Die sechste deutsche Barks-Gesamtausgabe kommt

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Coolwater OP

@coolwater

https://www.egmont.de/wp-content/uploads/ECC\_VORSCHAU\_H2022.pdf Seite 12 und 13! Nach 1. der Barks Library, 2. der "Barks Hardcover Library", 3. der Carl Barks Collection, 4. der Entenhausen-Edition und 5. der LTB Classic Edition läßt Ehapa nun also mit der deutschen Fassung der laufenden Barks-Fantagraphics-Reihe die deutsche Barks-Gesamtausgabe Nummer sechs vom Stapel laufen. Taufname: Onkel Dagobert und Donald Duck von Carl Barks. Warum nicht? Emil-Erpel-Statuen kann man in einer Stadt nicht genug stehen haben. Ob ich mir's antun werd', weiß ich nicht. Kaufe ja schon seit Jahr und Tag die Ami-Bücher. Wenn die deutschen Bände genau das gleiche sind, nur mit deutschem Schrieb – brauch' ich's? Die Gretchenfrage für Donaldisten und nicht nur die ist natürlich: Nun sag, Ehapa, wie hast du's mit dem Fuchstext?

04.04.2023, 14:31:53 (bearbeitet)

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Direpol

@direpol

Tja, "in der klassischen Übersetzung von Dr. Erika Fuchs". Klingt in meinen Augen nach einer handelsüblichen Übertreibung. Darauf gäbe ich nichts. - Schön auch der Lockvogeltrick "Begrenzte Stückzahl". Seltene Bücher sind nur selten, wenn sie selten sind.

04.05.2022, 01:23:19

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ju313

@ju313

Es wird in der Tat interessant sein, zu erfahren, ob es Fuchs 1 oder Fuchs 2 oder eine Mischung sein wird und ob Text-Veränderungen vorgenommen wurden. Unabhängig davon: Ich hatte mir mal einen Band von Fantagraphics (amerik. Text) gekauft, aber wieder verkauft. Die Farbgebung ist knallig bunt (ich bezeichne es als "kindlich") - nicht zu vergleichen mit der Carl Barks Collection, der BL oder den Gladstone-Alben. Ist aber Geschmacksache. Negativ auch: der zweite Band kommt 3 Monate nach dem ersten. Wenn das so beibehalten wird, kommen 4 Bände pro Jahr. Die Fantagrphics-Edition hat 30 Bände. Das wären 7,5 Jahre plus die Vorlaufzeit bis zum ersten Band. Die Edition wäre also erst nach 8 Jahren vollständig. Da ich ungeduldig veranlagt bin, gefällt mir das gar nicht. Da müssten schon besondere Argumente für die Edition sprechen. Fuchstext 2 habe ich gebunden in der CBC - also wäre F1 gebunden z.B. etwas Neues.

04.05.2022, 07:32:06

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Als Kaufempfehlung ist das nur geeignet, wenn auch die Lautmalereien übersetzt sind und der Verlag garantiert, dass tatsächlich unveränderter Fuchs-Text vorliegt. Eine solche Garantie wird es aber sicher nicht geben.

04.05.2022, 08:10:38

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ju313

@ju313

Stimmt: mit den Original-Fuchs-Lautmalereien würde ich es mir kaufen. Das ist aber ganz und gar unwahrscheinlich. Im Oktober, wenn der erste Band erschienen ist, wird hoffentlich jemand hier am Schwarzen Brett berichten. Bin gespannt.

04.05.2022, 08:49:50

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Beppo

@beppo

> Im Oktober, wenn der erste Band erschienen ist, wird hoffentlich jemand hier am Schwarzen Brett berichten. Bin gespannt. Ich würde mich auf nichts verlassen. Wenn Putin sagt, er macht nur ein Manöver, dann kommt er zwei Wochen später zum Morden und Brandschatzen. Wenn Ehapa Fuchstexte verspricht, dann werden drei Monate später alle Erwähnungen von Indianern ausradiert. Wie bekomme ich eine authentische Barks/Fuchs-Sammlung? 1, "Die frühen Jahre" mit MM 1951 bis Mai 1955. Gibt es billig. 2. alles, was noch fehlt, als Einzelheft, schlecht erhalten, ohne Sammelbild, Klappseiten oder Sammelmarke. Auch ohne die Umschlagseiten, wenn da nichts von Barks drauf ist. Das ist sehr, sehr mühsam, aber es geht. Schlecht erhaltene Hefte bekommt man bei dem großen Internet-Auktionshaus nachgeschmissen. Wir haben doch alle unterschrieben, dass wir Nichtkommerzialisten (m/w/d) sind. Heute bei mir in der Post: MM 27, 28, 29, 30, 31 von 1958 für insgesamt € 10,20 inklusive Porto. Das sind keine Mint-Hefte, aber die Barksseiten sind ordentlich und komplett. Ein Autoalbum-Bild fehlt und alle MMK-Sammelmarken.

04.05.2022, 17:06:41

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@coolwater

Ich hatte mir mal einen Band von Fantagraphics (amerik. Text) gekauft, aber wieder verkauft. Die Farbgebung ist knallig bunt (ich bezeichne es als "kindlich") - nicht zu vergleichen mit der Carl Barks Collection, der BL oder den Gladstone-Alben.

Die Fantagraphics-Farbgebung orientiert sich an den amerikanischen Originalheften. Es kommt aber bei der Lesen eines Fantagraphics-Bandes nicht wirklich das Gefühl auf, man läse ein Comicheft aus den fünfzigern Jahren. Dafür sind Farben und Druck zu sauber, zu gut. Barks meinte, die Färbung in den Originalheften habe ihm nicht gefallen. Erst mit den Gladstone-Alben in den neunziger Jahren, erklärte er, hätten die Berichte ein Farbgewand bekommen, wie er es sich vorgestellt habe. Klar überlegen sind die Barks Library und die Carl Barks Collection der Fantagraphics-Ausgabe, was den Zusatzstoff betrifft. Die Fantagraphics-Bände enthalten nur verhältnismäßig kurze Kommentare zu den einzelnen Berichten. Einige zeigen zudem mangelhafte Sachkenntnis oder sind flach (namentlich die Beiträge von Joseph Robert Cowles, der aber offenbar dem Fantagraphics-Kommentariat nicht mehr angehört, waren nichts weiter als Zusammenfassungen der Berichte – eine völlige Verschwendung von Papier). Zweifellos werden für die deutsche Ausgabe die Farben von den Amis übernommen, wodurch ebenso zweifellos diese Barks-Gesamtausgabe wie alle anderen nicht die deutschen Klangwörter enthalten wird. Ich gehe davon aus, daß auch in dieser Ausgabe Fuchs II zum Zug kommen wird – warum sollte der Verlag hierfür auf die Fuchs-I-Schiene wechseln? Fuchs II ist unterm barkslesenden Volk einfach bekannter als "der" Fuchstext. Die spannendste Frage wird, ob und in welchem Umfang der Fuchstext nach den seit einiger Zeit "bewährten" Leitsätzen durchgewalkt wird. Das heißt, so spannend ist die Frage nicht. Ich sehe im Augenblick leider keine Anzeichen, daß sich Ehapa vom Fuchs-Saulus zum Fuchs-Paulus zurückverwandelt. Zu befürchten ist, der Verlag läßt seiner Kreativilität freien Lauf und auf den Fuchs-Philologen warten in jedem Band neue Überraschungen.

Die Fantagraphics-Edition hat 30 Bände.

Ich habe die dumpfe Ahnung, es werden einige mehr. Jetzt in Band 25 hängen wir bei 1960 herum, wobei Fantagraphics begonnen hat, Barksens späten Fieselschweif-Stoff einzumischen und überhaupt in der Darreichung des Stoffs in den Bänden nicht streng der Chronologie folgt. Wenn man sich auf den Hosenboden setzte, könnte man wahrscheinlich einigermaßen genau ausrechnen, wie viele Bände Fantagraphics noch zu füllen hat. Dazu fehlt es mir am Bocke. Was ich aber schon seit Jahren vor Augen habe, ist die Tatsache, daß bereits die Carl Barks Collection dreißig Bücher umfaßte. Der Comic-Anteil in einem Fantagraphics-Band liegt bei etwa 170 Seiten. Dagegen hat ein CBC-Buch etwa 270 Seiten. Nun hat auch jedes CBC-Buch einen Nicht-Comicanteil, aber der ist nicht 100 Seiten stark. Der Fieselschweif- und andere Stoff, den der Jippes fertiggekritzelt hat und der im Umfang nicht ganz ohne ist, ist wohlgemerkt bei Fantagraphics mit von der Partie. Wie auch immer, wenn wir so in zwei Jahren auf Band 30 zusteuern, werden wir sehen, ob meine dumpfe Ahnung getrogen hat. Wenn Fanta den Barks mit Band 30 paßgenau abschließt, werde ich zugegeben verblüfft applaudieren.

04.05.2022, 23:03:49

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Prof. Schwirrvogel

@prof_schwirrvogel

Nun ist sie da – die Neuauflage. Die Alben sind sehr ansprechend aufgemacht. Allerding sind die angekündigten vielen Zusatzinformationen im Gegensatz zu der alten BL eher dürftig. Laut Vorwort ist Fuchs 2 Text verwendet worden. Ich habe bis jetzt nur den ersten Bericht „Im Land der Vulkane“ gelesen. Der Text ist wie im TGDD 51 (nicht wie in der BL DO 3) allerdings wurden Schreibfehler eingebaut. Alles in allem bleibe ich bei der guten alten BL. und werde mir keine weitere Neuauflage zulegen.

13.11.2022, 15:11:46

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@coolwater

Hast Du im Vulkanienbericht allein mehrere Schreibfehler gefunden?

13.11.2022, 22:25:28

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Prof. Schwirrvogel

@prof_schwirrvogel

Für mein Verständnis nur der eine. Ich habe aber auch nicht alle Panel wörtlich überprüft. Die Lautworte sind übrigens größtenteils deutsch. Allerdings fehlt mir auch hier der Vergleich zum englischen Original. Auch im Hintergrund ist die Beschriftung in deutsch. So ist der Tankwagen mit 'Benzin' statt mit 'Gasoline' bezeichnet.

14.11.2022, 08:09:03

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Prof. Schwirrvogel

@prof_schwirrvogel

Das Dilemma geht weiter. Ich habe heute frei und wollte mir bei diesem Nebel einen schönen Lesetag machen. 2. Bericht (Blaue Blütenpracht), 2. Fehler

14.11.2022, 09:15:33

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@coolwater

Seltsam auch, daß die Tür plötzlich eine Strichelung hat.

14.11.2022, 11:07:38

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Prof. Schwirrvogel

@prof_schwirrvogel

Die Farbgebung ist nicht ganz durchdacht. Wenn ich davon ausgehe das es sich hier um eine Tür mit Glasscheibe handelt, dann nagelt Donald das Brett ja aufs Glas. Wie gesagt, ich finde die Neuaflage im Grunde nicht schlecht. Aber ich erwarte bei diesem Preis (zumal ich mir den Schuber geleistet habe) Perfektion.

14.11.2022, 12:27:41

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@coolwater

Der Urdruck des Berichts enthält die Strichelung (Bil unten). Nun mag's sein, daß die Abdrucke in der Barks Library (kommt von Gladstone und letztlich Another Rainbow) und in der jetzigen Ausgabe (Fantagraphics) von unterschiedlichen Druckvorlagen sind und in der Another-Rainbow-Druckvorlage die Strichelung verblaßt war. Es ist aber seltsam, daß nur die Strichelung verblaßt sein soll (sonst sieht alles gleich aus) und dann auch noch vollständig. Ich habe einen ganz anderen Verdacht: Die Neuregenbogner haben die Strichelung bewußt gelöscht, weil sie im weiteren Ablauf des Geschehens erkannt haben, daß es keine Glastür sein kann. Wenn das so gewesen ist, ist das auf keinen Fall zu billigen, man muß die Strichelung auch nicht zwingend als Spiegelung auf Glas lesen, es könnte sich ganz genauso um eine Unebenmäßigkeit oder einen Schatten auf Holz handeln. Jeeeesus, Neuregenbogner, Fantagraphen, Ehapäer, wer immer – laßt die Finger vom Barks!

14.11.2022, 14:55:55

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Interessant ist auch, wie der Türknauf in den deutschen Auflagen im Laufe der Zeit ins Türinnere wandert, wo er auch im Original hindriftet:

14.11.2022, 14:58:15

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@coolwater

Und wo zum Teufel kommt in der Barks Library in dem Bild, in dem Donald den Nagel einschlägt, der Strich links vom Türknauf her? Im Urdruck fehlt er. Ich fürchte, den haben die Neuregenbogner ebenfalls "ergänzt". Himmelherrgott! Möcht' gar nicht wissen, wo alles noch in der Barks Library der Barks so zurechtgebürstet ist.

14.11.2022, 15:17:31

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Prof. Schwirrvogel

@prof_schwirrvogel

Auch wurde die Schrift zum Teil sinnlos verkleinert.

14.11.2022, 15:48:13

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@coolwater

Tja, weil sie unbedingt vor und nach dem "gen" ihre Punkte setzen mußten. Ich muß ihnen aber lassen – bei ihrer Punkterei gehen sie so fein nüankßiert vor, außer mir wird das kein Schwein merken und zu würdigen wissen: Bei "flie" wird mitten im Wort abgebrochen. Also Auslassungszeichen ohne Leerzeichen dranklatschen. Das gleiche vor "gen", als der zweite Knabe das unterbrochene Wort wiederaufnimmt. Nach "gen" und vor "wir" dagegen ist die Unterbrechung zwischen zwei Wörtern. Also zwischen Wort und Auslassungszeichen brav ein Leerzeichen setzen. Irgendwo im (alten) Duden steht, daß man's so machen muß. Oder soll. Oder sollte. Kann natürlich sein: Leerzeichen mal ja, mal nein in dem Bil ist Schlamperei gewesen, und 's ist nur Zufall, daß es so passend hinkommt. Wie wennste vom Neuyorker Reichsstaatsgebäude einen Haufen bestrichener Toasts runterschmeißt, und die landen alle auf der Unterseite.

14.11.2022, 16:58:26

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@coolwater

Noch was andres: Oben steht BL "ich prügel" (müßt' eigentlich noch ein Apostroph stehn, aber wurschtikus), Neuausgabe: "ich prügle". Kann sein, daß in diesem Fall Fuchs II "prügle" ist. Wir haben aber schon bei der Entenhausen-Edition und den LTB Classics festgestellt, daß Ehapa jetzt vielfach und willkürlich vermeintlich nicht standardsprachliche Nebenformen wie "andres", "stehn", "euern", die sich zuhauf finden in den Texten, "glättet" und durch jene "Normalformen" ersetzt, wie man sie heute in einem sachlich gehaltenen Text schreiben würde. Sehr bedauerlich, wenn diese Unsitte in der Neuausgabe weitergetrieben und die natürliche Rede der Entenhausener so stromlinienförmig glattgestrichen werden sollte.

14.11.2022, 17:25:48

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duck313fuchs

@duck313fuchs

14.11.2022, 18:24:24

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@ju313

Die Rückmeldungen bis jetzt zeigen nur Tippfehler (dürften eigentlich nicht vorkommen, wenn sorgfältig Korrektur gelesen wird) und leichte Veränderungen (prügle, prügel'), aber keine Wortersetzungen (Indianer, Skalp, Bleichgesicht). Letzteres muss man abwarten. Was ist eigentlich der Vorteil des Schubers? Der kosten 80 EUR, die Einzelbände zusammen 70 EUR. Was ist denn der Mehrwert des Schubers?

15.11.2022, 19:52:01

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@coolwater

Was ist eigentlich der Vorteil des Schubers?

Gar keiner. Als Besitzer der eingeschuberten Carl Barks Collection kann ich ein Liedchen davon singen, daß es nervig ist, die Bücher so zu verwahren und jedesmal aus- und einzuschubern, wenn man in einem Buch Rat sucht. Eigentlich sollen die Schuber die Bücher vor Staub, Schmutz und sonst allem Bösen schützen, was da so kreucht und fleucht. Das tun sie auch. Aber die Schuber sind selber so schön und wertig gestaltet, daß man auf sie genauso achtgeben muß wie auf die Bücher. Im Grunde brauchte man einen Schuber für die Schuber, der dann aber aus nix als unbedruckter Pappe besteht und nicht wieder selber schützenswert ist.

Was ist denn der Mehrwert des Schubers?

Vermutlich – der Schuber. Ich weiß, bei den jüngsten Ehapa-Rosa-Büchern gab's den noch "umsonst". Aber die Tempos mutieren bekanntlich, und Ehapa mag wohl nix mehr "herschenken".

15.11.2022, 20:41:40

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ju313

@ju313

Ich habe der Neugier nicht widerstanden, und den ersten Band der neuen Gesamtausgabe erstanden („Die Mutprobe“). Der Band beinhaltet Berichte aus dem Jahr 1947. Hier meine ersten Eindrücke: Das geringfügig kleinere Format gegenüber der Carl Barks Collection ist nicht störend, aber es gibt halt einen haptischen Unterschied: Das Papier der neue Ausgabe ist zwar durchaus glatt, aber das Glanzpapier der CBC ist einfach edel und fühlt sich viel besser an. Das ist natürlich – gerade in der jetzigen Zeit – auch ein Kostenfaktor. In einem Punkt sticht die neue Ausgabe groß heraus: Die Lautworte sind übersetzt! Das ist natürlich ein Knaller. Ich hatte mal einen Band von Fantagraphics mit amerikanischen Text gekauft, aber wieder verkauft. Die knallig bunte Farbgebung hatte mir gar nicht gefallen und hinsichtlich der amerikanischen Fassung bin ich dann zu den Gladstone-Alben gewechselt. Die neue deutsche Ausgabe hat keine kindlich-bunte Farbgebung. Aber ein Kritikpunkt von mir ist: In der deutschen Barks-Library und den amerikanischen Gladstone-Alben hat Donalds Bluse gelbe Streifen und Knöpfe. In der MM und den TDDD sind die Streifen blau und die Knöpfe gelb. In der neuen Gesamtausgabe sind die Streifen und Knöpfe auf Donalds Bluse weiß! Das sieht völlig ungewohnt aus. Es handelt sich um die Fuchs II-Fassung wie in der CBC. Zitat aus dem Vorwort: „Die Texte wurden an die neuen Rechtschreibregeln angepasst, zudem einige Figurennamen vereinheitlicht und inhaltliche Fehler korrigiert; größere Eingriffe dieser Art sind vermerkt: Im Übrigen sind diese Comics und ihre Übersetzungen unverändert, da sie sich als Dokumente der Zeit verstehen, in der sie entstanden sind.“

24.11.2022, 14:15:20

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@coolwater

Ich hatte mal einen Band von Fantagraphics mit amerikanischen Text gekauft, aber wieder verkauft. Die knallig bunte Farbgebung hatte mir gar nicht gefallen und hinsichtlich der amerikanischen Fassung bin ich dann zu den Gladstone-Alben gewechselt. Die neue deutsche Ausgabe hat keine kindlich-bunte Farbgebung.

Die Fantagraphics-Farbgebung lehnt sich an die der amerikanischen Hefte an, in denen die Berichte das erste Mal erschienen sind. Es würde mich wundern, wenn Ehapa nicht einfach die Fantagraphics-Farben übernimmt, sondern jetzt mit neuen Farben daherkommt. Wenn Dir der Fantagraphics-Band damals knallig bunt vorkam und der Ehapa-Band nicht, nehme ich an, der Fantagraphics-Band enthielt Berichte aus einer anderen Zeit. Es war ja eine Spanne von fünfundzwanzig Jahren, in der die Urhefte erschienen sind, und Western Publishing hat in den sechziger Jahren sicherlich anders gefärbt als in den vierzigern.

24.11.2022, 17:34:06

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@coolwater

„Die Texte wurden an die neuen Rechtschreibregeln angepasst, zudem einige Figurennamen vereinheitlicht und inhaltliche Fehler korrigiert; größere Eingriffe dieser Art sind vermerkt: Im Übrigen sind diese Comics und ihre Übersetzungen unverändert, da sie sich als Dokumente der Zeit verstehen, in der sie entstanden sind.“

Es ist wohl nichts dagegen zu sagen, daß Ehapa auch mal eine Barksausgabe in neuer Rechtschreibung aus der Taufe hebt; man muß sich eher wundern, daß es erst jetzt geschieht. Wir Altschriftler sind ehrenvoll unterlegen – und haben so manche Schlacht gewonnen; den Sieg hatten sich die Reform-Radikalinskis in den neunziger Jahren anders vorgestellt. Es fängt heut kein keiser im bot einen al. Änderungen wie aus "ich prügel<'>" mach "ich prügle" haben aber mit alter oder neuer Rechtschreibung nichts zu tun. Es sind unnötige stilistische Glättungen des Fuchstextes, wobei ich tunlichst daran zweifle, daß es sich glatter liest als vordem.

24.11.2022, 17:46:31

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ju313

@ju313

Es war der gleiche Band (nämlich der zeitlich erste) mit der "Mutprobe". Die Farbgebung war denke ich gleich (ich erinnere mich noch, dass Dagoberts Kleidung, als er im Sessel der "Mutprobe" sitzt, grün war wie in der neuen deutschen Ausgabe und nicht, wie ich es als schottischer empfinde, rot, wie es z.B. in der CBC ist). Der Unterschied liegt wahrscheinlich daran, das die amerikanische Ausgabe auf anderem Papier und/oder farbintensiver gedruckt ist. Aber das ist alles nicht wichtig, denn die Farbintensität der deutschen Ausgabe ist o.k. Die Farben an sich sind manchmal ungewohnt (siehe mein Beispiel mit Donalds Bluse).

24.11.2022, 18:17:09

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@coolwater

Die Bluse ist halt so wie im amerikanischen Urdruck, siehe das Bildbeispiel in einem meiner Beiträge hier auf der vorigen Seite. Fantagraphics macht aber Ausnahmen. In irgendeinem Band haben sie darauf verzichtet, Dagoberts gewöhnlichen Rock grün oder lila zu färben, wie's im Urdruck war. Auch durfte Joseph Robert Cowles, einer der Beiträger zu den Bänden, den Kalifornienbericht ganz neu färben, wohl weil er völlig vernarrt in ihn ist.

24.11.2022, 18:54:47

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@coolwater

Hatte heute Gelegenheit, den Band im Laden zu befingern und beglubschen. Ich glubschte gleich: Die Bücher sind größer als die amerikanischen. Auch die Bindung scheint gediegener, bei den Fantagraphics-Bänden habe ich immer Angst, daß der Buchblock bricht. Auch der Umschlagüberzug ist ein anderer. Die US-Bände haben einen Überzug, der möglicherweise als edler gilt, der aber empfindlicher ist. Ich ziehe den deutschen vor, da muß man nicht gleich Angst haben, daß man sich mit Fett- oder Schmierfingern im Umschlag verewigt, beim deutschen läßt sich's leicht abwischen. Größe, Bindung, Umschlagüberzug sind beim deutschen Band ziemlich genau wie bei der "Hardcover-Barks-Library". Die Letterei wirkt etwas kalt und wird mit Sicherheit keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, aber es ist gut lesbar und hat Kleinbuchstaben. Die Gruselletterei in Asterix: kein Vorbild, nur Mahnung. Wichtiger Unterschied zu den Ami-Bänden: der Begleittext! Die Amibände haben am Ende Kurztexte von verschiedenen Verfassern, der deutsche Band enthält einen längeren, den Berichten vorangestellten Text von David Gerstein. Das wird dann wohl in jedem Band so sein. Was besser ist, kann ich nicht sagen. Den Gerstein-Text habe ich überflogen. Die Infodichte und -tiefe der Texte von Geoffrey Blum in der Carl Barks Collection hat er nicht, die haben auch die Kurztexte in den Fantagraphics-Bänden nicht. Es reizte mich, mir diese Ausgabe anzuschaffen. Aber das Geld! Der Platz! Noch hocke ich nicht in (m)einer Millionärsvilla. Außerdem: Seit fast dreißig Jahren kaufe ich beinahe ununterbrochen irgendwelche laufenden Barksreihen, und ich habe wenig Lust, jetzt weitere zehn Jahre oder so in die Verlängerung zu gehen. Meyn ungeduld hat ursach. Und Gott weiß (aber wahrscheinlich nicht mal der), was in diesen zehn Jahren plus minus, die die Reihe laufen wird, an neuen Zensurbomben hochgeht, von denen wir jetzt nicht zu alpträumen wagen. Nun, ich muß das nicht jetzt entscheiden. Bei der Carl Barks Collection bin ich auch erst eingestiegen, als schon acht oder neun Schuber draußen waren. Wenn man sich alles auf einen Schlag anschafft, macht eine Barksreihe auch viel mehr Spaß.

14.12.2022, 21:12:54

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ju313

@ju313

Ja, den Platz dafür habe ich eigentlich auch nicht. Es wird immer mehr. Ohne die deutschen Lautworte wäre es für mich nicht interessant, aber die Lautworte sind ein Alleinstellungsmerkmal für eine Gesamtausgabe. Das Lettering könnte besser sein (etwas klein) - damit kann aber klarkommen. Die Texte von Geoffrey Blum fand ich immer langatmig - deshalb ist es für kein Verlust (und ich habe sie ja schon in der CBC bzw. den Alben). Solange der Fuchstext nicht verändert wird, ist die Reihe aus meiner Sicht zu empfehlen.

15.12.2022, 16:32:28

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ju313

@ju313

Wie bereits geschrieben, ist die Besonderheit der neuen Ausgabe für mich, dass die Lautworte übersetzt sind. Ich habe deshalb mal die ersten beiden erschienenen Bände dahingehend angeschaut und dabei ist mir folgendes aufgefallen (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Band 1: "Australisches Abenteuer" Seite 3, Panel 4: "ZOW" wurde nicht von Erika Fuchs übersetzt und ist in der Urbarks-Text-Fassung belassen worden - kann man akzeptieren, aber auch kritisieren. Die Vorgehensweise ist jedenfalls inkonsistent zu anderen Stellen (siehe nächster Absatz). Exemplarisch wurden die Lautworte des ersten Berichtes von Band 1 "Im Land der Vulkane" mit MM 22/1963 und TGDD 51 verglichen. Seite 13 Panel 3: Bei einer Schlägerei wird eine Wolke gezeigt mit den Lautworten "KNUFF! PUFF!" und innerhalb der Wolke "PAFF!"; das Lautwort "PAFF!" steht aber nicht in der MM (auch nicht in den TGDD 51); im Urbarks ist allerdings ein Lautwort ("SOCK!") innerhalb der Wolke vorhanden. Seite 22 Panel 4: Beim Schnarchgeräusch "CHR! CHR!" ist ein "CHR!" zu viel. Seite 25 Panel 3: Von den Lautworten "KRACKS!" und "KRACH" ist "KRACH" weder in der MM noch in den TGDD 51 enthalten; Im Urbarks heißt es "CRACK!" und "CRASH" - das zweite Lautwort existiert dort also. Seite 29 Panel 1: Von den Lautworten "SCHLUCK!" und "HICK" ist "HICK" weder in der MM noch in den TGDD 51 enthalten; Im Urbarks heißt es "FOOF!" und "HIC" - das zweite Lautwort existiert dort also. Fazit dieses Berichts (soweit erkannt): Ein Lautwort wurde hinzugefügt und die Übersetzung von 3 Lautworten, die im Urbarks vorhanden, aber in den deutschen Erstausgaben nicht enthalten sind, sinngemäß übersetzt. Das ist aber augenscheinlich nicht von Fuchs. Band 2: "Vergebliches Streben" Die Lautworte der Seiten 4 und 6 sind nicht übersetzt! Das ist negativ anzumerken (unzuverlässige Arbeit). Band 2: Einseiter "Das Glück liegt auf der Straße" (heißt eigentlich "Das Hufeisen") - unklar, wo der neue Titel herkommt Panel 6: Das Lautwort "CLONK!" wird mit "BONK!" übersetzt; in MM 49/1961 heißt es aber "ZACK!" (was aber hier keinen Sinn macht); die Übersetzung der Neuausgabe stammt augenscheinlich nicht von Fuchs. Band 2: Einseiter "Verschätzt" (unklar, wo der Titel herkommt) Panel 6: Das Lautwort "THUD!" wird mit "BUMM!" übersetzt (macht wenig Sinn); in den TGDD 137 heißt es "RASSEL"; die Übersetzung der Neuausgabe stammt augenscheinlich nicht von Fuchs. Interessanterweise steht in der BL-DO 25 "RASSEL" und "PLUMPS" - dort wurde also ein Lautwort hinzugefügt. Band 2: "Der Perlsamen" Seite 2, Panel 5: "BLAM! BOPP!" wird zu "PIFF! PAFF!"; in den TGDD 10 heißt es "PENG! PENG!" (was aber nicht glücklich gewählt ist); die Übersetzung der Neuausgabe stammt augenscheinlich nicht von Fuchs. Gesamtfazit: bis auf 2 Seiten sind die Lautworte in den ersten 2 Bänden übersetzt, aber es sind einige Freiheiten auffällig (bitte beachten: ein genauer Seite-für-Seite-Vergleich wurde nur für einen einzigen Bericht gemacht).

25.01.2023, 11:38:18

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Ju313: Danke für die Analyse. Einmal mehr festigt sich meine Meinung: Ich bleibe bei dem, was ich habe.

25.01.2023, 14:20:38

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Coolwater OP

@coolwater

Der Barkssammler hat seit einiger Zeit keine Freude mehr am Barkssammeln. Es ist eine Achterbahnfahrt, ein heute hü, morgen hott. Erst darf in Entenhausen keiner mehr "Indianer" sagen, dann dürfen wieder alle "Indianer" sagen, wenn eine Vorpredigt belehrt, das und andres gehöre sich nicht, aber zugleich wird der Dumbobericht Gevatter Fuchsens wegen aus der Welt getilgt. Und jetzt hat's Bombie erwischt. Ich weiß, all dies geht nicht auf Egmont Ehapa zurück, aber unsre Tränen als Leser und Käufer lindert das nicht. Eine Zense jagt die andere. Und sinkt die eine zu Boden und wir jubeln, schon fällt von oben die nächste auf unsere Häupter, und wir stöhnen aufs neue. Unter diesen "Spielregeln" eine auf fünf oder zehn Jahre angelegte neue Barksausgabe anzuschaffen ist für mich ausgeschlossen. Da ich mit Barks reichlich ausgestattet bin, habe ich gut lachen. Gnade der frühen Geburt. Aber auch jedem Jungdonaldisten, der auf seinen ersten großen Barks plant, kann ich nur den väterlichen (nicht großväterlichen – Gnade der späten Geburt) Rat geben, einen Batzen Taler beiseite zu legen oder anzusparen, zu lauern, wann es aus zweiter Hand ein gutes Angebot für eine der abgeschlossenen Werkausgaben gibt, und wenn's ein Jahr dauert oder zwei oder drei, und dann zuzuschlagen. Lauern, lauern, lauern – zustechen! Jäger sein, Herr seines Schicksals. Dagegen wandelt in einen dunklen Raum ohne Halt und Boden hinein, wer in den kommenden Jahren die neue Ausgabe sich zulegen will. Gott weiß, welche Zensen wir noch aufglühen und verglühen sehen. Morgen folgt vielleicht ein Bann für alle Daisyberichte, weil irgendein*e Hanswurst*in zwitschert, die Schleife auf Daisys Haupt sei ein antiemanzipatorisches, des Weibes Geschlechterrolle verfestigendes Sinnbild und "geht gar nicht". Gejagter ist hier der Barkssammler, auf einer Nußschale hockend den tobenden Wellen des Schicksals ausgeliefert. Was die Berichte angeht, sind die Carl Barks Collection und die "Hardcover-Library" am besten. Nicht ohne Fehler und Macken, aber der Barks und die Fuchs sind darin meines Wissens vollständig zensefrei. Früher war nicht alles besser. Der Barks schon.

19.02.2023, 17:59:05

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Hat einer der kenntnisreichen Beiträger hier die aktuelle Barks-Gesamtausgabe "Onkel Dagobert und Donald Duck von Carl Barks" genau auf den Fuchstext durchgesehen? So weit ich sehe, sind bisher drei Bände erschienen, der vierte erscheint im Juni. Den ersten habe ich mir gekauft, aber 35 Euro pro Band nur zur Kontrolle auf den Fuchstext sind mir zu happig. Meine Hoffnung war/ist, dass mit der kaum sichtbaren Vorbehaltsklausel auf der Impressumsseite Ehapa tatsächlich wagt, wieder zum Fuchstext zurückzukehren. Sicher nicht in allen Einzelheiten wie Lautworte, Aufschriften etc., aber im Wesentlichen, d.h. in den Sprechblasentexten. Falls das so ist, würde ich es meiner/unserer Petition an Ehapa auf die Fahne schreiben. Aber noch bin ich unsicher. Es kann natürlich auch sein, dass die Verlagspolitik von Band zu Band schwanken wird, wie schon bei der LTB-Barks-Ausgabe: manches wird stehengelassen, anderes muss weg, ohne eindeutiges Konzept. Das wäre fast das Schlimmste. Mit Fuchs-Text wäre es eine löbliche Ausgabe, obwohl das Lettering ganz sicher keinen Grafikpreis gewinnt. Noch schlimmer finde ich, dass der Druck zum Himmel stinkt - ich kann den Band nur am offenen Fenster öffnen, ohne die Luft anhalten zu müssen. Übrigens protestieren die dänischen Donaldisten gerade bei Disney gegen das Verbot der inkriminierten Bombie-Geschichten von Don Rosa. Es lebe die donaldistische Internationale!

19.02.2023, 18:56:51

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ju313

@ju313

Nach meiner Kenntnis erschien der erste Band im Oktober, der zweite im Januar, der dritte wird im April erscheinen und der vierte im Juli (wenn man sie einzeln kauft). Also alle drei Monate einer von mindestens 30. Ich habe die ersten zwei gekauft, werde aber aussteigen. Ich schließe mich den Ausführungen von Coolwater an. Das ist auf zu lange Sicht angelegt mit vielen Ungewissheiten bezüglich Änderungen. Außerdem habe ich die CBC und die Albenausgabe. Die Bücherregale sind voll und ich sammle noch andere Sachen. Mit einem genauen Fuchstext-Vergleich des zweiten Bandes kann ich leider nicht dienen.

19.02.2023, 21:35:36

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Coolwater OP

@coolwater

Meine Hoffnung war/ist, dass mit der kaum sichtbaren Vorbehaltsklausel auf der Impressumsseite Ehapa tatsächlich wagt, wieder zum Fuchstext zurückzukehren. <…> Es kann natürlich auch sein, dass die Verlagspolitik von Band zu Band schwanken wird <…>

Die großen Zensenschwünge, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, gingen nicht von Berlin aus, sondern von Burbank, und wie Burbank die Zense in den kommenden Jahren schwingen wird, weiß Berlin sowenig wie wir. Donald und die Seinen sind "Disney-Figuren", und wenn Disney pfeift, muß Ehapa Männchen machen. Ob in Deutschland irgendwelche Donaldisten einen "klassischen Fuchstext" unangetastet wissen wollen, kümmert die Verantwortlichen in Burbank vermutlich wenig. Von Carl Barks und Don Rosa ist ihnen wahrscheinlich kaum mehr die Namen geläufig, von Erika Fuchs wohl nicht einmal das. Mit Jano Rohleder hat das Rosawerk bei Egmont Ehapa einen Betreuer, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Dem Bombie-Bann muß er sich aber genauso fügen. Ein leidenschaftlicher Rosajünger wie Jano wird nun sicherlich alles tun, darauf hinzuwirken, daß der Bann aufgehoben wird, mehr als ein Ehapamensch, der nicht für Barks und Rosa brennt. Aber die Entscheidung spricht Disney.

20.02.2023, 06:20:23

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Coolwater OP

@coolwater

Nach meiner Kenntnis erschien der erste Band im Oktober, der zweite im Januar, der dritte wird im April erscheinen und der vierte im Juli (wenn man sie einzeln kauft).

Das ist dann wohl der hier: https://www.egmont-shop.de/onkel-dagobert-und-donald-duck-von-carl-barks-1948-1949/ Der Andenband ist der Band, der in der amerikanischen Ausgabe den Zombiebericht enthält. Ich gehe davon aus, der Bombie-Bann betrifft nicht nur die Rosa-Geschichten, sondern auch den Barks-Bericht. Anders gibt's nicht Sinn. Zweifellos ist der deutsche Band bereits fertig zusammengestellt, und wahrscheinlich ist er auch schon gedruckt. Das heißt, wenn Disneys Bombie-Bann ganz neu ist, könnte der Zombie in der deutschen Barks-Ausgabe gerade noch hineingerutscht sein. So wie Matula mit seiner berühmten Hechtrolle unter einem sich schließenden Garagentor. Nimmt man die Mitteilung an Rosa ernst, kann das aber auch bedeuten, daß nur die erste Auflage des Barksbandes den Zombiebericht enthält und der Inhalt bei folgenden Auflagen zombierein gesäubert sein wird. Oder aber: Disney geht so weit, einen Auslieferungsstopp für die erste Auflage mit Zombie zu verfügen, und Ehapa muß das Ding neu drucken lassen … Nun, ich werde das Ganze von den Zuschauerrängen verfolgen. Gewiß mit Anteilnahme für die Barkssache, doch im ganzen entspannt. Meine Barkschen sind im Trockenen. Außerdem: Kismet, Großunternehmer! Und, Barks einmal einen guten Mann sein lassend, wie wär's zur Abwechslung mit so was: Lustiges Taschenbuch Nr. 526 – Jagd durch Berlin. Kein Blut, kein Schweiß, keine Tränen, keine verzweifelten Aufschreie des leiden Geschöpfs wegen niedersausender Zensen, im besten Fall wird man sogar gut unterhalten. Ich komm' mir vor wie so ein Kerl, der vierzig Jahre lang beim Barras war, mit Buzzcut, "Jawoll", Strammstehen und allem Pipapo, und der nach seiner Entlassung, als Belohnung an sich selbst und weil er "lange genug gedient hat", sich gehen läßt und einen auf Hippie macht, herrlich ungebunden und (nach)lässig durch die Gegend läuft, sich das Haar lang wachsen läßt, auch anfängt zu kiffen. "Peace, Bruder!" Die tapfere Barksausgabenkauferei ist sozusagen die straffe Zucht, der ich mich jahrzehntelang unterworfen habe, das Berlin-LTB ist das Rumgammeln und Kiffen, auf das ich endlich mal Bock hab'.

20.02.2023, 13:58:50

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@coolwater

Alarmstufe Rot! Der dritte Band der neuen Barksreihe, dessen Erscheinen noch bis vor kurzem für den 11. April angekündigt war und der in der amerikanischen Urausgabe den Zombiebericht enthält (siehe Vorbeitrag) – dieser Band soll plötzlich erst am 10. September erscheinen: https://www.egmont-shop.de/onkel-dagobert-und-donald-duck-von-carl-barks-1948-1949/ Nachtijall … … traps, traps: Bombie ist raus! Wudu-Hudu-Zauber ist raus! Zwei Möglichkeiten: Der Band war schon gedruckt, und jetzt müssen sie ihn einstampfen und neu, zombiefrei austüfteln und drucken, oder der Band stand kurz vor Druck, und jetzt müssen sie ihn neu, zombiefrei austüfteln und drucken. War nix mit der Matula-Hechtrolle.

28.03.2023, 22:41:49

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@coolwater

Ich irrte. Der 10. September ist der Vorbestell-Ersttag. Das Ding ist tatsächlich nicht um fünf, sondern um sechs Monate verschoben und erscheint am 10. Oktober. Der zehnte zehnte: natürliche Überlegenheit des Dezimalsystems und – meinereiners, denn das ist mein Geburtstag. Wie auch immer, ich habe gerade an Ehapa eine Nachricht folgenden Inhalts gesendet: Liebe Ehapäer, mit gehobenen Augenbrauen nehme ich zur Kenntnis, daß der Erscheinungstag des dritten Bandes der laufenden Carl-Barks-Gesamtausgabe um satte sechs Monate vom 11. April auf den 10. Oktober verschoben wurde. Stimmt's, oder hab' ich recht: Das hat mit einem gewissen Zombie zu tun, der in diesem Band eigentlich einen Auftritt haben sollte. In Eurer Inhaltsbeschreibung zur Reihe heißt es: "In dieser neuen Gesamtausgabe kommen alle Geschichten des 'Duck Man' … zum Abdruck." Falls nun einzelne Geschichten erklärungslos rausfliegen (nach dem, was man so liest, derzeit der Zombie und Dumbo), trifft diese Inhaltsbeschreibung ja nicht mehr zu, und eine Carl-Barks-Werkausgabe kann man's nicht mehr nennen. Schade! Ich weiß, es ist nicht Eure Schuld. Liebe Grüße! Ich erwarte keine allzu erhellende Antwort. Die Lizenznehmer sind von Disney zum Schweigen verdonnert. In der Carl-Barks-Gruppe auf Fehßbuck sind David Gerstein, der für Fantagraphics arbeitet und für die deutschen Bände die Vorworte schreibt, und Joakim Gunnarsson, der schwedische Egmont-Chefredakteur. Beide sind hervorragende Barks-Kenner und tragen viel bei, aber wenn's um laufende Zensen geht, kommt von ihnen nie etwas. Maulkorb vom Rechte-Inhaber. Armer Irrer, der ich bin, habe ich noch immer eine Resthoffnung von null Komma eins Prozent, die Verschiebe hat mit dem Zombie nichts am Hut, und dahinter steckt was ganz andres. Was weiß ich, Suezkanal blockiert, Papier beschmiert, Druckerei explodiert. In dem Fall kann Ehapa reinen Wein einschenken.

29.03.2023, 12:20:18

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@coolwater

Eine weitere Möglichkeit habe ich um null Uhr einundvierzig nicht bedacht: Ehapa legt den Band so lange auf Eis – vorläufig für ein halbes Jahr –, bis die Besprechungen mit Disney zu einem erfreulichen Ergebnis gekommen sind und der Bombiebann aufgehoben ist. Das Erscheinen des Bandes zu verschieben, bis das Zombieverbot Geschichte ist, und wenn's Jahre dauert, wäre auch die einzig saubere Lösung. Fantagraphics kann ja einfach mal den im Barkswerk randständigen Dumbobericht rauswerfen und (vergeblich) hoffen, es merkt keiner – aber eine Barks-Gesamtausgabe ohne Wudu-Hudu-Zauber, das ist wie New York ohne Lichter. Ich befürchte nur, im Laufe der kommenden Jahre werden noch mehr Berichte von Sperrungen betroffen sein, und zig Bände in der Warteschleife auf unbestimmte Zeit Runden drehen lassen, weil einzelne Berichte nicht erscheinen dürfen, das ist auch kein Zustand, den sich Ehapa leisten kann und der den Barkskäufern Vergnügen macht.

29.03.2023, 15:57:09

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Beppo

@beppo

Die politische Korrektheit geht über Leichen; nicht nur, aber doch sehr ausgeprägt in den US of A. Ich hab ja auch ein paar starke Meinungen, aber ich verlange nicht, dass alles, was mir nicht passt, gleich vom Erdboden verschwinden muss. Dann hätte ich ja nichts mehr, worüber ich mich aufregen kann. Ich bin ein Pharisäer, der den Zöllner braucht, um sich abzugrenzen. Am Bombie kann man doch wunderbar demonstrieren, wie rassistisch die Leute 1949 waren. Ist zwar das falsche Beweisstück, aber rassistisch waren sie allemal.

29.03.2023, 16:59:01

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Meiner Meinung nach liegt das Problem darin, dass wichtige gesellschaftliche Themen wie die Auseinandersetzung mit Rassismus, Sexismus, Homophobie etc. - bzw. das Bewusstsein, dass dies ein Teil unserer Geschichte und unserer Sozialisation ist, der noch längst nicht überwunden ist - durch übertriebene Maßnahmen nicht nur in den Bereich kultureller Zensur (schlimm genug!), sondern auch ins Lächerliche & Bescheuerte gerückt werden. Das schadet der eigentlich so wichtigen Sache. Die Disney-Zensuren am Fuchs-Text oder an einzelnen Berichten sind im Grunde ein Rückschritt, denn sie verhindern eine Auseinandersetzung mit problematischen Inhalten. Wobei ich sicher bin, dass Disney das nicht aus edlen Motiven tut, sondern ausschließlich, um teure Schadenersatzklagen zu vermeiden. Es ist ein Jammer! Und auch sehr ärgerlich. Für wie blöd werden wir als Leser:innen gehalten? Na ja, rhetorische Frage. Für sehr blöd! Das vor allem ärgert mich.

29.03.2023, 18:41:56

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@coolwater

Wir wissen von zwei Berichten, die derzeit von Disney für einen Neudruck gesperrt sind – Zombie und Dumbo –, betroffen sein könnten aber schon jetzt noch mehr. Der Bombiebann ist nur durch Don Rosa durchgesickert. Ohne Rosas Öffentlichmachung der Elektromitteilung an ihn wüßten wir zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts davon und könnten einander allerhand Spekulatius reichen, warum das Erscheinen des dritten Bandes um ein halbes Jahr verschoben ist. Disney selbst gibt nicht bekannt, was auf dem Index steht, und die Verlage müssen dazu ebenfalls schweigen. Otto Normalbarksleser merkt, was "verboten" ist, weil's nicht mehr gedruckt wird und in Neuausgaben fehlt. Das war nie anders. Als in den achtziger Jahren der Zombiebericht in der Carl Barks Library erschien, hat Bruce Hamilton gewiß auch nicht vorher gewarnt: "Liebe Leute, wir werden Voodoo Hoodoo in zensierter Form auftafeln." Die lieben Leute werden's gemerkt haben, als sie das Buch mit dem Bericht aufschlugen. Viele wahrscheinlich gar nicht, denn in Amerika war's das erste Mal nach fast vierzig Jahren, daß der Bericht wieder zum Abdruck kam, und das Heft von 1949 hatten die meisten kaum in ihrer Besenkammer liegen. Beim Aufschlagen eines Buches der laufenden Barksreihe dürften wir noch so manche unangenehme Überraschung erleben.

30.03.2023, 10:32:02

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Theodora Tuschel

@theodora_tuschel

Wie früher schon in diesem Faden mitgeteilt, hat unsere dänische Schwesterorganisation "Dansk Donaldist-Forening" in einem sachlichen, höflichen Brief an die Disney Company gegen den Umgang mit der Bombie-Geschichte von Don Rosa protestiert. Angeschlossen haben sich die schwedischen Donaldisten, finnische Donaldisten und viele Einzelpersonen (auch Meine ehemalige Hoheit). Auf meine Frage an die Vorsitzende des DDF(R), ob es eine Reaktion gegeben hat, kam die Antwort: "I have heard absolutely nothing! Not even a nod that they recieved it." Das bestätigt Coolwaters Einschätzung der Unternehmenskultur bei Disney. Der Umgang mit den Kunden ist schon erstaunlich, auch wenn man weiß, dass der Printsektor im Disney-Imperium nur einen Bruchteil des Umsatzes ausmacht und dass Europa für die weit weg ist. Aber die dänischen Donaldisten https://ddfr.dk/ verstehen sich, anders als die deutschen, dezidiert als Disney-Fans!

31.03.2023, 15:49:20

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Beppo

@beppo

> Wobei ich sicher bin, dass Disney das nicht aus edlen Motiven tut, sondern ausschließlich, um teure Schadenersatzklagen zu vermeiden. Disney hat die Comics outgesoucet. Die wissen vermutlich noch nicht einmal, wer Bombie war. Die haben einfach nur allgemeine Regeln verkündet. Bei den Lizenznehmern arbeitet die Schere im Kopf. Manchmal schneidet diese Schere vermutlich sogar mehr als nötig ab. Dorit Kinkel, EMdD, hat 1977 in TGDD 51 die Vulkaniengeschichte veröffentlicht. Die Druckvorlagen hatte Ehapa noch von 1963. Die Geschichte stand auf dem Index, aber sie hat das einfach ignoriert. Wie Disney darauf reagiert hat, weiß ich nicht.

02.04.2023, 08:33:21

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Coolwater OP

@coolwater

Vielleicht ist der Band schon gedruckt, und Ehapa hat die Auslieferung verschoben, erst mal um ein halbes Jahr, weil es hofft, daß der Bombiebann bis dahin Geschichte ist. Falls nicht, könnte Ehapa das Spiel noch eine ganze Zeit lang weitertreiben, diese Ausgabe läuft ja noch sieben Jahre oder so. Ehapa zu fragen, "was los ist", ist zwecklos. Das sind "Interna", die der Verlag nicht preisgeben will und darf. Vom Fall des Bombiebanns werden wir vermutlich dadurch erfahren, daß Fantagraphics Neuauflagen der inzwischen verlagsvergriffenen Barks- und Rosa-Bombiebücher ankündigt; gibt genug Rosaisten, die mit Adleraugen und Luchslauschern 24/7 beobachten, was sich da tut. Vielleicht singt auch wieder ein Vögelchen Rosa ins Ohr, und er trompetet es hinaus. Der Bombiebann kann in zehn Tagen fallen oder in zehn Jahren, und irgendwann muß Ehapa den Band darreichen, ob mit oder ohne Wudu. Man kann nicht den Stab über Ehapa brechen, weil es nicht mit Vorsatz den ganzen Zug entgleisen läßt wegen zweier oder eines Dutzends Berichte, die während der Laufzeit der Ausgabe für den Abdruck gesperrt sind. Dann gäb's auch wieder ein Geschrei. Die Reihe wird sich auch mit möglichen Lücken gut genug verkaufen, die meisten Käufer werden's gar nicht merken. Für die Träne auf der Wange des Barksliebhabers schuf Gott Tempo.

04.04.2023, 14:31:53

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