Und das soll Frau Fuchs gewesen sein? 😲 So ist's ja wohl richtig: Tzz, tzz, tzz...
Rechtschreibung
Coolwater
@coolwater
TGDD 49. Nicht Rechtschreibung, sondern falsche Grammatik. Bin erst neulich auf den Fehler gestoßen, aber Rennen der Oldtimer gehört auch nicht gerade zu den Berichten, die ich oft lese … Es wundert, daß gerade Dagobert der Fehler unterläuft. Der achtet gewöhnlich auf seine Sprache.
02.12.2018, 19:15:26
Donald OP
@donald
Was sollte er denn sonst sagen? ...daß ich einer der ersten in dieser Stadt war, der den Führerschein gemacht hat? Oder was?
02.12.2018, 20:03:37
Coolwater
@coolwater
Ha! Ich hab's gewußt, daß da einige mit Fragezeichen über dem Kopf sitzen werden. 😁 An alle, die den Fehler erkennen: Lassen wir die Ahnungslosen noch ein bißchen zappeln. 😁
02.12.2018, 20:15:12
duck313fuchs
@duck313fuchs
Um zur weiteren Verwirrung beizutragen, sende ich das Bild von Fuchs I: @Donald: Das Rätsel liegt in "der e(E)rsten" - "seinen". Auch mit Bezug auf "Stadt" und "Land" ist das Problem da...
02.12.2018, 20:34:45
Coolwater
@coolwater
Okäi, ich löse es. Dagobert sagt: … daß ich einer der ersten war, der in dieser Stadt seinen Führerschein gemacht hat. Dagobert "sollte" sagen: … daß ich einer der ersten war, die in dieser Stadt ihren Führerschein gemacht haben. Ein Bezugsfehler, den man häufig findet und auch leicht überliest. Edit: Oh, ich sehe gerade, daß mein Vorredner bereits löste.
02.12.2018, 20:41:05
Donald OP
@donald
Stimmt. In meiner ersten Antwort hatte ich "den" nicht durch "die" ersetzt. Überliest man aber tatsächlich schnell.
02.12.2018, 21:05:56
duck313fuchs
@duck313fuchs
Naja, bei solchen "Grammatikfehlern" darf nicht vergessen werden, daß Frau Dr. Fuchs seit 1931 und damit schon 20 Jahre vor ihrer Übersetzungstätigkeit im fränkischen Sprachgebiet lebte, wo solche und ähnliche "Fehler" umgangssprachlich "normal" sind...
02.12.2018, 21:10:14
duck313fuchs
@duck313fuchs
Du hättest das Problem zwar gelöst, aber dadurch den Fuchs-Text verändert und das angesprochene Problem nicht aufgelöst...
02.12.2018, 21:13:30
Blubber Lutsch
@blubber_lutsch
Stimmt, dies ist tatsächlich ein Problem der Umgangssprache, die eben nicht immer gemäß der "vorschriftsmäßigen" Grammatik funktioniert. Klassisches Beispiel aus einem deutschen Schlagertext: "Für ein Mädchen wie Dich...". - Wieso Akkusativ? (Für ein Mädchen wie WEN oder WAS?) Richtig wäre "Für ein Mädchen wie Du" = elliptische Verkürzung von "wie Du eines bist". Solche Dinge spendiert uns auch Frau Fuchs ab und zu. Ist dann aber Fuchstext. Da kann man nix machen.
03.12.2018, 23:01:13
Coolwater
@coolwater
Wie passen so viele Fehler nur in so eine kleine Sprechblase? Totalausfall des Korrektorats in Klassik-Album 28: So sad.
24.02.2019, 21:43:12
Coolwater
@coolwater
Aus dem frischen Album der Entenhausen-Edition. Grad überprüft: Steht so leider auch schon in der Carl Barks Collection. Hab' jetzt keine vorherigen Abdrucke begutachtet. Aber ich nehme mal kühn an, daß es sich so nicht gehört. 😁
07.06.2019, 21:19:58
Donald OP
@donald
Vielleicht empfindet der kleine Herr Duck das ja auch als einen unheimlichen Spuk?
07.06.2019, 21:49:59
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Hab' jetzt keine vorherigen Abdrucke begutachtet. Aber ich nehme mal kühn an, daß es sich so nicht gehört.
Die Barks-Library hat's richtig: Aber die Kolorierung ist im Vergleich einfach nur grausig...
07.06.2019, 21:50:10
Coolwater
@coolwater
11.07.2019, 20:05:17
Lumpenleo
@lumpenleo
Klassik-Album 44. Jedes Kind weiß doch, daß der Nürnberger Meister Dürer heißt.
Ein Hoch auf TGDD !
14.07.2019, 16:51:32
Beppo
@beppo
> Verließ Der Vollständigkeit halber: Bereits in der MM-Beilage von 1961 http://barksbase.de/deutsch/us5.htm#us\_5\_2 steht Verließ. Kann gut sein, dass alle Wiederholungen dieses Fehlers von der Redaktion in Stuttgart zu verantworten sind.
15.07.2019, 07:44:59
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
In der TGDD-Fassung wird das Rechtschreibungsproblem übrigens umschifft, Herr Duck beherrscht den Konjunktiv, und der "umgangssprachliche" Grammatikfehler ist behoben: Da hat der Herr Gans wohl zwischendurch doch mal eine Fibel gewonnen... 😉
27.07.2019, 11:58:11
:-anonymous
@:-anonymous
Es klingt aber komisch, wenn Donald sagt "Du seist reicher als ich?". Gustav wird sicherlich nicht kurz vorher gesagt haben "Ich sei reicher als du, Donald.".
27.07.2019, 15:01:25
Coolwater
@coolwater
Wenn Gustav kurz zuvor gesagt hat: "Ich bin reicher als du", ist "seist" hochkorrekt. Durch den Gebrauch des Konjunktivs gibt er überdies Zeichen, daß er Gansens Behauptung nicht traut. Es klingt nur ungewohnt, weil man den Konjunktiv I in lockerer Rede selten hört, schon gar nicht in einem Halbstarken-Fight. Eher noch würde man neben dem schlichten "Was sagst du? Du bist reicher als ich?" in lässiger Rede den Konjunktiv II hören: "Was sagst du? Du wärst reicher als ich?" Damit tut man zwar noch stärker kund als mit dem Konjunktiv I, daß man die Aussage nicht glaubt, aber hier "müßte" Gustav, ist man grammatisch streng und spitzfindig, zuvor tatsächlich gesagt haben: "Ich wäre reicher als du." So. Und als ob der Ehapa-Verlag der Welt geradezu beweisen wollte, daß er es fertigbringt, einen Fehler nach dreiundvierzig Jahren zu wiederholen … Wobei das falsche "weißmachen" mit der Groß- und Kleinschreibung in der Barks Library noch stärker ins Auge springt als in der MM von anno einundfuffzig.
27.07.2019, 16:00:04
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Die vorgestellten Beispiele sind ja gruselig. Bestätigt dass nicht die Ansicht kulturkonservativer Eliten der Fünfziger Jahre, das Comics sprachverdummend wirken? Das unsre Kinder damit eine Einfalltssprache lernen? Gräsliche Außsichten!
27.07.2019, 19:05:45
Hr.Zeilinger
@hrzeilinger
Wenn wir zurückblicken auf die Zeit vor Donald Duck: Die Comic-Story über die Buben Max und Moritz war wenigstens noch gereimt.
27.07.2019, 19:43:42
Lumpenleo
@lumpenleo
Für den Perlsamenbericht soll es ja eine dritte Textversion (F3) im Walt Disney-Großband geben, die ich aber nicht kenne. Vielleicht lassen sich dort noch weitere Erkenntnisse zu Varianten in Orthographie und Grammatik im Entenhausener Trivialdisput gewinnen. Jetzt sind die Inhaber üppig bestückter Hausbibliotheken gefragt.
27.07.2019, 21:03:32
Donald OP
@donald
Die vorgestellten Beispiele sind ja gruselig. Bestätigt dass nicht die Ansicht kulturkonservativer Eliten der Fünfziger Jahre, das Comics sprachverdummend wirken? Das unsre Kinder damit eine Einfalltssprache lernen? Gräsliche Außsichten!
Meine Präsidente, drei Fehler mit "das' und "dass" sind aber hoffentlich auch nur mit Augenzwinkern zu erklären?
28.07.2019, 08:04:43
:-anonymous
@:-anonymous
Die vorgestellten Beispiele sind ja gruselig. Bestätigt dass nicht die Ansicht kulturkonservativer Eliten der Fünfziger Jahre, das Comics sprachverdummend wirken? Das unsre Kinder damit eine Einfalltssprache lernen? Gräsliche Außsichten!
Die vorgestellten Beispiele sind ja gruselig. Bestätigt das nicht die Ansicht kulturkonservativer Eliten der Fünfziger Jahre, dass Comics sprachverdummend wirken? Dass unsere Kinder damit eine Einfaltssprache lernen? Grässliche Aussichten! 7 Fehler in den vier Sätzen. Zur Strafe musst du Pastinakenpudding essen.
28.07.2019, 09:35:24
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
7 Fehler in den vier Sätzen. Zur Strafe musst du Pastinakenpudding essen.
Das Frl. Tuschel ist der deutschen Sprache durchaus mächtig. Die Fehler waren selbstvermurmelnd Absicht. Wer das nicht erkannt hat - nun ja...
28.07.2019, 09:48:54
:-anonymous
@:-anonymous
Wenn es Absicht war, dann muss Frl. Tuschel erst recht bestraft werden. Ich ändere die Strafe um in den Verzehr von Kotpastete. 😉 P.S.: Warum wird Kotpastete nicht rot unterstrichen, wenn ich hier schreibe? Sonst wird jeder Schreibfehler angezeigt, indem er mit einer roten Wellenlinie unterstrichen wird. Bei Tuschel ist das nämlich der Fall.
28.07.2019, 10:05:54
Coolwater
@coolwater
Dz, dz! Die "Fünfziger Jahre" übersehen. Nach alter Rechtschreibung "fünfziger Jahre", nach neuer "fünfziger Jahre" oder "Fünfzigerjahre". 😁
28.07.2019, 10:05:59
Coolwater
@coolwater
Frl. Tuschels "unsre" kann ich übrigens schwerlich als "Fehler" ansehen. Einen solchen Ausfall eines unbetonten "e" findet man heute nun nicht mehr unbedingt in "sachlichen" Texten und bei Nullachtfünfzehn-Schreibern. Das war früher durchaus anders. Man nehme irgendein hundert Jahre altes Buch oder auch nur eine Tageszeitung von damals zur Hand und wird alle naselang darauf stoßen. Aber auch in "unsren" Tagen schnipsen Schriftsteller, Essayisten und ähnliches Volk munter ein Elein weg, wenn's eh schon mucksmäuschentot ist und das Wort nur unnötig dehnt. Falsch ist daran jedenfalls nix, im Gegenteil, der "e"-Ausfall verrät oft genug ein besonderes Stilwollen. Ich bilde mir ein, auch in der Rede der Entenhausener den e-Ausfall gerade bei den Ableitungen von "unser" schon oft gesehen zu haben, Formen wie "unsre", "unserm", "unsrem", "unsern" … 's ist ja auch lebendigere Rede.
28.07.2019, 10:37:25
Coolwater
@coolwater
Wo ich's grad seh' …
Die Familie Duck und die Welt, in der sie leben, liegen uns Donaldisten besonders am Herzen. Alltag und Abenteuer des "kleinen Herrn Duck", seine Geschicke und Mißgeschicke, Erfolge und Mißerfolge stehen im Mittelpunkt unseres Interesses. Vor allem die vom "guten Zeichner" Carl Barks verfassten und von der schöpferischen Sprachkünstlerin Erika Fuchs ins Deutsche übertragenen Berichte gelten uns als eine "Quelle nie versiegenden Vergnügens".
Schöner Begrüßungstext. Aber es wäre da sicherlich sinnvoll, sich entweder für die alte oder für die neue Rechtschreibung zu entscheiden und nicht beide zu vermengen (siehe meine Hervorhebungen).
01.08.2019, 00:27:00
duck313fuchs
@duck313fuchs
Als Frau Fuchs noch Chefredakteurin war, war alles in Ordnung:
18.08.2019, 06:25:30
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Die lassen auch nichts aus.
Na, ob da wohl allzu viele Zeitgenossen den Fehler bemerken? Wenn ich tagtäglich sehe, was so in diversen selbsternannten Qualitätsmedien verzapft wird, habe ich gewisse Zweifel... Die Barks Library hat denselben Fehler; in TGDD 106 ist's noch richtig:
22.09.2019, 12:02:49
Coolwater
@coolwater
Die Barks Library hat denselben Fehler
Aha. Da ist der Fehler eingeschleppt worden. Nur fürs Protokoll: Das Bild oben stammt aus dem aktuellen Band der LTB Classic Edition. In der Carl Barks Collection und in Barks Donald Duck ("Hardcover-Library") findet er sich ebenfalls. Die Entenhausen-Edition habe ich im Augenblick nicht vorliegen, aber es sollte mich wundern, wenn er dort nicht ist. Dabei ist doch mindestens die CBC anständig redigiert worden … nehme ich an. Auch die Entenhausen-Edition wird vor Druck wohl zumindest noch einmal durchgelesen, wie an (geringfügigen) Textänderungen gegenüber der CBC zu erkennen ist. Kurios, daß manche Fehler trotzdem von Neuausgabe zu Neuausgabe weiterziehenn, wie das in diesem Faden schon dingfest gemachte "Verließ" oder der "Spuk". Was anderes, das mit dem Fehler nix zu tun hat: Man vergleiche auf den beiden Bildern die Holzmaserung des Bootssteges und die Einzelheiten des Schiffes oder die Angelschnüre. Immerhin ist die Bildwiedergabe in den modernen Editionen dann doch besser als vielfach in den älteren Heftln.
22.09.2019, 12:45:31
Coolwater
@coolwater
Nein, sie lassen nichts aus! (Den – ziemlich harmlosen – "weißen Schimmel", den der eine oder andere da vielleicht erkennt, meine ich nicht. Den Ablauf der Ereignisse betrachtet, ist das hier auch gar kein "weißer Schimmel", sondern der Ausdruck steht an dieser Stelle völlig richtig da.)
28.09.2019, 13:14:39
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
bah... das Lektorat ist nicht mehr, was es mal war...
28.09.2019, 13:16:24
Coolwater
@coolwater
In dem Fall war's knapp zwanzig Jahre früher tatsächlich besser … Fürs Protokoll: Das erste Bild ist aus der Cebece, Band 9, veröffentlicht 2008, dies hier ist aus Tegedede 107, 1989.
28.09.2019, 13:41:00
Coolwater
@coolwater
Aus dem neuesten Band der Entenhausen-Edition. Das Wort kommt auf den ersten Seiten noch mehrmals vor – durchweg richtig geschrieben. In der CBC leider auch falsch.
13.10.2019, 23:52:54
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Werter Genosse Kühlwasser (h.k.e.j.a.m.D.s.), in der BL ist diese Stelle richtig (ebenfalls interessant finde ich übrigens die große Lücke zwischen den Wörtern "heut" und "nacht". Wurde da ein "e" nachträglich eliminiert?): Aber frohlocke nicht zu früh - natürlich ist auch diese Ausgabe nicht fehlerfrei. Es kommen lediglich andere Klöpse vor: (Dem Schriftbild nach zu urteilen, wurde hier möglicherweise sogar nachträglich verschlimmbessert?!) Ich erinnere mich, dass ich schon als Halbwüchsiger damals, als die BL erschien, verwundert war über die im Vergleich zu sonstigen Ehapa-Produkten hohe Fehlerquote. Ist der Letterer, Herr Stummer, eventuell kein deutscher Muttersprachler? Die Schreibweise seines Vornamens, "Frans", könnte vielleicht auf den niederländischen Sprachraum hindeuten. Beste Grüße PP
14.10.2019, 01:17:27
Donald OP
@donald
Streng genommen ist aber auch das erste Bild nicht ohne Fehler, denn das entfallene "e" bei "heut" müßte doch durch ein Apostroph ersetzt werden.
14.10.2019, 05:22:52
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
Streng genommen ist aber auch das erste Bild nicht ohne Fehler, denn das entfallene "e" bei "heut" müßte doch durch ein Apostroph ersetzt werden.
Ne, das "heut" ist schon richtig. Ein Apostroph setzt man, wenn das Wort ansonsten schwer lesbar oder missverständlich wäre. Bei Wörtern wie heut, öd oder trüb kann man das Strichlein durchaus weglassen. Was mich richtig nervt sind Apostrophe an der falschen Stelle, wie z.B. "Meier`s Bäckerei" (gibt's nicht, hat er sich selber ausgedacht). Im Englischen wäre das ja richtig, aber nicht im Deutschen. Aber so einen Fehler gab es in der deutschen BL anscheinend noch nicht (hoffe ich zumindest).
14.10.2019, 06:10:27
Coolwater
@coolwater
Ich erinnere mich, dass ich schon als Halbwüchsiger damals, als die BL erschien, verwundert war über die im Vergleich zu sonstigen Ehapa-Produkten hohe Fehlerquote.
Mir ging's genauso. In den Heften stieß man fast nie auf Fehler – und in der Barks Library alle naselang. Soweit ich weiß, waren und sind "Kiosk" und "Buchhandel" bei Ehapa zwei völlig getrennte Abteilungen. Da werden die einen sich dem einfach weitaus gründlicher widmen (gewidmet haben?) als die anderen … In der CBC ist das gegenüber der BL immerhin deutlich besser geworden. Allerdings enthält hier das Beiwerk (Kommentare, Essays und so weiter) immer noch mehr Fehler, als die Rechtschreibpolizei erlaubt. Es ist geradezu eine Zweiklassengesellschaft in der CBC: Zucht und Ordnung (alles in allem) in den Comics, Schlamperwirtschaft im Beiwerk.
Ist der Letterer, Herr Stummer, eventuell kein deutscher Muttersprachler? Die Schreibweise seines Vornamens, "Frans", könnte vielleicht auf den niederländischen Sprachraum hindeuten.
Vermutete ich auch lange Zeit. Aber erst vor kurzem verirrte ich mich auf seine Heimseite. Und sieh da: Der Mensch kommt aus Burghausen! https://www.frans-stummer.de/html/mich.html Eine Erfolgsmeldung: Beim Lesen des Australienberichtes in der Entenhausen-Edition stellte ich fest, daß man gegenüber dem TGDD-Abdruck die Schreibung von Sydney berichtigt hat. Sage nun keiner, wie's im TGDD steht, ist's in Stein gemeißelt, wie Sydney auf Stella Anatium buchstabiert werde, und die Änderung verfälsche die von Fuchs gewählte und gewollte Schreibweise. 😜
14.10.2019, 09:03:35
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Vermutete ich auch lange Zeit. Aber erst vor kurzem verirrte ich mich auf seine Heimseite. Und sieh da: Der Mensch kommt aus Burghausen!
Ach so, ein Bayer. Wie soll er dann auch Deutsch können. 😛 Die Kasus in die deutsche Sprache sind nicht ganz einfach zu durchschauen: (BL 13) Und die Sache mit den Anredepronomina haben Sie bei Ehapa auch nicht kapiert... (BL 13) Aber man kann ja schließlich auch nicht alles rechtig machen! (BL 14) 😉
15.10.2019, 19:52:14
Lumpenleo
@lumpenleo
Lange Zeit nach der Entenhausener Währungsreform heilen auch die restlichen grammatikalischen Wunden:
15.10.2019, 21:01:12
:-anonymous
@:-anonymous
"Talern" soll richtig sein? Mark & Euro werden doch auch nicht dekliniert im Dativ.
15.10.2019, 21:11:00
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
"Talern" soll richtig sein? Mark & Euro werden doch auch nicht dekliniert im Dativ.
Euro fakultativ durchaus ("den Euros"), Taler in jedem Fall. Siehe Wahrig oder Duden.
15.10.2019, 21:16:50
:-anonymous
@:-anonymous
Dann wäre der Taler die einzige mir bekannte Währung, wo dies der Fall ist. Egal ob Reichsmark, Rentenmark, D-Mark, Ostmark, Schilling, Franken, Euro - ich habe nie von Deklination gehört, weder Plural noch Kasus.
15.10.2019, 21:21:36
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
die einzige mir bekannte Währung, wo dies der Fall ist.
Peso, Pesete, Krone, Rupie, Lira, Kopeke...
15.10.2019, 21:30:15
Coolwater
@coolwater
Die Frage, ob man in Entenhausen "Taler" im Dativ Plural auch nicht beugen "darf", ist interessant. Den unserweltlichen Duden halte ich hier nicht für einen sicheren Auskunftgeber, da der Taler in unserer Welt keine "lebende" Währung ist. Man müßte sehen, wie der Währungsname in Verbindung mit Zahlwörtern sonst im Dativ Plural gehandhabt wird in Entenhausen. Wenn sie's immer beugen dort, darf man wohl annehmen, daß die Nichtbeugung zumindest unüblich wird. Zur Klärung dieser Frage ließen sich womöglich auch Nicht-Barks-Geschichten heranziehen, sofern der Text von Fuchs stammt – ich bin mir sicher, das Phantom lädt hier spätestens heute nachmittag zwei Dutzend Belege ab. 😁
15.10.2019, 23:18:02
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Das Argument der nicht-"lebenden" Währung halte ich nicht für besonders überzeugend, verehrter Coolwater. Schau dir die Aufzählung in meinem letzten Diskussionsbeitrag an - lauter lebende oder zumindest noch körperwarme Währungen, die im normalen Sprachgebrauch (in meinem jedenfalls) gebeugt werden. Die Lira sogar in der fremdsprachigen Pluralform. Davon ab: Spontan fällt mir fürs Anaversum ein, dass zumindest die castrolanischen Rubleniks gebeugt werden ("Die Geldgeiß").
15.10.2019, 23:34:51
:-anonymous
@:-anonymous
Da fällt mir auch das Wort "Moneten" ein. Ist dieses Wort auch gebeugt? Gibt es die Monete im Singular?
17.10.2019, 10:20:11
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Gibt es die Monete im Singular?
Nur im Lateinischen: Moneta
17.10.2019, 10:38:59
Lumpenleo
@lumpenleo
Noch besser geht’s in BL-WDC 13. Da dekliniert der alte Fantabus der Neffen Taler schon mal anders als der kluge Mann an der Brücke. Ein äußerst raffinierter Trick, um die Identität der handelnden Person zu verschleiern!
29.10.2019, 17:58:58
Beppo
@beppo
In MM 1/51 sind es bekanntlich zehn Mark. Wobei das vermutlich ein Irrtum des Mediums war. Diese Korrektur finde ich noch akzeptabel. Manch andere Änderungen in der BL sind aber nicht entschuldbar.
30.10.2019, 06:27:38
Lumpenleo
@lumpenleo
In Entenhausen werden – wie hierzulande – die Wasserfahrzeuge fast ausschließlich als weibliche Wesen empfunden. Folgerichtig werden dort wie hier deren Namen zum Femininum: die „Terror“, die „Horror“, die „Sulzbach-Rosenberg“, die „CMA CGM Alexander von Humboldt“. Unterschiede zwischen den Genera von Nomina zwischen Entenhausen und unserem Universum sind m. E. nicht belegt. Insbesondere heißt es in Entenhausen – wie hierzulande – das Schiff, die Fähre, der Kahn, das Boot. Wenn sich das Genus eines Prahms im Anaversum nicht von der uns bekannten Zuordnung unterscheiden sollte, bleibt als Erklärung zunächst nur die These: die weltumspannende Jugendorganisation unterhält auf dem Moorsee einen Prahm namens „Prahm“.
01.12.2019, 18:18:02
Coolwater
@coolwater
Wenn sich das Genus eines Prahms im Anaversum nicht von der uns bekannten Zuordnung unterscheiden sollte, bleibt als Erklärung zunächst nur die These: die weltumspannende Jugendorganisation unterhält auf dem Moorsee einen Prahm namens „Prahm“.
Oder der Mensch weiß es einfach nicht besser. Wie viele deutsche Muttersprachler in unserer Welt vermöchten das Geschlecht dieses seltenen und wenig bekannten Wortes richtig anzugeben? Hier wird mancher einwenden, daß so ein Obermacker einer Organisation, die einen Prahm unterhält, doch wissen müßte, ob das Ding ein Er oder eine Sie ist. Ich stelle aber immer wieder fest, daß auch "Leute vom Fach" Wörter aus ihrer Sphäre falsch gebrauchen, wenn es sich nicht wirklich um Begriffe handelt, die zu ihrem alltäglichen Sprachgut gehören. Also: Bei einem Prahmführer würde es mich wundern, wenn er das Wort falsch benutzte. Dagegen bei einem Oberfieselschweifling bin ich nicht überrascht, wenn er nicht weiß, welchen Geschlechtes "Prahm" ist. Sein Verein unterhält neben vielem anderen halt ein solches Ding, und ohnehin ist das Fieselschweiftum eine Wald-und-Wiesen-Angelegenheit von eingeschworenen Landratten.
03.12.2019, 23:10:10
Lumpenleo
@lumpenleo
Das fiel mir gerade bei „Fuchs-Überleitungstexte mit Ergänzung der fehlenden Bilder“ (Die Krone des Dschingis Khan) auf: weder die Textbearbeiter für Barks Library - Onkel Dagobert, noch jene, die für das Klassik-Album schanghait wurden, konnten wohl mit dem klassischen Text etwas anfangen.
06.01.2020, 18:22:09
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
"Schangheit" is plattdütsch, du. Hier die 6. Strophe vom Hamburger Veermaster: As dat Schipp weur so weur Ok de Kaptein, to my hoodah, to my hoodah, de Lüd für dat Schipp weern ok blots schangheit, to my hoodah, hoodah, ho. 🍻
06.01.2020, 18:47:06
Volduck
@volduck
>> "Schangheit" is plattdütsch, du. << Ik harr dat jümmers wusst, dat in Entenhausen stillken Platt schnackt ward!
06.01.2020, 21:29:46
Raskolnikow
@raskolnikow
Naja. Ich halte es für weitaus wahrscheinlicher, daß der Ehapakorrekturmensch nicht wußte, wie man "schanghait" schreibt, als daß Donald Platt schnackt. Außerdem gibt es für den Text mit dem Viermaster im Netz auch jede Menge Versionen mit "schanghait". Unserereiner weiß natürlich spätestens seit der Dauerbeschallung in der Jugend mit Nazareth, daß man S(c)hanghai hinten mit ai schreibt. Wahrscheinlich ging dieses Stück Kultur an dem Ehapaling mehrere Jahre vorbei.
07.01.2020, 09:28:27
Hr.Zeilinger
@hrzeilinger
Für mich als Alpenländer sind sämtliche Seemanns-Wörter und -Ausdrücke eine Erweiterung meines Wortschatzes. Selbst gebrauche ich das Wort "Schangheit" nicht und deswegen ist es dank Donald Duck Teil des passiven Wortschatzes. Wie das Wort geschrieben wird ist wenig bedeutungsvoll. Es wird wenn es verwendet wird nur gesprochen.
07.01.2020, 15:53:00
Coolwater
@coolwater
Unserereiner weiß natürlich spätestens seit der Dauerbeschallung in der Jugend mit Nazareth ...
Also, ich war damals noch nicht auf der Welt, als grad diese Jesus-Sache war.
07.01.2020, 16:04:17
Coolwater
@coolwater
Tegedede hundertsieben. Erklärung eins: Das Kind verhaspelt sich beim Vorlesen. Erklärung zwei: Der Lektor des Schlauen Buchs hat geschlafen. Möglichweise hat aber auch bloß der Tegedederedakteur Scheiße gebaut. Wenn der Fehler beim Erstabdruck (Emem irgendwas?) noch nicht ist, ist es so.
24.04.2020, 15:56:31
duck313fuchs
@duck313fuchs
Fuchs I und II: Fuchs-Text Die Version in TGDD 107 ist redaktionell bearbeitet...
24.04.2020, 16:52:36
Lumpenleo
@lumpenleo
Mein Respekt gegenüber Dr. E. F. gebietet es mir, einen Produktionsfehler beim Satz für MM 35/1979 zu vermuten, der später korrigiert wurde.
20.06.2020, 21:06:04
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
Dieses habe ich heute aus gegebenem Anlass bemerkt ...:
22.06.2020, 05:54:50
Coolwater
@coolwater
Ich dachte erst, es geht um das fehlende Komma in "Los, Tick zieh!". Gustavs Prostata habe ich tatsächlich nicht gleich beim ersten Lesen bemerkt.
22.06.2020, 10:12:33
duck313fuchs
@duck313fuchs
In MM 12 1952 S5 (Fuchs I)noch richtig geschrieben, dann in TGDD (Fuchs II) der Schock:
24.07.2020, 12:45:43
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
Fällt mir übrigens erst jetzt bewusst auf: bis einschließlich Jahrgang 1956 wurden in der MM alle Texte in Großbuchstaben geschrieben. Erst mit MM 1/1957 wechselte man auf Groß-/Kleinschreibung. Weiß jemand warum?
24.07.2020, 14:08:33
Beppo
@beppo
Erst mit MM 1/1957 wechselte man auf Groß-/Kleinschreibung. Weiß jemand warum? Das mit 1/57 stimmt nicht so ganz. Es gab eine Übergangszeit. Hab die Hefte gerade nicht zur Hand. Ich nehme an, das hatte pädagogische Gründe. MM war ja erster Lesestoff und die Kindlein sollten damit auch die Groß- und Kleinschreibung lernen.
24.07.2020, 16:07:06
duck313fuchs
@duck313fuchs
Beim Vergleich von Fuchs I mit Fuchs II bin ich gerade einen Bericht weitergekommen, um erneut fast in Schockstarre zu verfallen. Frau Dr. Fuchs gab an, einige der Berichte (nach Grote 245) überarbeitet zu haben, um die Sprache zu verbessern. Das ist ihr beim Bericht WDC 135 Eingefrorenes Gold in TGDD gegenüber MM 10 1957 S 2 bei der Beschriftung der Warntafeln nicht gelungen:
24.07.2020, 18:10:20
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
War das nicht vielleicht Absicht? F-orsicht, F-ußangeln? Ich kann mir vorstellen, wie E.F. kichernd am Tisch sitzt und das schreibt und drauf wartet, ob die Redaktion es merkt oder nicht.
24.07.2020, 20:27:01
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
War das nicht vielleicht Absicht? F-orsicht, F-ußangeln? Ich kann mir vorstellen, wie E.F. kichernd am Tisch sitzt und das schreibt und drauf wartet, ob die Redaktion es merkt oder nicht.
Mir scheint das auch eher als eine ironische Brechung als ein echter Fehler ...
25.07.2020, 05:22:43
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Donaldistisch könnte man fragen: Wer hat das Schild geschrieben? Dagobert Duck, der es vielleicht aus Sparsamkeitsgründen selbst gemalt hat, wirkt eher wie ein gebildeter Mann. Aber in der Eile könnte ihm so ein Fehler unterlaufen. Oder er hat einen Schildermaler angeheuert. Da bekommt er für einen dagobertistischen Stundenlohn natürlich nicht die besten Leute. Vielleicht war es ein prekär beschäftigter Akademiker, für den die falsche Schreibweise ein kleiner subversiver Akt des Aufbegehrens war. Es gibt immer viele Erklärungsansätze für Entenhausener Phänomene.
25.07.2020, 15:05:58
Beppo
@beppo
Der Duden berichtet über eine Rechtschreibungskonvention, von der wir 1970 (TGDD 21) noch nichts wussten.
08.08.2020, 18:32:01
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Das s in "duslig" passt von der Laufweite her nicht zum übrigen Text und ist auch im Vergleich zur restlichen Zeile nach unten verrutscht. Da hat wohl jemand gemeint, das ursprüngliche ß verschlimmbessern zu müssen...
08.08.2020, 18:43:49
duck313fuchs
@duck313fuchs
...auch in der Barks Library ist ohne Verbesserung "duslig" da:
09.08.2020, 05:56:59
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
Der Duden kennt dus(e)lig und duss(e)lig. Erstes bedeutet "benommen, schwindlig", zweites "töricht, dumm". Passt beides.
09.08.2020, 07:00:47
Lumpenleo
@lumpenleo
Passt beides.
Ich bin sicher, es paßt nicht beides. Insbesondere paßt es nicht zu Donalds alltäglich dokumentiertem Sprachgebrauch, in dieser Situation jemandem Benommenheit oder Schwindel zu unterstellen. Eher neigt er dazu, das aus seiner Sicht Verschwenden von 1.000 Talern als törichte Dummheit zu bezeichnen.
09.08.2020, 16:19:00
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
Eher neigt er dazu, das aus seiner Sicht Verschwenden von 1.000 Talern als törichte Dummheit zu bezeichnen.
Das passt wohl eher zu Dagobert. 😃
09.08.2020, 19:40:45
Lumpenleo
@lumpenleo
Zu den neuesten Ausgaben äußert der Verlag sich sehr aufschlußreich: „Hier Input für die Antwort: … Dr. Erika Fuchs hat im Laufe ihrer Verlagstätigkeit einen Teil ihrer Übersetzungen zu einem späteren Zeitpunkt selbst erneut redigiert. Daher kann es sein, dass teilweise verschiedene Versionen vorhanden sind – alle stammen jedoch aus ihrer Feder. Viel Spaß weiterhin etc etc“
09.08.2020, 21:45:52
Coolwater
@coolwater
Das ist ihr beim Bericht WDC 135 Eingefrorenes Gold in TGDD gegenüber MM 10 1957 S 2 bei der Beschriftung der Warntafeln nicht gelungen:
Erika Fuchs hat ja nicht persönlich die Warntafel beschriftet, wie sie dann im Heft erschien, ebensowenig wie sie persönlich die Texte in den Sprechblasen setzte, sondern sie lieferte die Vorlagen hierfür. Es könnte also durchaus ein Mitarbeiter der Druckerei, Setzerei oder wer immer diese Arbeit tat, da unforsichtig gewesen sein. Gilt grundsätzlich für jeden Schreibfehler in den Texten, und bei eindeutigen "Tippfehlern" (wenn zum Beispiel irgendwo "dei" statt "die" stünde) versteht sich meines Erachtens eh von selbst, daß es so war, die hat der Setzer sicherlich nicht "richtig"-falsch von Fuchsens Vorlage abgekupfert.
16.08.2020, 14:33:46
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Möglicherweise eine Diskussion um Kaisers Bart, bzw. um Schreibers Vorliebe... Eintrag im "Deutschen Wörterbuch"
16.08.2020, 16:52:05
Coolwater
@coolwater
Scheint mir eher als ein Schreibfehler eine der für Fuchs typischen Schreibanpassungen von englischen Fremdwörtern zu sein, Stichwort "Tieschört". Fällt natürlich auf, daß das im Swimmingpoolbericht (Gartenfreuden, WDC 129) nicht geschehen ist, jedenfalls nicht in den mir vorliegenden Abdrucken. Jedenfalls ein ßöner Puhl, in den der Panzerknacker springt.
28.08.2020, 12:03:43
duck313fuchs
@duck313fuchs
Es dürfte wohl eher bewußt so geschrieben worden sein, damit die jungen Leser den Begriff verstehen...
28.08.2020, 12:30:38
Beppo
@beppo
Weder in MM 41/61 noch in TGDD 107 kommt der Puhl vor. Ich vermute deshalb, dass das hier keine Fuchs-Formulierung ist.
28.08.2020, 15:41:25
Coolwater
@coolwater
1980 ist das wohl auf Dorit Kinkels Konto zu buchen. Die grundsätzliche Masche, englische Wörter in der Schreibung einzudeutschen, ist fuchsgeboren, meine ich. Weil's die Lütten sonst hundertpro falsch lesen. Glaube, hat sie wo mal gesagt.
28.08.2020, 15:54:44
duck313fuchs
@duck313fuchs
MM 41/61 war die erste Übersetzung mit "Schwimmbecken". MM 80 war von Frau Dr. Fuchs bearbeitet, TGDD 107 ist redaktionell bearbeitet, siehe Grote, weshalb für mich Frau Dr. Fuchs bewusst diese Schreibweise zum besseren Verständnis gewählt hat....
28.08.2020, 17:21:39
Lumpenleo
@lumpenleo
Viele Bewohner unseres Universums werden bestätigen können, daß sie in anderen Sprachen denken oder träumen, als sie in der täglichen Kommunikation benutzen. Aber hier erhebt sich doch die Frage, ob Herr Duck in seinem Telefonat mit der „Romantic Pool AG“ über einen Pohl oder einen Puhl gesprochen hat. Über den Gebrauch von Fremdsprachen in Entenhausen ist bisher wenig veröffentlicht worden.
28.08.2020, 20:59:10
Coolwater
@coolwater
... ob Herr Duck in seinem Telefonat mit der „Romantic Pool AG“ über einen Pohl oder einen Puhl gesprochen hat.
Bissi offtoppick, aber bei den Kastagnetten aus der seligen Bullyparade würde das jetzt so weitergehen: "Ein Swimmingpuhl oder Swimmingpohl?" "Ein schwimmender Pole?" "Ich kannte mal einen Polen, der konnte fliegen." "Flog er übers Kuckucksnest?" "Nein. In einen Swimmingpool." ...
28.08.2020, 21:31:43
Beppo
@beppo
> ... siehe Grote, ... Ehapa hat die Fuchs-Manuskripte nicht aufgehoben. Fuchs auch nicht. Im Laufe der Jahre haben Dutzende von Leuten im Verlag an den diversen Versionen gearbeitet, ohne alles genau zu protokollieren. Es gab keinen philologischen Ehrgeiz in der Redaktion. We don't want it brilliant, we want it Thursday. Grotes Index macht einen sehr präzisen Eindruck. Aber das täuscht. Kein Christenmensch wäre dazu in der Lage, all diese Feinheiten wirklich so genau zu recherchieren. Ich formuliere hiermit die Bepposche Unschärferelation (BUR): Je pingeliger eine Aussage bei Grote ist, desto wahrscheinlicher ist, dass sie nicht stimmt. Das ist ein hartes Naturgesetz. US 7 aus MM 9-12/80 hatte die gleiche Überleitungsstruktur wie US 7 aus MM 38-41/61. Man musste also nicht einen Brief von Stuttgart nach Schwarzenbach schicken, um sich fehlende Panels neu übersetzen zu lassen. Vielleicht hat man das ja trotzdem gemacht, vielleicht auch nicht. Vielleicht hat man die 1980er Variante selbst erstellt und daraus 1990 die TGDD-Version gebastelt. Oder auch nicht. Siehe BUR.
29.08.2020, 18:10:22
Beppo
@beppo
Die Sieben Städte von Cibola erschien auf Dänisch in Anders And & Co 38-41/1961 und wurde in 9-12/80 aufteilungsgleich nachgedruckt. Ehapa hat es in MM ganz genauso gemacht. Sogar die Heftnummern stimmen exakt überein. Ich habe leichte Zweifel, ob sie 1980 bei Ehapa überhaupt wussten, dass das eine Barksgeschichte ist, die besonders ehrfürchtig behandelt werden muss. MM war dänische Massenware, TGDD wurde im Haus zusammengestellt. Die haben bestimmt nicht die kompletten MM-Hefte einschließlich Ede Wolf und Ahörnchen und Behörnchen an Erika Fuchs geschickt, zur "Über"arbeitung, wie es Grote nennt in Abgrenzung zur "Be"arbeitung.
30.08.2020, 05:26:26
Duckenburgh
@duckenburgh
Beim Vergleich von Fuchs I mit Fuchs II bin ich gerade einen Bericht weitergekommen, um erneut fast in Schockstarre zu verfallen. Frau Dr. Fuchs gab an, einige der Berichte (nach Grote 245) überarbeitet zu haben, um die Sprache zu verbessern. Das ist ihr beim Bericht WDC 135 Eingefrorenes Gold in TGDD gegenüber MM 10 1957 S 2 bei der Beschriftung der Warntafeln nicht gelungen: https://up.picr.de/39077682cw.jpg
Ich bin auch zunächst in Schockstarre verfallen. Aber kann es nicht Absicht gewesen sein? So ein bisschen aus Übermut, und um die vielen Alliterationen ein bisschen zu parodieren?
05.09.2020, 10:26:03
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
Hatten wir dieses eigentlich schon?
11.09.2020, 17:23:42
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Grusel! Früher in der guten alten Zeit wäre "Sokrates seine Frau" ein schwerer Fehler gewesen. Noch schlimmer: "Sokrates ihm seine Frau". Hingegen "dem Sokrates seine Frau" wäre wohl als saloppe Umgangssprache durchgegangen. Aber nicht im deutschen Aufsatz! Interessant übrigens, dass die Kiste, in der Bücher sind, mit "Bücher" beschriftet ist. Wenn ich bei mir zu Hause an die Bücherregale Zettel kleben würde, auf denen "Bücher" steht, oder oder an den Kochherd "Herd" oder ans Bett "Bett" - dann wär es wohl Zeit, sich vom Leben zu verabschieden.
11.09.2020, 18:07:39
Coolwater
@coolwater
Aber nicht im deutschen Aufsatz!
Den schreibt Donald auch nicht. Wir dürfen nie vergessen: Was wir von Frau Fuchs schriftlich festgehalten in den Sprechblasen lesen, ist der Entenhausener Rede, und die ist alles in allem erstaunlich sprachsauber und unsalopp. Daher mildernde Umstände für Onkel Donald. Wo wir grad bei Sokrates seiner Frau sind: Ich erinnere mich, mal bei irgendeinem Stilpapst die Mahnung gelesen zu haben, bei Personennamen aus der Antike, die auf s enden, den Wesfall mit Apostroph ("Sokrates' Frau") zu vermeiden, er empfahl, statt dessen den Genitiv mit "des" zu bilden: "die Frau des Sokrates". Kann sein, daß der Mensch das sogar als Regel aufstellen wollte. Bei den Antiken klingt das auch tatsächlich besser. Allerdings erlaubt der Duden ausdrücklich den Apostroph auch bei den Alten (siehe hier das Beispiel "Demosthenes' Reden"):
11.09.2020, 18:39:44
Coolwater
@coolwater
Um den Duden-Ertrag festzuhalten. Uns stehen zum Beispiel bei Barks vier saubere Genitiv-Möglichkeiten zur Verfügung: – Barks' Hut – Barksens Hut – der Hut von Barks – der Hut des Barks Dazu kommen zwei in salopper Umgangssprache. Das heißt, Donaldisten dürfen nach dem fünften Bier sagen, aber nicht schreiben: – dem Barks sein Hut – Barks sein Hut Die "altertümliche" Endung -ens finde ich im übrigen am wohlklingendsten bei kurzen, am besten einsilbigen Namen (Barksens, Marxens, Fuchsens) und wenn die Betonung auf der Silbe liegt, auf die das Genitiv-Anhängsel nachschnalzt, oder es sich um ein "volles" Wort handelt (bei Einsilbern eh der Fall, aber auch etwa: Horazens, Platthausens). "Bahnersens" oder "Jippesens" tönt demgegenüber schon krauser und "Demosthenesens" oder "Augustusens" geradezu falsch ...
11.09.2020, 19:04:43
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Mal abgesehen davon, dass
"Sokrates ihm seine Frau".
doch eine ganz normale Genitivbildung ist (also, hier im Ruhrgebiet jedenfalls 😁) - wollte uns die östliche Korinthenkrähe nicht vielleicht eher auf die Xantippe ohne "h" hinweisen?
11.09.2020, 22:48:45
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
Leute, das meinte ich gar nicht ... die gesprochene Sprache von DD ist völlig ok, weil Umgangssprache... Aber XantHippe schreibt man mit H ...
13.09.2020, 05:14:19
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Hab' ich doch gesagt...
<...> wollte uns die östliche Korinthenkrähe nicht vielleicht eher auf die Xantippe ohne "h" hinweisen?
13.09.2020, 11:05:29
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
@Pankraz: Richtig. Hatte ich überlesen. Ich bedaure!
13.09.2020, 17:05:53
Coolwater
@coolwater
15.09.2020, 16:18:28
duck313fuchs
@duck313fuchs
In beiden Bearbeitungen von Frau Dr. Fuchs kommt dieser Fehler nicht vor, nur in der redaktionell erweiternd bearbeitenden Fassung gehlt das "n". Da hat eher bei ehapa einer nicht aufgepasst. Wenigstens ist in der BL der Fehler behoben.
15.09.2020, 19:24:14
:-anonymous
@:-anonymous
Seit wann sind 4999 ccm fünf Liter, und sogar "genau fünf Liter"?
16.09.2020, 07:16:10
Hr.Zeilinger
@hrzeilinger
Seit wann sind 4999 ccm fünf Liter, und sogar "genau fünf Liter"?
Möglicherweise In Entenhausen schon. Übrigens: Auf meiner alten Vespa steht auch P200E als Angabe der Größe des Motor-Volumens und der Motor ist lediglich 197,8 ccm groß. Und trotzdem ist es eine 200er-Vespa.
17.09.2020, 04:14:15
Beppo
@beppo
4999 sind vielleicht "genau" 5000, aber Dagobert ist trotzdem der anerkannte Sieger. https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtstandardanalysis
17.09.2020, 04:34:35
Pankranz Piepenström
@pankranz_piepenstroem
Das würde ich jetzt genauso wenig einen Fehler nennen wie weiter oben die Sache mit dem Sokrates seine Frau. Fehler unterlaufen unbeabsichtigt, aber in diesen Fällen hat Frau Doktor einfach nur dem Volk aufs Maul geschaut.
23.09.2020, 12:39:22
Coolwater
@coolwater
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod Vortrag eines Fachmannes
Gibt übrigens die gegenläufige Unterströmung, daß bei einigen Präpositionen, die eigentlich den Dativ regieren, viele Leute hartnäckig den wohl vermeintlich "feiner" und "amtlicher" klingenden Genitiv folgen lassen. Hat der Sick auch schon mal "was zu" gesagt:
Führt der Genitiv nur noch verzweifelte Rückzugsgefechte? Ganz so gefährdet, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist der zweite Fall in Wahrheit nicht. Er versteht es durchaus, sich zu wehren, und macht sogar Anstalten, fremdes Terrain zu erobern. Immer wieder tauchen Fälle auf, in denen hinter Präpositionen, die den Dativ erfordern, plötzlich ein Genitiv zu finden ist: "gemäß des Protokolls", "entsprechend Ihrer Anweisungen", "entgegen des guten Vorsatzes", "nahe des Industriegebietes"*. Dies geht so weit, dass sich die Grammatikwerke bemüßigt fühlen, diese Präpositionen mit dem ausdrücklichen Hinweis zu versehen, dass ihnen NICHT der Genitiv folge, sondern der Dativ. Im Falle der Präposition "trotz" ist dem Genitiv die feindliche Übernahme gelungen: Standardsprachlich wird heute hinter "trotz" der Wesfall verwendet. Dass dies nicht immer so war, beweisen Wörter wie "trotzdem" und "trotz allem". In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird "trotz" weiterhin mit dem Dativ verbunden. Nicki würde auf Bayerisch singen: "Trotz dem damischen Zwiebelfisch", und Udo Jürgens auf Hochdeutsch kontern: "Trotz des nervigen Zwiebelfisch(e)s".
Von da: https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-dativ-ist-dem-genitiv-sein-tod-a-267725.html (Scheint, nebenbei, die nämliche "Zwiebelfisch"-Kolumne zu sein, von der die spätere Buchreihe ihren Namen erhielt.)
23.09.2020, 13:15:23
Der Sumpfgnom
@der_sumpfgnom
Hat duck313fuchs nicht auf diesen Fehler hinweisen wollen: Unsere Pfadfindergruppe, die "Wölflinge", sind zu (...) Es muss "ist zu" heißen. Der Bezug ist die "Pfadfindergruppe", nicht "die Wölflinge".
23.09.2020, 13:24:44
duck313fuchs
@duck313fuchs
Eingedenck der wunderbaren Genitive, welche uns Frau Dr. Fuchs bescherte wie z. B. den folgenden: , ging es mir allein um den Genitiv. Die Verballhornung der Sprache durch den Sprachgebrauch ist mir insoweit genauso zuwider wie die Veränderung an Texten von Frau Dr. Fuchs wegen politischer Korrektheit. Den vom Sumpfgnom festgestellte Fehler habe ich einfach nicht bemerkt. Ansonsten ist mir die Grammatik relativ wurscht oder Wurscht (da konnte sich Frau Dr. Fuchs auch nicht festlegen).
23.09.2020, 17:24:19
Coolwater
@coolwater
Ansonsten ist mir die Grammatik relativ wurscht oder Wurscht (da konnte sich Frau Dr. Fuchs auch nicht festlegen).
Der Altschrieb-Duden mahnt zu "Wurscht". Allerdings dürfte in der Wurschtfrage bereits zu Altschriebzeiten der Rechtschreibgebrauch vieler abgewichen haben, und mir ist das auch relativ ... gleichgültig.
23.09.2020, 17:58:23
Lumpenleo
@lumpenleo
Der aus sprachpuristischer Sicht primär verwerfliche Gebrauch des Dativs seitens des Herrn Gans bei der Konversation mit seinem Vetter wirkt angesichts der Dramatik im Fanggebiet geradezu authentisch! Sehr interessant ist hier aber auch die partielle Retusche an seinem Fischfanggerät, die offenbar einzig in TGDD 13 abgebildet ist. Mit einem derart verstümmelten Angelgerät einen Lachs von mindestens 90 Pfund zu fangen, kann nur einem Schoßkind des Glücks gelingen!
26.09.2020, 18:43:07
Coolwater
@coolwater
Es ist eigentlich nicht nachvollziehbar, wieso man die Angel retuschieren sollte. Ich tippe eher auf eine unsaubere Druckvorlage oder Druckumsetzung. Man beachte auch etwa Donalds Angel oder die Welle vor Gustavs Brust.
26.09.2020, 19:18:19
Coolwater
@coolwater
Die Entenhausener schnacken halt, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, und da gehört ab und an ein "wegen" mit Dativlein schon mal dazu, ganz wie's die Leute auch in unsrer Welt tun. Fuchs korrigiert ja nicht, wie Entenhausen schnackt, sondern dokumentiert. In der umgangssprachlichen Wendung "von wegen" würde ich den Dativ sogar einzig richtig nennen. "Von wegen des Schatzes" hört sich grotesk an.
26.09.2020, 19:37:33
Coolwater
@coolwater
Tegedede neunundsiebzig. Wie's da steht, sind es nicht die Wasserläufe, sondern ist es die Sahara, die die Wüste zum Blühen bringt. In der CBC ist es berichtigt. War früher doch nicht alles besser. Donalds Rede dagegen geht in Ordnung. Sehe ich als erlaubte Einsparung (Ellipse). Lies: "Neben dem Fluß ist ein schmaler Pfad und Fackeln zum Leuchten." Und das noch ...
28.09.2020, 15:09:39
Coolwater
@coolwater
Sowohl in der Mickymaus anno fünfundfuffzich als auch im Tegedede dreizehn fehlt vor dem ersten "Umlüx" das Anführungszeichen, ebenso wie das Komma nach "wissen". Dabei ist der Text fürs Tegedede neu gesetzt, also abgeschrieben worden. Der Mensch, der diese Arbeit tat, fühlte sich offenbar nicht berufen (und war vielleicht gar nicht in der Lage), die Zeichensetzung zu berichtigen. Ebenso scheint, wenn überhaupt, jemand über das fertige Werk nur noch gschlampert drübergeschaut zu haben. Man beachte auch den Positionswechsel zwischen dem ersten Abführungszeichen und dem Ausrufezeichen. Kann aber beides richtig sein, je nachdem. Doch allzu kühn wär's zu behaupten, es handle sich um eine Korrektur, die auf Frau Fuchs zurückgeht, weil sie zwischen den beiden Veröffentlichungen einen Blick nach Stella Anatium tat und feststellte, daß das Ausrufezeichen schon in der kubistanischen Gebrauchsanweisung auf der Wundermehlpackung steht ...
01.10.2020, 13:52:57
duck313fuchs
@duck313fuchs
Den Setzer für die "Fehler" verantwortlich zu machen, ist etwas sehr an den Haaren herbeigezogen. Zur Zeit vergleiche ich Fuchs I mit Fuchs II anhand von 245 Berichten, ausgewählt nach Grotes Werkverzeichnis der Comics (was in meinen Augen die einzig sichere Quelle für Bearbeitungen der Berichte durch Frau Dr. Fuchs ist). Hierbei sind im Bereich der Interpunktion viele Unterschiede zwischen den Veröffentlichungen in MM und TGDD festzustellen. Als Beispiel dienen hier diese Panels: Nachdem zwischen den Veröffentlichungen Jahre liegen, kann der Setzer dafür wohl nicht verantwortlich sein. Auch einen Lektor wird es nicht gegeben haben. Diese "Fehler" ändern auch nichts am Wesensgehalt der Übersetzungen. Sie sind deshalb für die Frage, ob Frau Dr. Fuchs als Medium anzusehen ist und wahrheitsgetreu aus Entenhausen berichtet hat, völlig belanglos und hier eine akademische besserwisserische Spielerei (sehr donaldisch). Die bisher - auch teilweise von mir - aufgezeigten "Fehler" zeigen nur, daß bei ehapa schlampig gearbeitet wird, was zumindest mich aber nicht verwundert, wenn man berücksichtigt, wie ehapa inzwischen wegen `politischer Korrektheit` geänderte Fuchs-Texte als "klassische Übersetzng von Dr. Erika Fuchs" ausgibt. Entscheidender ist der Umgang mit den Änderungen in den Bearbeitungen, in denen sich der Bezug der Sprechblase zur sprechenden Person und/oder der Inhalt massiv bis ins Gegenteil ändert. Auch dazu gibt es Beispiele. Darüber wird im Laufe des nächsten Jahres zu berichten sein, denn die Auswertung dauert noch an.
02.10.2020, 18:05:58
Coolwater
@coolwater
Den Setzer für die "Fehler" verantwortlich zu machen, ist etwas sehr an den Haaren herbeigezogen. Nachdem zwischen den Veröffentlichungen Jahre liegen, kann der Setzer dafür wohl nicht verantwortlich sein. Auch einen Lektor wird es nicht gegeben haben.
Noch mal zu dem Wundermehlbild: In der MM finden sich 1955 im gleichen Bild die gleichen zwei Satzzeichenfehler wie dreizehn Jahre später im TGDD. Und es sind keine "Fehler", sondern Fehler, klare und eindeutige. Ich stellte nur fest, daß jedenfalls der TGDD-Setzer von 1968 sie nicht berichtigt hatte. Mag sein, daß es tatsächlich nicht seine Aufgabe war, Fehler zu berichtigen, sondern einfach nur den vorgegebenen Text neu zu setzen. Und wenn er die beiden Fehler von der MM-Vorlage blind mit übernommen hat, hat er seine Aufgabe "gut" getan. Versagt hat dann der Redakteur, Lektor, Korrektor oder wer immer die Sprachblasentexte zuletzt noch einmal auf Richtigkeit überprüfen sollte. Ob nun der TGDD-Setzer 1968 der gleiche war wie der MM-Setzer 1955, weiß ich nicht, aber diese Frage habe ich auch gar nicht erörtert. Ganz grundsätzlich: Wenn ich von "dem Setzer" (der selbstverständlich auch eine Setzerin sein könnte) spreche, dann gilt das immer nur für die jeweilige Veröffentlichung, um die es gerade geht. Natürlich behaupte ich nicht, daß es über viele Jahre und Jahrzehnte einen Ehapa-Setzer für alle Hefte gegeben hat. Das ist unwahrscheinlich. Das gleiche gilt für "den" unbekannten Lektor oder Korrektor der Sprechblasentexte. Während "der" Lektor oder Korrektor der Sprechblasentexte aber immer nur vermutet und unterstellt ist, hat es in alten Zeiten den Setzer, der das Ganze einmal abschreibt, für jeden Buchstaben in den Sprechblasen zwingend gegeben. Anders kam der Text nicht vom Fuchsmanuskript in die Sprechblasen hinein. Beim Schatztruhenbild sind die Dinge völlig anders gelagert als beim Wundermehlbild. In dem Wundermehlbild haben wir nach dreizehn Jahren die gleichen zwei eindeutigen Zeichensetzungsfehler, in dem Schatztruhenbild dagegen eine geänderte Zeichensetzung – wobei beides richtig ist – sowie einen geänderten Text. Dabei hoffe ich sehr, daß die Änderungen in dem Schatztruhenbild auf Frau Fuchs zurückgehen. Wenn sie's nicht wahr, muß es irgendein Redakteur, Lektor, Korrektor gewesen sein, mit Sicherheit war es nicht der Setzer. Daß der kraft eigener Selbstherrlichkeit den Satz entzweischlägt, indem er aus dem Komma nach "Anteil" einfach einen Punkt macht – das mag ich vielleicht gerade noch glauben. Aber daß er ohne Auftrag "zu jemandem Vertrauen haben" umtextet zu "jemandem Vertrauen schenken" – nee, nee, da wäre er wirklich entfesselt.
Diese "Fehler" ändern auch nichts am Wesensgehalt der Übersetzungen. Sie sind deshalb für die Frage, ob Frau Dr. Fuchs als Medium anzusehen ist und wahrheitsgetreu aus Entenhausen berichtet hat, völlig belanglos und hier eine akademische besserwisserische Spielerei (sehr donaldisch).
Das ist klar. In diesem Faden geht's auch nur um Fehler. Völlig unerheblich für den Gehalt des Fuchstextes sind übrigens nur die eindeutigen, plumpen Fehler. Haben wir dagegen etwa eine abweichende Zeichensetzung für den gleichen Text, doch beiderlei ist richtig, kann das einen Bedeutungsunterschied ausmachen. Der "arme, alte Mann" im ersten Schatztruhenbild und der "arme alte Mann" im zweiten mögen fast dasselbe sein, ganz genau dasselbe sind sie nicht.
02.10.2020, 20:47:33
Beppo
@beppo
> Schatztruhenbild Wir dürfen auch nicht darauf vergessen, dass ein Text in Versalien mehr Platz braucht als ein Text in Groß- und Kleinschreibung. Da fügt man gern noch ein Wort ein.
03.10.2020, 07:25:35
duck313fuchs
@duck313fuchs
Nachdem im Bericht "Das Königsrennen" - US 66 - Donald zunächst (bis 2017 erlaubtermaßen nach wikipedia) in MM 57 1967 als Jockei bezeichnet wurde, war er ab MM 1 1968 als Jokei unterwegs: In TGDD 72 (1982) wurde er bis auf die Ausnahme in der rechten Sprechblase immer als Jockey bezeichnet:
13.10.2020, 05:43:20
Donald OP
@donald
Ein Hinweis zum Fehler wäre ganz gut, nicht immer sticht er direkt ins Auge. Ich nehme an "das schlimmste" sollte großgeschrieben und nach dem Doppelpunkt ebenfalls groß begonnen werden, da ein kompletter Satz folgt, oder?
20.10.2020, 13:41:42
duck313fuchs
@duck313fuchs
...das Schlimmste/schlimmste...das Einzige/einzige...
20.10.2020, 18:24:46
Coolwater
@coolwater
Letterers Willkür: Das eine Mal läßt er einen Leerraum vor dem Ausrufezeichen, das andere Mal fügt er es unmittelbar ans Wort, ein drittes Mal setzt er es in eine eigene Zeile. Ach, Frans!
13.12.2020, 17:57:37
Coolwater
@coolwater
Segelregatte in die Südsee, aus dem neuesten Band der Entenhausen-Edition. "Käpt'n" ist in der Sprechblase links richtig mit Apostroph geschrieben. Der Apostroph in der rechten ist dagegen gar keiner, sondern in dieser Schrift ein einfaches schließendes Anführungszeichen. Na ja, nicht so tragisch, daß man deswegen die gesamte Auflage einziehen und einstampfen müßte ...
14.12.2020, 15:03:22
Coolwater
@coolwater
Entenhausen-Edition 73: Da durfte wohl ein Zehnjähriger ran, um den Text durchzu"korrigieren". In der Carl Barks Collection, von der das Lettering, also der Text, letztlich übernommen wurde, ist's noch richtig (ebenso in der "Hardcover-Barks-Library", hab's nicht eigens fotografiert):
14.04.2022, 19:52:54
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Noch viel schlimmer finde ich, dass die Rechtschreibreform von 1996 (26 Jahre her!) von Ehapa immer noch nicht umgesetzt worden ist. Es gibt bekanntlich nicht wenige Donaldisten, die "daß" immer noch mit ß schreiben, entweder aus alter Gewohnheit oder weil sie Reformen doof finden oder warum auch immer. Wenn der Verlag aber meint, die Barks'schen Berichte seien Literatur für Kinder, und Kinder dürften nicht mit falschen Normen aufwachsen, weshalb die klassischen Fuchs-Texte umgeschrieben werden müssten - warum konfrontiert der Verlag die kindlichen Leser:innen dann mit einer Rechtschreibung, die schon ihre Eltern nicht mehr gelernt haben? Das habe ich übrigens Jörg Risken Publishing Director Magazines bei Egmont Ehapa gefragt. Eine Antwort erfolgte nicht.
14.04.2022, 20:29:29
Beppo
@beppo
> Noch viel schlimmer finde ich, dass die Rechtschreibreform von 1996 (26 Jahre her!) von Ehapa immer noch nicht umgesetzt worden ist. Übertreib man nicht! Natürlich kann man Ehapa wegen seiner Rechtschreibung kritisieren, aber das sind Fladenzores. Ehapas Hauptverbrechen ist die ideologisch motivierte Spezialoperation gegen INHALTE von Erika-Fuchs-Texten. Wenn ein Gericht über einen Mörder (m/w/d) verhandelt, dann darf es gerne ignorieren, dass bei dem Mord die zulässige Zeit an der Parkuhr abgelaufen ist. Mal angenommen, Ehapa druckte ab sofort nur noch unzensierte Fuchstexte, in welcher Rechtschreibung auch immer, ich würde meinem Herrgott täglich auf Knien dafür danken.
15.04.2022, 06:53:30
Ostsibirischer Korjakenknacker
@ostsibirischer_korjakenknacker
Wenn ein Gericht über einen Mörder (m/w/d) verhandelt, dann darf es gerne ignorieren, dass bei dem Mord die zulässige Zeit an der Parkuhr abgelaufen ist. Mal angenommen, Ehapa druckte ab sofort nur noch unzensierte Fuchstexte, in welcher Rechtschreibung auch immer, ich würde meinem Herrgott täglich auf Knien dafür danken.
Nein, die Parkuhr darf man NICHT ignorieren, weil sie ein wichtiges Indiz sein könnte; umgelegt auf den konkreten Fall ist diese Vorgangsweise ein Indiz für zeitgeistelnde Schlamperei und ein gewisses Wurschtigkeitsdenken ....
15.04.2022, 08:47:29
Theodora Tuschel
@theodora_tuschel
Ja, ja, lieber Beppo. Man kann immer alles falsch verstehen, wenn man möchte. Gemeint war natürlich: Viel schlimmer als einen gelegentlichen Rechtschreibfehler finde ich, dass die Rechtschreibreform von 1996 von Ehapa immer noch nicht umgesetzt worden ist. Ich liefere dir auch gleich die Erwiderung: Wenn du das meinst, warum sagst du das nicht?
15.04.2022, 18:01:02
Beppo
@beppo
> Ich liefere dir auch gleich die Erwiderung: Wenn du das meinst, warum sagst du das nicht? Dankeschön
18.04.2022, 06:11:10
Coolwater
@coolwater
Es gibt bekanntlich nicht wenige Donaldisten, die "daß" immer noch mit ß schreiben, entweder aus alter Gewohnheit oder weil sie Reformen doof finden oder warum auch immer.
Es langt, die Rechtschreibreform doof zu finden. Eine Rentenreform, die bewirkte, daß ich eines Tages mehr Kohle einsacke, fände ich nicht doof. Ich lieb' und ehr' das "ß". Diesem merkwürdigen Buchstaben unseres Alphabets gelten Staunen, Bewunderung und Neid der Welt. Von allen Bübereien der "Rechtschreibreform" war es die ärgste, mit einem Handstreich siebzig bis achtzig Prozent der "ß" zu beseitigen. Fehler machen die Kleinen und Großen deswegen natürlich nicht weniger. Mußte man früher zwischen "daß" und "das" unterscheiden, so eben heute zwischen "dass" und "das". Graphisch unterscheidet sich "daß" von "das" allerdings stärker, als dies "dass" tut, und das spielt wohl mit eine Rolle, wenn die "Generation 'dass'" vielleicht noch größere Schwierigkeiten hat, die beiden Wörter auseinanderzuhalten. Lesen ist Sehen, das rasche und ganzheitliche Erfassen von Wortbildern. Das "ß" in "daß" ist eine optische Fanfare, das zweite "s" in "dass" verzischt: Das müde Auge schweift darüber und fort: das, dass, dasss – dem Aug' ist's fast einerlei. Drum liebet und ehret "daß", solang noch Leben in ihm ist. Ich tu's.
19.04.2022, 18:53:49
Donald OP
@donald
...Drum liebet und ehret "daß", solang noch Leben in ihm ist. Ich tu's.
Als ich Deinen Kommentar las, da wurde mir wieder vor Augen gehalten, daß es eine Lust ist, im 21. Jahrhundert zu leben und dennoch eine gewisse Art Feingeist des vorherigen Zeitalters in sich zu tragen. 😃
20.04.2022, 07:11:50
Beppo
@beppo
> Drum liebet und ehret "daß", solang noch Leben in ihm ist. Ich tu's. Mir ging die Rechtschreibreform nicht weit genug. Warum schreibt man statt "daß" nicht einfach "das". Das das jeder verstehen würde, sieht man daran, das es sowieso immer wieder verwechselt wird. Die Katzlmacher haben mit sowas überhaupt kein Problem. Die schreiben auch "Osservatore Romano" und "la Repubblica". Die Eidgenossen kennen kein ß. Deswegen stellen sie trotzdem den besten Schoklad her. Wenn der Jörg Risken mit dem Zensieren aufhörte, ich setzte ihn auf eine Säule und huldigte ihm. Meinetwegen dürfte er sogar die Texte in Fraktur mit fehlenden Ligaturen setzen. (Wie komme ich darauf? Das hat die FAZ mit Direpol auch einmal so gemacht.) lichtung manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein illtum (Elnst Jandr)
20.04.2022, 19:33:28
Coolwater
@coolwater
Warum schreibt man statt "daß" nicht einfach "das". Das das jeder verstehen würde, sieht man daran, das es sowieso immer wieder verwechselt wird.
Nickß da! Eins vorweg: Rechtschreibregeln sind nicht da, es dem Schreiber leicht zu machen, sondern dem Leser! Zwischen "das" und "daß" (neuerdings: "dass") steht im Deutschen eine harte Grenze. Es gibt keine Übergänge, keine Grauzone, kein gar nichts. Entweder "das" ist richtig oder "daß" ("dass"). Richtig ist, "daß" kommt von "das". "Ich weiß, daß es gut ist" ist letztlich entstanden aus: "Ich weiß das: Es ist gut". Aber die Schreiberlinge haben schon vor Jahrhunderten gemerkt: Da hat sich grammatisch was geschieden in der teutschen Zung, und man sullt' es auch rechtschreiblich scheiden. Im Englischen ist beides "that". Auch im Französischen: "que" heißt "wer" und "daß". Aber: Die teutsche Zung ist nicht die engelsche und nicht die welsche Zung. Das Besund're an der teutschen Zung ist: Die Wortstellung ist vergleichsweise frei. Auch kann man in der teutschen Zung mehr schachteln als in der engelschen oder welschen Zung. Im Teutschen mag man frisch und frei schreiben und sprechen: "Daß es gut ist, das weiß ich." Im Engelschen und Welschen ist's schon schwieriger, gleicherart den Satz von den Füßen auf den Kopf zu stellen … Und man kann in der tiuschiu zunge wesentlich verwickeltere Sätze mit umgeschobenen "daß"-Sätzen bauen – Sätze, von denen die Engelländer und die Welschen nicht träumen. "Daß“ ("dass") signalisiert im Deutschen auf der Stelle den grammatischen Inhalt und Wert, der in jedem Fall anders ist als der Inhalt und Wert eines "das". Wie gesagt: Es ist vor allem eine Hilfe für den Leser, daß er ein irgendwohin geschobenes "daß" sofort als solches erkennt und nicht erst als "das" bucht. "Daß" ist grammatisch nimmer "das". Die vermeintlich knechtischen – in Wahrheit einfachen – Kommaregeln im Deutschen mit der Einklammerung untergeordneter Sätze haben ebensosehr ihren guten Sinn wie die "daß"/"das"-Scheidung – und gleichfalls hat dies die deutsch-exklusive Groß-klein-Schreibung, für die noch jeder ausländische Deutschlerner angefangen bei Mark Twain (der sonst kein gutes Haar an der deutschen Sprache gelassen hat) dem Gott im Himmel Lieder gesungen hat. Abermals sei's gesagt: Alle diese guten, klaren, schönen Regeln der tiuschiu zung unserer Tage sind in erster Linie Leser-Erleichterungen. Klaro, für jeden Schreiber wär's das einfachste, es gäb’ überhaupt keine Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln … Aber nee, lieber lege ich mich dem Duden freiwillig in Ketten …
23.04.2022, 05:13:08
paTrick
@patrick
In der schönen Schweiz ist nicht nur das ß ungebräuchlich, sondern auch das dass. Man pflegt hier eine elegante Inversion zu benutzen, statt "Schön, dass Du da bist" sagt man "Schön bist Du da". Grüessli aus Basel
23.04.2022, 07:51:19
Beppo
@beppo
> Abermals sei's gesagt: Alle diese guten, klaren, schönen Regeln der tiuschiu zung unserer Tage sind in erster Linie Leser-Erleichterungen. Eine Bank kann ein Ruhemöbel oder ein Kreditinstitut sein. Hat mich bisher noch nicht verwirrt. Wenn Mina auf einer Platte akustisch "heißer Sand und die Erinnerung daran, dass/das es einmal schöner war" singt, dann brauche ich kein Schlagertextheft, um das zu verstehen. Gerade weil die beiden Wörter eine unterschiedliche Funktion haben, kann ich sie auch so leicht unterscheiden. Was mich viel mehr nervt, ist unsere Journaille. Die Medienlumpen schreiben aleatorisch dass und das, wie es ihnen gerade einfällt. Die Rechtschreibprüfung kann da richtig und falsch nicht unterscheiden. Und mich durchzuckt es dann, weil ich es ja doch merke. Wenn die Schreibweise immer gleich wäre, würde dieses Durchzucken wegfallen. Wenn ich ein Mickymausheft von 1958 lese, dann merke ich gar nicht, dass das eine andere Rechtschreibung hat. "Der Apfelbaum blüht, daß es eine wahre Pracht ist." Ich brauche meine Regeln, aber ich kann zwischen zwei Regelwerken hin- und herspringen, ohne es auch nur zu merken. Notabene: Es geht mir erst einmal nur um dieses eine sehr häufige Paar dass/das von homophonen Wörtern, die man eh nicht verwechseln würde. Bei Lärche/Lerche bin ich für die hilfreiche Orthographie durchaus dankbar.
23.04.2022, 15:51:40
Der Haarige Harry
@der_haarige_harry
Sehr schön auch das rechtschreiberische Fuchstextverhunzungs-Beispiel im Tagespanel vom 27.4.2022 (TGDD), in welchem TTT Onkel Donald lt. Pfandfinder-Handbuch retten. Das Pfand wird bei Ehapa sicherlich von einem Praktikanten ausgezahlt ...
27.04.2022, 09:31:24
Coolwater
@coolwater
Es geht mir erst einmal nur um dieses eine sehr häufige Paar dass/das von homophonen Wörtern, die man eh nicht verwechseln würde. Bei Lärche/Lerche bin ich für die hilfreiche Orthographie durchaus dankbar.
Die rechtschreibliche Unterscheidung Lärche/Lerche gäb' ich freudigen Herzens hin, wenn nur für alle Zukunft die von dass/das verbrieft wär', ja gar – kecker Traum – das mit Schimpf und Schande verjagte "daß" unter dem Jubel des Volkes seinen Wiedereinzug feierte. Außer ein paar Biolehrern und Naturspinnern braucht die Unterscheidung Lärche/Lerche keine Sau. Wann spricht oder schreibt eine Sau je über Lä/erchen?
29.04.2022, 23:41:27
Beppo
@beppo
Wenn es an einer Kreuzung zu oft kracht, dann sollte man sie entschärfen. Ein großer Anteil der Texte, die ich jeden Tag lese, stammt von inkompetenten Schreibern. Zeitungsartikel, Mails von Donaldistinnen (m/w/d), Internet. Und diese Autoren sind nicht fähig, immer daß/dass und das zu unterscheiden. (Ich auch nicht.) Das sind eben keine kompetenten Lektorinnen, das sind Laien. In einem Buch vom Suhrkamp-Verlag stimmt natürlich die Rechtschreibung, aber für die vielen Idiotinnen (m/w/d) sollte man trotzdem die Regeln entschärfen. Vor allem, wenn es um Fehler geht, die die Rechtschreibprüfung von Mickeysoft Word nicht zuverlässig findet.
30.04.2022, 07:10:16
Donald OP
@donald
Ich bin gegen Entschärfung. Eher für eine konsequente Investition in bessere Bildung. Die Leute sollen bitte wieder unterscheiden können zwischen "das" und "daß". Auch zwischen "seid" und seit" und diversen anderen Stolpersteinen. Eine gute Rechtschreibung erleichtert dem Leser das Verständnis für den Inhalt und beugt Mißverständnissen vor. Auch die gute alte Rechtschreibung vor 1996...
30.04.2022, 14:08:03
Coolwater
@coolwater
Ich reiche ja ungern der Anti-daß-Fronde das Argumentationsfutter auch noch auf dem Silbertablett dar – aber was soll's. Bei dem Beppischen Standpunkt (mir kreist der Hut!) mußt' ich an ein uraltes Stilbüchlein denken, das ich vor Jahren mal gelesen gelesen habe. Mit vielen guten Punkten und äußerst flott geschrieben, aber anders als die Schriften der Wustmann, Engel und Reiners längst vergessen. Leider! Otto Schröder, Vom papiernen Stil, Erstauflage 1889. Vollständig verdigitalt hier: https://archive.org/details/vompapiernensti03schrgoog/page/n5/mode/2up Schröder mag keine Apostrophe und höhnt auch über die daß/das-Scheidung des "großen Papiernen" (Seite 5). Rechtschreibfragen sind aber gar nicht das, womit sich der Mensch befassen will.
30.04.2022, 19:51:59
Coolwater
@coolwater
Hab' nach Jahren in den Schröder mal wieder ein bißchen reingelesen. Seite achtundzwanzig ef: Liegt also in bestimmter Anordnung eine Zweiheit vor, so wird es nicht leicht eine bequemere Rückbeziehung geben als durch 'der erstere — der letztere', wenngleich ich in unbefangen mündlicher Rede diesen blassen Gesellen noch nicht begegnet bin, und ich habe seit vielen Jahren drauf geachtet. Doch es sei! Deutlichkeit ist ein gut Ding, und Bequemlichkeit, das heißt: das Prinzip des geringsten Kraftaufwandes sogar ein Schönheitsprinzip ersten Ranges. Wie steht es aber mit folgendem Beispiel? 'Es kam der Herbst und mit ihm die Entlassung der Reservisten. Zu den letzteren gehörte Gottlieb Bänsch'. Hier reicht das Streben nach deutlicher Unterscheidung nicht mehr aus, um den Gebrauch des numerierenden Superlativo-Komparativs zu erklären. Denn niemand wird daran denken, die Reservisten als letztere und die Entlassung als erstere einander zu koordinieren. Oder 'Gottlieb Bänsch legte seine beiden großen Hände um des Kindes Gesicht, so daß letzteres ganz darin verschwand'. Oder 'Das Eis war auf dem Strome schon gebrochen, und die Fluten des letzteren kamen ihren tobenden Gang daher'. All diese Fälle haben das gemein, daß nur von dem Worte letzterer Gebrauch gemacht wird, und daß dies sich immer auf das zunächst stehende Substantiv des voraufgehenden Satzes bezieht, ganz unbekümmert, ob eine Zweiteilung oder überhaupt eine Aufzählung vorausgeht. Wenn wir vorhin es noch für möglich erklärten, daß man auch in der mündlichen Sprache sich wohl einmal der bequemen Numerierung der Begriffe durch 'der erstere', 'der letztere' bediente: darüber kann nur eine Meinung sein, der eben geschilderte Gebrauch von 'letzterer' gehört ausschließlich der stummen Sprache des Papiernen an. Hehehe, Eduard Engel ist auch kein Fän von "ersterer" – "letzterer" und empfiehlt statt ihrer schlicht "der erste" – "der letzte". Ich glaube, Engel und Schröder haben "ersterer" – "letzterer" aus mir rausgeprügelt – falls ich "ersterer" – "letzterer" davor überhaupt gebraucht hatte, keine Ahnung. Jedenfalls: Seit der staunenden "Zurkenntnisnahme" von Engels und Schröders Treibjagd dagegen habe ich von diesem "papiernen" Pärchen bewußt die Finger gelassen. Schröder hat recht. Diese "blassen Gesellen" gibt es in echter, ungezwungener mündlicher Rede nicht – nur dort, wo einer gequält-"papieren" spricht. Oft ist's das einfachste, um der Eindeutigkeit willen das – inhaltlich ja betonte, drum stilistisch wiederholungsfähige – Wort schlicht noch mal zu schreiben, statt die "blassen Gesellen" zum Geistertanz zu beschwören. Also nicht: "Soll man Barks und Strobl vergleichen? Ersterer zeichnete klar besser als letzterer." Sondern: "Soll man Barks und Strobl vergleichen? Barks zeichnete klar besser als Strobl." Falls ich einem Leser dieser Zeilen und eifrigen Benutzer des Pärchens sein heißgeliebtes "ersterer" – "letzterer" madig gemacht, es gar aus ihm rausgeprügelt hab' – ich seh's als meine gute Tat dieses Tages. 😆
30.04.2022, 21:24:15
Coolwater
@coolwater
29.06.2022, 16:57:07
Coolwater
@coolwater
Rettet dem Dativ!
Jo, Digga. Dem korrekte Deutsch is geil.
30.06.2022, 03:16:40
Coolwater
@coolwater
11.09.2022, 22:19:20
Coolwater
@coolwater
Aus den Mauser-Chroniken von Massimo De Vita und Giorgio Pezzin, die ich zur Zeit gesammelt lese. Dem Übersetzer und dem Remaustör ist hier schlicht ein das/daß-Fehler unterlaufen. Darf nicht vorkommen, tut's aber. Dagegen kämpfen die Götter vergebens. Wär' ich als Remaustör ein Pfiffikus und um eine schlaue Antwort nicht verlegen, tät' ich freilich behaupten: Mauser wollte einen daß-Satz bilden, etwa: "Wir brauchen etwas, daß uns endlich des Rätsels Lösung offenbar werde!" Das kann der Bärtige nicht wissen, er hört daß als das und vollendet Mausers Rede als einen das-Satz.
27.01.2023, 11:48:32
Coolwater
@coolwater
Tegedede 42, Überleitungsbil in Reise in die Vergangenheit. Hier liegt der gleiche Bezugsfehler vor, den ich in diesem Faden am zwoten Dezember zwoachtzehn bei Onkel Dagobert angeprangert habe. Richtig wäre: "Ist das einer der Zufälle, an denen das Leben so reich ist ..." Ich weiß gar nicht mal, ob man da von einem Grammatikfehler reden kann, wie ich's zwoachtzehn tat, vielleicht ist es nur ein Inhalts- oder Logikfehler. Diesen Bezugsfehler finde ich an sich hochbeachtlich, ich habe einen Mordsröschpeckt vor ihm. Wie man sieht, tappen auch Menschen, die vorzüglich Deutsch können, wie Onkel Dagobert und Erika Fuchs, in diese Falle, und kein Kabatek und keine Kinkel – gleichfalls vorzügliche Deutschler – holt sie raus. Auf diesen Bezugsfehler stoße ich immer wieder auch in Druckwerken, in denen man kaum Fehler findet und für die (vermutlich) noch Menschen zum Fehlertilgen beschäftigt werden. Selber habe ich diesen Fehler früher (vermutlich) auch mehr als einmal begangen, und oft genug habe ich ihn (zweifellos) überlesen. Erst seit einigen Jahren achte ich verstärkt darauf. Aber oft stolpere ich nicht sofort darüber, sondern muß mein Auge ein zweites Mal über den Satz schweifen lassen, um sicher zu sein, ob da der Fehler ist. Es gehört zu meinen großen Lebensvorsätzen, daß mir selbst dieser Bezugsfehler nie mehr unterlaufe.
27.03.2023, 15:06:26
Coolwater
@coolwater
Tegedede 83. "Scharze Magie". Man beachte auch, daß Logischdenker Dagobert hier wie einige Bilder zuvor vom "alten Fuda" spricht. Man sollte meinen, zur Zeit ihrer Begegnung war er noch ein junger Fuda, und wahrscheinlich haben sich beider Wege seitdem nicht mehr gekreuzt. Man sollte es meinen. Aber das Bild zeigt: Als Dagobert jung war, war Fudas Haar schon weiß oder grau. Er war da schon der alte Fuda. Wahrscheinlich wird so ein "Hexenmeister" uralt. Auch das Leben der Hexe Hulda war lang. An die dreitausend Jahre, wenn ich mich nicht verzählt habe. Wobei mich Huldas Hexenkünste mehr beeindrucken. Die Schrumpferei ist im Anaversum ein etwas besserer Jahrmarkttrick, geschrumpft oder geschwollen wird in den Berichten alle naslang. Ein paar Kräuter zusammenrühren kann ich auch. Aber mich in einen Baumstamm oder eine Greifmaschine verwandeln nicht. Wobei: Hulda ist's nicht, der Besen ist es gewesen. Im gleichen Abdruck des Zombieberichtes sieht man auf Geldscheinen überall das Guldenzeichen stehen.
28.03.2023, 16:42:10
Coolwater
@coolwater
Immerhin ein "beliebter" Fehler ... https://www.korrekturen.de/beliebte\_fehler/gries.shtml
26.09.2023, 18:07:07
duck313fuchs
@duck313fuchs
Da hat sich Frau Dr. Fuchs leider verschlimmbessert. In Fuchs I in MMSH 31 (1955) S 8 = BLOD 7 S 42 fehlt zwar der Grieß, dafür ist auch alles fehlerfrei:
26.09.2023, 19:29:30
Coolwater
@coolwater
Auch in Klassik-Album 9 (1986): "Gries". Falls in TGDD 7 (1966), wo der Bericht wohl seinen Fuchs-II-Urdruck erlebte, ebenfalls "Gries" steht, heißt das zweierlei: Erstens hat die Fuchs im Typoskript wohl nicht "Grieß", sondern "Gries" geliefert. Zweitens bestätigt das die Lehre, bei "Gries" handle es sich um einen "beliebten" Fehler (ich lieb' ihn trotzdem nicht). Denn nicht allein die Fuchs lieferte anscheinend "Gries", nein, für die Drucke von erstens: TGDD 7 (1966), zweitens: Klassik-Album 9 (1986) und drittens: CBC 13 (2006) mußte ja jeweils jemand den Text neu abtippen, und darüber hinaus las (hoffentlich) jeweils jemand die Texte vor Veröffentlichung Korrektur. Aber nicht nur diese drei Drucke erlebten (hoffentlich) einen Korrekturdurchgang, sondern auch (die Hoffnung stirbt zuletzt) die Neuaufgüsse Barks Onkel Dagobert 2 (2009), LTB Classic Edition 9 (2020) und jetzt Entenhausen-Edition 81 (2023) (abgetippt werden mußte da nix mehr, die Letterei ist aus der CBC übernommen ist). Im Lauf der Jahre defilierte also eine ganze Kompanie am "Gries" vorbei, aber nie, nie fühlte sich jemand bemüßigt, aus der Parade zu tanzen und dem Grieße zu geben, was des Grießes ist – sein scharfes S.
26.09.2023, 21:31:34
duck313fuchs
@duck313fuchs
...aber Frau Dr. Fuchs... https://studyflix.de/deutsch/wegen-dem-oder-wegen-des-4887
01.10.2023, 19:16:58
kassenwart
@kassenwart
Na, das dürfte bewusst gemacht sein, kann ich mir vorstellen. Donald ist halt nicht der Bildungsbürger, der alles richtig macht. Dass die Frau Dr. die Sprache und Ausdrücke den Charakteren angepasst hat, ist ja bekannt. Ich finde, es passt zu ihm. Und so einen Fehler traue ich ihr nicht zu…
02.10.2023, 11:32:15
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