Andreas Platthaus Unglückspilz: Carl Barks' Märchenmärchen 13. Dezember 2005 Dieses unbetitelte Märchen beginnt nicht mit „Es war einmal”, sondern mit dem Satz: „Wenn diese Geschichte ein Märchen wär', würde sie folgendermaßen beginnen.” Und dann beginnt sie doch: „Es war einmal ein großer und mächtiger König, der hatte soviel Glück, daß ihm niemals etwas mißlang.” Als ich diesen Anfang, der nicht der wahre Anfang sein sollte, als Kind erstmals las, war ich im höchsten Maße alarmiert. Denn der glückliche König entpuppte sich auf dem dazugehörigen Bild als Gustav Gans, und das war doch kein König, sondern der nichtsnutzige, aber von Fortuna begünstigte Vetter von Donald Duck! Letzterer wiederum firmierte in der Märchenhandlung als „Anverwandter von niedriger und gemeiner Gesinnung, der dem König sein Glück mißgönnte”. Und so nimmt die Geschichte ihren Gang, bis am Ende - zum Mißfallen nicht nur jenes jungen Lesers, der ich einmal war - einmal mehr Gustav Gans triumphiert: „Und wenn der große und mächtige König des Glücks nicht gestorben ist, so lebt er noch heute.” Geschrieben hat dieses Märchen, das eben leider keines ist, sondern bittere Entenhausener Wirklichkeit, im Jahr 1952 Carl Barks; im April 1953 konnte man es in der Übersetzung von Erika Fuchs erstmals auf deutsch lesen. Es ist eine zauberhafte Geschichte vom Neid des Unterprivilegierten und von der Unschuld des Begünstigten, die man gerne als Lehrstück auf die wilde Marktwirtschaft deuten darf. Schön ist das nicht, jedoch mit einer Geschicklichkeit erzählt, die im Genre der Comics einmalig dasteht - aber Barks und Fuchs verschließen sich ohnehin jeglicher Kategorisierung. Und meinen Frieden habe ich mit dem Geschehen doch noch gemacht, als ich einfach aufhörte, den ersten Satz zu lesen, und das Ganze als das nahm, was es gar nicht sein sollte: ein Märchen. gefunden unter http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/DocED10378A4A469401FA1C32795E604BDD8ATplEcommonScontent.html
Presseschau
paTrick OP
@patrick
10.01.2006, 07:23:40 (bearbeitet)
theo töpper
@theo_toepper
ZITAT: >Es ist eine zauberhafte Geschichte vom Neid des Unterprivilegierten und von der Unschuld des Begünstigten... hmmmm... ZITAT: >... Und meinen Frieden habe ich mit dem Geschehen doch noch gemacht... ... ach so, na dann is ja gut!
13.12.2005, 22:03:14
DasLeuchtkamel
@dasleuchtkamel
Ein schöner Beleg für die Theorie ,daß ein längerer, zwanghafter Aufenthalt in der Besenkammer, zu einer Verzwirbelung der Hirnwindungen führt.
14.12.2005, 09:12:38
paTrick OP
@patrick
Die Geistesblitzableiter - Dilbert Von Patrick Bahners gefunden, in der FAZ, wo sonst? http://www.faz.net/s/RubEBED639C476B407798B1CE808F1F6632/DocEDB217FE230454A51B83C747D95CF801AATplEcommonScontent.html
23.12.2005, 21:13:30
paTrick OP
@patrick
Ein weiterer Beweis, warum Carl Barks sehr richtig lag, als er seine vom Pech verfolgte Figur als Ente zeichnete, bot sich heute im Hannover: Auf dem von einer dünnen Eisschicht überzogenen Maschsee fror am Mittag eine Ente ganz einfach fest und kam aus eigener Kraft nicht mehr frei. Doch zum Glück gibt’s ja die Feuerwehr: Nach einem fehlgeschlagenen Versuch, das Tier mit einem Rettungsschlitten zu befreien, näherten sich die Entenfreunde vorsichtig mit einem Schlauchboot und retteten die verängstigte Ente aus der überaus misslichen Lage. Ente gut, alles gut! gefunden unter http://www.nonstopnews.borgmeier-media.de/meldung.php?ID=3164&JG=0
09.01.2006, 17:50:33
176-167
@176167
Das ist eine Klassiker-Meldung, die in deutschen Zeitungen geradezu regelmäßig auftaucht und die "Titanic" schon vor Jahr und Tag dazu gebracht hat, solche und ähnliche Texte unter der Rubrik "Entenpolizei" zu sammeln und ab und zu zu veröffentlichen. Klassiker Nr. 2 ist das Foto von Polizisten oder Feuerwehrmännern, die einer Entenfamilie über die Straße hilft oder aus einer anderen misslichen Lage hilft. Schaut in Eure Lokalteile – da lauern solche Kuriositäten häufig. Dieter
10.01.2006, 07:23:40
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