Entenhausen und die Häuser

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:-anonymous OP

@:-anonymous

Ist euch schon mal aufgefallen, dass sich die Entenhausener Häuser von unsrigen in einigen Dingen unterscheiden?

  1. So sieht man nicht nur Häuser, die aus Stein gebaut sind, sondern auch oft genug Häuser aus Holz.
  2. Doppelfenster, wie bei uns mit senkrechten Mittelrahmen gibt es nicht. Stattdessen ist der Mittelrahmen waagrecht.
  3. Es gibt nicht so viele Türklinken. Stattdessen sieht man Türknaufe. Aber kein einziges Mal habe ich eine Comicfigur gesehen, wie sie eine Tür mit dem notwendigen Schlüssel öffnet.
  4. Es gibt anscheinend keine Flure in den Häusern. Man geht von einem Zimmer ins nächste.
  5. Geht man von außen durch die Haustür, dann befindet man sich mitten im Haus, auch hier kein Flur.

Das Erstaunliche daran ist, dass sich diese Eigenschaften fast überall finden. Egal ob alte oder neue Comics, Maus oder Duck, Micky-Maus-Heft oder LTB. Macht die Disney Company den ganzen Verlagen und Comiczeichnern Vorschriften, damit alles einheitlich aussieht?

05.07.2019, 14:14:39 (bearbeitet)

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Donald

@donald

Du warst vermutlich noch nie in den USA? Dort sind diese Merkmale bei Häusern ganz normal...

01.07.2019, 11:34:18

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:-anonymous OP

@:-anonymous

Du warst vermutlich noch nie in den USA? Dort sind diese Merkmale bei Häusern ganz normal...

Ich war noch nie dort. Das erklärt aber nicht, dass fast alle Comics diese Merkmale haben. Es kommt nicht jeder Comiczeichner aus den USA. LTB-Comics stammen aus Italien, Egmont liegt in Nordeuropa und die Brasilianer haben sowieso was eigenes. Selbst Vicar stammte aus Chile. Glaubst du ernsthaft, dass diese Zeichner USA-typische Eigenschaften von alleine übernehmen?

01.07.2019, 11:43:50

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Pankranz Piepenström

@pankranz_piepenstroem

Es gibt nicht so viele Türklinken. Stattdessen sieht man Türknaufe. Aber kein einziges Mal habe ich eine Comicfigur gesehen, wie sie eine Tür mit dem notwendigen Schlüssel öffnet.

Dass eine Tür einen Knauf hat, bedeutet nicht notwendigerweise, dass man zum Öffnen einen Schlüssel benötigt. In den USA sind z.B. Drehknäufe statt Klinken üblich. Bildbelege für den Gebrauch von Schlüsseln im Anaversum, auch abseits von Geldschränken, gibt es durchaus (im ersten Fall sogar ohne Knauf!): (1. und 2. Reihe: Unternehmen Inselfrieden, BL-OD 5; 3. Reihe: Die Ausreißer, BL 26) Auch hierzulande ist es übrigens in ländlichen Gegenden immer noch üblich, die Haustür tagsüber unverschlossen zu lassen. Vielleicht ist dies ja auch Sitte in Entenhausen. Hinsichtlich der Häuserarchitektur können wir nur konstatieren, dass Entenhausener Durchschnitts-Eigenheime nach den Informationen, die Barks empfangen hat, offensichtlich starke Ähnlichkeit mit US-amerikanischen Vorstadthäusern in unserer Welt aufweisen. Aus welchem Grund italienische, dänische, chilenische oder brutopische Zeichner von Märchenerzählungen diesen Baustil für die Ausgeburten ihrer Fantasie übernommen haben, mag eine interessante Frage sein; für die Erforschung des Anaversums ist sie aber völlig belanglos.

01.07.2019, 12:25:07

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Das Schwarze Phantom

@das_schwarze_phantom

Der Leser soll wohl glauben, daß sich Entenhausen in den USA befindet. Das ist auch naheliegend, zumal der Disney-Konzern, der ja die Urheberrechte an den Entenhausen-Comics besitzt, ein amerikanisches Unternehmen ist. So ist es seit jeher üblich, daß Wohnhäuser in Entenhausen aus Holz bestehen. Eng damit zusammenhängend ist eine Rechtsvorschrift in Entenhausen, wonach das Parken vor einem Hydranten eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Und neben der Architektur von Häusern gibt es noch vieles andere, das typisch "amerikanische" Züge aufweist. Ich verweise nur auf die typischen Briefkästen vor Entenhausener Wohnhäusern. Und auch der Straßenverkehr unterscheidet sich vom europäischen Pendant: wer sein Augenmerk auf den Lastwagenverkehr in Entenhausen richtet, wird wissen, daß es dort entweder Solo-Lkw oder Sattelschlepper gibt, Lastwägen mit Anhänger dagegen kann man mit der Lupe suchen.

01.07.2019, 13:03:18

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:-anonymous OP

@:-anonymous

Ich finde das ganze schade. ich hätte mich gefreut, wenn die Zeichner aus allen Ländern auch Merkmale in die Comics einfügen, die typisch für ihr Land sind. Vor allem die Italiener, die sogar ein eigenes Heftformat haben (vgl. LT😎, und jede Menge Comics für das eigene Land produzieren, müssten eher ein italienisches Entenhausen zeigen. 🤔

01.07.2019, 20:29:40

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:-anonymous OP

@:-anonymous

Ich finde das ganze schade. ich hätte mich gefreut, wenn die Zeichner aus allen Ländern auch Merkmale in die Comics einfügen, die typisch für ihr Land sind. Vor allem die Italas eigene Land produzieren, müssten eher ein italienisches Entenhausen zeigen. :iener, die sogar ein eigenes Heftformat haben (vgl. LT😎, und jede Menge Comics für dS

Hups, da wurde eine Klammer so gesetzt, dass ein Smiley enstand. Der korrekte Text lautet so: Ich finde das ganze schade. ich hätte mich gefreut, wenn die Zeichner aus allen Ländern auch Merkmale in die Comics einfügen, die typisch für ihr Land sind. Vor allem die Italas eigene Land produzieren, müssten eher ein italienisches Entenhausen zeigen. :iener, die sogar ein eigenes Heftformat haben (vgl. LTB ), und jede Menge Comics für dS

01.07.2019, 20:32:17

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Oma Duck

@oma_duck

Ja, die Häuser in den Berichten sind wie die in den USA geschnitten. Ist komisch, wenn man durch die Haustür kommt und mit den Strassenschuhen direkt im Wohnzimmer (heutzutage meist mit offener Küche) steht. Vielleicht wurde der Hausflur auch einfach nur weggelassen, weil man dann in den Comics (auch in denen aus Italien etc.) direkt im Wohnzimmer steht und die Geschichte dann direkt weitergeht. Weil: Wenn sich im Flur nichts abspielt, braucht man auch keinen Flur zeichnen. Vielleicht gibt es deshalb auch keine Toilette, weil das für die Handlung nicht relevant ist.

03.07.2019, 07:03:59

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Raskolnikow

@raskolnikow

Vielleicht gibt es deshalb auch keine Toilette, weil das für die Handlung nicht relevant ist.

Nein, meine Dame! Vielleicht hat Barks deswegen keine Toiletten gezeichnet. Aber daß es deswegen keine Toiletten gibt, ist ein völlig unzulässiger Schluß! Schließlich ist Entenhausen keine Phantasiewelt des Herrn Barks, die immer so aussieht, wie es die Handlung eines Berichtes (oder gar einer von Barks ausgedachten Geschichte) gerade erfordert. Wenn es in Entenhausen keine Toiletten gibt, dann muß das einen Grund haben, den wir wissenschaftlich erforschen sollten! Nebenbei: auf meiner Toilette spielen sich immer höchst relevante Dinge ab. Heute morgen hatte ich dort zum Beispiel die Idee zu diesem Beitrag. Ahem.

Wenn sich im Flur nichts abspielt, braucht man auch keinen Flur zeichnen.

Wer "brauchen" ohne "zu" gebraucht, braucht "brauchen" überhaupt nicht zu gebrauchen. Das sagte schon meine Grundschullehrerin. Oh, diese Süddeutschen!

03.07.2019, 13:24:29

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Das Schwarze Phantom

@das_schwarze_phantom

Wer sagt denn, daß es in Entenhausen keine Toiletten gibt?!? Die folgenden Illustrationen zeigen, daß dem nicht so ist. Und sie werden auch zu sehr unterschiedlichen Zwecken benützt, etwa um Bomben darin zu versenken, oder auch als Wurfgeschoße:

03.07.2019, 13:37:00

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coolwater

@coolwater

Bei Geschichten von Nichtbarksen darf man latürnich Don Rosa nicht vergessen, der bei der Ausstattung des Geldspeichers an alles gedacht hat: http://duckcomicsrevue.blogspot.com/2010/05/beagle-boys-vs-money-bin.html

03.07.2019, 14:04:18

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:-anonymous OP

@:-anonymous

Hat es denn aus US-amerikanischer Sicht einen Vorteil, wenn man zur Haustür reinkommt und direkt im Wohnzimmer oder der Küche steht? Die Bewohner eines solchen Hauses müssten dann diese Zimmer doch immer sauber halten, sonst sieht es ja unmöglich aus, wenn jemand an der Tür steht und sei es nur der Briefträger.

05.07.2019, 12:30:46

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coolwater

@coolwater

LTB-Comics stammen aus Italien, Egmont liegt in Nordeuropa und die Brasilianer haben sowieso was eigenes. Selbst Vicar stammte aus Chile. Glaubst du ernsthaft, dass diese Zeichner USA-typische Eigenschaften von alleine übernehmen?

Bei Vicar und anderen südamerikanischen Zeichnern, die seit den siebziger Jahren für Egmont tätig waren, wie Branca oder Beatriz Bolster, liegt das Stilvorbild Carl Barks klar auf der Hand, ebenso bei Daan Jippes, Freddy Milton und Ben Verhagen, die seit der gleichen Zeit für Oberon in Holland Geschichten schufen. Das Stilvorbild Barks herrschte aber auch bei den Italienern, die für Mondadori zeichneten – bis hin zur Barks-Kopie, wie das Schwarze Phantom unlängst eindrucksvoll vorgeführt hat. Für Italien gilt das Stilvorbild Barks insbesondere für die frühe Zeit, die fünfziger und sechziger Jahre, während italienische Zeichner seit den Siebzigern stilistisch verstärkt eigene Wege gingen. Ich weiß nicht, ob es von seiten der Verlage jemals so etwas wie strenge "Vorgaben" für die Zeichner gab. Aber wenn Barks Stilvorbild für die Duck-Zeichner war und ein Barks-Bericht eben zeigte, wie eine "Donald-Duck-Geschichte" auszusehen hatte, ist es folgerichtig, daß man auch die Welt von Donald Duck nach der Barksschen Offenbarung ausstattete und fortführte – eben mit "amerikanischen" Häusern, Briefkästen und so weiter. Im übrigen sind bei den Italienern die Duck-Geschichten klar in den USA angesiedelt, mit der Dollar-Währung in "Paperopoli". Die Italiener geben ihren Duck-Geschichten auch einen amerikanischen Tatsch, indem sie munter Gebrauch von englischen Laut- und Geräuschwörtern machen, was sich zum Beispiel hier sehen läßt: https://www.comicartfans.com/gallerypiece.asp?piece=1476210 Und wenn es auch in den Verlagen vielleicht nicht so etwas wie einen Katalog mit festen "Vorgaben" gab, so hatten sie doch alle ihren "Art Director", der schon Obacht gab, daß die Burschis und Mädis den Zeichenstift nicht schwangen, wie sie lustig waren. Bei Oberon war das in den siebziger Jahren der Barks-Klon Daan Jippes und bei Mondadori in den Siebzigern und Achtzigern Marco Rota, bei dem "Paperopoli" ja bekanntlich barksoider und "amerikanischer" aussieht als bei jedem anderen Italiener. Offensichtlich ist die Beharrungskraft oder "Trägheit" als bis heute anhaltende Wirkung des Stilvorbildes Barks und überhaupt der in seinen Tagen wirkenden amerikanischen Disney-Zeichner ja auch bei der Darstellung von Automobilen in Duck- (und Maus-)Geschichten. Selbst in Arbeiten von heutigen Zeichnern, die die Ducks gerne mit modernem Schnickschnack wie Händis und Heim-Elektronengehirnen ausstatten, sehen Automobile oft noch so aus, wie sie eben in Entenhausen nach der Barksschen Überlieferung aussehen, wie sie in unserer Welt heute aber nicht mehr aussehen, sondern in den fünfziger Jahren aussahen ...

05.07.2019, 14:05:16

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coolwater

@coolwater

Hat es denn aus US-amerikanischer Sicht einen Vorteil, wenn man zur Haustür reinkommt und direkt im Wohnzimmer oder der Küche steht? Die Bewohner eines solchen Hauses müssten dann diese Zimmer doch immer sauber halten, sonst sieht es ja unmöglich aus, wenn jemand an der Tür steht und sei es nur der Briefträger.

Hier gibt es ein Diskussiönchen darüber, ob das bei den meisten Häusern in den USA überhaupt der Fall ist und wo der Verdacht geäußert wird, daß die Ami-Sitcoms hier womöglich ein falsches Bild vermitteln: https://www.reddit.com/r/explainlikeimfive/comments/2tpjcd/eli5why\_do\_american\_front\_doors\_open\_up\_right/ Von den Simpsons kenn' ich das auch: Tür auf, und schon ist man mitten im Geschehen. Nun ja, wenn das am Ende in dieser Breite gar nicht der Fall sein sollte im unserweltlichen Amerika, dann unterscheidet sich Entenhausen in diesem Detail vielleicht von unserer Welt. Auch recht. Kann ja nicht nur Parallelitäten geben.

05.07.2019, 14:14:39

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