https://www.afnews.info/wordpress/2015/08/03/introduzione-a-paperino-devi-leggerlo/ Die Übersetzmaschine liefert: Wie können Sie überhaupt daran denken, eine ernsthafte Diskussion über Donald Duck (den "echten" Donald Duck, den von Carl Barks) zu führen, wenn Sie nie den wesentlichen Essay von Marovelli, Paolini und Saccomanno gelesen haben? "Ich habe alle Geschichten von Barks gelesen", kann man versuchen, mir zu sagen, aber das reicht vielleicht nicht. Wohlgemerkt, ich mag dieses Buch, weil es im jetzt fernen Jahr 1974 eine enorm angenehme, amüsante, nützliche und fesselnde Lektüre war. Aber jenseits meiner persönlichen Beweggründe war Introduzione a Paperino – la fenomenologia sociale nei fumetti di Carl Barks, erschienen bei Sansoni Saggi in der Reihe Antropologia e Sociologia, eine wirklich gut gemachte Arbeit, die endlich ein "wissenschaftliches" Licht wirft auf die Arbeit des großen Geschichtenerzählers des zwanzigsten Jahrhunderts, Carl Barks. Das erzählerische Universum von Barks' Enten ist reich, komplex, abwechslungsreich, voller Inhalt. Lebendig: Barks hat es im Laufe der Zeit langsam modifiziert, da er sich selbst als Person verändert hat, also auf natürliche Weise, überhaupt nicht künstlich. Es ist nicht nur purer Spaß und Abenteuer (was auch schon reichen würde), sondern eine kritische, schonungslose und satirische, disruptive und subversive Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, in der er lebte. Überhaupt nicht bequem. Anregend sowohl für junge Leser als auch für Erwachsene, die in ihren unumstößlichen (und vielleicht falschen) Gewissheiten unverrückbar sind. Sein Donald Duck ist ein äußerst vitaler und interessanter Mensch, alles andere als eine triviale Maske. Er ist wirklich einer von uns, ein vielseitiger und aktiver Mensch (wenn ich so sagen darf), vielleicht vage zyklothym, aber voller Willen. Er hat nichts mit dem komischen Kumpel vor Barks zu tun oder mit der Karikatur des chronischen Verlierers der italienischen Nachkriegsphantasie. Barks' Donald Duck ist kein Schauspieler, der Rollen spielt, er ist keine Marionette: Er ist eine reale Person. Und das sind alle, die in seiner Welt leben. Introduzione a Paperino muss nachgedruckt werden. Punkt. Damit auch Sie es lesen und in Ruhe darüber nachdenken können. Inzwischen haben viele über Barks und seine Enten geschrieben und neu geschrieben, und einige mit großer Kompetenz (vielleicht haben sie die Einstellung auf etwas angepasst oder Daten hinzugefügt, die damals nicht bekannt waren), aber dieses Buch bleibt grundlegend, ein Klassiker, den man am Anfang lesen sollte zu einem neuen menschlichen Abenteuer. IMHO natürlich. Der Schmöker wird bald fünfzig Jahre alt. Für Italien hat er als "donaldistische" Urdeutung wohl ähnlich Gewicht wie in Skandinavien Jon Gisles Donaldismen und bei uns Grobian Gans' Die Ducks. Psychogramm einer Sippe. Wenn ich allerdings die Besprechung oben und auch das Inhaltsverzeichnis des Buches lese, zieht mich Introduzione a Paperino weit mehr an als Gisles Donaldismen (in dem, wie's aussieht, ein Haufen Schmarrn steht). Fürs Lesen des Inhaltsverzeichnisses reicht mein Nichtitalienisch aus, fürs Lesen des Buches wohl leider nicht. Scheibenkleister, daß es keine Übersetzung ins Deutsche gibt.
"Introduzione a Paperino" (1974)
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Kleine Anmerkung: Das Buch ist in der Zentralbibliothek der D.O.N.A.L.D. vorhanden. Wird aber natürlich nicht gelesen. Habent sua fata libelli.
09.04.2023, 19:48:25
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