Erika Fuchs bei Wikipedia

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Hüte dich, mein Sohn, vor andern mehr; denn viel Büchermachens ist kein Ende, und viel studieren macht den Leib müde. Prediger Salomo (Das gilt mutatis mutandis natürlich auch für Frauenzimmer.)

Wie wahr… auch viele Frauenzimmer machen den Leib müde… *witsch* *versteck* Frohen letzten Tag des Jahres allerseits 😃

31.12.2022, 04:20:51

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Anonym

@~anonym~

Zum Wiki-Artikel habe ich folgende Frage: Die alte Fassung bemerkt zur Dissertation von Frl. Petri: "Sie erschien erst 1935 im Druck." Frl. Tuschel melioriert: "Im Druck erschien die Arbeit in gekürzter Form erst 1935." Woher weiß sie das? Dem Dissertationsdruck ist nicht zu entnehmen, daß die Arbeit der Fakultät in einer längeren und abweichenden Fassung zur Begutachtung vorgelegt worden wäre. Meine Frage ist also: ist die Dissertation tatsächlich noch als Typoskript in der der Fakultät vorgelegten Fassung erhalten? In der Bibliothek des Fachbereichs? Oder im Nachlass von Erika Fuchs? Auf Ersteres gibt es keinen Hinweis und würde meiner Kenntnis nach auch den Gepflogenheiten der meisten Fakultäten widersprechen. Es wird ein Pflichtexemplar in die Bibliothek gestellt. Basta. Und Zweiteres weiß ich natürlich nicht. Den wissenschaftlichen Ertrag der Arbeit kann ich nicht ermessen. Ob und wie sie in der akademischen Welt rezipiert wurde, darauf habe ich auch keine Hinweise gefunden.

07.01.2023, 09:53:02

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Beppo

@beppo

Vermutlich weiß die Tuschelnde eh alles besser. Mein Exemplar (aus der Unibibliothek Freiburg) der gedruckten Dissertation enthält keine Biler. Ich meine mich zu erinnern, dass ursprünglich auch Fotografien dazugehörten. VIELLEICHT ist das der einzige Unterschied.

07.01.2023, 10:20:52

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Theodora Tuschel OP

@theodora_tuschel

Ich heiße nicht Duck, ich verstehe nicht von allem was. Woher ich das Datum 1931 für die Abgabe der Arbeit und das Rigorosum habe, weiß ich nicht mehr. Dass die 1935 im Druck erschienene Dissertation gekürzt ist, steht glaubwürdig in Klaus Bohns Erika-Fuchs-Buch (S. 29). Er hatte offenbar ein Exemplar vorliegen, denn er zitiert ausführlich daraus. Möglicherweise hatte er sogar die getippte Prüfungsfassung vorliegen. Vielleicht könnte Beppo die bei Bohn S. 26 abgebildete Seite der Diss. mit der gedruckten Fassung vergleichen. Die Prüfungsfassungen werden in der Regel nirgends archiviert. Ob sich eine im Nachlass von Erika Fuchs erhalten hat, weiß ich nicht. Die gedruckte Fassung liegt in gar nicht wenigen Bibliotheken und wird gelegentlich auch zitiert. Laut Bohn ist sie um den gesamten archivalischen Teil gekürzt, d.h. den Papierkram mit Verträgen und Rechnungen, den ein Künstler auch im 18. Jahrhundert an der Backe hatte. Außerdem enthält sie praktisch keine Bilder, nur ein Porträt. Mit 76 Seiten Umfang ist die Arbeit nicht gerade üppig, aber damals wurden an eine Dissertation nicht die Ansprüche in Umfang und vor allem Inhalt gestellt, die heute üblich sind. Vielleicht könnte der geehrte Beppo einen Blick in sein Exemplar werfen. Da müsste am Anfang eigentlich stehen, wann die mündliche Prüfung war. Das würde mich interessieren.

07.01.2023, 15:15:43

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Beppo

@beppo

Die mündliche Prüfung war am 17.7.31. Übrigens ein Freitag. Das gedruckte Buch hat 76 Seiten (ca. DIN A5). Die eine Seite aus dem Typoskript füllt ca. 60 % einer gedruckten Seite. D.h., das Typoskript hatte ca.127 Seiten plus die weggekürzten. Das oben erwähnte Portrait findet sich in meinen Kopien übrigens nicht.

07.01.2023, 16:31:26

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Theodora Tuschel OP

@theodora_tuschel

Danke für die Angabe des Datums! Wieder ein Bausteinchen. Die gedruckte Arbeit wurde am 19.09.1935 eingereicht. Die Angabe "mit 1 Porträt" stammt aus einer Titelaufnahme im HBZ. Bilder zu drucken war damals aufwändig und teuer, deshalb wurden sie wohl weggelassen. Eher wundert mich, dass es zwischen der Promotionsprüfung und der Einreichung der gedruckten Arbeit so lange gedauert hat (4 Jahre). Aber acht Monate nach der Promotionsprüfung kam die Hochzeit (1932), dann die Geburt des ersten Kindes (1934), da hatte sie wohl anderes im Kopf. Heute darf man den Titel "Dr." erst führen, wenn die gedruckte Arbeit eingereicht ist. Ich nehme an, dass das damals auch so war. Ein Schnipsel zur Erbauung des Publikums: Erika Fuchs legte offenbar durchaus Wert auf ihren Doktortitel. Ihre Nichte Mary, die 1954 längere Zeit bei ihr in Schwarzenbach gelebt hat, erzählte mir: "Even her maid would call her 'Frau Doktor'".

07.01.2023, 17:30:56

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Beppo

@beppo

> Ein Schnipsel zur Erbauung des Publikums: Erika Fuchs legte offenbar durchaus Wert auf ihren Doktortitel. Sie korrigierte aber auch die Behauptung, es wäre ein summa cum laude. Sie bestand auf dem korrekten magna cum laude.

08.01.2023, 08:39:03

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Anonym

@~anonym~

Das Werk von Bohn habe ich gerade nicht zur Hand. Solange ich aber nicht durch mir noch unbekannte Belege eines Besseren belehrt werde, glaube ich nicht, daß es jemals eine längere Fassung der Dissertation als die gedruckte gegeben hat. Warum sollte Frl. Petri ihre Arbeit freiwillig kastriert haben? Als promovierte Jungakademikerin ist man normalerweise stolz wie Oskar auf sein Werk und streicht in der Fassung, mit der man die Welt beglückt, freiwillig kein Jota weg, vorausgesetzt, es gibt keine einschlägige Auflagen des Dekanats bei der Erteilung der Druckfreigabe, was aber eigentlich kaum denkbar ist. Und warum der "gesamte archivalische Teil", von dem in der Arbeit ebensowenig wie von intensiven Forschungen in Archiven und Bibliotheken die Rede ist (lediglich Erwähnung eines Zufallsfundes auf S. 62), weggefallen sein sollte, erschließt sich mir auch nicht. Dieser "Papierkram" kann für manchen Forschungsaspekt sehr interessant sein. Es gibt ja auch Menschen, die sich brennend für die Anzahl der Brücken in Entenhausen interessieren. Nein, ich bleibe dabei: einen weggekürzten Teil der Arbeit gab es nie. Und die lange Zeitspanne zwischen Rigorosum und Publikation erklärt sich vielleicht auch so, daß Frl. Petri sich vergebens um die Veröffentlichung in einer anerkannten kunstgeschichtlichen Reihe bemüht hat, z.B. in den Veröffentlichungen der Abt. für Slavische Sprachen o.ä. Eine solche hatte und hat ja neben der Reputation den Vorteil, daß solche Veröffentlichungen von der Fachwelt viel eher wahrgenommen werden, daß man weniger Pflichtexemplare abgeben muß, und daß der Druck evtl. kostenlos oder jedenfalls billiger ist als ein selbst zu finanzierender Dissertationsdruck, der im akademischen Raum ein Begräbnis zweiter Klasse ist. Wenn man allerdings nur die zwei Buschstaben vor seinem Namen haben will, um seine Umwelt zu beeindrucken und Karriere in der CDUSPDFDP zu machen, und sonst keine weiteren akademischen Ambitionen hegt, dann reicht das natürlich. Die irrige Angabe "1 Portr." findet sich übrigens auch im Katalog der Bamberger UB. Im Katalog der StaBi Berlin ist merkwürdigerweise vermerkt: "Diss. v. 19. Sept. 1935", übrigens ein Donnerstag, vielleicht zu erklären durch den Eingang des Tauschexemplars an diesem Tag und eine Fehlleistung des Bibliothekars. Kann es sein, daß die Zentralbibliothek über keine Kopie der Arbeit verfügt? Da ich aus weltanschaulichen Gründen kein Mitglied des Vereins bin und dehalb keinen Zugang zum Katalog habe, weiß ich das nicht. Die Arbeit liegt vor mir, einer Kopierung und Zusendung steht nichts im Wege, falls gewünscht.

09.01.2023, 08:11:55

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Beppo

@beppo

> Nein, ich bleibe dabei: einen weggekürzten Teil der Arbeit gab es nie. Vielleicht, wie gesagt, die Fotos. Die hat sie laut Bohn mit viel Liebe angefertigt. Für den späteren Druck wären sie dann aber wohl zu teuer gewesen.

09.01.2023, 10:04:38

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Fährmann

@faehrmann

Laut eigener Aussage (nach Bohn) hatte sie per Fahrrad mit Fotoausrüstung fränkische Dorfkirchen abgeklappert. Ahoi!

09.01.2023, 11:48:27

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