Western Publishing hat vier Berichte abgelehnt. Zwei davon haben überdauert, zwei sind verschollen, Einzelheiten siehe hier: http://www.cbarks.dk/THEREJECTIONS.htm Darüber hinaus hat Barksens Verlag eine Reihe von Geschichten um Einzelbilder, halbe oder ganze Seiten beschnitten, wobei das verschiedene Gründe haben konnte: Mal stieß man sich am Inhalt ("Brutalität"), mal brauchte man einfach Platz für Werbung. Barks hat praktisch nie etwas weggeworfen. Was der Verlag an Barks zurückgeschickt hat, das hat in der Regel überdauert – auch Einzelbilder oder Seiten, die Barks selber noch beim Verfertigen des Berichtes entfernt oder ausgetauscht hat. Dagegen war Western Publishing ein Schlamper vor dem Herrn. Was der Verlag nicht veröffentlicht und auch nicht an Barks zurückgesandt hat, das hat in der Regel auch nicht überdauert. Barksens Originale pflegte der Verlag nach dem Anfertigen von reproduktionssfähigen Hochqualitäts-Ablichtungen ohnehin im Ofen zu verfeuern – aus "Platzgründen". Es ist davon auszugehen, daß alles nichtveröffentlichte Barks-Material, das der Verlag einbehalten hat, denselben Weg alles Irdischen genommen hat, wenn es bis heute nicht wieder aufgetaucht ist. Zu sagen, jene Berichte seien "verschollen", heißt ja, das Trostlose in ein optimistisches Wort zu kleiden. Nach Jahrzehnten der vergeblichen Fahndung nach diesen Schätzen muß man wohl feststellen: Sie sind verloren. Man rauft sich die Haare: Der abgelehnte Bericht Eine stille Nacht von 1945 hat überdauert – weil Western ihn an Barks zurückgeschickt hat! Wenn ich die Geschichte noch richtig im Kopf habe, hat der Verlag den Bericht Barks sozusagen wieder vor die Füße geschmissen, weil er, der Verlag, ihn, Barks, für diesen Bericht nicht bezahlt hat. Klar: Bericht wird nicht veröffentlicht, also gibt's auch keine Kohle. Jedoch: Das Ding wandert zurück zu dem guten Mann, ist ja seins, wir haben's ja nicht abgekauft. – Dreist, aber "korrekt". Nun der verschollene "Golden-Apples"-Bericht von 1952: Barks war schon etabliert und auf dem Zenit seines namenlosen Ruhms. Western war gegenüber seinem "Starzeichner" nicht mehr so dreist wie noch zu Anfang. Und hier lief, wenn ich es recht in Erinnerung habe, die Sache so: Der Verlag hat den Bericht zwar nicht veröffentlich – aber: Barks wurde dafür bezahlt. Somit ging der Bericht jedoch auch nicht an Barks zurück. Die goldenen Äpfel blieben im Verlag – und niemand sah sie je wieder. Und gerade das ist nun das, was an der Geschichte zum Haareraufen ist: Man wünschte sich heute, der Verlag wäre auch 1952 frech gewesen und hätte Barks für einen nicht veröffentlichten Bericht auch nicht bezahlt – und dem Meister statt dessen sein Werk munter zurück ins Haus geschickt. Dann könnten wir uns des Berichts gewiß noch heute erfreuen. Wieso der abgelehnte Bericht Der Milchmann von 1957 – also noch einige Jahre später als die "goldenen Äpfel" – bis heute überdauert hat, weiß ich aus dem Stegreif genau nicht – ob er (bezahlt, unbezahlt?) wieder bei Barks gelandet oder ausnahmsweise doch, worauf die Erläuterung im Verweis oben hindeutet, bei Western auf Eis gelegt statt ins Feuer geworfen wurde. Was an seinerzeit nicht veröffentlichten Bildern, Seiten, Berichten überdauert hat, ist inzwischen vielfach publiziert worden. Bislang nicht veröffentlichtes Material dürfte – wenn überhaupt – aus den genannten Gründen aber tatsächlich noch am ehesten aus Barksens Nachlaß gefischt werden, kaum jedoch aus irgendwo hingeschleuderten Beständen des Verlagsarchives von Western Publishing... Ha! Was ist das Bernsteinzimmer gegen die goldenen Äpfel!