Vorschläge für die Förderung der Forschung

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Orville Orb OP

@orville_orb

Nach dem Treffen in unserer Nachwuchsorganisationen sind mir ein, zwei Ideen gekommen, wie man die Forschung in unserer Organisation fördern könnte. Ich würde mich gerne um weitere Ideen, Meinungen freuen - und natürlich am liebsten Bekundungen, bei der Umsetzung mitzumachen. 1. Donaldistische Dossiers Bei unserem Treffen gestern wurde das Problem angesprochen, dass für Neudonaldist*innen die Sekundärliteratur immer noch unübersichtlich und schwer zugänglich ist. Die Verschlagwortung und Zusammenfassung aller DD-Artikel - und die Übertragung dieser Infos in den Alleswisser - war bereits eine erhebliche Erleichterung (und eine wahnsinnige Leistung). Beim Sichten des Verzeichnisses ist mir aufgefallen, wie verstreut die Artikel zu einzelnen Themen sind. Ich fände es schön, kleine Dossiers - "Perlen des Donaldismus" zu einzelnen Themen wie "Sexualität", "Intelligenz" anzulegen. Zu einzelnen Forschungsfragen wie "Warum tragen die weiblichen Ducks Schuhe" oder Spezialthemen wie "Entenhausener Münster" ist bereits soviel geschrieben, dass man daraus ein eigenes Dossier machen könnte. Man könnte auch Dossiers zu größeren Themen wie Physik anlegen. Wenn man es sich einfach machen will, würde man hierfür die PDFs zusammenführen, das Ganze mit Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und einer kleinen Einführung versehen. Jörg Ungerer hat letztens einen alten Artikel neu aufbereitet. So etwas wäre natürlich aufwendig, aber auch sehr schön, und würde vll. Lust machen, den einen oder anderen alten Aufsatz sich noch einmal zu Gemüte zu führen. Insofern man die Veröffentlichungsrechte von den Autor*innen bekommt, könnte man diese Dossiers auf der Website öffentlich zugänglich machen. Das würde die donaldistische Forschung auch (Noch-)Nicht-Mitgliedern zugänglich machen. 2. Donaldistischer Gehirntrust Der "Donaldistische Gehirntrust" ist eine digitale Kartei, wo alle Donaldist*innen eintragen können, welche Fachkenntnisse und Interessen sie haben: Von Philologin, Hobby-Ornithologin, Elektrikerin, passionierte Köchin, Fundamentaltheologin oder Musikerin. Die Kartei hätte zwei Funktionen: a) Donaldist*innen vernetzen, die an den gleichen Themen interessiert sind, b) Expert*innenmeinungen verfügbar machen. Mir ist zum Beispiel aufgefallen, wie wenig philosophische Literatur es im Donaldismus gibt, und bin mir sicher, dass einige Donaldist*innen Philosophie studiert haben oder interessiert sind. Hier wäre ein Netzwerk hilfreich, um sich in Verbindung zu setzen, und vll. gemeinsame Forschungsprojekte auszuprobieren. Auf der anderen Seite schreibe ich oft in Fachgebieten, in die ich mich selbst mit Wikipedia und alten Schulbüchern einarbeiten muss. Hier wäre es hilfreich z.B. eine Biologin zu kontaktieren zu können, wenn ich mal eine Frage habe, oder der ich mal eine Idee schicken kann, um ihr Feedback zu bekommen. Die Kartei könnte man im Mitgliederbereich anlegen. Ich könnte mir auch vorstellen, beim nächsten Kongress Zettel auszuteilen, wo man sich mit seinen Interessen und seinem Kontakt eintragen kann - und die Infos dann einzupflegen. Zuletzt könnte man bei der Aufnahme neuer Donaldist*innen auch standardmäßig fragen, ob sie bestimmte Interessen oder Fachgebiete haben. 3. Digitaler Wollina Zwei Ideen zur Weiterentwicklung des Wollina: a) Einspeisung in ein Online-Tool, b) Vernetzung mit einer Datenbank mit Bildquellen. Eigentlich ist der Wollina ein Projekt, das von der ganzen donaldistischen Community weiter gepflegt, korrigiert und ergänzt werden könnte - wenn man die Daten in ein Online-Tool einpflegt (es ist verrückt wie viele megalomane Projekte in der DONALD weitgehend im Alleingang umgesetzt werden). Ich weiß nicht, ob der Alleswisser dafür geeignet wäre. Hier weiß ich nicht, wie gut so etwas technisch umsetzbar ist: Kann man den großen Wollina mit einer Datenbank aus den Berichten verbinden, sodass man direkt die entsprechende Bildquelle per Link aufrufen kann? Es wäre natürlich gut, wenn beides nicht händisch gemacht werden müsste. 4. Pflege des Alleswissers Leider hat der Alleswisser nach einer anfänglich guten Dynamik nicht die Schwelle an aktiven Teilnehmer*innen überschritten, die es für ein lebendiges Projekt braucht. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie man das verbessern könnte - und wäre gespannt, ob Ihr Verbesserungsvorschläge habt. Drei Ideen: a) Einrichtung einer "Spielwiese": Die meisten Wikis haben eine sogenannte Spielwiese, wo man sich einfach mal ausprobieren kann. b) Workshops zur Verwendung des Alleswissers. Vielleicht liegt es teilweise auch an den technischen Hürden bei der Verwendung eines Wikis? Dafür könnte man z.B. auf dem nächsten Kongress oder auf den jeweiligen Stammtischen einen kleinen Workshop geben, um den Einstieg zu erleichtern. c) Ich hatte mal die Idee, kleine Teams zu bilden, die sich um die einzelnen Fachbereiche kümmern und austauschen. Meistens ist es aktuell jeweils nur eine Person. Hier könnte vll. auch der donaldistische Gehirntrust hilfreich sein. d) Wir könnten auch Donaldist*innen anderer Länder kontaktieren, ob sie Interesse haben, innerhalb des bereits aufgebauten Frameworks einen englischen oder norwegischen Alleswisser aufzubauen. Im Netz gibt es oft quasi-donaldistische Websites wie die von Peter Kylling, die aber meistens einsame, unverbundene Projekte bleiben. 5. Donaldistischer Youtube-Kanal Hier ginge es darum, die donaldistische Forschung auch nach außen bekannter zu machen. Zurzeit wird ja im Mitgliederbereich eine Sammlung an Videos erstellt. Außerdem haben wir von den letzten Kongressen Mitschnitte. Sofern die einzelnen Redner*innen Ihr Einverständnis geben, könnten wir einzelne Vorträge auf einem Youtube-Kanal der DONALD veröffentlichen. 6. Interaktiver Stadtplan Der Stadtplan ist ein weiteres Projekt, das man eigentlich gemeinsam pflegen und weiterentwickeln könnte. Es ist einigermaßen schwierig, einen Einblick in die Stadtplanforschung bekommen, und herauszufinden, warum was wo platziert wurde, etc. Hilfreich wäre es, wenn man die vielen Bildmaterialien, Kartenskizzen, sowie Hintergrundüberlegungen in einer interaktiven Karte verlinken könnte. Einen Einwand würde ich gerne vorwegnehmen: ...manchmal, wenn es darum geht, Dinge einfacher zu gestalten oder Hürden abzubauen, kommt der Einwand, es schade nicht, wenn man sich etwas Mühe geben muss. Wer ernsthaft interessiert ist, der wird sich auch die Arbeit machen. Den Einwand kann ich teilweise verstehen. Man darf auch ein gewisses Commitment fordern! Aber die Vorschläge sind 1.) dazu da, damit die, die sich gerne Mühe geben, diese Energie vor allem in die Forschung selbst stecken können, und 2.) die Forschung lebendiger und kollektiver zu gestalten. Bei meiner letzten Forschung zusammen Patrick, Ralph, Viola, Andreas und Alexander habe ich erlebt, wieviel lebendiger, interessanter und motivierender das Forschen ist, wenn man es gemeinsam macht. Und übrigens auch viel produktiver. Es scheint ja ein Problem zu seien, dass viele Forschungsbeiträge lange in der Schublade liegen, bevor sie in den DD kommen. Vielleicht würde ein kollektiveres Arbeiten auch dazu beitragen, "am Ball zu bleiben". Bin auf den Austausch mit Euch gespannt! Schreibt vor allem auch, wenn Ihr Interesse hättet Euch an einer der Ideen zu beteiligen - dann kann man sich in einer Gruppe zusammentun, um etwas konkret anzugehen.

12.12.2023, 20:05:30 (bearbeitet)

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Lieber Orville, ich finde deine Ideen gut, aber vermutlich viel zu ambitioniert. Seit Jahren ist es für die Reducktion des DD ja schon ein Kampf gegen Windmühlen, überhaupt 2 DDs im Jahr fertigstellen zu können. Nur wenige Autoren reichen ungefragt Artikel ein, den meisten muss man auf die Füße treten oder sie inständig bitten, doch vielleicht wenigstens ihre Kongressvorträge einzureichen. Selbst wenn die Reducktion anbietet, Layout und Scannen zu übernehmen, kommt da meist nichts. Dagegen wirken deine Vorschläge fast schon utopisch, sind sie doch viel arbeitsaufwändiger. Es gab schon öfters Versuche, Jungdonalisten zu aktivieren, aber bislang mit nur mäßigem Erfolg. Ich wäre aber durchaus bereit, deine Arbeit zu unterstützen. Eine Einschränkung muss ich aber beim "Großen Wollina" machen. Jürgen war immer ein Freund der analogen Welt, sein Nachschlagewerk war stets als Buchversion vorgesehen. Der "Kleine Wollina", den es mal als Weihnachtsgabe auf CD gab, war für Jürgen ein Kompromiss, dem er aber nur schweren Herzens zugestimmt hatte. Da Jürgen mich in seinem Testament als Erbe seiner donaldistischen Hinterlassenschaften bestimmt hatte, respektiere ich natürlich nach wie vor seinen Wunsch. D.h., einen Großen digitalen Wollina wird es nicht geben. Ich denke, die größte Aufgabe liegt darin, Neudonaldisten die Angst zu nehmen, sich zu engagieren. Sei es bei der Teilnahme an einem Mairennen oder beim Einreichen eines Artikels. Ich war in meinen ersten DONALD-Jahren auch nur eine Karteileiche, da ich Sorge hatte, mich mit meinem Unwissen, z.B. auf einem Mairennen, zu blamieren. Dass das völlig unbegründet war, wusste ich damals aber nicht. Viele denken vermutlich, dass sie gegen die "alten Hasen" überhaupt keine Chance hätten und bleiben daher besser zu Hause. Diese Hürde gilt es umzustoßen.

10.12.2023, 12:34:42

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Orville Orb OP

@orville_orb

Danke für die Reflexion und dein Interesse. Hmm, das mit dem Testament versteh ich natürlich. Was das Engagement geht, bin ich irgendwie optimistischer. Ich hab den Eindruck, Leute machen wahnsinnig viel: Jörg Ungerer Riesenwerk, das Verzeichnis aller Donald-Artikel im DD von Susanne Luber ("Huber" war meine Autokorrektur, Sorry), aktuell die Recherchen in die Vereinsgeschichte, der Alleswisser, der zwar gerade im Dornröschen-Schlaf ist, aber dennoch schon mega viel erreicht hat, oder das Video-Archiv, das gerade aktuell angelegt wird, um nur wirklich ein paar Dinge zu nennen (von der regelmäßigen Arbeit im Hintergrund mal ganz zu schweigen). Mein Eindruck ist daher eher, dass sehr viel Zeit und Engagement investiert wird, dass wir aber noch besser darin werden könnten, zusammen und in größeren Gruppen zu arbeiten. Aber das ist wirklich eine Hypothese, vielleicht ist das auch eher mein Begehren. Tja was du mit Hemmungen und sozialen Barrieren anspricht, das stimmt. Ich bin auch kein großer Mairennen-Teilnehmer. Was aber eher daran liegt, dass ich besser mit Menschen connecten kann, wenn es eine gemeinsame Sache wie ein Forschungsprojekt gibt. Da kann vll. die Nachwuchsorganisation in der Zukunft was reißen. Nächsten Monat werden wir uns auch mal um eine offizielle Bekanntmachung bemühen.

10.12.2023, 12:37:59

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paTrick

@patrick

Die Spielwiese im Alleswisser war schnell eingerichtet: https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Sandkasten?veaction=edit Dort darf sich ein jeder nach Herzenslust austoben. Man kann nichts wirklich kaputt machen, da sich restlos alles wieder herstellen lässt. Ich bin auch gerne bereit, mal einen online-Workshop für Interessierte zu veranstalten. Hätte den jemand Interesse daran? Gerne bei mir oder hier melden! An Arbeit und Aufgaben herrscht jedenfalls kein Mangel. Da gibt es z.B. die verwaisten (alsom unverlinkten Seiten): https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Spezial:Verwaiste\_Seiten Oder die kurzen Seiten, die odt einfach nur Schrott sind und mal entweder gelöscht oder bearbeitet gehören:https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Spezial:K%C3%BCrzeste\_Seiten

10.12.2023, 16:08:22

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Ich hab den Eindruck, Leute machen wahnsinnig viel:

Das streite ich auch gar nicht ab. Gerade die von dir genannten Personen machen viel mehr, als man eigentlich erwarten dürfte. Aber das ist halt das generelle Problem, an dem die meisten Vereine hierzulande leiden: es gibt zu wenige, die sich wirklich engagieren. Wirklich aktiv sind nur ein paar Handvoll Leute, die meisten unser rund 1.200 Mitglieder sind leider die berühmten Karteilleichen. Das kann man denen auch gar nicht vorwerfen, denn schließlich darf jeder entscheiden, wie und ob er sich einbringen möchte. Wenn jemand passiv bleiben möchte, ist das vollkommen ok. Ein auf diesem Brett nicht selten als Kritiker auftretender Donaldist redet z.B. oft von den "führenden Donaldisten", die eh das machen, was sie wollen. Das stimmt natürlich nicht, aber vielleicht hat er damit dennoch nicht so ganz unrecht, da evtl. dieser Eindruck nach außen entsteht. Daher sollte m.E. maßgeblich versucht werden, Missverständnisse und Hemmungen abzubauen. Wie man das am besten erreicht, weiß ich aber auch nicht wirklich.

10.12.2023, 18:09:13

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McDuck

@mcduck

Das ist tatsächlich ein generelles Problem, ob es jetzt Vereine betrifft (diejenigen unter uns, die abseits der D.O.N.A.L.D. Mitglied in einem solchen sein sollten, werden es wissen – mit der im Übrigen durchaus beachtlichen Anzahl an Menschen, die hier etwas tun, stehen wir aber gar nicht mal so schlecht da!) oder Arbeit an und in Wikis (wie etwa dem Alleswisser). Viele Wikis werden von einer Gruppe von sich aufopfernden Leuten gemänädscht, die man/frau/ente an zwei Händen abzählen kann – wenn nicht ohnehin eine einzige dafür reicht! Ich persönlich finde das immer wieder extrem frustrierend. Mir ist aus eigener ernüchterter Erfahrung klar, dass Orvilles Vorschläge zum Teil utopisch sind, aber langfristig betrachtet kann dennoch erstaunlich viel möglich sein, was einem momentan vielleicht unvorstellbar vorkommt. Meine Phantasie schlägt Blasen, aber ich würde mir zur Förderung der Forschung tatsächlich etwas wie Forschungsdossiers wünschen (wobei ich eher an große Überblicksartikel zu den einzelnen Disziplinen wie Physik, Chemie, Astronomie, Geschichte, Psychologie usw. im Alleswisser gedacht hätte). Damit wäre es möglich, einigermaßen einen Überblick über all das zu gewinnen, was in dem Feld bereits erforscht wurde und über wesentliche Debatten. Erst beim letzten Kongress wurde festgestellt, wie lohnend es sein kann, wenn man sich mit früherer Forschung auseinandersetzt. Aber dazu muss man/frau/ente die erstmal finden und das kann dann zum Teil kompliziert werden, denn nicht alle Titel sind selbsterklärend (was ja auch wiederum seine sehr schönen Seiten hat). Der Forschungsindex im Alleswisser ist schon ein extrem wichtiger Schritt, aber vielleicht kann man mit Artikeln zu einzelnen Disziplinen noch einen weiteren, meines Erachtens ebenso wichtigen Schritt tun. Wie gesagt, das ist eine utopische Idee, die sich aber in den nächsten Jahren sukzessive entwickeln darf. In meinem Bereich (Geschichte) würde ich so einen großen Artikel gerne erstellen, wenn dies auf Zustimmung stößt. Ebenso sukzessive weitere Artikel in dem Bereich. Nur: Ich wollte eigentlich erst abwarten, bis das Sonderheft erscheint, bevor ich den Inhalt und alles weitere in ein digitales Format überführe. Zu technischen Hürden im Umgang mit dem Alleswisser: Falls die für Neueinsteigende zu hoch sein sollten, findet sich bestimmt gegebenenfalls auch jemand, der Texte in den Alleswisser und das nötige Format überträgt. Ich z.B. habe nichts dagegen, so etwas zu machen. Auch wenn sonst Hilfe in Workshops oder dergleichen benötigt würde, auch speziellere Hilfe, bin ich gerne dazu bereit. (Ich sollte wohl an der Stelle erwähnen, dass ich Administrator der Duckipedia bin, also mich mit diesem Zeugs doch ziemlich gut auskenne. Aber dies nur als Randnotiz, weil es mit der D.O.N.A.L.D. nunmal leider nicht so viel am Hut hat.)

10.12.2023, 21:17:46

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Aber dazu muss man/frau/ente die erstmal finden und das kann dann zum Teil kompliziert werden, denn nicht alle Titel sind selbsterklärend (was ja auch wiederum seine sehr schönen Seiten hat).

Ich möchte an dieser Stelle an die Weihnachtsgabe 2020 unser Langzeit-Corona-PdD Susanne Luber erinnern, die einen Forschungsindex erstellt hat, in dem man mit Schlagwortsuche alle im DD erschienenen Beiträge der Jahre 1976 bis 2020 durchsuchen kann. Sehr hilfreich!

10.12.2023, 21:30:42

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Orville: >>Bei unserem Treffen gestern wurde das Problem angesprochen, dass für Neudonaldist*innen die Sekundärliteratur immer noch unübersichtlich und schwer zugänglich ist.<< Eigentlich nicht. Es gibt den Forschungsindex (der als Datenbank wesentlich mehr leistet als die Liste im Alleswisser), und es gibt die Zentralbibliothek der D.O.N.A.L.D. Diese Quellen müssen nur genutzt werden. Aber sie werden wenig genutzt. Vielleicht weil gerade jüngere Donaldist:innen es nicht mehr gewohnt sind zu recherchieren, sondern erwarten, mit ein-zwei-drei Klicks zum gesuchten Ergebnis zu kommen, am besten gleich mit allen Materialien in Volltext. Aber das ist naiv. Wissenschaft besteht zur Hälfte aus Recherche, was zu einem Thema schon gearbeitet worden ist, zur zweiten Hälfte aus Sichten früherer Artikel, Suche nach neuen Belegen und Nachdenken, was daraus zu machen ist, und zur dritten Hälfte aus Schreiben. Wobei die dritte Hälfte die einfachste ist, sofern man genug nachgedacht hat. Wie der Sumpfgnom schon gesagt hat, bietet die Reducktion publikationswilligen Donaldist:innen Hilfe an - bei Bildbearbeitung und Layout, Ortographie sowieso, auch bei argumentativen Unklarheiten, und wenn gewünscht, auch bei der Suche nach Sekundärliteratur. Man darf nur nicht erwarten, dass alles online ins Haus fliegt. Sumpfgnom: >>Ich denke, die größte Aufgabe liegt darin, Neudonaldisten die Angst zu nehmen, sich zu engagieren.<< Das sehe ich genauso. Die Angst sich zu blamieren ist verständlich. Ich habe die ersten zehn und mehr Jahre auch nur zugehört und gestaunt, was die anderen alles wissen. Aber die D.O.N.A.L.D. ist vielschichtig: es gibt das Mairennen für Leute, die gern spielen, den Kongress für Leute, die eher wissenschaftlich orientiert sind, die Zwischenzeremonie für Leute, die ohne Wettbewerb Spaß haben wollen. Es gibt Stammtische für die, die gern in einer Gruppe sind, und das Studierzimmer voller Donald-Hefte für die, die lieber allein arbeiten. Jedenfalls, geehrter Orville Orb, finde ich es verdienstvoll, über Wege nachzudenken, wie dem donaldistischen Nachwuchs das Hereinwachsen in den Donaldismus leichter gemacht werden kann. Das ist nach 45 Jahren D.O.N.A.L.D. natürlich schwieriger als "damals", als ich zur D.O.N.A.L.D. kam.

10.12.2023, 21:43:52

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Orville Orb OP

@orville_orb

Eigentlich nicht. Es gibt den Forschungsindex (der als Datenbank wesentlich mehr leistet als die Liste im Alleswisser), und es gibt die Zentralbibliothek der D.O.N.A.L.D. Diese Quellen müssen nur genutzt werden. Aber sie werden wenig genutzt. Vielleicht weil gerade jüngere Donaldist:innen es nicht mehr gewohnt sind zu recherchieren, sondern erwarten, mit ein-zwei-drei Klicks zum gesuchten Ergebnis zu kommen, am besten gleich mit allen Materialien in Volltext. Aber das ist naiv. Wissenschaft besteht zur Hälfte aus Recherche, was zu einem Thema schon gearbeitet worden ist, zur zweiten Hälfte aus Sichten früherer Artikel, Suche nach neuen Belegen und Nachdenken, was daraus zu machen ist, und zur dritten Hälfte aus Schreiben. Wobei die dritte Hälfte die einfachste ist, sofern man genug nachgedacht hat.

Ja, als ich das geschrieben habe, habe ich auch einerseits gedacht, das stimmt eigentlich nicht - spätestens seit es den Forschungsindex gibt. Ich arbeite an der Uni, und bin es gewohnt größere Mengen Text schnell zu sichten, mich in Themengebiete einzuarbeiten, wo ich mich nicht auskenne. Da ist eine Recherche im DD eher eine Kleinigkeit. Als ich aber 16, 17 war, hab ich mich bei meiner (eher sogar übermotivierten) Recherche in den Tiefen von Platthausens Weltlebentexten verloren, weil ich z.B. noch kein Feeling hatte, effizient mit Texten umzugehen; und später bin ich in Kraussens physikalischen Action-Painting steckengeblieben. Auch ist nicht jede Person einen geübten Umgang mit Textrecherchen - was vll. tatsächlich an einer anderen Generation, aber natürlich auch am Alter, am Elternhaus und der Ausbildung liegen kann. Was auch immer der Grund für das Problem ist... wenn die Analyse stimmt, dass es ein Problem ist, stellt sich die Frage, wie man das verbessert. Ein anderes ganz praktisches Problem war, dass ich lange noch kein Vereinsmitglied war, und keinen guten Zugang zu Bild- und Textquellen hatte. Vielleicht kann man die Sache mit mehr öffentlichen Material (ist seit damals schon viel besser geworden) und Einführungen in Form von Dossiers oder Überblicksartikeln im Alleswisser verbessern - ich könnte mir aber auch vorstellen auf dem nächsten Kongress einen kleinen Workshop anzubieten: "Wie schreibe ich einen Artikel" oder "Forschen - First steps" oder so. Ich kann noch nicht sagen, was sinnvoll ist - in unserer Nachwuchsgruppe sind wir auch noch zu wenige, dass ich ein Bild gewinnen kann. Momentan schließe ich v.a. von mir auf andere. Vielleicht sind das tatsächlich eher Nebenprobleme (was nicht heißt, dass man da nichts verbessern braucht) und ich denke etwas zu "pädagogisch", im Sinne von "Es muss nur einfach genug sein" - dabei sind praktische Hürden kein Problem, wenn Interesse, Motivation und soziale Wirksamkeit da sind.

10.12.2023, 22:34:41

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Orville Orb OP

@orville_orb

Die Spielwiese im Alleswisser war schnell eingerichtet: https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Sandkasten?veaction=edit Dort darf sich ein jeder nach Herzenslust austoben. Man kann nichts wirklich kaputt machen, da sich restlos alles wieder herstellen lässt. Ich bin auch gerne bereit, mal einen online-Workshop für Interessierte zu veranstalten. Hätte den jemand Interesse daran? Gerne bei mir oder hier melden! An Arbeit und Aufgaben herrscht jedenfalls kein Mangel. Da gibt es z.B. die verwaisten (alsom unverlinkten Seiten): https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Spezial:Verwaiste\_Seiten Oder die kurzen Seiten, die odt einfach nur Schrott sind und mal entweder gelöscht oder bearbeitet gehören:https://www.alleswisser.org/Wiki/index.php/Spezial:K%C3%BCrzeste\_Seiten

Den Workshop - wenn es denn Interesse gibt (schwer herauszufinden nur über das Forum - Rundmails nutzt die Donald nur für die ganz praktischen Dinge, wie ich es sehe) - könnte man z.B. im Vorfeld einer Fernsehkonferenz machen.

10.12.2023, 22:47:42

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paTrick

@patrick

Den Workshop - wenn es denn Interesse gibt (schwer herauszufinden nur über das Forum - Rundmails nutzt die Donald nur für die ganz praktischen Dinge, wie ich es sehe) - könnte man z.B. im Vorfeld einer Fernsehkonferenz machen.

So sei es: Vor der nächsten Fernsehkonferenz (mithin am 30.12.2023 um 17 Uhr) werden wir also eine kleine Alleswisserwerkstatt veranstalten. Nähere Ankündigugn folgt noch.

11.12.2023, 06:45:31

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Orville Orb OP

@orville_orb

In meinem Bereich (Geschichte) würde ich so einen großen Artikel gerne erstellen, wenn dies auf Zustimmung stößt. Ebenso sukzessive weitere Artikel in dem Bereich. Nur: Ich wollte eigentlich erst abwarten, bis das Sonderheft erscheint, bevor ich den Inhalt und alles weitere in ein digitales Format überführe. Zu technischen Hürden im Umgang mit dem Alleswisser: Falls die für Neueinsteigende zu hoch sein sollten, findet sich bestimmt gegebenenfalls auch jemand, der Texte in den Alleswisser und das nötige Format überträgt. Ich z.B. habe nichts dagegen, so etwas zu machen. Auch wenn sonst Hilfe in Workshops oder dergleichen benötigt würde, auch speziellere Hilfe, bin ich gerne dazu bereit. (Ich sollte wohl an der Stelle erwähnen, dass ich Administrator der Duckipedia bin, also mich mit diesem Zeugs doch ziemlich gut auskenne. Aber dies nur als Randnotiz, weil es mit der D.O.N.A.L.D. nunmal leider nicht so viel am Hut hat.)

Wäre mega cool, wenn du einen Überblicksartikel für die Geschichte übernehmen würdest! Nicht auf Zustimmung warten! Hoffentlich kommt das Sonderheft bald raus 😉.

11.12.2023, 11:35:42

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McDuck

@mcduck

Ich möchte an dieser Stelle an die Weihnachtsgabe 2020 unser Langzeit-Corona-PdD Susanne Luber erinnern, die einen Forschungsindex erstellt hat, in dem man mit Schlagwortsuche alle im DD erschienenen Beiträge der Jahre 1976 bis 2020 durchsuchen kann. Sehr hilfreich!

Aber natürlich, aber natürlich. Ich wusste doch, dass ich etwas zu erwähnen vergessen hatte. Keine Frage, es hat sich schon enorm viel getan, das wollte ich nicht in Abrede stellen. Ich wollte lediglich meiner Hoffnung Ausdruck geben, dass sich auch noch mehr tun kann. Gerade auch wenn es um Breitenwirksamkeit geht für potentiell Interessierte, die aber noch nicht Mitglied sind und keinen Zugriff auf diverse Findmittel haben, könnten Überblicksartikel hilfreich sein. Der Forschungsindex hat allerdings momentan noch den dezenten Nachteil, dass er für Neumitglieder mit Eintrittsdatum nach 2020 nicht zugänglich ist. Oder täusche ich mich?

11.12.2023, 14:47:20

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Orville Orb OP

@orville_orb

Ein auf diesem Brett nicht selten als Kritiker auftretender Donaldist redet z.B. oft von den "führenden Donaldisten", die eh das machen, was sie wollen. Das stimmt natürlich nicht, aber vielleicht hat er damit dennoch nicht so ganz unrecht, da evtl. dieser Eindruck nach außen entsteht. Daher sollte m.E. maßgeblich versucht werden, Missverständnisse und Hemmungen abzubauen. Wie man das am besten erreicht, weiß ich aber auch nicht wirklich.

Das klingt eher so, als gäbe es ein allgemeineres Problem mit der Kommunikation und Vernetzung. Wenn man z.B. unzufrieden ist, Verbesserungsideen hat oder Projekte umsetzen will, für die man Mithelfen*innen braucht, ist das garnicht so einfach. - Die älteren kennen schon viele auf einem freundschaftlichen Level und wissen z.B. wenn man fragen kann. Aber die DONALD hat eine andere Größe erreicht. Vielleicht braucht es hier eigene Formate? - Auf dem Kongress ist mein Eindruck, dass es schwierig ist, Veränderungsideen auch mal etwas ausführlicher zu diskutieren, weil die Zeit so knapp ist. - Die Stammtische und auch das Forum hier sind eher lokale Netze, mit denen man nur eine begrenzte Gruppe erreicht. Vielleicht muss man also einen Schritt zurückgehen, bevor man wieder Projekte mit einem kleineren Netz von immer den gleichen Nasen versucht umzusetzen, und überlegen wie Austausch und Kooperation mit mehr Donaldist*innen auf einer größeren Ebene funktionieren könnte. Vielleicht könnte man in gewissen Abständen z.B. eine Fernsehkonferenz machen, in der man sich über den Verein austauscht, oder ein Fernseh-Stammtischtreffen mit Leuten aus den einzelnen Stammtischen, wo man Informationen sammeln oder wieder spreaden kann. Und zum Austausch: Wie läuft's bei Euerm Stammtisch so? etc. Vll. klingt das nach zuviel und ermüdend, wenn schon kleinere Dinge eher von kleinen Teams gestemmt werden müssen. Aber vll. liegt die Ermüdung eben daran, dass es zuwenig Strukturen gibt, um Ideen aus einem größeren Pool zu gewinnen und die aktive Gestaltung auf mehr Schultern zu verteilen.

12.12.2023, 20:05:30

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