Das soll Onkel Donald sein?

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Anonym 

@~anonym~

Four Color Nr. 325, 1951, vorletzte Seite. Wie ist diese Fehlleistung zu erklären? Glauben Mack und Muck nicht an Onkel Mickys poetische Sendung? Sehen sie in ihm unterbewusst einen phantasielosen Langweiler? Tatsächlich wird der Roman zwar verkauft, aber nicht gedruckt. Den Auszügen nach zu urteilen, handelt es sich um einen Kriminalroman mit stilistischen Anleihen bei dem auch von Snoopy imitierten Bulwer-Lytton ["It was a dark and stormy night"].

09.08.2014, 15:12:59 (bearbeitet)

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Anonym 

@~anonym~

>Wie ist diese Fehlleistung zu erklären? 1951 fällt in die Phase, als Western Publ. ihr Zeichner- und Autorenpersonal aufgestockt und gleichzeitig Arbeitsabläufe durchprofessionalisiert hat: Hatten die frühen Mitarbeiter wie Carl Barks, aber auch Walt Kelly, Ken Hultgren oder etwa Carl Buettner noch sehr viel künstlerische Freiheit, wurde später (etwa ab 1947, spätestens ab 1949) ein pragmatischer (man könnte sagen: fabrikmäßiger) Herstellungsprozeß etabliert: Ein Editor betreut eine Zeitschrift und beauftragt einen Schreiber und dann einen Zeichner, der die Geschichte (oder grobe Skizzen) des ersteren umsetzt, ferner einen Tuscher, der die Blei-/Blaustiftzeichnungen des Zeichners ausführt, einen Letterer (Sprechblasenbefüller) und einen Koloristen. Ob um 1951 ein Lektor beschäftigt wurde, ist nicht bekannt. Die einzelnen Mitarbeiter müssen sich nicht unbedingt persönlich sehen oder auch nur kennen. (Der große Glücksfall des Donaldismus ist ja, daß Carl Barks an seiner archaischen, in den Augen des Verlags sicher "unprofessionellen" Arbeitsweise festhielt.) Folgendes Szenario scheint plausibel: 1. Editor gibt einseitige Duck-Geschichte in Auftrag, Schreiber liefert. 2. Editor ändert Meinung: Einseiter soll jetzt als Mausbericht erscheinen, beauftragt Zeichner/tuscher (hier: Paul Murry), welcher liefert. 3. Editor beauftragt Letterer (mit alter oder nie abgeänderter Textvorlage), welcher im Sinne eines Fabrikarbeiters Auftrag ausführt. Offensichtlicher Widerspruch zwischen Bild und Text ist ihm doch wumpe. 4. Eine Korrekturlesung auch des Editors bleibt aus, das Machwerk geht in Druck. zl;ng: Sowas kommt dabei heraus, wenn man einen professionellen Betrieb mit Halbprofis oder Amateuren aufzieht.

18.07.2014, 06:29:10

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Anonym 

@~anonym~

Die Verwendung von Literatur als Wandschmuck erscheint jedoch durchaus innovativ. Interessant auch, dass die Schreibmaschine offenbar eine 313er Type hat (max. 9 Buchstaben pro Zeile) - offenbar ein Modell für Fehlsichtige.

18.07.2014, 08:25:51

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Das Schwarze Phantom 

@das_schwarze_phantom

Vergleichbare Passagen lassen sich aber auch im Deutschen immer wieder finden. Demnach muß Erika Fuchs auch ein "Halbprofi" bzw. eine "Amateurin" gewesen sein. 😆 (Quelle: MM 13/62, S.36)

18.07.2014, 09:21:37

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Anonym 

@~anonym~

>Demnach muß Erika Fuchs auch ein "Halbprofi" bzw. eine "Amateurin" gewesen sein. Die Schlußfolgerung ist naheliegend und auch weitgehend, aber nicht vollständig zustreffend, wie ich meine. Zwei Aspekte möchte ich dazu anführen: 1. Die Arbeitsteilung der Amerikaner war in Deutschland weitgehend aufgehoben: Das hereinkommende Geschichtenmaterial wurde übersetzt (bis in die Sechziger Jahre ausschließlich von der "Chefredakteurin"), und ein Setzer beschriftete die Sprechblasen mit den Fuchsschen Vorlagen. Die Übersetzungsarbeit allein ist ein nicht zu unterschätzender Berg an Arbeit (wenn auch selten gewürdigt: Gelobt wird in der Regel ausschließlich die Qualität der Übersetzung, nicht die Masse). Es ist nicht abwegig, anzunehmen, daß einzelne Geschichten (etwa die des Guten Zeichners) sorgfältiger und mit mehr Zeitaufwand übersetzt wurden als andere (wie o.a. Dings aus dem Plutobereich), und der Mehraufwand zugunsten der ersten Kategorie ging zu Lasten der nicht priorisierten Geschichten, und eventuelle Fehlerkorrektur blieb auf der Strecke. Also eher Arbeitsüberlastung, das Halbprofitum ist eher der Ehapa-Redaktion anzulasten, die die Überlastung nicht abgefedert hat (erst mit den Lästigen Taschenbüchern kam eine zweite Übersetzerin ins Team). Ist eigentlich bekannt, ob Ehapa ein Lektorat hatte? 2. Die Fehlbezeichnung mag auch schlicht ein Fehler des namenlosen Setzers (oder der Setzerin) sein. Ähnliche Fehler (etwa Vertauschung von Sprechblasen, falsche Titelangaben) sind selten, aber gut dokumentiert. zl;ng: Halbprofitum ja, aber eher nicht von Frau Dr. Fuchs.

18.07.2014, 11:06:21

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Anonym 

@~anonym~

Ich protestiere hiermit ebenso formell wie energisch gegen die automatische Konvertierung der Zeichenfolge "Anführungsstriche" uns "Klammer zu" in einen Smiley! Was soll der Scheiß? Ich will kein Internetsprch verwenden, sondern Hochdeutsch. Reines Hochdeutsch.

18.07.2014, 11:17:34

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Coolwater 

@coolwater

(Läßt sich "austricksen")

18.07.2014, 13:04:02

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Käsegehirn 

@kaesegehirn

Ich bin erst kurz dabei, aber tief erschüttert, dass die Donaldszene Frau Fuchs Unfehlbarkeit in Frage stellen soll. Wenn man das Unmögliche ausschließt (in diesem Fall also dass Frau Fuchs irrte), dann muss das Verbleibende die Wahrheit sein. So kann es sich bei "Mini" einmal um eine Bienenhonigmarke handeln. A la "Nußnugatcreme ist das Beste, Nutella". Oder aber Mini heißt die Verkäuferin des Honigs. Donald könnte im Gehen ein Kompliment für das Produkt hinterlassen. Oder und das halte ich für die plausibelste Annahme: Donald hat ein heimliches Verhältnis mit Mini Mouse und verwechselt hier einfach Daisy und Mini Mouse. Sowas kann passieren, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

18.07.2014, 16:28:17

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Coolwater 

@coolwater

Wenn man das Unmögliche ausschließt (in diesem Fall also dass Frau Fuchs irrte), dann muss das Verbleibende die Wahrheit sein. So kann es sich bei "Mini" einmal um eine Bienenhonigmarke handeln. A la "Nußnugatcreme ist das Beste, Nutella". Oder aber Mini heißt die Verkäuferin des Honigs.

Wozu die Aufregung? Fuchs hat hier doch nicht die gesprochenen Worte eines wirklichen Geschehens überliefert, sondern nur eine Phantasiegeschichte über Donald Duck betextet. An der Bienenhonig-Geschichte ist eh nichts wahr. Von mir aus hätte sie Donald da auch Suaheli reden lassen können.

18.07.2014, 18:32:24

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Ostsibirischer Korjakenknacker 

@ostsibirischer_korjakenknacker

Vergleichbare Passagen lassen sich aber auch im Deutschen immer wieder finden. Demnach muß Erika Fuchs auch ein "Halbprofi" bzw. eine "Amateurin" gewesen sein. 😆 )

Das ist doch sein Lebtag kein Barks !!!!

19.07.2014, 11:47:06

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