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Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus

Gangolf Seitz:

Das donaldische Quiz 138

"Denn was man schwarz auf weiß besitzt,
Kann man getrost nach Hause tragen,"
(J.W. Goethe, Faust 1. Teil)

Es ist noch nicht lange her, als ein Herr Jobs im fernen Kalifornien verkündete, er habe ein Buch erfunden, das alle anderen Bücher überflüssig machen könne. Das neue Buch sieht aus wie ein Bilderrahmen, und wer mit dem Finger darüber fährt, kann viele Bücher erscheinen lassen, und vermutlich mehr als nur das, man weiß es noch nicht so genau. Herr Jobs lässt es im ebenfalls fernen China (dem unseren, dem auf der Nordhalbkugel) von Menschen fertigen, die an ihrer Arbeit verzweifeln und sich deswegen umbringen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Bücher den Tod von Menschen zu verantworten haben, wenn sie etwa Inhalte verbreiten, die anderen Menschen nicht gefallen, oder wenn sie den Eindruck erwecken, sie könnten gefährliche Künste vermitteln, die aber wegen ihrer Gefahr gar nicht erlernbar sind, wie etwa die Kunst, Löwen zu zähmen. Bücher sind verboten worden, verbrannt worden, und oft genug Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen nicht nur in den Feuilletons für das gehobene Bürgertum gewesen. Dieser Herr Jobs glaubt nun, dass sein neuartiges Gerät, dessentwegen sich Menschen umbringen, noch bevor es überhaupt einen Buchstaben preisgegeben hat, das Lesen von Büchern revolutionieren könne. Ich glaube das nicht.

Schon der Dichter, in diesem Fall Goethe, weist darauf hin, welchen Trost es bietet, etwas Geschriebenes, gar Gedrucktes nach Haus zu tragen. Ein Buch ist wie ein guter Freund, der einen begleitet, der einem Weisheiten erzählt, lustige und traurige Geschichten, die man glauben kann oder auch nicht. Es widerspricht nicht, es ist nicht böse, wenn man es weglegt, es ist lesbar ohne allen Apparat. Kein Wunder, dass die Menschen sich Bücher beschaffen, um in Zeiten der Not, der Ausweglosigkeit, des Alleinseins eben nicht allein zu sein. Manche beschaffen sich so viele Bücher, dass sie die Regale haushoch bis an die Decke füllen, dass gar vermutet wird, das Haus könne sie nicht alle tragen. Andere beschaffen sich Bücher auf Zeit, sie leihen sie und bringen sie irgendwann wieder zurück.

Da es Millionen Bücher auf der Welt gibt, muss es auch Leute geben, die sich damit befassen, sie zu sortieren, zu pflegen, zu verwalten. Unsere heutige Rätselperson hat den Umgang mit Büchern zu ihrem Lebensinhalt gemacht. Schalen Genüssen hat sie sich nie hingegeben. Wir verfolgen ihren beruflichen Werdegang aus einer öffentlichen Einrichtung in Entenhausen bis in das Kavaliershaus des fürstbischöflichen Schlosses einen reizenden kleinen Residenzstadt.

Wer war's?


Es war Fräulein Tuschel, früher leitende Angestellte in der Volksbücherei Entenhausen (FC 1055, MM 43/60, TGDD 96).
Mittlerweile hat die Dame promoviert und wurde auf eine höhere Stelle befördert. Sie betreut jetzt die donaldische Bibliothek in der Landesbibliothek Eutin am Schlossplatz daselbst.

Zehn Einsendungen beweisen erneut die natürliche Überlegenheit des Dezimalsystems. Drei davon (sämtliche als e-mail übrigens) mussten allerdings sofort als falsch aussortiert werden: nein, es ging nicht um Primus von Quack. Um es ein für alle mal klarzustellen: nie, nie wird ein Quiz nach diesem Herrn fragen! Es gibt Grenzen. Erfreulicher dagegen die anderen sieben Einsendungen, etwa mit einem Phantombild der Rückansicht des Kavaliershauses (Herr H. aus M.) oder einer Darstellung dreier tuschelnder Harpyen (Herr Z. aus S.). Sehr schön auch das Bild von Frl. Tuschel vor ihrer norddeutschen Wirkungsstätte (Herr P. aus H.). Und, natürlich, die Karte mit dem Aufschrei: "Huch, das bin ich ja!" (Frl. T. aus E.). Man hofft, dass der Aufschrei nicht in der Bibliothek erfolgte.

Der Gewinn eines solchen Quiz kann ja nur aus einem Buch bestehen. Es ist "Die Ducks - Psychrogramm einer Sippe" von Grobian Gans, in der historischen Ausgabe von 1996 (dtv). Der Gewinn geht an Rainer B. in Köln. Der Quizmaster gratuliert.