Eutin, Ostholsteiner Anzeiger, 16.12.2013 Eine Überraschung erlebten gestern Nachmittag Sonntagspaziergänger am Großen Eutiner See. Sie beobachteten, wie die stadtbekannte Donaldistin Frl. Theodora Tuschel große Mengen von Büchern, Broschüren und Kleinschriften ins Wasser warf. Auf die empörte Frage einer Augenzeugin, „was das denn solle“, antwortete die ältere Dame achselzuckend, „sie müsse das tun, solange der See noch nicht zugefroren ist“. Auf Nachfrage des Ostholsteiner Anzeigers gab Frl. Tuschel zu, eigentlich eine Bücherliebhaberin zu sein. „Ich lese tatsächlich noch richtige Bücher, und in meiner bibliothekarischen Ausbildung habe ich noch die Preußischen Instruktionen gelernt“, schmunzelte die 62jährige. Dann setzte sie mit energischem Schwenken ihres Dutts hinzu: „Aber man muss mit der Zeit gehen. Diese vielen Bücher und Zeitschriftenartikel werden nicht einmal von Donaldisten gelesen. Neulich bekam ich ein ganzes Paket Micky-Maus-Hefte geschenkt. Uraltes Zeug aus den fünfziger Jahren, das älteste war sage und schreibe von 1951. Wer liest denn diese ollen Kamellen noch? Außerdem steht heute alles im Internet.“ Deshalb habe sie beschlossen, alles gedruckte Material zu vernichten. „Natürlich nicht die elektronischen Medien“, sagte die im Dienst ergraute Bibliothekarin, „den Barks-Index auf 3,5"-Diskette werfe ich natürlich nicht weg.“ Der Ostholsteiner Anzeiger fragt: Muss man wirklich immer mit der Zeit gehen? Hat nicht auch das Alte seine Berechtigung? Auf alle Fälle wird Frl. Tuschel noch einiges zu hören bekommen seitens der Umweltbehörde, des Fischereiamtes und der Jagdaufsicht.
Ausgebucht – Bibliothekarin vernichtet Printmedien der Zentralbibliothek der D.O.N.A.L.D.
Greta Gründlich
@greta_gruendlich
Und vom BLGS e.V. (Bundesverband Lehrende...) auch! Kulturgut vernichten? Ich bin schockiert! Zumal u.a. Bei Opa Hoppenstedt eine komplette Scheune (23 mal 10 m) Lagerplatz bietet! Oder habe ich da wieder was falsch verstanden?
16.12.2013, 21:36:46
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