Knoblismus

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StefanHD OP

@stefanhd

Leider hinter einer Bezahlschranke (da ich ZEIT-Abonnent bin), kann ich das lesen: Die Zeit: Zufallsentscheidung-schicksal-liebeskolumne Die Geschichte handelt von Jonas, der vor 15 Jahren in London die Deutsche Julia kennengelernt hat. Obwohl er zunächst keinen Mut hatte, sie anzusprechen, trafen sie sich zufällig wieder. Jonas wagte einen Kussversuch, wurde jedoch abgewiesen. Später entschieden er und sein Freund Phil per Münzwurf, ob sie mit Julia und ihren Freundinnen zu einer Afterparty gehen sollten, und das Schicksal entschied für "Kopf." Julia und Jonas küssten sich schließlich an diesem Abend und begannen zu daten. Trotz räumlicher Distanz in verschiedenen Ländern fanden sie immer einen Weg, zusammen zu sein. Heute leben sie zusammen mit ihren drei Kindern in Dänemark. Die Sache mit dem Münzwurf geht zurück darauf, dass der Protagonist den Roman "Der Würfler" von Luke Rhiehart gelesen hat, in der der Protagonist jede seiner Entscheidungen dem Würfel überlässt. Das Buch kenne ich nicht, aber ein paar Informationen über das Buch findet man auf Wikipedia: Der Würfler. In dem Buch geht es um die "Würfeltherapie" eines Psychiaters. Keine Frage, das der Autor (George Cockcroft, der unter dem Pseudonym Luke Rhinehart veröffentlich hat), die Idee beim Lesen der berühmten Donald-Geschichte (WDC 149, Wappen oder Zahl, BL_WDC-22-47_02) bekommen hat,

20.02.2024, 01:21:09 (bearbeitet)

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Coolwater

@coolwater

Die Sache mit dem Münzwurf geht zurück darauf, dass der Protagonist den Roman "Der Würfler" von Luke Rhiehart gelesen hat, in der der Protagonist jede seiner Entscheidungen dem Würfel überlässt.

Die Entscheidung nicht einer Münze, sondern einem Würfel zu überlassen ist verfeinerter Knoblismus. Das ist, wenn die möglichen Entscheidungen über ein bloßes "Ja" oder "Nein" hinausgehen. Dann hat man statt zwei sechs Auswahlmöglichkeiten – die muß man natürlich, genau wie beim Münzwurf, vorher bestimmen. Der Würfelwurf böte sich zur beschleunigten Entscheidungsfindung an etwa bei donaldistischen Vereinsmitgliederversammlungen oder bei Gerichtsverhandlungen. Man könnte auch beides verbinden: Zum Beispiel entscheidet vor Gericht die Münze zunächst, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig sei. Bei einem Entscheid für "schuldig" würfelt der Richter dann die genaue Strafe. Auch die Wissenschaft würde kräftig aufgelockert und beschleunigt, wenn viel mehr Münzen und Würfel sprängen, um zu Ergebnissen zu kommen, statt daß man wertvolle Zeit mit säuerlicher empirischer Forschung vertut. Jetzt brauchen wir bloß noch einen Namen für die Sach'. Würfelknoblismus (Kuboknoblismus) zur Unterscheidung vom Knoblismus im engeren Sinne, d. i. der Münzknoblismus, bietet sich an. Doch der Würfel sind viele. Beim sechsflächigen Allerweltswürfel müßte man dann von Sechswürfelknoblismus, Hexaederknoblismus oder Hexakuboknoblismus sprechen. Die Namen aller anderen Würfelknoblismusunterformen entsprechend. Münzen hab' ich ja immer im Geldbeutel. Es ist eine guter Gedanke, in Zukunft obendrein einen Satz Würfel mitzuführen.

23.09.2023, 11:34:09

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Raskolnikow

@raskolnikow

Ich empfehle einen Ikosaeder. Hauptsache, Du vergisst beim Würfeln nicht, welche Entscheidung Du vorher welcher Seite zugeordnet hast.

23.09.2023, 12:54:22

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Coolwater

@coolwater

Neues aus der Knoblismusforschung: Beim Münzwurf liegen die Chancen doch nicht genau bei 50 zu 50 Die in dem Artikel verlinkte "ausführliche Analyse der Flug- und Drehdynamik von Münzen" des berühmten Rechenmeisters der Hochschule Steinfurt hab' ich mir jetzt nicht angetan, aber zu den im Artikel dargelegten Gründen kommt ja noch ein weiteres: die unterschiedliche Prägung beider Seiten ("Wappen" und "Zahl"). Beide Seiten sind nicht gleich in ihrer Form (Luftwiderstand!) und in ihrer als Prägung hervortretenden Masse. Nach zehn Millarden Münzwürfen oder so macht sich das vielleicht schon bemerkbar. Aber der Professor Poth hat so ein dickes Buch über seine Lehre geschrieben, vielleicht sind solche Grundfragen schon wegphilosophiert.

24.10.2023, 12:02:50

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:-anonymous

@:-anonymous

Minimal werden beide Wahrscheinlichkeiten noch verringert durch die Möglichkeit, dass die geworfene Münze auf der Kante zu stehen kommt - mir ist das schon mal passiert.

25.10.2023, 16:57:32

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@stefanhd

Beide Seiten sind nicht gleich in ihrer Form (Luftwiderstand!) und in ihrer als Prägung hervortretenden Masse. Nach zehn Millarden Münzwürfen oder so macht sich das vielleicht schon bemerkbar.

Unabhändig davon, ob die beiden Seiten unterschiedlich sind, zeigt die Untersuchung: "Jene Seite, die vor dem Münzwurf oben liegt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, auch nach dem Auffangen oben zu liegen ("Same-side Bias")." Da gibt es schon einen Vorteil von 51 (Münze liegt hinterher auf der selben Seite wie vor dem Wurf) zu 49 (Münze liegt anders herum. Das nachzuweisen bedarf keiner Millarden Münzwürfe. Ob das in Entenhausen auch so ist, hängt natürlich davon ab, ob alle mechanischen Gesetzte, die z.B. zur Präzession der Münze führen, auch in Entenhausen so wirken. Wir wissen ja, dass zwar die meisten Naturgesetze gleich oder ähnlich sind, aber eben nicht alle.

26.10.2023, 14:59:21

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Raskolnikow

@raskolnikow

Vor allem kommt es darauf an, wer die Münze wirft bzw. einen Vorteil vom Ergebnis des Münzwurfes hat. Es soll in Entenhausen sogar vorkommen, dass sich die Schnipsel einer zerissenen Landkarte in einem Flusslauf wieder zu einer lesbaren Karte zusammenfügen, wenn denn nur der Richtige gerade über das Brückengeländer guckt. Und es finden sogar Erdbeben statt, wenn dies erforderlich ist, dass das richtige Los gezogen wird. Auch fallen Meteoriten sponten unter eine Büchse, wenn diese erhitzt werden soll. Hört mir also auf mit Markow-Ketten und so `nem Zeugs! Der Markow hatte bestimmt keine Entenhausener Hasenpfote.

26.10.2023, 15:38:51

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Coolwater

@coolwater

Nach 350.757 Würfen steht fest: Münzwurf ist nicht fair

Vor allem kommt es darauf an, wer die Münze wirft bzw. einen Vorteil vom Ergebnis des Münzwurfes hat.

Wie wahr.

Doch wenn der Daumen die Münze nicht genau mittig trifft, sondern seitlich, beginnt sie in der Luft zu eiern (Physiker sprechen von Präzession). Das lässt sich mit bloßem Auge kaum erkennen, kann aber dazu führen, dass sich die Münze kaum – bis gar nicht – dreht. Dieses Herumeiern erhöht daher die Wahrscheinlichkeit, dass eine Münze auf derselben Seite landet, von der sie auch gestartet ist. Diese Tatsache ist nicht unbekannt: Zauberer haben diesen Trick so perfektioniert, dass sich eine Münze beim Wurf gar nicht mehr dreht – somit wird der Münzwurf zu einem eindeutig vorhersagbaren Ergebnis.

20.02.2024, 01:21:09

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