. Barks gab später an, er habe in diesem Motel "Der arme reiche Mann" gezeichnet. 1951 und 1952 lebte Barks dann in einem ehemaligen Lagerhaus, das mit einigen Raumteilern in mehrere kleine "Wohnungen" umgebaut worden war. In eine dieser "Wohnungen" (Barks selber setzte es in Anführungszeichen, als er rückblickend davon berichtete) zog Barks also mit seiner "restlichen Habe, einem Zeichenbrett, Kleidung und zwei Decken" ein, zudem mit dem Schuber mit den Ausgaben seines geliebten "National Geographic Magazine". (Zu diesen Geschehnissen siehe CBC IX, 9; ferner Carl Barks, Conversations, hrsg. v. Donald Ault, Jackson 2003, S. 217ff.) Wie wir wissen, verfertigte Carl Barks in den Jahren 1950, 1951 und 1952 viele seiner denkwürdigsten Berichte. Es ist bemerkenswert, daß gerade in dieser für Barks persönlich schwersten Zeit, in denen er unter solchen Umständen lebte, des Mannes Schaffenskraft auf ihrem Höhepunkt war, daß sein Geist auf geheimnisvollen Wegen die Botschaften aus der Entenwelt gerade in dieser Zeit besonders satt und reich empfing und einem Feuerwerk gleich Funken versprühte, wunderbar und herrlich anzuschauen. Ohne Zweifel handelt es sich bei jenem umgebauten Lagerhaus, in dem Barks so schlicht und bescheiden lebte und nur sein Werk tat, um einen heiligen Ort des Donaldismus. Und es ist gerade das Einfache, Unscheinbare, ja das Dürftige und Billige des Ortes, wo der Meister als ein noch Unbekannter lebte und wo er doch so Großes schuf, was uns tief ergreift. Es wäre gut, wenn die genaue Anschrift dieser Wohnstätte Barksens in Erfahrung gebracht werden könnte; selbst wenn dort nicht mehr das gleiche Gebäude wie vor sechzig Jahren stehen sollte, mag man sich beim Anblick des Ortes dort in Ehrfurcht auf Barks und sein Werk besinnen.
Adresse von Carl Barks
Coolwater
@coolwater
Ich schrieb: ------------------------------------------------------- > Nur mit > dem Handwerkszeug des Zeichners bewaffnet, nahm er > zuerst Unterkunft in einem Motel in Los Angeles, > das nach Barksens Erinnerung an der Ecke Alvarado > Avenue und Siebte Straße lag. Barks gab später an, > er habe in diesem Motel "Der arme reiche Mann" > gezeichnet. Ich habe eben versucht, diesen Ort mit Googles Kartendienst aus der Vogelschau zu erreichen. Ich muß dazu sagen, daß in der CBC als Barksens Wortlaut steht: "Ecke Alvarado und Siebte Straße" - "Avenue" ist in eckigen Klammern als Ergänzung von der Hand Geoffrey Blums ausgewiesen. Eine Alvarado Avenue gibt es in Los Angeles anscheinend nicht. Dafür aber eine North und eine South Alvarado Street. Und die South Alvarado Street schneidet sich mit der West 7th Street - offenkundig der Ort, an dem vor sechzig Jahren das Motel stand, worin Barks vorübergehend lebte. Ein Motel scheint dort heute nicht mehr zu sein, aber um die Kreuzung herum sind nach den Angaben des Kartendienstes noch immer viele Gasthäuser und Vergnügungsstätten.
24.01.2011, 20:58:57
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
Donald schrieb: ------------------------------------------------------- > Leider kennt Onkel MapGoogle die Adresse aber > nicht... ☹️ Upps, sorry. Habe mich beim Straßennamen vertippt. Es muss nicht Biverton sondern Riverton Avenue heißen. Und dieses Häuschen findet google auch, sogar mit Foto: http://maps.google.de/maps?q=4928+riverton+avenue+north+hollywood&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de😡fficial&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hq=&hnear=4928+Riverton+Ave,+San+Fernando+Valley,+CA+91601,+USA&gl=de&ei=YfI9Tb3vMs3Eswaat7nzBg&sa=X&oi=geocode\_result&ct=title&resnum=1&ved=0CBgQ8gEwAA Ob das Haus aber mit dem von 1941 identisch ist, vermag ich nicht zu sagen. Zumindest gibt es das Grundstück und die Adresse noch...
24.01.2011, 21:47:16
Donald OP
@donald
Schade! Dort hätte man als lauterer Donaldist doch gerne mal genächtigt!
25.01.2011, 09:02:46
Donald OP
@donald
Interessant! Sieht richtig nach einem klischeehaft-biederen amerikanischen Vorort mit gepflegtem Rasenschnitt und schickem Auto vor der Einfahrt aus, oder!? Ich könnte mir glatt vorstellen, evtl. dort einmal zu klingeln und einfach zu fragen, wie alt denn die Hütte ist! 😃
25.01.2011, 09:09:33
dapinsli
@dapinsli
da darf ich leider mal die google-maps bemühen: type:transit_station:"Alvarado / 7th" und dir öffnet sich die Umwelt aus der Strassen-ansicht incl. Latinos (Mex. Botschaft um die Ecke), Pawnshops usw. aber Langer's gegenüber scheint ein neueres Restaurant zu sein und laut google sind auch Hotels und Motels rund um den Park angesiedelt. Und in der Draufsicht findet sich auch McDonald, dort schmeckt der Müll garantiert wie in Deutschland. Aber an Park View, Ecke 7. gibt es einen Avvocato, der mit Vornamen Dagoberto heisst und unter Nummer 626 gibt es auch einen Bettenangebot auf der Alvorado St., direkt gegenüber dem Park.
25.01.2011, 13:52:49
Donald OP
@donald
Yeaph! Wegen diesem äußerst praktischen StreetView erspart man sich wohl bald noch das Flugbillet - erstaunlich, was moderne Elektronengehirne heutzutage alles leisten! Sehr dagobertistisch übrigens... 😁
25.01.2011, 14:42:52
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